. Auch Kranken, die sich in Krankenhäusern befanden, wurden die Legitimatio nen weggenommen, beziehungsweise sie erhielten diese überhaupt nicht und als sie doch zur Wahl gehen wollten, war bereits für sie gewählt. Dem roten „Linzer Tagblatt" paßt es nicht, daß auch die Klosterfrauen zur Wahl gehen dürfen und es ersinnt sogar die Mär, die Ehristlichsozialen hätten zur entscheidenden Zeit mehrere hundert Schwe stern nach Lin; versetzen lassen, um ihnen das Wahlrecht zur Gcmcindcwahl zu verschaffen. Abgesehen
davon, daß man Klosterfrauen nicht gleich schockweise versetzen kann und ein paar hundert Stimmen bei solchen Wählermassen nicht allzu viel bedeuten, was müßten denn die Sozial demokraten für Kirchenlichter im Gemeindcrate haben, die ungeachtet der bestehenden Meldungsvorschriften von solchen Manipulationen nichts bemerkt hätten. Ganz komisch muß sich das „Tagblatt" Vorkommen, wenn es sich die Frage gestellt, wer denn den Klosterfrauen das Wahlrecht zugebracht hat? Es sind doch die Sozialdemo kraten
gewesen, die das Frauenwahlrecht durchsetzten. Wenn die Sozialdemokraten sich diese Sache zu wenig überlegt haben, so mögen sie sich nur selbst bei der Nase nehmen, nicht aber Frauen auszanken, weil sie ihr gesetz liches Recht ausüben. Und noch dazu die Klosterfrauen, die ihr Leben der Pflege von Kranken, Armen, Waisen kindern und überhaupt Werken der Barmherzigkeit ge weiht haben. Es gereicht dem „Tagblatt" wahrlich nicht zur Ehre, gerade Frauen, die ein so hervorragend sozia les Wirken vollbringen, das Wahlrecht
zu mißgönnen. Das Beschämendste aber ist, daß das „Tagblatt" in der gleichen Nummer blutige Tränen darüber vergießt, weil einige Prostituierte (sittlich verkommene Weiber) aus der Wählerliste hinausreklamiert wurden. Das „Tagblatt" schwört gleichsam, daß die Sozialisten nicht rasten und ruhen werden, bis die Prostituierten, in denen es offen bar Trägerinnen der marxistischen Siultwr erblickt, den anderen Frauen gleichgeachtet werden. Na, dann werden die Sozi bald darauftommcn, was für ein Lied