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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 14.07.1888
Umfang: 8
, es wurde auch gegen ein vorrückendes Ziel ge feuert und der bestrichene Raum hatte in der Front eine Ausdehnung von 600 Metern. Die Mitrailleuse selbst, gehorchte den Artilleristen wi< der Spritzenschlauch von Pompiers und mit der größten Leichtigkeit entsandte das Mordwerkzeug seine feurigen Grüße nach allen Richtungen. Ich glaube nicht, daß Heroenmuth gegen nicht ganz bestimmt, ob Bozen italienisch werde, oder bairisch bleibe. Am 28. März erschien nun von Seite des Baron Moll an das Bozner

er härteten auch mehrere an Private nach Bozen gesendete Jnnsbrncker Briefe. „Vermög mehrerer Jnnsbrucker briefen schreibt v. Hepperger, war nun unser Loos ent schieden, der Brenner und die Finstermünz sollen die diese furchtbare Waffe etwas ausrichten werde. Mit ihr als Bundesgenossin wird die simpelste Erdschanze zum Plewna, jeder kleine Hohlweg zum Thermopyle. Religiöses Gebiet. Kirchenfemdlichkeit. „Wieder eine klösterliche Niederlassung!' Unter diesem Titel schreibt das Jnns brucker Tagblatt

waren. Diese Unsicherheit wurde noch größer, als General Baraguey, welcher sich so lange in Bozen aufgehalten und an den sich die Bozner oft um Auf schlüsse gewendet hätten, am 7. April „den schon lange nachgesuchten Urlaub erhalten hat.' Die Abreise des genannten Generals war auf den 10. April bestimmt, an welchem Tage er auch wirklich Bozen verlies, um sich nach Paris zu -begeben. Vor der Abreise verab schiedete sich der französische Commandant vom Magistrat und vielen Privatfamilien, wie auch der Magistrat

dem General für so manches der Stadt erwiesene Gute dankte. Die Gemahlin des Generals blieb aber in Bozen zurück, worüber die Bozner eine große Freude hatten, weil sie sich durch ihre Mildthätigkeit und Liebe die Herzen der Bewohner ganz erobert hatte. Kaum hatten aber die Bozner dem General Baraguey eine lange Strecke Weges das Geleite gegeben, als die ganz unerwartete und zugleich niederschmetternde Nachricht eintraf, daß „alle in Mantua gefangen sitzende Tiroler nach der Insel Elba geführt worden seyen

.' Daß diese Hiobspost die Bozner wie ein Blitzstrahl aus heiterm

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 07.04.1888
Umfang: 8
haben, so unter andern die beiden Frei herrn v. Giovanelli, welche am 9. Juni wieder nach Bozen zurückkehrten, dann Herr v. Plattn er, welchen die Bozner nach Salurn sandten, damit er die dort stationierten Landstürmer begleite, sie unterstütze und ermuthige, und besonders General Buol, welcher für die Stadt Bozen stets große Sympathien hatte und viele andere. Am 8. Juni spendete Buol der Stadt vielen Trost indem er dem Bozner Magistrat von Brixen aus be richtete, daß er bis 11. Juni ein Bataillon Soldaten, nebst vier Kanonen

folgt in den Heften 5, 6 und 7, ohne jedoch zum Abschluß zu gelangen. Dann schnellstens zu benachrichtigen, wie er denselben Stadt rath auch aufforderte den Herrn Hosp nach Jmst zu senden, um dort 8 Centner Pulver in Empfang zu nehmen, damit der Kriegsvorrath nie ausgehe. Die Bozner erwarteten nun in Sorgen und Bangen, welche Nachrichten etwa vom Unterlande über das Schicksal ihrer dort anwesenden lieben und theuem An gehörigen an sie gelangen werden. Am 9. Juni sandte endlich v. Plattner aus Salurn

eine Staffette nach Bozen mit der Nachricht, daß recht bald ein Angriff von Seite der Landesvertheidiger erfolgen werde, und daß davon das weitere Schicksal des Unterlandes und der Stadt abhängig sei. Diese Nachricht vermehrte zwar die Angst, erregte aber auch in den Hinterblie benen das Gefühl der Liebe und Anhänglichkeit und trieb besonders Frauen und Kinder an sür die Ihrigen herzlich zu beten. „Das Gebet, meinten dann die Bozner Frauen, muß geholfen haben, „denn, schreibt v. Hepperger, die Unsrigen

haben wirklich schon in der Früh mit bestem Erfolg angegriffen und den Feind zum Rückzug gezwungen, wobey sich die Bozner Compagnie unter Hauptmann Gasser wieder vor züglich ausgezeichnet hat.' Welch' eine Freude, welch' ein Jubel herrschte in der Stadt, als von der heldenmütigen Ausdauer der Bozner und dem vollständigen Siege der Landesvertheidiger die Kunde hieher kam! Eine Frucht des Sieges sahen die Bozner bald. Am 10. Juni brachte nämlich eine Ab theilung der Sturmmänner 105 gefangene Franzosen

, worunter auch einige Offiziere sich befanden, nach Bozen, welche von den edlen Bozner Damm mit solcher Liebe kommt die Fortsetzung und im Hefte ü der Schluß der höchst originellen Erzählung: „Ihrer Majestät beharrlicher Verehrer.' Interessant ist wieder die Soldatengeschichte „Der älteste Manu im Regiments', deren Fortsetzung sich durch mehrere Hefte durch spinnt. Hübsche Reisebilder aus Spanien bringt der Aussatz „Auf der Reise.' Eine echte Studenten-HumoreSke ist „Ohne MooS.' Bilder auS der Gegenwart

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 25.04.1888
Umfang: 8
stände. „Alles war, schreibt Hep perger, in banger Erwartung und Furcht, mittelst des Friedens wieder unter das bairische Joch zu kommen.' Bon dieser Angst und Furcht befreite die Bozner ebenfalls ein Landsmann, nämlich der uns wohlbekannte Kaffeesieder Nessing, welcher am 9. Oktober in Bozen ankam. Er^kam nämlich aus Ungarn und brachte vom Allerhöchsten Hoflager des Kaisers die sehr tröstliche Nachricht, daß für Tirol im Falle eines Krieges sowohl, als eines Friedensschlusses hinlänglich gesorgt fei

Nessings Erscheinen und Worte die geängstigten Bozner wieder aufrichteten und trösteten, so war den selben die Furcht doch nicht ganz genommen, weil die Nachrichten vom Süden herauf noch nie ganz beruhigend lauteten. Die Franzosen machten nämlich bald nach jener Niederlage einen neuen Ausfall aus Trient, um das. von den Landesvertheidigern ihnen abgesperrte Wasser wieder zu gewinnen. Bei diesem Gefechte ent stand unter den verschiedenen Schützencompagnien eine so heillose Verwirrung, daß viele Schützen

einge gangen: ' - - 1. Aus Bozen durch das„Tiroler Volksblatt' fl. 911.40, durch die ^Bozner Zeitung' fl. 392.40, direct eingesendet fl. 288. Summa fl. 1591.89. 2. Aus InnSbruck durch die „Jnnsbrucker Nach richten' fl. 1163.90, durch die ^Neuen Tir. Stimmen' fl. 287.82, durch den. „Tiroler Boten' fl. 175.60, direct eingesendet fl. 1250. Summa fl. 2377.32. 3. Aus Meran durch den „Burggräfler' fl. 418.10, durch die „Meraner Zeitung' fl. 1609^78 (darunter das Ergebniß der Wohlthätigkeits-Akademie

fl., die Abgeordneten Dr. Neuner, v. Zallinger und Grkf Wolkenstein-Trostburg und mehrere ihrer GesinnungS-Genossen im Reichsrathe fl. 152, Dr. v. Wildauer und mehrere seiner Gesinnungs- Genossen im Reichsrathe fk100, durch die „Presse' fl. 31. 6 Aus dem übrigen Oesterreich: fl. 644.02, darunter der Fürstbischof von Graz fl. 50, Sektion „Küsten land' des „Deutschen u. Oesterr. Alpenvereins' fl. 50, „Bregenzer Tagblatt' fl. 5, „Feldkircher Zeitung' fl. 10, „Linzer Zeitung' fl. 16, Salzburger Zeitung

Obercommandanten Eisenstecken wollten ihn nicht anerkennen, noch weniger gehorchen, machten für sich einzelne dumme Dispositionen (d. i. Vorkehrungen) bey denen daS Ganze nothwendig leiden mußte.' Man ver zagte aber trotzdem nicht, sondern hoffte immer noch durch allgemeines Zusammenhalten auf Rettung und Befreiung vom französisch - bairischen Joche, dem die Bozner ebenso wenig sich unterwerfen wollten, wie die andern Tiroler. (Fortsetzung folgt.) Sinngedicht. Nicht zerbricht in einem Schlag' Der Gefangene

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 25.04.1888
Umfang: 8
Schnlkropf und anderes sind uns Aerzten als Folgen der Ueberanstrengung wohl bekannt.' Auf dem Lande, wo meist auch kürzere Schuldauer sich findet, haben die Kinder meist viel körperliche Bewegung in frischer Lust, Bis UM Lozen. Bon ?. ArchangeluS Simeoner, Gymn.-Prof. ' - ' XI. ' , ^ Die Zeit der französischen Revolution 1790-1815. (135. Fortsetzung.) Weil sich die Bozner in allen Kämpfen bisher so tapfer und muthig hielten, konnte man sich einen so großartigen Unfall gar nicht erklären, sondern glaubte

An theil zu nehmen. Die edlen und patriotischen Bozner förderten die Begeisterung nicht nur dadurch, daß sie selbst noch den letzten Rest der Mannschaft dem be drängten Unterlande zuschickten, sondern besonders auf diese Weife, daß sie beinahe die ganze Masse der Ver theidiger täglich mit Brod und Fleisch versahen, was der Stadt Bozen, wie unser Gewährsmann Hepperger sagt, „eine tägliche Ausgabe von 700 st. verursachte.' Man denke serner, daß in Bozen in jenen traurigen Zeiten auch ein Spital

im „Jnnsbrucker Tagblatt' Nr. 89 eine ge dehnte Selbstvertheidigung an das „Südtir. Volks blatt' zu richten. Von einem Hrn. Professor ließe sich doch erwarten, daß er wenigstens den Namen des Blattes, gegen welches er polemisirt, richtig citiren würde; das „Südtir. Volksblatt' hat längst zu er scheinen aufgehört, und es besteht seit 1868 ein „Tir. Volksblatt', das seinen Namen deutlich genug an der Stirne trägt. Doch dies hat nicht viel zu bedeuten, aber der Inhalt der langen Entgegnung des Hrn. Pro- *) Siehe

unter dem Commando des Oberlieutenant v. Scher er ganz vorzüglich ausgezeichnet hatte. Der Sieg war aber für die Gasser'fche Compagnie nicht ganz freudenvoll und rein, weil sie doch einige Verwundete und sogar einen Todten, den sog. „Pradlwarter', aufzuweisen hatte. Die guten Leser dürfen sich nicht wundern, wenn ich der Bozner Compagnie den alten Namen die „Gasser- sche' noch gebe, obwohl nicht mehr Gasser, sondern v. Scherer dieselbe commandierte. Der Grund dieser Be nennung liegt darin, daß auch die Bozner

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 31.03.1888
Umfang: 8
. Durch die Post versendet, wurde von denselben von solchen Personen Kenntniß genommen, welche dieses nur auf verbrecherische Weise thun konnten. Nun hat, wie man der „Pol. Corresp.' aus Rom meldet, das vatikanische Staatssecretariat die Verfügung getroffen, wichtigere Kundgebungen des Heiligen Stuhles den Nuntien durch Special-Couriere zugehen zu lassen. Dieses neue System ist bereits in's Leben getreten und sich Tschöll und Vintschgau einverstanden erklärten. Die Bozner mußten sich nun wiederum auf neue

Opfer gefaßt machen, denn nach dem Wunsche Tschölls sollten sich alle jene am Landsturme betheiligen, welche das 18. Lebensjahr begonnen und das 60. noch nicht über schritten hatten. Dle am 27. Mai zu diesem Zwecke abgehaltene Rathssitzung, der auch der neue Commandant v. Reich beiwohnen mußte, und an der sich auch die von Lienz mit den ^20.000 fl. angekommenen Bozner Deputaten Knoll und Schöpfer betheiligten, wurde eine recht lebhafte und zeigte abermals von der patriotischen Gesinnung des Bozner

Magistrates. Das Resultat der Sitzung war nämlich die Aushebung der verlangten Mannschaft und zwar nicht bloß inBozen, sondern im ganzen Gerichte und die Eintheilung derselben in Com pagnien. Nach Schluß der Sitzung marschierte die Algnnder Compagnie unter Anführung des Adjutanten von Vintschgau nach Meran zurück. Die Bozner hatten wahrhaftig alles aufgeboten und bei diefer zweiten Erhebung Tirols bis jetzt schon so . krästig mitgewirkt, daß sie an Mitteln fast erschöpft da standen. Ein Beweis

dessen ist folgendes Ereigniß. Am 29. Mai verlangte der bei Trient stationierte Ge neral Leiningen, welcher auf die Bozner wahrlich ein großes Vertrauen gesetzt haben muß, vom Bozner Ma gistrat 44 Ochsen und 3 Wägen Wein. Dieser Bitte hat der Privatsecretär des Staatssecretärs Cardinal Rampolla, Msgr. della Chiesa, dieser Tage den Nuntien die gegen die Giordano Bruno-Feier gerichtete Note des päpstlichen Staatssecretärs überbracht, zugleich mit An gabe des Zeitpunktes, unter welchem diese Note der Oeffentlichkeit

. Nach derselben besteht die Wehrkraft des Königreiches aus zwei organisch mitein ander verbundenen Theilen: der stehenden Armee und dem sogenannten Volksheere. Die stehende Armee wird aus den permanenten Cadres und den Reserven der- konnten die sonst so wohlthätigen Bozner einfach aus dem Grunde nicht mehr entsprechen, weil sie das Er wünschte nicht hatten und „weil man, wie Magistrats rath v. Hepperger sagte, täglich das nördliche Tyrol mit allen Gattungen von Lebensmitteln zu unterstützen hat.' Wahrhaft

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 06.06.1888
Umfang: 8
in den Diamant feldern ausübte, wohin die Geldgier, die Hoffnung mühelos in kurzer Zeit zu ungeheurem Reichthums zu gelangen, damals bereits tauseude und tausende von zukommen. Trotz alldem waren letztere nicht zufrieden und verlangten noch mehr und drangen, als man ihnen erklärte, daß es unmöglich sei mehr zu leisten, sogar in die Häuser ein, erbrachen die Magazine, plünderten die Vorrathskammern zerstörten die Mobilien und richteten, was ihnen unter die Hände kam, zugrunde. Während nun die Bozner

. Nun strömte alles dem aufgehobenen Kloster zu und suchte zu retten, was noch zu retten war. Dem angestrengten Eifer der Bozner gelang es das gewaltige und furchtbare Element zu bändigen und den Brand auf das Kloster allein zu beschränken. „Zur Verhinderung eines weiteren Unglückes befahl der Stadt- Commandant, schreibt Herr v. Hepperger, daß in der Zukunft jede Nacht zwei Offiziere dort schlafen sollten.' Nachdem dieses Unglück abgewendet war, traf die armen Bozner am 31. Dezember, also am Sylvester

, was zu kleineren Excessen zwischen einzelnen Bürgern und den Franzosen Anlaß bot. Die Klugheit des Magistrates und die Nachgiebigkeit der Bürger rettete jedoch die Stadt vor einem weitem und größern Unglücke. Die Bozner gaben also gezwun gener Weise auch das noch her, was sie selbst noth wendig gebraucht hätten. Dies war die letzte That im Jahre 1809, in diesem sür Bozen und ganz Tirol so merkwürdigem Jahre. Ich kann das Jahr 1809 nicht schließen, ohne meine Leser zu bitten, auf dieses denkwürdige Jahr oft

und oft zurückzuschauen. Mit gerechtem Stolze kann sich der Bozner an das Jahr 1809 erinnern. Was hat Bozen in diesem Jahre nicht alles durchgemacht, was hat die Stadt nicht alles ausgehalten, ausgegeben und ertragen ? Wie viele Tausende und abermals Tausende von Soldaten, der Fortschritt der Civilisation den Untergang, weil es von den weisen Männem wohl All' das Schlechte aber nichts Gutes an sich genommen. Im Oranjefreistaate trafen bereits schwere Unfälle die Karawane, indem zuerst die Lungenseuche

an der Lehrerbildungsanstalt in Bregenz Professor Franz Keßler erhält. haben nicht am Tische der wohlthätigen Bozner ge gessen, und sich gestärkt am süßen Rebensaft? Welche Opfer der Liebe und Selbstverläugnung, des Gehor sams und der Ueberwindung hat nicht Bozen im Jahre 1809 gebracht? Gegen alle hatten die Bozner ein mitleidsvolles Herz, ein tröstendes Wort und eine wohlthätige Hand! Selbst die erbittersten Feinde mußten den Boznem die Ehre der Mildthätigkeit und des Wohlwollens geben. Und wie zeichnete sich uich

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 10.09.1886
Umfang: 4
der mit den Abendzügen ankommenden Festtheiluehmer. I. Zapfenstreich der Bozner Feuerwehrkapelle mit Fackelbegleitung durch die Straßen der Stadt. — 2. Empfaugsabend im Bozuer Hof und Garten-Konzert der Bozner Feuerwehr-Musikkapelle; zugleich wird sich ein Tiro ler Nationalquintett aus Feuerwehrkreiseu produzi- ren. — Auf dem Bahnhöfe werden sich stets Mit glieder des Empfangs- und Wohuungs-Komites befinden und können dortselbst sowie in der Spri tzenhalle am Johannsplay die Festzeichen, welche ein Geschenk

der Bozner Feuerwehr für die ankam menden fremden Feuerwehr-Männer sind, behoben werden. Sonntag, den 12. September (Festtag): Tag- reveille der Bozner Feuerwehr-Musikkapelle. 2. Empfang der freiwilligen Feuerwehren am Bahn hofe. resp, an jenen Punkten der Stadtgrenzen, wo dieselben ihr Eintreffen dem Kommando ange zeigt haben. Einmarsch mit Musik in die Stadt bis auf den Johannsplatz. — Frühschoppen bei Kräutner. — 4. 10 Uhr Vormittags: Beginn der De legirt eu-Versammlung im oberen Merkaunlsaale

in der Silbergasse. 5. l Uhr Nach mittags: Gemeinschaftliches Festessen im großen Bürgeriaale, wobei die Bozner Feuerwehr-Kapell die Tafelmusik besorgen wird. Anmeldungen hiefür (das Kouvert sammt Wein l fl.20 kr.) nimmt das Wirthschafts-Komite entgegen. — »i. Um halb 3 Uhr Nachmittag sammeln sich sämmtliche Feuerweh- rcn auf dem Iohannsplatze in einem großen Karr«; um die nach Thalgruppen geordneten Tafeln. Die Herren Delegirten, die Kommaudauteu der freiwili- geu Feuerwehren, sowie die geladenen Gäste

im ?,iiuercn des Karr>'-s. Präzise 3 Uhr beginnt die Achill Übung der Bozner Feuerwehr. Programm der Schulübung: l. Gleichzeiti ges Tcmpo-lvrerzieren der 4 ganz verschieden kon struinen Schnbleitern nach einheitlichem Koni inando des Abtheilungsführers. Dasselbe al rasches Exerzieren durch Kommando der einzelnen Rottenführer ' nach gegebenem Signal. — II Tempo-Exerzieren der beiden Hydranten-Wagen mit verschiedenen Schlauchlegungen. — lll. Gleich zeitiges Tempo-Exerzieren der 2 Aprotzspritzen

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 26.05.1888
Umfang: 8
durch... dix, beschriebene ^ Benoüftung heraufbeschworenen Noth und dem nun eingetretenen Elende wollten die stets gutthätigen Bozner in brüder licher Liebe abhelfen und sandten deshalb bereits am 8. Dezember 20 Wägen mit Zwieback, Kleidung, Ver bandzeug und andere das große. Unglück lindernden Artikeln nach Brixen. Die Brixner waren für diese Aufmerksamkeit und Liebe, welche die Nachbarstaat Bozen ihnen wieder bewies, recht dankbar und sandten eigens eine diesbezügliche Botschaft an den Bozner Magistrat

, um demselben in aufrichtiger Weise zu danken und die große Noth, sowie das ungeheuere Elend zu schildern. Die Bozner hatten aber nicht blos für die Noth- leidenden in Brixen und dessen Umgebung Sorge zu tragen, sondem mußten auch für den heimathlichen Boden ein warmes und mitleidsvolles Herz haben. Ich erzählte nämlich schon früher, daß in Bozen behufs Aufnahme von Verwundeten, Blessirten, Kranken und Reconvalescenten. ein Spital errichtet wurde,, wohin man die armen und kranken Soldaten aus allen Ge genden brachte

.. Weil nun in letzter Zeit aus Brixen sehr viele Kranke und. Verwundete nach Bozen geliefert worden waren, wollten die Bozner dieselben auf alle Weise pflegen und versorgen. Man sah nun am 10l und 11. Dezember die geschäftigen Hausfrauen und edlen Bozner Damen schnellen Schrittes ins Spital eilen und , dort Hemden, Leintücher,, Decken, Schlaf- Haube^ Schuhe, „Kapuhröcke' und andere für Kranke und Reconvalescenten nothwendige und nützliche Ar tikel mit größter Bereitwilligkeit und Herzensgüte ab geben. Was Bozen

in diesen Tagen den armen Ver wundeten an Nahrungsmitteln und KleidunOstoffeu ablieferte, schätzte v. Hepperger, der selbst alles mit machte, und dessen Familie zu den wohlthä tigsten in der Stadt zählte, auf 10.000 fl. Eine hübsche Summe! Am 11. Dezember waren über 500 Kranke im Spital, die alle auf die Wohlthätigkeit der Bozner angewiesen waren. Obwohl nun die Stadtväter gewiß immer bereit waren die armen Kranken zu unterstützen, so mußten sie doch auch auf die Stadt selbst denken

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 28.03.1888
Umfang: 8
Rosmini von Rovereto, der vor mehreren Jahren gestorben ist, verdammt oder zu glauben ver boten worden sind. Man denkt sich, welch' ein fürchter licher Schlag dies für die Rosminianer und seine blinden Anbeter sein wird. Haben sie ja alles gethan, um ihn zu ihren Gott zu machen, und dahin gestrebt, daß der Nie KiaK Lozen. Bon ?. ArchangeluS Simeoner, Gymn.-Prof. XI. Die Zeit der französischen Revolution 1790—1815. (127. Fortsetzung.) Die zwei Bozner Deputierten kamen in der Nacht

Hormayrs noch 15.000 fl. erhalten, was aber nicht geschah, weil ein Verpflegsossicier den Intendanten Hormayr so zu bereden wußte, daß die Bozner nicht nur nichts erhielten, sondern von den 29,000 fl. noch 14.000 fl. diefem Offizier auszahlen mußten, so daß sie nur 15.000 fl. nach Bozen brachten, wo sie am 15. Mai 8 Uhr Abends ankamen. Eyrl und Hepperger waren aber „vom Regen in die Traufe' gerathen, denn in Bozen war alles in Auf regung, weil die Nachrichten vom Süden herauf ebenso

, wenn nicht ungünstiger lauteten, als die vom Norden her. Die meisten Truppen kamen nämlich abermals zu rück und sollten Südtirol wieder aufgeben, um die große Armee des Erzherzog Karl, welche gegen Napoleon stand, zu unterstützen. Die Angst steigerte sich nun in der Stadt von Tag zu Tag und wurde dann auch dadurch vermehrt, weil die Stadt in Geldverlegenheit war, indem sie das früher an Hormayr ausgeliehene nicht zurückerhielt. In dieser Noth zeigte sich der Bozner Handelsstand seines alten Ruhmes und besten Rufes

Hormayr noch Chasteler treffen, weil das ganze CorpS, aus Furcht abgeschnitten zu werden, bereits nach Bruneck reteriert war. General Buol sollte den Rückzug mit 1000 Mann beim Brenner und Leiningen bei Schabs decken. Etwas nur erwirkten die beiden Herren, daß ihnen nämlich eine Anweisung wenigstens für 10.000 fl. auf die geheime Kriegskasse ausgestellt wurde. Während die Bozner Deputirten nach Mühlbach gingen, erschienen nach und nach die im südlichsten Tirol stationirten Truppen. Am 18. Mai 9 Uhr

Abends kam der Anterintendant Carl v. Menz, ein Bozner, von Neumarkt herauf hier an und meldete, daß auch die Arriergarde (d. i. der Nachtrab) von 831 Mann unter Leiningen bald ankommen werde, was am nächsten Tage um 10 Uhr Vormittags eintraf. Trotz der vom Magistrat an Leiningen gerichteten Bitten, diese 831 Mann zum Schutze der Stadt zurück zu lassen, marschierte die ganze Garde schon 4 Uhr Abends weiter. An diesem Tage reterierte auch die Bozner Scharsschützen compagnie unter Hauptmann Gaffer

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 07.07.1888
Umfang: 8
auch die vielen und falschen, aber leider überallhin verbreiteten Gerüchte, als ob der Magistrat von Bozen eine Trennung Süd tirols von Bäiern bei der italienischen Regierung in Mailand nachgesucht hätte, vollständig widerlegt und die Behauptung, als hätte der Magistrat zur Erreichung obgenannten Zweckes' der italienischen Verwaltungsbe hörde durch den Handelsstand eine halbe Million Gulden angeboten,. als rein erfunden hingestellt. Alle diese Ereignisse machten auf die Gemüther der Bozner einen tiefen

, be schäftigten sich die-Bozner nur mit dieser traurigen' Nachricht der Hinrichtung Hosers und drängten alle andern Fragen ganz zurück. Der 26. Februar brachte dann wieder neues und be wegtes Leben in die Bozner Welt. Denn die Bozner^ sahen nämlich, wie sich der französische Ordinateur Bourdon aus der Stadt entfernte und ihm viele Offiziere, welche zu den französischen Divisionen gehörten, nachfolgten, wodurch in der Stadt natürlich einerseits der Glaube immer mehr Platz greifen mußte, daß die Baiern wirk

lich im Besitze des Landes bleiben werden, während sie aber andererseits über das gerade Gegentheil unterrichtet wurden. Denn laut Privatbriefen an verschiedene Bozner Familien, wären die Baiern bereits im Be griffe mehrere Städte und Ortschaften zu verlassen und sich zurückzuziehen, so aus Klausen, Brixen und Meran. Die durch diese Briefe geschürte Verwirrung stieg end lich aufs Höchste, als in Bozen die Nachricht eintraf, daß der Vicekönig von Italien selbst nach Tirol kommen

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Seite 4 von 8
Datum: 18.09.1889
Umfang: 8
kapelle Herzog von Cnmberland. Um 9 Uhr war Generalprobe des Sängerbundes im Bürger saale. Der Vorstand des Bozner MävnergesangSvereinS, Herr Dr. I. Perathöner, hieß die wackern Sänger alle willkommen. Bundespräsident Oberpostdirektor R. v. Niederer dankte und brachte den Bozner Sängern ein Hoch auS. Herr Oberlehrer Drexel auS Feldkirch dankte für die freundliche Einladung zum Feste und gratulierte den Tiroler Sängern zum heutigen Ver- brüderuvgs-Feste. Als Bundeszeichen wurde das vom Bozner

Bannerträger zu Pferd an der Spitze. Weiters marschierte zunächst der akademische Gesang-Verein Innsbruck, mit grünweißen Bändern geschmückt, und das berühmte Vogelweider- Quartett daher, dessen Mitglieder in gleichartiger Kleidung : braunen.Sammtflaus und hechtgrauen Bein kleidern, besonders warm begrüßt wurden. Hieran schlössen sich die Gesang-Vereine von Kufstein, Landeck, Lienz, Meran und Schwaz; die Bozner Feuerwehrmusik und der Gesang-Verein der Feststadt machten den Beschluß des stattlichen Zuges

, die Ausstellung im Museum zu besuchen. Neben anderem vielen Schönen, Gemälden und Alterthümern, Volks- ^ trachten? und Bildhauereiwerkeu befindet sich daselbst wohl daS einzig echte Porträt unseres berühmten Land mannes Andreas Hofer. Dasselbe fertigte 1809 der Bozner Maler Schmotzer an, dem zu diesem Zwecke Audr. Hofer im Wtrthshause „zum Mondschein^ hier faß. Das Porträt ist Eigenthum des Herren Baron Josef von Gwvanelli. ? . ; Freiwillige Feuerwehr^ Heute Dienstag, den 17. Sept. 8 Uhr abends findet

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Seite 5 von 8
Datum: 24.03.1888
Umfang: 8
, und sonst noch manches für Industrie thun. Uebrigens sei jetzt zur Abschaffung der Pfarreien das Volk noch nicht aufgeklärt genug; damit Nie Kiacki Kozen. Bon ?. ArchangeluS Simeoner, Gymn.-Prof. z ^ ° xi. Die Zeit der französischen Revolution 1790—1815. (186. Fortsetzung.) Der Bozner Magistrat benützte die kurze Zeit der Ruhe aber nicht blos dazu, um mißliebige Persönlich keiten zu entfernen, sondem auch zu dem Zwecke, um der Stadt, welche in den vorausgegangenen Tagen so entsetzlich gelitten hatte, da sie so oft die Landesver

der Pusterer Landsturm ausgeboten sei. Eyrl und Hepperger sandten noch in derselben Nacht einen Eilboten mit einer Ab schrift dieser Depesche nach Bozen, um die Landsleute darauf aufmerksam zu machen und vor einem allfallsigen Angriffe der Feinde zu warnen, woraus sie gleich nach Innsbruck weiter reisten. Die armen Bozner erlitten durch diese Botschaft umsonst einen großen Schrecken, weil ja die ganze Nachricht irrig und General Schmidt nur getäuscht war. Hepperger macht deshalb eine gar treffliche

' oder auf Kinderfreund-Gaben und andere Artikel einlaufen. — Vom Redakteur des „Kinderfreund' erschien im letzten Monat die Flugschrift: „Confessionelle oder consessions- Generals zahlten keine Kundschafter, um die Bewegungen des Feindes zu erfahren; bey solchen Anstalten, da einer vom andern nichts wußte, und jeder nur nach seinem Belieben operirte, konnte der Erfolg freilich nicht gut ausfallen.' Als die zwei Bozner Deputierten am 12. Mai 3 Uhr Nachmittag in Innsbruck ankamen, fanden sie den Intendanten Hormayr

nicht, weil er zur Be sichtigung der Vertheidigungsanstalten nach Scharnitz abgereist war. Die Bozner mußten deshalb in Inns bruck bleiben und auf die Rückkunft Hormayrs warten. Während ihres Aufenthaltes in der Landeshauptstadt merkten unsere Deputierten, daß durch bayerische Agenten auch in Innsbruck manche Unruhe erregt und das Volk in Furcht und Schrecken versetzt wurde. „Heute (daS ist am 12. Mai), so erzählt von Hepperger, rissen sich die Zuchthäusler los, warfen die Wache bey Seite, und suchten, vielleicht

im Einverständnisse der bayerisch Ge sinnten, Verwirrung zu verbreiten; daS herbeigeeilte Volk und einiges Militär steuerte aber gleich der Un ordnung; sie schössen einige nieder und trieben die andern wieder in das Zuchthaus zurück.' Am 13. Mai kam endlich Hormayr von seinen Jnspectionsreisen nach Innsbruck zurück, worauf die zwei Bozner schnell vorgelassen und vom Hoscommissär huldvollst empfangen wurden. Hormayr hörte mit Ruhe und Gespanntheit den Vortrag der Gesandten an und

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Seite 5 von 8
Datum: 19.05.1888
Umfang: 8
in der Stadt eine große Unordnung, alle klagten und jammerten, so daß der Magistrat mit aller Strenge vorgehen mußte, um Leitern Ausbrüchen vorzubeugen. Die gutmüthigen Bozner ließen sich aber wirklich zum äußersten herbei und gaben alles, was sie hatten und besaßen, um die Mannschaft zu befriedigen, her, worauf die hanze Divi sion mit allen Generälen und Offizieren am 23. Nov. früh morgens nach Meran abmarschierte. War das ein Jubel in der Stadt, als diese entsetzlichen Plag geister endlich entfernt

waren! Man athmete nun freier auf und war auch zufriedener, besonders die Frauen fühlten sich nach so vielen und so schweren Tagen glück lich ! Doch diese selige Stimmung dauerte nicht lange, denn kaum waren die Franzosen über die Talferbrücke gezogen und war ihre Feldmusik verstummt, als die Bozner von der Eifackbrücke her andere Töne, die ihnen ganz unbekannt waren, hörten. Es zogen nämlich zwei Bataillons Neapolitaner vom Unterlande herauf und stationierten sich als Garnison in Bozen. Die Stadt blieb

aber ganz ruhig und auch das Militär führte sich brav und ordentlich auf. Die Bozner wunderten sich nun sehr, wie es der Armee, welche nach Meran rückte, ergehen werde. Am 24. November traf die ganz und gar überraschende Nachricht ein, daß das gesammte Militär ohne erheb lichen Widerstand zu finden, und ohne irgend welchen Kampf bestehen zu müssen, in Meran eingetroffen sei, wo sich die aus Passeier gekommenen Franzosen bereits eingefunden hatten. Die ganze Gegend verhalte sich, hieß es weiter, ganz

ruhig und nirgends finden die Franzosen irgend welches Hinderniß. Am nämlichen Tage traf aber zum großen Erstaunen der Stadtbe wohner General Rusca von Meran her in Bozen ein, da man doch erwartet hatte, daß er sich, weil er erst am Tage zuvor dorthin abgereist war, in Meran länger aushalten werde. Die Bozner wußten für dieses so plötzliche Erscheinen des Generals keine Erklärung. Es verbreitete sich allerdings ein Gerücht, RuSca sei vom General Baraguey d' Hilliers wegen der am schuld losen Terlan

selbst aber, war genannter Wirth nicht der letzte der mithalf, und hatte sich dabei ein ziemliches Quantum der ver schiedensten Artikel erworben und versteckt. Nun ver langte General Rusca vom Bozner Magistrat, er solle diesen Wirth, weil er die französischen Truppen bei ihrem Durchzug durch Terlan und bei ihrem dortigen Aufenthalt, sagen wir lieber bei der Plünderung, der-

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 05.05.1888
Umfang: 8
(und wohl auch anderswo A. d. R.) ein Artikel der „Iväexenäavee velge'. Die italienischen Minister hatten sich verplau dert, und da erfuhr man, daß Bismarck zur Zeit des französisch-deutschen Krieges fürchtete, der König von Italien könnte sich mit dem Kaiser der Nie UM Lozen. Bon ?. Archangelus Simeoner, Gymn.-Prof. „ 'Xi. „ - Die Zeit der französischen Revolution 1790—1815. (133. Fortsetzung.) Die Bozner beriefen daher am 1. November beim hiesigen Landgericht eine Vertretung „aller hier einbe zirkten

„mit der Post der Friedens- traetat, woraus man die traurige Lage Oesterreichs sattsam entnehmen konnte.' Auf das hin ergaben sich selbst die hitzigsten Verfechter der ganz verfehlten An- stcht, sich nicht zu unterwerfen und beugten sich — ob wohl mit großem Schmerze dem herben Schlage, der sie getroffen. Die Bozner Versammlung faßte nun nach langer und eingehender Debatte folgende Beschlüsse: 1. die Feindseligkeiten im südlichen Tirol allsogleich ein-' zustellen und die dort noch weilenden

, denselben um Gnade und Schonung des Landes zu ersuchen. Diese drei Beschlüsse der Bozner Versammlung wurden nun zu Protokoll genommen und von sämmtlichen Aus schüssen unterfertiget. Von großer Bedeutung war be sonders der dritte Punkt dieser Beschlüsse, nämlich die Absendung der drei Depntirten an den General Vial. Letzterer erklärte nämlich, daß er gewillt sei, mit Ge walt vorzurücken, weil das Volk noch unter Waffen stehe und sich nicht unterwerfen wolle. Der Bozner Stadtcommandant' Franz Lang

aber nicht so leicht, wie man meinte. Die Bozner mußten zu ihrem Schmerze leider oft vernehmen, wie in vielen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 01.05.1889
Umfang: 4
Komite hat nun seine Arbeiten beendet und wird behufs weiterer Be. rathung und Beschlußfassung Donnerstag den 2. Mai Abends 8 Uhr bei Kräutner eine neuer liche Versammlung stattfinden, wozu die Kaufleute von Bozen durch Zirkulare eingeladen werden. Die Wichtigkeit des vorliegenden Gegenstandes läßt einen recht zahlreichen Besuch der Versamm lung im eigensten Interesse jedes Einzelnen wünschenswerth erscheinen. Turner-Kneipe. Gestern Abends veranstal teten die aktiven Turner des Bozner Turn vereins

. Die anderen wichtigen Herrenparthien sind ebenso vor züglich durch die Herren Dengler nnd Bednarz besetzt. Doppel-Konzert. Das Grieser Kurorchester und unsere Feu er Wehrkapelle veranstalten heute Abends K Uhr im Bozner-Hof ein Doppelkonzert, welches bet jeder Witterung stattfindet und bei den anerkannten Leistungen jedenfalls eines guten Besuches sich erfreuen wird, umsomehr als sonst heute, zum Bozner .Kirchtag' weiter keinerlei Kon zert oder dergl. stattfindet. Der erste Mai wurde heute bei schönstem Welter

be steht jedoch ausschließlich nnr für diesen Salon- Wagen. Viehmarkt - Bericht. Auf deu Bozner Vieh, markt am 27. April wurden 705 Stück Groß vieh und 582 Stück Kleinvieh aufgetrieben. Ge handelt wurde ziemlich, die Preise haben sich ge- halten, und Händler waren einige Wälschtiroler hier. Bei dem Kleinvieh waren am meisten Schweine und es sind auch viele gekauft worden, die Preise waren annehmbar. Aus Sarnthal wird uns geschrieben: Unser neuer Amtsleiter, Herr Dr. Anton Baur, welcher in Folge

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 02.06.1888
Umfang: 8
, sondern nur zur Kerkerstrafe verhalten wurden. Dieser Prozeß machte natürlich in der Stadt großes Aussehen und bewirkte eine allgemeine Freude, weshalb man die Freigelassenen überall mit größtem Jubel empsieng und auf das Beste bewirthete. Weil die Bozner die täglich sich mehrenden Lasten wegen Verköstigung und Verpflegung der in Garnison und im Spitale anwesenden Truppen fast gar nicht mehr zu tragen im Stande waren, so suchten sie bei den verschiedenen Gemeinden der Umgebung Hilfe und samer Armuth geschlagen, den Hammer

unterfertigten den Beschluß der Konferenz und versprachen alles pünktlich zu vollziehen. Da die Bozner aber schon für den Augenblick Geld benöthigten, so wurde noch am Abende desselben Tages eine außerordentliche Magistratssitzung abgehalten, in welcher darüber berathen wurde, wie man für die gegen wärtige Noth schnellstens Geld ausbringen, könnte. Da aber die Stadtväter die meisten Quellen versiegt und verstopft und die materiellen Kräfte der Bozner er schöpft sahen, das Geld aber dennoch nothwendig

brauchten, griffen sie zu einem ganz eigenthümlichen Mittel, indem wie Hepperger schreibt in dieser „Raths sitzung beschlossen wurde, 30.000 fl. durch eine zehnfache Kopssteuer einzutreiben, die nachgehends mittelst eines forcierten Änlehens eingehoben worden.' Welche Opfer brachte nicht die Stadt Bozen! Während die Bozner und die Gemeinden der Um gebung für die Franzosen so väterlich und mitleidsvoll sorgten und sich abmühten, um allen, selbst den Feinden zu helsen, fuhr die französische

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 06.05.1888
Umfang: 8
die Einsetzung der Mo narchie an Stelle der Republik fordert. Der Graf von Paris verläßt die Traditionen der reinen Monarchie, verhinderten für den Äugenblick das Einmarschieren des bewaffneten Haufens. Um 12 Uhr fiengen aber die Bauern abermals zu stürmen an, indem sie die Fran zosen^ welche alle Zugänge der Stadt besetzt hielten, auf drei Seiten angriffen: beim „Zoll', im Bozner Boden „beim Mumelter' und an der Lorettobrücke; aber auch diese Angriffe schlugen fehl und nützten den Bauern

und keiner von den Bauern zeigte sich mehr; auch die Stadtbewohner blieben still in den Häusern und getrauten sich nirgends sehen zu lassen. Es lag ein unheimlicher Schrecken über der armen Stadt. ^ < u Am 6. November kam früh morgens General Vial mit dem Reste der Truppen in Bozen an und verstärkte so die Macht des Generals Peyri. Die Erhaltung, Verpflegung und Einquartierung dieser so zahlreichen Mannschaft kostete der Stadt ungemein viel und drückte das Volk entsetzlich. Am 6. November mußten z. B. die Bozner

und die sonstigen Bedürfnisse der Soldaten ebenfalls befriedigen. Um 12 Uhr mit tags wurde dann der Bozner Magistrat vom General Vial in Audienz empfangen, bei welcher Gelegenheit Vial eine sehr schöne Ansprache an den Stadtrath hielt, ihn aufforderte Ruhe und Ordnung in der Stadt auf recht zu erhalten, und ihm 20 rechtschaffene, brave und tüchtige Männer vorzuschlagen, damit er aus denselben 12 auswählen könnte, welche den ganzen Bezirk — 20 italienische Meilen im Umfang — verwalten sollten: Am Abende gab

der freigebigen Bozner essen und trinken wollten! „Der Brodmangel, sagt deshalb der Stadtrath v. Hepperger, war so groß, daß mit zwei Varonesern ein Contrakt über 3000 Säte Weitzen und mit der Stadt Trient ein Accord wegen täglicher Einlieferung von 5000 Stück Commiß-Brod a 5 kr. unter Bürgschaft der Rathsglieder und einzelner Privaten abgeschlossen worden'. Am 9. November wirbelten zu drei verschie denen Stunden des Tages sämmtliche Trommeln der anwesenden Soldaten, welche unter Ohren betäubenden Getöse

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 28.03.1888
Umfang: 8
in Verwendung zu nehmen. Hienach bleibt es lediglich dem Ermessen der triebenen Erzählungen die Gemüther noch mehr erhitzten. Ein wenig Ruhe trat erst ein, als der uns bekannte Bozner Kaffeesieder Nessing am 21. Mai früh mit der frohen Botschaft hier anlangte, daß auf Befehl des Erzhe^ogs Johann Leiningen mit seiner Mannschaft zur Vertheidigung des südlichen Tirol heute noch nach Bozen zurückkehren werde, was zum unbeschreiblichen Jubel der Bozner auch eintraf. Gegen 10 Uhr erschienen nämlich Leiningen

offen erklärte, er hätte eine Depesche empfangen, worin Major Lebzeltern ihn aufforderte, augenblicklich nach Schabs zurückzukehren, da Lebzeltern zu einem Durchbruch am Brenner Unterstützung nöthig habe. Diese Nachricht traf die armen Bozner wie ein Donner schlag und verbreitete wieder Furcht und Angst. Lei ningen ermähnte aber die Stadtbewohner, sich ruhig zu verhalten, dem Magistrate in allem zu gehorchen, nichts Centralleitung anheimgestellt, die Schaffung bezüg licher Lehrbücher zu veranlassen

zu ersuchen, daß er die Stadt Bozen von allen dort sich ereignenden Vorfällen stets schnellstens in Kenntniß setzen möge. Hierauf suchte man auch das Volk, das noch immer den Einmarsch der Bayern fürchtete, zu beschwichtigen. Um Mitternacht verließen dann drei für Bozen sehr wichtige und bedeutungsvolle Herren die Stadt, nämlich: Josef Giovanelli, Carl v. Menz und Nessing und begaben sich zunächst nach Meran. Die Furcht der Bozner war nicht ohne Grund, denn am nächsten Tage, 22. Mai, erschien bereits

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1888
Umfang: 8
Schicksalsschläge begannen die Bozner das I ah r 1610 m trüber Stimmung. Der so oft von den Leuten ausgesprochene Neujahrswunsch „glückliches, neues Jahr' mag deshalb^ wohl jedem Stadtkind recht von Herzen ^kommen sein. Auch der Magistrat scheint, wie uns Hepperger getreu erzählt, die Darbringung der Neu- lahrSwünsche bei den betreffenden Behörden nicht ver gessen zn haben, denn er erschien in „Gala' bei den kAiedeuen französischen Generälen, um denselben diese Hoflichkeitsbezeugung zu erweisen und zugleich

Weife ver pflegt und mit allem nothwendigen für die Reife ver sehen worden waren, noch an demselben Tage nach Trient. Der Rest der Division Severolis erschien dann am 6., 7. und 8. Jänner in Bozen. Baraguey for derte den Magistrat auch auf, für diese Mannschaft fleißig Sorge zu tragen, damit ihr nichts mangele und sie in keiner Beziehung Schaden leide. Ein einfacher Erlaß des Stadtrathes genügte, um die wohlthätigen Herzen der Bozner für diese durchreifenden Soldaten zu gewinnen und denselben ganz

und drückte besonders darüber seine große Freude aus, weil viele Soldaten in Privatfamilien schnelle Unterkunft und liebevolle Aufnahme fanden. In so friedlicher und wohlthatenfpendender Weife vollbrachten nun die Bozner die ersten eilf Tage des neuen Jahres 1810' alles Militär, das aus Brixen hier ankam, fand die beste Aufnahme und sorgsamste Pflege. Am 11. Jänner reiste dann plötzlich General Baraguey d' HillierS von Bozen ab und begab sich ins Pusterthal. Die Bozner wußten zwar keine bestimmte Ursache

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 21.07.1888
Umfang: 8
' durch die oben genannten italienischen und bairischen Commissäre zum Abschluß gekommen, als „der Staatsrath Smancini, Präfekt in Verona' in Trient anlangte, um das ab getretene Land als Vipartimevto äell' alto neu zu organisiren^ Als die Bozner von der Ankunft dieses Herm hörten, hielten sie eine außerordentliche Raths sitzung ab, um/in derselben zu berathen, was Angesichts dieser Verhältnisse zu thun sei. Dort wurde nun be schlossen eine Deputation an den Präfekten nach Trient zu senden

, um demselben „das Wohl der Stadt Botzen zu empfehlen.' Zu^Deputirten wurden folgende Herren bestimmt: Der Bürgermeister v. Menz und die Ge meinderäthe R e m i ch, v. Plattner und v. He PP erger. Die Deputation begab sich am 13. Juni nach Trient und bat beim Präsekten um Audienz. Herr v. Hepperger berichtet darüber: Der Präsekt Smancini habe die Bozner Deputirten um 9 Uhr Abends in Audienz empfangen; er sei ein außerordentlich liebvoller Mann gewesen und habe die adeligen Herren mit großer Milde und Herablassung

. Nuntius in Paris, beim Minister des Aeqßern in Frankreich ; so Mons. Di Pietro, päpstl. Nuntius, in ernennen, welche nach Paris zum Kaiser Napoleon relsen solle, um demselben die Wünsche und Anliegen des Landes vorzutragen; sagte serner den Boznern, daß Napoleon mit der Stadt gewiß gnädig verfahren werde, wenn sich die Deputation willfährig zeige, da dem Kaiser von verschiedenen Seiten berichtet wurde, wie wohl thätig und barmherzig sich die Bozner der fremden Soldaten gegenüber — Franzosen, Italiener

und Deutsche — stets betragen hätten. Hepperger erzählt weiter, daß der Präfekt den Boznern angerathen habe, sie sollten eS zu bewerkstelligen suchen, daß das südliche Tirol dem Kaiser Napoleon ein Bataillon Tiroler Jäger antrage, um auf diese Weise „die Befreiung der Con- skription zu erhalten.' Die Bozner versprachen den Rath auf das pünktlichste zu befolgen und waren über die so väterliche Behandlung des Präfekten sehr erstaunt. Am 15.' Juni kehrte die Deputation nach Bozen zurück

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