werden. In Ungarn gebärdet sich der Monarchismus ungarisch-national und knüpft an nationale Erinnerungen an, in Oesterreich hat er sich stets gehütet, sich etwa national-deutsch zu zeigen, da war er stets nur habs- burgisch. Das Emmerichssest in Budapest ist weniger ein Fest um die Reliquienknochen des Hl. Emmerich herum, als ein großer Kongreß der Monarchisten aller Länder. Die große kirchliche Ausmachung ist nur der deckende Schleier nach außen hin. Die Kirche gibt sich, wie leider sonst auch recht häufig
, zu dieser Täuschungsrolle her. Der Tiroler Landesbischof Dr. Waitz, durch besonders innige Bande mit dem alten Herrscherhause verbunden, muß natürlich auch dort dabei sein, und er wird sogar eine Tiro ler Deputation nach Budapest führen und dort sicher so was von der angestammten Treue der Tiroler zum glorreichen Herrscherhause und dergleichen mehr reden und die mitge brachten lebenden Beweise hiefür herumzeigen. Das ist ja aber erst nächsten Sonntag. Der morgige Sonntag be schert uns in Tirol eine monarchistische
Feier. Nomen est omen — oder nicht: in Hall, der Narrenstadt. Eine Woche vor dem Termin, dem 18. August, zwar, aber da zum Teil dieselben Monarchsten und dieselben Statisten, an bei den Monarchistenveranstaltungen teilnehmen wollen, so mußte man das Haller Fest um ach Tage vorverlegen. So kann also Herr Bischof Waitz sowohl in Hall, wie auch in Budapest mit von der monarchistischen Partie sein. Ist es in Budapest ein Reliquienschein, der als Anlaß für die Monarchistenkundgebung Erhalten muß, so muß