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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 03.08.1932
Umfang: 8
, ist ein zweiter in einem Spital gestorben. Jünfstundentag in Amerika? W a s h i g t o n . 2. August. Nach längeren Beratungen die im Weißen Haufe geführt worden sind, heißt es. daß Präsident Ao o v er die Absicht habe, eine Konferenz der Jndustriellenführer zur Besprechung des Ar beit 4- lofenproblems einzuberufen. Hoover werde dazu raten, die Zahl der Arbeiter durch Kürzung des A r b e i t 8 - tagesaufsünfStunden zu vermehren. Der Brand int Sonnenburgerhos. Sar Weihnachtskerzlein einer sibirischen Fra

«. Großer Schade«. Wie wir seinerzeit berichteten, brach am Freitag den 6. Mai im „Sonnenburgerhos" an der Brennerstraße ein Brand aus. der den Dachstulhl einäscherte. Das Feuer konnte — dank dem tüchtigen Eingreifen der Feuerwehr — gelöscht werden, bevor es weiter um sich griff und das Haus vernichtete. In der Stadt hörte man bis heute die ver schiedensten Gerüchte. Sehr viel wurde auch von Brand legung gesprochen. Schließlich wurde am Samstag den 7. Juni die aus Sibirien stammende Sinaida U. ver

haftet. Diese 31jährige Frau. Gattin eines Arbeiters, war im „Sonnenburgerhos" seit längerer Zeit wohnhaft. Sie bewohnte ein Dachzimmerchen — und in diesem war der Brand ausgebrochen! Sinaida U. stand im Verdacht, das Verbrechen der Brandlegung begangen zu haben. Sie be stritt dies aber die ganze Zeit über energisch. Die Staats anwaltschaft Innsbruck vermochte die Anklage nicht aufrecht zu erhalten — die Akten mußten dem Bezirksgericht in Innsbruck übermittelt werden. Fahriässtgkeit ans Verzweiflung

nach traurigen Familienszenen war ich ganz außer mir und vergaß, das kleine Kerzchen auszulöschen. Neben der Christbaumkerze lagen ein Püppchen aus Zelluloid und Wäschestücke. Während ich vom Hause weg war, brach der Brand aus und äscherte auch mein Zimmer mit dem größ ten Teil meiner Habe ein . . . Die Angeklagte konnte vor Weinen nicht weitersprechen. Der Richter bedeutete ihr. daß sie sehr fahrlässig gewesen sei. Durch diese Fahrlässigkeit sei großer Schaden ent standen. Die Tiroler Landes-Brandschaden

belastende Aussagen ge macht. die nicht aufrecht zu halten sind. Sine Woche Arrest. Der Richter ging mit einem Freispruch im Diebstahls' falle vor. betreffs der fahrlässigen Handlung, die den Brand verursachte, kam es aber zu einem Schuld sprach: Eine Woche Arrest! Die ungemein Erregte — von niemand verteidigt — verstand das Urteil nicht. Es mußte ihr erst erklärt werden. Nun brach sie gleichzeitig in -lautes Wei nen und Lachen aus. Es wurde ihr bedeutet, daß die Strafe von einer Woche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 03.11.1933
Umfang: 8
Gebäude in Brand stecken, unter anderem auch den Reichstag. Die Märchen des Zuchthäuslers Vorsitzender: Wann war diese zweite Begegnung mit , Torgler? Zeuge: Am 25. oder 26. Jänner 1932. Ich habe damals -Torgler erwidert, ich müsse mir die Sache überlegen. Torg- ,ler sagte, daß der Brand am 6. März 1932 gelegt werden isollte. Ich sollte um 2 Uhr am Anhalter Bahnhof sein, dann wollte Torgler mich mit in den Reichstag nehmen und mir zeigen, wie der Brand angelegt werden sollte und wie ich lausen

. Ich bin aber dann am 6. März nicht hingegangen. Die Sache war mir zu gefährlich und außer dem hatte ich erfahren, daß eine ganz gemeine Propa ganda gegen den Nationalsozialismus damit gemacht wer den sollte. Es sollte so erscheinen, als ob die den Brand angelegt hätten. Vorsitzender: Was ist nun nach dem 6. März geschehen? Zeuge: Torgler hat mir große Vorwürfe gemacht, weil ich nicht gekommen bin. Ich sagte, ich wolle die Sache nicht mitmachen, es sei mir zu gefährlich. Ich müsse auch an meine Familie denken. Torgler

an- ^estrW, in welcher Zeit sich diese Flüssigkeit auf 25 Brand- stelbsK in einem Gebiet von 75 Meter Länge verteilen läßt. Ich habe festgeftellt, daß das in fünf bis sechs Minuten möglich ist. Der Sachverständige betont, daß die Brand legung im Restaurant eine ganz andere gewesen ist als im Plenarsaal. Es werden hierauf die Kellner als Zeugen ver nommen, die Torgler am kritischen Tag im Restaurant Aschinger gesehen haben. Leute — die um ihre Konzession fürchten Der Gastwirt Stawicki

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.03.1933
Umfang: 8
. Der Artikel wird unsere Leser um so mehr interessieren, als er der konfiszierten Nummer der „A.-Z." entstammt. Der Brand und seine Nntzvietzer Wer hat das Gebäude des Deutschen Reichstages an gezündet? Die preußisch-deutsche Faschistenregierung sagt, die Kommunisten hätten es getan. Sie müßten verrückt sein, wenn sie es getan hätten. Die preußisch-deutsche Faschisten regierung fügt hinzu: der Brandstifter sei sogar in Verbin dung mit — der deutschen Sozialdemokratie gewesen. Die deutsche Sozialdemokratie

hat anzünden lasien; wer sich dazu eines Mannes bedient hat, der schon vor zwei Jahren in Holland als ein Polizeispitzel entlarvt worden ist, das ist jetzt ganz klar. Den Brand haben diejenigen gestiftet, die seine Nutz nießer sind. Keine Möglichkeit der Wahlagitation Sie nützen ihn so gründlich aus. daß es völlig klar ist, daß dieser Brand in einem vorgefaßten Plane eine ganz bestimmte Rolle zu spielen hatte. Sie haben den Brand zum Vorwand genommen, um nicht nur alle sozialdemokrati schen

sie nicht verhaftet sind, das Rede verbot verhängt, proletarische Zeitungen gibt es nicht mehr, ihre Wahlflugblätter und Wahlplakate sind verboten. Hitler läßt wählen, wie Pilsudski hat wählen lasien. Polnische Wahlen in Deutschland! Die Braunen find die Herren im Lande Die preußische Faschistenregierung hat den Brand zum Vorwand genommen, die SA. Hitlers als Hilfspolizei ein- zuberufen und zu bewaffnen. Die faschistischen Banden sind jetzt Polizei, haben alle Rechte der Polizei, werden aus staatlichen Beständen

bewaffnet und aus Steuergeldern be soldet. Damit werden die bewaffneten faschistischen Banden zu Herren des Landes! Die faschistische Reichsregierung hat den Brand als Vorwand benützt, um alle Freiheitsrechte aufzuheben. Ausgehoben ist vor allem das Recht auf per sönliche Freiheit. Die Behörden haben von nun an das Recht, jedermann zu verhaften und beliebig lang in Haft zu behalten, ohne ihn vor ein Gericht zu stellen. Aufgehoben sind das Vereins- und Versammlungsrecht. die letzten Reste

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.04.1930
Umfang: 6
, das Grandhotel „Jglerhof" zum größten Teile ein Raub der Flammen. Gegen X2 Uhr nachmittags sah man am äußersten Ostflügel des großen Hauptgebäudes Ranch aus den Dachbalken aussteigen, dem bald daraus Flam men folgten. Sofort ertönte die Sturmglocke des Ortes, die die Feuerwehren von Jgls, sowie der Nachbargemein- don alarmierte. Der Brand breitete sich in dem trockenen Holzwerk des Dachstnhles mit großer Geschwindigkeit aus, so daß bald das ganze Objekt von einem Flammenmeer über wogt war. Am Branöplatze

erschienen bald nach der Jglser Feuer wehr auch die Feuerwehren von Vill, Sans, Aldrans und Patsch, sowie die Sistranser Feuerwehr unt der Motor spritze. Die Löschaktion war zum Teil durch zu geringen Wasserdruck in den Hydranten behindert. Es wurde zunächst mit s e ch s S ch l a u ch l i n i e n von dem Dache der Villa Waldrast aus der Brand im Osttrakt des Hotel- gebänöes bekämpft. Die Feuerwehrleute und hilfsbereite Orts bewohner bemühten sich, aus den Hotelzimmern nach Möglichkeit die Einrichtung

der Brand noch mit unverminderter Heftigkeit an. Ueber die Ursache des Brandes wird bekannt, daß in der ebenerdig gelegenen Küche ein neuer Herd ans- gestellt wnrde. Der Herdsetzer zündete mittags am Boden des von diesem Herd aus in die Höhe führenden Kamins ein Feuer an, um zu sehen, ob der Kamin durchziehe. Anscheinend ist dabei im oberen Teile des Kamins ein Brand entstanden, der sich dann ans den Dachstnhl ansdehnte. Die Betondecke, die den Dachboden abschloß, hielt stand, so daß es dank

betriebsfähig zu machen, hätten mindestens 300.000 8 aufgewendet werden müssen. Herr Zimmer, der ja vorerst allein die Kosten der Aus gleichverfahren gegen die Patscherkofelbahn und ihre Kon zessionäre zu tragen hat, ist naturgemäß durch diese Brand- katastrophe schwer getroffen. Er weilt gegenwärtig in München, wo er bekanntlich das Hotel „Roter Hahn" am Stachus besitzt. Die Reichstagsmehrheit siir die Regierung Brüning gesichert. Die Deutschnaiionalen lehnen die Mitztcauensanträge ab. - Erklärungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.02.1933
Umfang: 8
und Verlag: Innsbrucker Buchdruckerei u. Verlagsanstalt, Innsbruck, Mentlgasse 12. Für die Redaktion verantwortlich: Adolf Populorum, Innsbruck, Pestalozzistraße Nr. 7 Nr. 48 Fnnsbrulk. Lienrlag, den 28. Februar 1933 41. Fahrgang Berlin in Flammen Las Reichstagsgebäude brennt B e r l i n, 27. Februar. (Wolfs.) Das Reichstagsgebäude steht in Hellen Flammen. Aus ganz Groß-Berlin werden die Wehren zusammengezogen, um den Brand zu bekämpfen. Es ist bereits festgestellt, daß Brandstiftung vorliegt. Das Feuer

der große goldene Kuppelbau des Reichstagsgebäudes in Hellen Flammen. Ueber die Umgegend ergoß sich ein Sprühregen von Funken. Feuerwehr und Polizei drangen sofort in den Reichstag ein und hier gelang es, einen Mann festzunehmen, der unumwunden die Brandstiftung zugab. Er erklärte, der niederländischen kommunistischen Partei anzugehören. Der Brandstifter wurde unter starker polizeilicher Bedeckung so fort in die Wache am Brandenburger Tor gebracht. An gigantischer Brand Die Absperrmaßnahmen am Ring

durchgesresien und die Feuerwehr hat große Schwierigkeiten, mit ihren Leitern an den Brand herd heranzukommen, da sie keine Möglichkeit hat, an den hohen Gewölben des Hauses Leitern anzulegen. Man hat- sechs Brandherde in verschiedenen Teilen des Gebäudes ge sunden. Man befürchtet den Einsturz der großen Kuppel. Es steht schon jetzt fest, daß der durch den Brand angerichtete Schaden mehrere Millionen Mark betragen wird. Dreißig Brandherde Berlin, 27. Februar. (Wolfs.) Um halb 11 Uhr abends war bereits

in Gestalt von Benzinslaschen vorhan den sind. Man muß damit rechnen, daß im ganzen etwa 20 bis 30 Brandherde vorhanden sind. Die Täter müsien ausreichend Zeit gehabt haben, ihre Brandstiftung vorzu bereiten. An Bild schlimmster Zerstörung Berlin, 27. Februar. (Wolfs.) Den vereinten Anstren gungen der gesamten Berliner Feuerwehr gelang es nach mehrstündiger Arbeit, den Brand im Reichstag gegen Mit ternacht aus seinen Herd zu 'beschränken. Eine weitere Ver breitung des Feuers auch aus die bisher

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.06.1926
Umfang: 4
Nr. 141. „Neueste SeHitttö* Seite 8. tüflö im MiM KOWerOerl. Schon vor ungefähr 14 Tagen hat, wie 5ie „B.-Z." be richtet, in der Häringer Kohlengrube ein seit langem abgeöämmter Brand aufs neue um sich gegriffen und neue Kohlenflöze entzürrdet. Es wurden sofort Abwehrmatz nahmen getroffen und Einöämmungsarbeiten in Angriff genommen. Mitlerweile entstand aber auf etner anderen Strecke ein Brand, dessen Dimensionen nicht abgeschätzt werden konnten. Vorerst glaubte man, ihn mit Leichtig keit

lokalisieren zu können, aber infolge der starken Rauch entwicklung gestalteten sich die Arbeiten sehr schwierig und am 18. d. M. wurde die Situation bedenklich. Mit aller Beschleunigung wurde nun versucht, den Brandherd abzumau-ern und abzuiblenden. Auch mit Verschlämmung wurde gearbeitet und schließlich gelang es den fast über menschlichen Anstrengungen der braven Knappen, den Brand zu lokalisieren. Von Zeit zu Zeit mußten die Arbeitspartien aus den mit Stickgas erfüllten Räumen üerausgenommen

werden. Die größte Gefahr ist momen tan abgewendet, ohne daß sich bisher ein Unfall ereignet hätte. Wenn es nicht gelungen wäre oder weiterhin nicht gelingen sollte, den Brand völlig zu lokalisieren, so müßte man die ganze Grube unter Wasser stellen. Ter nördliche Teil der Grube dürfte für einen weiteren Abbau woöl vielleicht nicht mehr so schnell in Betracht kommen, es besteht jedoch, wenn der Brand nicht noch mals um sich greift, die Hoffnung, daß der Hauptteil des Kohlenflözes gerettet werden kann. Die Donau

- und Einlagerungsunternehmung, die vor eineinhalb Jahren gegründet worden war, wurde gestern von über 40 ihrer Angestellten wegen Kautionsunterfchla- gung die Anzeige erstattet. Die Summe der uttter- chlagenen Gelder beläuft sich auf mehr als eine Mil liarde. Außerdem wurden zahlreiche Anzeigen wegen Unterschlagung von Kostgeldern erstattet. Direktor Alexander Grünwald wurde in Polizeigewah?sam genommen. Generaldirektor Ladislaus Zoltan ist flüchtig. Brand einer chemischen Fabrik. DU Köln, 22. Juni. In einer chemischen Fabrik in Karlscheuren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 23.09.1931
Umfang: 8
aufgeworfene Frage der Staatsbürgerschaft der verheirateten Frauen den Re gierungen und dem Völkerbund zu erneutem Studium zu empfehlen. Ter österreichische Delegierte, Gesandter Nn woWorbereiteter Brand. Merkwürdige Entdeckungen der Gendarmerie. Gestern gab es vor dem Innsbrucker Schwurgericht eine männliche und eine weibliche Angeklagte — und auch heute stehen wieder zwei Angeklagte, ein Mann und eine Frau, eines schweren Verbrechens wegen vor den Geschworenen. Während aber gestern die zwei Angeklagten

. Er ist wegen des Verbrechens der Brandlegung angeklagt. Maria Kirschner — 1892 in Timmels bei Imst geboren und dorthin zustän dig — ist ledig und Wirtschafterin bei Jennewein. Der An klage nach hat sie das Verbrechen der Mitschuld am Ver brechen der Brandlegung begangen. Das heißt: Der Bauer Alois Jennewein hat in der Nacht des Ostermontag 1931 in Timmels einen Brand gelegt und die Wirtschafterin Marie Kirschner hat zu der Brandlegung geraten und mitgeholfen. Am Ostermontag (7. April) kehrten

der Gendarmerie- Revierinspektor Alois Rimmel und der Patrouillenleiter Heinrich Pieber von einer Eskorte nächtlich nach Wenns zu rück. Die beiden bemerkten gegen 2 Uhr nachts — also am 7. April —, als sie unterhalb von Timmels marschierten, den Himmel grell erleuchtet. Brand! Sie liefen sehr schnell in der Richtung des Feuerschei- nes. In kaum zehn Minuten waren die Gendarmen auf dem Brandort: am Dorsende von Timmels brannte ein so genannter „Nolpenstadel". Der Stadel stand schon im vol len Feuer. Ein knapp

gesehen. Geistesgegenwärtig hätten sie gleich mit dem Ausräumen begonnen. Die Gendarmen fanden weder vor dem Hause, noch in der Umgebung die angeblich ausgeräumten Möbel vor. Es be stand nun kein Zweifel mehr, daß ein wohlvorbereitetrr Brand vorliege. Revierinspektor Franz Prieth machte nämlich noch einen merkwürdigen Fund. In einem Hühnerstall, der mit einer Betondecke versehen war, also trotz der Nähe der Brandstätte nicht gefährdet war. fanden sich alle Möbel des Bauern und der Wirtschafterin

— sorgfältigst aufeinander geschichtet — vor. Bauer und Wirtschafterin mußten nun sofort verhaftet werden. Schon bei der Cinlieserung in das Bezirksgericht Imst legte Mois Jennewein ein Geständnis ab. Er gestand dem Revierinspektor Gabi: Wegen großer finanzieller Schwie rigkeiten habe er in der Nacht vom 4. zum 5. April den Stadel des Bauern Rausch angezündet. In diesem Stadel hätte sich nämlich mehr Stroh als in seinem befunden. Den Brand hätte er deshalb gelegt, damit auch das ihm teil weise gehörende Haus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 25.11.1933
Umfang: 16
, daß eine Person das gemacht hat. Das ist der persönliche Glaube der Sachverständigen. Ich habe es aber doch allein gemacht. Ich habe mit meiner Jacke allein den Plenarsaal angesteckt. Dimitrow (zu Lubbe): Nach meiner Meinung hat der Präsident recht, wenn er es als unglaubhaft bezeichnet, daß nur eine Person diesen komplizierten Brand angelegt hat. Lubbe: Der Brand ist gar nicht kompliziert. Er ist ganz einfach zu erklären. Aber was drum rum geschieht, ist etwas anderes gewesen. Die Brandstiftung

. Die Anklage gegen die Kommunisten bricht zusammen Der Vorsitzende fragt weiter, warum van der Lubbe nach Deutschland gekommen sei. Er erwiderte: Wegen der neuen Regierung. Vorsitzender: Und die Brandstiftungen? Lubbe: Die waren mein eigener Entschluß. Auf weitere Fragen erklärt Lubbe, als er den Entschluß , faßte, das Wohlfahrtsamt, das Schloß usw. in Brand zu ! setzen, habe er an den Reichstag noch nicht gedacht. Dieser Entschluß sei ihm erst am Montag morgens gekommen. Auch in Hennigsdorf habe er daran

: Das wird Ihnen keiner glauben. Im übrigen haben die Gelehrten festgestellt und auch der ge sunde Menschenverstand sagt es, daß Sie den Reichstags brand nicht allein gemacht haben können. Lubbe: I ch habe den Brand angelegt und der Brand hat sich selber ausgebreitet. Warum läßt der Vorsitzende den Lubbe nicht ausreden? Vorsitzender: Und wer hat das andere gemacht, die Vorbereitungen? Lubbe: Weiter keiner. Van der Lubbe schildert nochmals kurz die Brandlegung im Reichstag und behauptet, im Plenarsaal habe er zuerst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.12.1933
Umfang: 8
und sie den Hakenkreuzlern anzudichten. Wurde jemals frecher, unver frorener argumentiert? Wenn der Reichsanwalt untersucht, welcher politischen Partei der Reichstagsbrand zum Vorteil gereichte, übersieht er offenbar, daß durch ihn die Nazi zur Macht gekommen sind, daß sie die gelungene Tat ausnützten, nicht nur, um sich des Reiches zu bemächtigen, sondern auch, um sie den Kommunisten anzudichten. Wenn der Staats anwalt die Frage aufwirst, welcher Partei der Reichstags brand willkommen war, den Kommunisten

oder den Haken- treuzlern. überhört er offenbar die Antwort der politischen Ereignisse, überhört er die Antwort, die ganz Europa ihm entgegenschreit. Der deutsche Faschismus sollte die Brand stifter anklagen. die ihn durch unterirdische Gänge zur Macht geleiteten, die ihm das Siegesfeuer anzündeten? So undankbar find nicht einmal die auf Mecneid und Treu losigkeit dressierten Hakenkreuzler; sie haben die Brand stifter nicht angeklagt, sondern mit hohen Posten belohnt. Nur den unglücklichen van der Lubbe

; nun, un Reichstagsgebäude war auch ein Naziabgeordneter, und dieser Abgeordnete hat das Gebäude später verlaßen als Torgler — warum hat man ihn nicht angeklagt? Torgler hat. wie einige Zeugen erzählen, am Vormittag des Brand tages eine dicke und schwere Aktentasche getragen und außer dem „ein scheues Wesen" gezeigt. Es wurde zwar sestgestellt. daß Torgler sehr häufig mit einer dicken und schweren Ak tentasche zu sehen war und daß sich in dieser Aktentasche Bücher und Zeitungen befanden, aber der Staatsanwalt be hauptet

frisch und frech, Torgler habe wahrscheinlich Arandmaterial in das Reichstagsgebäude getragen. Es wurde zwar dargetan, daß die großen Mengen Flüssigkeiten, die nach der Angabe der Sachverständigen als Brandmate rial fungierten, unmöglich in Aktentaschen getragen werden konnten — aber der Reichsanwalt läßt sich dadurch nicht be irren, die Aktentasche ist und bleibt für ihn ein dicker und schwerer Schuldbeweiß. Als der Brand gemeldet ivurde. saß Torgler im Restau- rant Aschinger und soll sich.sehr

, ist nicht die Todesstrafe; ber Antrag lau tet. von allen Floskeln befreit, all der Kostüme „geschriebe ner Paragraphen" entkleidet: Ernst Torgler soll ermordet werden, ermordet auf Befehl der deutschen Machthaber, er- modet im Namen der triumphierenden Brandstifter! Ehr los eine Welt, die diesen Mord nicht verhindert! Wehe allen, die diesen Mord begehen! Demonstration gegen den Reichstags- brand-Prozetz London, 17. Dezember. (Reuter.) 200 Kommunisten versuchten, sich der deutschen Botschaft in London zu nähern

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1933
Umfang: 8
der Lubbe antwortet: „Ja". Dimitross fährt fort: „Hat er selbst den Plenar saal in Brand gesteckt?" In atemloser Stille im gan zen Saal erwidert van der Lubbe leise: „Das kann ich nicht genau sagen." Die Frage Torglers, ob er auch im unterirdischen Gang war, beantwortet der Holländer verneinend. . Der Berliner Branddirektor Dr. Wagner erklärt als Sachverständiger, es sind spezifische, außerorent- I i ch wirksame Brenn st off e verwendet worden, was besondere Vorbereitungen erforderte, die in der kurzen

des Chloroform ähnelt und stundenlang in den Kleidern einer Person, die damit hantiert hat, haften bleibt. Für Torgler, bei dem in der Brandnacht niemand Geruchspuren wahr genommen hat, wirkt diese Tatsache entlastend. Dr. Schatz meint, daß van der Lubbe an der Brand stiftung im Plenarsaal überhaupt nicht beteiligt war. Zu Dr. Sack gewendet, der wissen will, wie denn eine Mehrzahl von Brandstiftern in den Reichstag herem und wieder hinausgelangt ist, erklärt der Experte, er habe darüber seine eigene Meinung

; dieseaus- zusprechen, gehöre aber nicht zu seinen Ausgaben als wissenschaftlicher Sachverständiger. Diese Andeutung löst im ganzen Saal eine starkeBewegung aus. Torgler steht auf und beschwört den Experten aus Menschenpflicht, im Interesse von vier Unschuldigen, seine Ansicht kundzugeben. Dr. Schatz erklärt nun in zwei deutlichen Sätzen, er habe aus dem Verhalten van der Lübbes den Schluß gezogen, daß dieser mit der eigentlichen Brand- stiftungnichtszu tun hatte, sondern schon bei seinem Einstieg

durch das Fenster wußte, daß iin Reichstagsgebäude etwas im Gange war. Sein auffäl liges Verhalten konnte nur dazu dienen, die Schuld auf ihn zu ziehen. Die Staatsanwälte und die Verteidiger lasten siö) darüber in eine lebhafte Diskussion ein, die nur die enorme Wirkung der Erklärung von Dr. Schatz unter streicht. Aus eine Anfrage Dimitroffs erklärt der Ex perte zum Schluß, daß Kenntnisse, über die die Brand stifter verfügten, nur bei Arbeitern einer chemische Fabrik, bei Assistenten eines Laboratoriums

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 01.03.1933
Umfang: 4
von den Wandelhallen nur noch die Umfassungsmauern. Erst nach mehrmonatigen Arbeiten wird das Gebäude wieder aufgebaut sein. Der Schaden geht in die Millionen Mark. Gegen 12.15 Uhr war es den Aufopfernden Be mühungen der Feuerwehr endlich gelungen, den Brand herd im Plenarsaals völlig abzuriegeln und alle außerhalb des eigentlichen Herdes entstandenen Brände abzulöschen. Auch die riesige Kuppel, die eine Zeitlang einzustürzen drohte, da die Konstruktion sich bereits verbogen hatte und teilweise sogar herab

- gestürzt war, konnte gerettet werden. In den Wandel gängen rund um den Plenarsaal steht das Wasser knöcheltief. Gleich nach Bekanntwerden des Brandes eilte Reichs kanzler Hitler an die Brandstätte, um sich von dem Fortgang der Löscharbeiten persönlich zu überzeugen. Der Tater. Der holländische Kommunist, der den Reichstag in Brand gesteckt hat» heißt van der Lübbe und stammt aus Amsterdam. Er ist etwa 20 Iahre alt und macht einen außerordentlich fanatischen Eindruck. Er hat ein volles Geständnis

abgelegt und gibt als Motiv seiner Tat Rache am internationalen Kapi talismus an. Er hat ferner gestanden, auch den gest rigen Brand im Schloß gelegt zu haben. Er weigert sich, sich über seine Auftraggeber und seine Mittäter zu äußern. Ein..Tag der erwachenden Ration" wird von der NSDAP, für Samstag, den Tag vor der Wahl, vorbereitet. Ueberall in Stadt und Land sollen Fackelzüge stattfinden, auf den Bergen Freiheitsfeuer angezündet werden, die Straßen beflaggt und mit Trans parenten versehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 07.11.1933
Umfang: 8
Hilgenberg sofort am ersten Tag leidenschaftlich das Ver bot gefordert hat und daß der Führer und wir national sozialistischen Minister uns ebenso leidenschaftlich dagegen gestemmt haben. Wozu sollte ich mir den Kampf dadurch erschweren, daß ich die Partei verbot? Wir wollten nicht das Verbot, sondern die Partei total vernichten. Dieser Kampf geht ununterbrochen weiter, bis er endlich beendet ist. Strategie eines politischen A-B-C-Schützen Meine Ausführungen zu dem eigentlichen Reichstags brand

möchte ich damit beginnen, daß ich mich mit dem Vorwurf beschäftige, der häufig erhoben worden ist, näm lich mit dem Vorwurf, ich hätte den Reichstag angezündet, -um eine Wahlpropaganda zu haben und um den Kommu nismus mit einer Schuld zu beladen. Ich glaube, ich kann seht darüber hinweggehen, denn meine ganzen vorherigen Ausführungen waren eine einzige Feststellung in dem Sinne, daß der Reichstagsbrand für mich ganz belanglos gewesen ist. Ich gehe einen Schritt weiter, der Reichstags brand

rief: „Rußland geht mich nichts an, ich kümmere mich nur um ausländische kommunistische Verbrecher, die den Reichstag in Brand ge steckt haben." Ms Dimitrow versuchte, eine weitere Frage zu stellen, rief Göring plötzlich: „Führen Sie diesen kom munistischen Verbrecher hinaus!" Woraus die Polizei Di mitrow absührte. der protestierte, während' der Präsident eilig den Ausschluß Dimitrows verfügte und Pöring Di mitrow zurief: „Warten Sie, bis wir Sie außerhalb der Gewalt dieses Gerichtshofes

haben!" Ter tapfere Göring schimpft den wehrlosen Torgler einen Verbrecher Noch diesem unerhörten Zwischenfall, bei dem der gan zen We.t d lnonsiriert wurde, daß es im Deutschland Gö rt ngs kein gi-cht gibt, meldet sich Torgler zum Worte und sagte: Ich möchte erklären, daß ich mit der Reichstags brandstiftung nicht das Allergeipngste zu tun habe unk überzeugt bin, daß auch meine Partei mit diesem Brand« nicht das Allergeringste zu tun hat. Torgler weist auf den SA.-Aufmarsch auf dem Bälowplatz

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 21.07.1927
Umfang: 16
- oemokratische Mitteilungsblatt, haben einige Schutzleute aus der Wachstube herausgeschos- , >'en. Sie wurde erstürmt u. es kam zu einem I mrchtbaren Kampf. Die Schutzleute wurden I 'chwer mißhandelt und verwundet, die Ein richtung der Wachstube zertrümmert und In Brand gesteckt. Der Feuerwehr versperrte di« Menge zuerst den Wog, so daß Türstöcke und Fensterrahmen in Brand gerieten und die- flammen bis zum ersten Stock hinaus leckten, krst später gelang es, den Brand zu löschen, fluch das Lokal

des Zentralverbandes des Hausbesitzervereins wurde gestürmt und ver- vüstet. Dann zog ein Teil der Menge auch zu >en großdeutschen „Wiener Neuesten Nach- ichten', zerstörten die Devwaltungsräume» varfen Schreibtische und Kästen auf di« Straße. Ein anderer Teil der Menge stürmte as Gebäude der christlichsozialen „Relchs- wst' und legte Feuer. Brand des Justizpalastes. Am entsetzlichsten waren die Borgänge, die sich beini Justizpalast abspielten und denen dieses große schone Gebäude zum Opfer fiel. Im Justizpälast

befand sich das Zivillandes- gericht mit dem Grundbuch für die neun alten Wiener Bezirke, das Oberlandesgericht und der Oberste Gerichtshof. Eine große Menge hatte zunäcbst vor dem in einer andern Straße gelegenen Strafgericht demonstriert und sich hier mit dem Einschlagen von Fenstern be gnügt. Aber vom Strafgericht zog di« Menge johlend zum Justizvalast und hielt hier nach ihrer Weise „Strafgericht'. Daß man diesen Palast, der fast nur der Zivilgerichtsbarkeit dient, in Brand steckte und iede

die Einrichtung der Par terrezimmer und warfen Tische. Sessel, Kasten. Akten auf die Straße: daraus wurde ein Scheiterhaufen errichtet und in Brand gesteckt. Das behauptet nun, daß ..ein Windstoß hie Flamme dieses einige Schritte vom Gebäude entfernten Scheiterhaufens geht da« nahe Gebäude Hingetrieben habe. Einige Darterreienstsr und die Kellerräume, in denen große Vorräte an Brennstoff aufgestapelt waren, seien in Brand geraten und bald bobe das wilde Element von der ganzen Vorderfront des Gebäu des Besitz

ergriffen'. Der Brand wäre nach dieser Darstellung ein -unglückseliger Zufall gewesen. Dagegen aber spricht die Tatsache, daß die -Menge die Löschung des Brandes verhinderte. Der Brand nahm rasch große Ausmaße an. Barrlboden machten es den Löschzügm der Feuerwehr unmöglich, an das brennende Gebä'de bemmukommen. die Menge verhinderte die Wegräumuno der Barrikaden. Vergebens rief der sozialdemo kratische Abgeordnete Dr. Deutsch der Menge zu, es habe keinen Sinn, die Löscharbeit zu verhindern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.07.1917
Umfang: 8
Kriegsschiffen beschossen. Nmuiden, 16. Juli. (Meld. d. Niederl. Tel.-Ag.) Neun deutsche Frachtdampfer, die von Rotterdam ab gefahren waren, wurden nachts bei Egmont von.drei englischen Zerstörern angegriffen. Drei Dampfet'sind auf der Flucht auf den Strand gelaufen. Einer von 'ihnen ist durch Granaten in Brand geschossen worden, während die zwei übrigen von den Engländern erbeu- . ■ e ' -Ö — ,r- r t ■ v... «Ws*.* dsiche Kriegsschiffe an dje Unfallsstelle abgedampft. Granaten fielen bis hart

des Vertreters des Tel. Korrburo.) Amtlich wird berichtet, daß die englischen -Ltrertkräfte sich dem Geleitzuge deutscher Fracht schiffe an der holländischen Küste angefchlossen haben und sich auf 20 Torpedoboote und Torpedojäger be liefen. Vier deutsche Schiffe sind in den Grund gebohrt, drei geftrandet, zwei nach England aufgebracht; von den gestrandeten Schiffen stehen zwei in Brand. Wie das Linienschiff „Suffren" unterging. Bern, 16. Juli. Der Pariser Presse zufolge geht aus der amtlichen Nachricht

von den genannten Ländern, welche von den Ver einigten Staaten eintrifft, wird den Adressaten zuge- stellt und gleichzeitig wird auch der Postanweifungs- dienst zwischen Deutschland und den Vereinigten Staa ten aufgehoben. Die Internationalen Postanweisungs büros wevden ab 6. April von deutschen Postämtern ausgestellte Anweisungen nicht mehr ausbezahlen. Brand in einem russisch-englischen Transit-Lager. Aus Drontheim, 17. Juli, wird gemeldet: _ Ge stern nachts ist in dem hiesigen englisch-russischen Transit

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Alpenzeitung
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Datum: 30.11.1938
Umfang: 6
widersetzen. Der größte Branä aller Helten Als im Jahre 1884 einige hundert Koh lenarbeiter in New Straitsoille, Ohio, in Streik traten, um Lohnforderungen durch zusetzen, tonnte niemand voraussehen, daß sich hieraus der größte Brand aller Zeiten entwickeln würde. Die Arbeiter hatten die Minen für einige Zeit ver lassen; als sie wieder in den Schacht ein fuhren, machte dichter Rauch ein wei teres Vorwärtsdringen unmöglich: aus unbekannter Ursache war Feuer ausge brochen. Selbstverständlich dachte

die Gesell- chaft. der die Mine gehörte, daran, so- ort den Brand zu löschen. Sie ging mit >en üblichen Kampfmitteln vor, mußte aber erkennen, daß das Feuer sich schon zu weit ausgebreitet hatte, um noch auf gewöhnliche Weise gelöscht werden zu können. Deshalb wurde der Eingang zum Schacht verschlossen, und man glaubte all gemein. daß das Feuer, jeder weiteren Sauerstoffzufuhr beraubt, nunmehr in kurzer Zeit erlöschen Mürde. Das war im Jahre 1884. Aber noch heute brennt es bei Straitsoille: mehr vis

ein halbes Jahrhundert hindurch sind alle Bemühungen^ dem Brand Einhalt zu gebieten, vergeblich gewesen. Zwar sperr ten die Menschen dem Sauerstoff den Weg ab, aber sie hatten nicht damit gerech net, daß die sich immer mehr steigernde Hitze den Erdboden selbst zum Bersten bringen könnte. Bald zeigten sich auf einem viele Quadratkilometer großen Gebiet Risse und Sprünge in der Erde, manche ganz schmal, manche breit wie eine Schlucht, und aus diesen Verwun dungen der Oberfläche erhielt das Feuer immer

machte und die ausgestorbene Landschaft sich wieder um einige Kilometer weiter erstreckte. Hunderte von Ingenieuren haben im Laufe der Zeit versucht, den gigantischen Brand zu bezwingen. Sie rechneten aus, daß einige hunderttausend Tonnen Kohle in Brand geraten seien, daß es aber möglich sein müßte, sie zu löschen. Ein Fluß erschien, nachdem alle anderen Mit tel versagt hatten, gerade als das richtige Löschgerät. Aus einigen Kilometern Ent fernung leitete man ihn von seinem ur sprünglichen Bett

ab und ließ ihn sich in die geöffneten Klüfte über dem Brand herd ergießen. Nie hat die Gegend um Straitsoille so viel Negen und Nebel gesehen wie in den Wochen nach.dem mißglückten — Ex periment. Der Fluß verzischte und ver dampfte einfach. Die Gase dehnten sich unter der Erde aus, drängten ungestüm nach allen Richtungen, rissen neue Hohl räume auf, schafften neue Luftzufuhr, entfachten das Feuer noch wilder, und nun gab es für die Flammen kein Halten mehr. Sie fraßen mit doppelter Geschwin digkeit

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