Frühlingstag, wie man ihn selten im März findet. Nachts entwickelt sich gewöhnlich ei ne hübsche Kälte von 5 bis 7 Grad Celsius, die von keinem Lüftchen gestört wird. Ueberhaupt hat man hier bis jetzt noch keinen rechten Wind verspürt. —> Noch eine interessante Erscheinung! Wenn ich ab und zu nach Bozen kam. so hörte ich einigemale von Mordtaten, Naubansällen usw. sprechen, die sich in der Umgebung von Vilpian ereignet haben sollten. Auf solche Gerüchte hin telephonierte auch heute ein Bozner Tagblatt
Remiins^rnz. wird mitge teilt, wie streng es die einmalige Nozner Stadtord nung in Bezug mif die Echthcit und Unverfiillchtheit des Weines nahm, damit „böses re!>en im Iuntale und and-rwörts, gegen gute Sitte verhin dert werden.' Diese Strenge, v>elche bei Uebertre- tungen Strafen mit „Geld und Leibeszucht' vorsah, hctte denn auch zur Folge, das; der Bozner Wein sük überall eines ausgezeichnet»'« Rufes erfreute und gerne gekauft wurde. Di?s?n guten Ruf des einheimischen Weines zu bewahren und zu hüten
hat sich zur Zeit nämlif^ 'M einer recht anrüchigen Weingeschichte zu besten. Ein Bozner Weinhändler, der übrigens bereits mit dem Gericht „gut bekannt' ist, hat an einen Fremden eine Partie Rotwein geliefert. Der Käufer erhielt ober statt vo'^wertigen Rotwein einen Jfabellawein (Erdbeertrauben), der auf Rotwein ausgeschüttet war und den entsprechenden Oualitätszzeruch und Geschmack answies. Der Käufer klagte den Liefe ranten, da letzterer sich weigerte, den Handel rück gängig zu machen. Im gerichtlichen
Terfahren trat nun in dieser Sache ein Moment hinzu, das uns äußerst bedenklich ercheint. Zwei Bozner Weinsach» verständige, deren Gutachten in dem Streitoersah» ren verlangt wurde, machten nämlich die verblüf. sende Aeußerung, daß das Vorgehen des betreffen den Weinhändlers zwar vor dem Kriege nicht üblich mar, wohl aber während und nach dem Kriege! Wir sind neugierig, ob der Weinhandel Südtirols sich eine solche Anschuldigung gefallen läßt und nicht mit aller Schärfe gegen ein solches den Ruf
, den Versuch der betreffenden Bozner Weinhandlung, den bekannt minderwerti gen Jsabellawein zu unterschieben, wie noch mehr die „Entschuldigung' dieser Unterschiebung durch die zwei lokalen Sachr>er^''n->'->?n verurteilt und auf die schädlichen Folgen für den Ruf der hiesigen geschätzten Schankweine hingemiesen, wobei er be sonders betonte, daß die Bezeichnung Bozner Rot wein für einen solchen Jsabellawein umso unzuläs siger sei, da die Herkunftsbezeichnuna wegen des bisherigen guten Rufes der Handelsstadt