in Innsbruck, sondern aller orts verüben, zeigen sie auch im politischen Leben eine Charakterlosigkeit, wie man sie von einer deutschen Partei am wenigsten erwarten sollte. Bei uns in Vorarlberg ist es insbesondere interessant, die Haltung der Partei in Bezug auf die Presse zu beobachten. Der gegenwärtige Herausgeber und Redak teur des „Vorarlberger Tagblatt", der auf den deutsch sein sollenden Namen Mer schinski hört, hatte seinerzeit getreu mit geholfen, Herrn Anton Fletz, Herausgeber des „Bregenzer
Tagblatt") das er seit Jahren in den Dienst der liberalen Partei gestellt hatte, aus seiner Stellung zu verdrängen. Nachdem dies theilweise gelungen, wurden die „Bregenzer Nachrichten" ins Leben ge rufen. Man frettete eine Zeit lang fort, und es kam die Gründung des deutsch-freisinnigen Landesvereines, eine Schaffung, deren Wert am besten dadurch beleuchtet wird, dass der Führer der Vorarlberger Sozi in Rankweil seinerzeit das Entstehen dieses Vereins mit Freuden begrüßte
sondergleichen für die Ideen des Vereines zu arbeiten, und glaubte, da er in Vorarlberg noch Fremdling war, mit seinem öden Gewäsch die Vorarlberger für den so genannten Freisinn zu gewinnen. Sei es nun, weil dies nicht gelang oder sei es, weil der Name Merschinski zu wenig ger manisch klang, es machte sich nämlich nun bald eine Strömung gegen das Tagblatt und dessen Redakteur geltend, an deren Spitze die Herren Abg. Drexel und der satt sam bekannte nichtadelige Dr. Ritter standen. Die Absicht der Herren
, wahrscheinlich mit Hilfe der Heinzel männchen, neuerdings ein Weltblatt zu gründen, das sogar heute noch existiert und den Titel „Vorarlberger Tagblatt" führt. Die echt Wurzelhaften wollen jedoch noch nicht alle davon etwas wissen, und benützen heute noch den Innsbrucker Düngerhaufen, genannt „Tirol. Tgbl.", zur Ablagerung ihres Schmutzes. Die führenden Persönlich keiten scheinen sich jedoch, Dank ihrer guten politischen Charakter-Eigenschaften, bereits wieder versöhnt zu haben. Wir sehen das Dreigestirn