. Die Geduld W » li Budapest, 15. September. Via-Torbagy ist eine kleine Station, 39 Kilo meter von Budapest. Hier läuft die Bahn der zwei Parallel-Viadukte, die 24 Meter hoch und 60 Meter lang sind. Auf der nach Buda pest gelegenen Ecke des einen Viaduktes waren in einem Vulkanfiberkosser zwei mit einem Draht versehene Taschenlampen-Batterien mit 1.5 Kilogramm Ekrasit verbunden. Die Explo sion mußte in dem Augenblick erfolgen, in dem die Lokomotive über den Viadukt läuft und ohne Uhr
spricht, daß sich die Wagen drei Meter tief ins Erdreich eingegra ben haben. Die Panik war entsetzlich. Rings um auf der ländlichen Sirecke gibt es keine Be leuchtung und da die Täter auch den Telephon draht durchschnitten hatten, konnte Budapest erst auf Umwegen verständigt werden. Neben der Bombe wurde in einem Kuvert ein Zettel gefunden, den die Täter dort hinterlegt hatten. Der Inhalt ist inzwischen bekannt geworden. In der Schrift auf diesem Zettel glaubt Ober- stadthauptmann-Stellvertreter
; nun, wir werden welche schaffen. Alles werden die Kapitalisten zu zahlen ha ben. Fürchtet nichts, unser Benzin geht nicht aus!' Die Unterschrift lautet: Der Uebersetzer. Die Nachforschungen, die an der Attentats stelle unter der Leitung des Chefs der poli tischen Polizei, Oberstadthauptmannstellvertre ter Hetenyi, geführt werden, haben, wie mitge teilt wird, ergeben, daß das furchtbare Atten tat auf dem Nachtschnellzug Budapest—Wien von in Sowjetrußland instruierten Kommuni sten verübt worden sei. Von den beiden elek
angerufen wurde, und zwar von London und von Kopenhagen. Der unbekannte Sprecher erkundigte sich danach, ob auf den ungarischen Eisenbahnlinien alles in Ordnung wäre. Auf die Frage, warum er dies wissen wollte, antwortete der Unbekannte in deutscher Sprache, er wolle nur feinen Fahr plan zusammenstellen. Man hält es für wahr scheinlich. daß der Anruf mit dem Attentat in Zusammenhang steht. Aus der Umgebung von Torbagy wurden heute vier verdachtige Personen gefesselt nach Budapest gebracht
, die an der Attentatsstelle verhaftet wurden und nicht nachweisen tonn ten, was sie dort zu suchen hatten. Ihr Ver hör gab jedoch keine Anhaltspunkte dafür, daß sie mit dem Attentat in Zusammenhang stehen. Die photographischen Kopien des in der Sta tion aufgefundenen Zettels wurden heute an alle europäischen Polizeidirektionen abgesandt, und auch in der politischen Abteilung der Ober- stadthauptmannschast in Budapest öffentlich zur Schau gestellt, um allenfalls mit Hilfe des gro ßen Publikums Spuren über die Person