Tisza verließ sofort den Raum und berief »6 Koe einen Minister rat ein. Inzwischen sehte die Opposition ihr Zer- storungswerk sort. Vor dem Parlamentsgebäude war eine nach Tau senden zählende Menschenmenge angesammelt. Die Polizei bemühte sich vergeblich, die Ordnung aus recht zu erhalten. Da die Menge nicht gutwillig weichen wollte, zogen die Polizisten blank, hieben blind auf die Menge eiu und zerstreuten allmählich die Ansammlung. !» (Telegramme des k. k. Tel.-Korr.-Bureau.i Budapest, 14. Dez
. Der Saal des Ab geordnetenhauses bietet einen schrecklichen Anblick. Die Opposition, verblieb bis 2 Uhr nachmittag im Parlamentsgebäude. Die An sammlungen vor dein Gebäude wurden durch die Polizei zerstreut. Budapest, 14. Dez. Gestern mittag trat die liberale Partei zu einer Konferenz zusammen. Mi nisterpräsident Graf Tisza wurde mit stürmi schen Ovationen begrüßt. Er erklärte in einer Rede, die heutigen Geschehnisse im Ab geordnetenhaus^ seien gemeine Verbrechen, gegen die Urheber sei bereits
nicht, daß die Sache ans der Straße ansgetragen werde, aber selbst dann werde es seiner Ansicht nach gelingen, zn zeigen, daß man auch dem ge wachsen sei. Für Uu t erh au d lu u g e u se i er nicht zn haben. (Lebhafter Beifall.) Abends faud eine neuerliche Konferenz der libe ralen Partei statt. (Privat-Telcgrannne.) Budapest, 14. Dez. Nach dem Berichte eines Abgeordneten der äußersten Liukeu soll Abg. Graf Theodor Batthyauy während des Handgemenges im Sitzungssaale den Revolver gezogen uud gerufen haben: „Wer
mich berührt, den schieße ich nieder.' Während der Vorgänge im Sihüugssaale wurden mehrere Personen verletzt. Die freiwillige Nettungsgesellschäst lei stete den Verletzten die erste Hilfe. Obersäal-- kommifsär Farkas, der infolge eines Schla ges mit einem Stuhl auf den Kopf bewußt los geworden war, konute erst «ach längerem Bemühen zum Bewußtsein gebracht werden., über dies erlitten fünf Personen des ueueu Diener- personales verschiedene Riß- nnd Quetschwunden. Budapest, 14. Dez. Die Forderung
der Opposition, daß Perczel nicht Präsidieren solle, woraus die Obstruktion die Verlesung des kö niglichen Neskriptes zugeben werde, wurde in der heutigen Alieudsitzung der liberalen Partei ent schieden abgelehnt. Man spricht davon, daß die Negiernng nicht davor zurückschrecke, allen falls Brachialgewalt anznwenden; doch sol len zu diesem Zwecke nnr Honveds in An spruch genommen werden. Die von der Opposi tion verbreiteten Gerüchte über Austritte ans der liberalen Partei bestätigen sich nicht. Budapest