waren vertreten, man zählte bei 1300 Personen. ES zeigte sich, daß die durch den Bannstrahl des Trientiner Fürstbischofs ins Leben gerufene „Frage', welche einen Punkt der Tagesordnung der Versammlung bildete, nicht die Angelegenheit der „Bozner Ztg.' allein, sondern eine gemeinsame Angelegenheit der Deutschbewußten Südtirols ist. Bürgermeister Dr. Perathoner eröffnete die Versammlung und stellte derselben den Regierungs Vertreter Ritter v. Heymerle vor, worauf über Antrag deS Herrn Tränkel der 2. Punkt
der Tagesordnung: „Das Interdikt über die „Bozner Zeitung', als 1. Punkt in Ver handlung gezogen wurde. Das Reserat über diesen Punkt hatte Dr. B ud ik, welcher in längerer Rede die eigentlichen Beweg gründe beleuchtete, welche den Fürstbischof von Trient zu einer derartigen, geradezu unerhörten Maßregel veranlaßten. Die im Interdikte enthaltenen Schmäh ungen wolle er nicht berühren, die gehörten vor die Schranken der weltlichen Gerichtsbehörde, vor welche der Trientiner Bischof bereits geladen
tagende öffentliche Versammlung des „Deutschen VolksvereineS für Südtirol' erblickt in dem vom Fürstbischöfe Eugen Karl von Trient unter dem 30. Mai 1838 erlassenen Edikte, mit welchem — auf Grund unwahrer Beschuldigungen — die „Bozner Zeitung' als verboten erklärt und in welchem zugleich allen Diözesanen verboten wird, „dieselbe zu halten, zu lesen und Anderen zu ver mitteln' — einen unbefugten Uebergriff in die politischen, freiheitlichen Rechte der Südtiroler deutschen Bevölkerung, eine gefährliche
, dem unbegründeten Verbote keine Folge leisten. Au die deutsche Bevölkerung Siidtirols ergeht zugleich der Mahnruf, das deutschfreiheitliche Tagblatt in dem Kampfe um seine Existenz jetzt um so that kräftiger zu unterstützen und sür dessen Verbreitung zu sorgen.' Hierauf ergriff der Schriftleiter der „Boz. Ztg.', Herr Ulrich, das Wort, charakterisierte die traurigen Preßverhältnisse Tirols, kritisierte die schlaffe Haltung der Tiroler freisinnigen Presse gegenüber einem derartigen unerlaubten Eingriffe
in die gewährleistete Freiheit der Presse und zog namentlich scharf über die gesiiinuugslosen Blätter vom Schlage der „JnnSbrucker' und »Bozner Nach richten' los. Herr Ulrich gedachte weiters u. a. auch der Versammlung in Trainin und einer anderen faulen Traminer Geschichte, wobei er durch Herrn Pircher, Güterschasser, unterbrochen wurde, welcher wissen wollte, daß daS Gesagte dloße Ver leumdung sei. Als ihm Herr Zelger aus Tramin die vorgebrachten Anschuldigungen beweisen wollte, entfernte sich Herr Pircher