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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.08.1923
Umfang: 8
»«stMuaMfi« M Nedatti»», Verwaltung » 9»s«a1err-A«f»ah me: SmxSktud, Mrnllgasse Rr.1L Fernnrf Nr. 8S7. r«r«,r»m».»d»«ii« VE»-Z«ttur:g Fm,kb«rr. Ärsersts »ach Tarif. scm Sozialdemokratisches Tagblatt für Tirol «ad Vorarlberg Erschri«« «WaM ««tim««« IM I d»,ch M« $»(1 UW K MmratS-Brzugsprois»: Dm-ch di» A«öträa»r «JanSbrnck: 1«Ä0L Zam Abhole» i» JrmV- druck: 17/X»K. AuSw. durch die «olp»rt«»r» uud durch dt» P,st fSr Dsutsch-Oestrrreich: ttoi. «nJIwib 81.003 K Nr. 190 FnusbruS, Mittwoch

den SS. Auz« 81923 31 . Fahr«. Der faszistische Raub des Bozner Gewerkschaftshauses. Im Anschluß an die bereits gemeldete Besetzung des Arbeiterheims in Bozen durch die Faszisten er halten wir von unseren dortigen Genoffen die fol gende Darstellung der Ereignisse: Zahlreiche Genossen und Parteifreunde in Oester reich und Deutschland kennen den schönen Bau des Bozner Gewerkschaftshauses, das im Jahre 1910 er öffnet wurde und seitdem der organisierten Arbei- terschast in Südtirol als Beratungsstätte

der Arbeiterschaft Bo zens in ihren Organisationen vereinigt Hütten, die Forderung auf Uebergabe des aus den Beitrags mitteln sozialistischer Arbeiter errichteter und er haltenen Gewerkschaftshauses. Am Donnerstag den 16. August wurden die Ge werkschaftsvertreter Ascher und Kartnaller sowie der Obmann des Hauskomitees, Gen. Unterkircher, aufs Bozner Zivilkommiffariat berufen, wo vom Un- terpräfekten Bolis, also einem Regierungsvertreter, in höchst einseittger Weise die Verhandlungen ein geleitet und dargelegt

und die Entscheidung 'einer Vertrauensmännerversammlung überlaffen. \ Daraufhin erschien abends 6 Uhr eine Gruppe von Faszisten im Gewerkschaftshaus; im Beisein des Bozner Unterpräfekten wurde vom Trienter Sekre- < tär Ced. Berti, einem ehemaligen Sozialisten, die ; Besetzung als vollzogen erklärt, das Gewerkschasts- ^fekretariat. die Druckerei und die Redaktion verfie- gelt und Wachen zur Beaufsichtigung ausgestellt, da- mit nichts „verschleppt" werden könne. Der Drucke- ,reibetrieb wurde allerdings Frettag

gefordert hätten, abgesehen von ihrer Haltung vor, während und nach dem Kriege, wurde erklärt, daß es sich lediglich unl wirtschaftliche Fragen handle und jede Parteiangelegenheit ausgeschlossen sei. Bei der zweiten Beratung im Zivilkommiffariat wurden dann die wirklichen Abfichten offenbar. Eine von den Vertrauensmännern der Bozner Arbeiterschaft in Anwesenheit des Abgeordneten Genoffen Flor am Freitag den 17. August abgehal tene Besprechung beschloß nach Billigung aller im Laufe des Tages

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 01.10.1927
Umfang: 20
«»scheint täglich mittag« Postzeitungsliste 523 Redaktion, Verwaltung und Inseraten- «ufnahme: Innsbruck, Mentlgafft 12. Fernrufe: Redaktion: Nr. 8S7. «erwaltung und Druckerei: Nr. SS». Telegramm.Adresse: BolkS-Zeitung Innsbruck. Inserate werden nur nach Tarif über nommen. Anzeigen von außerhalb Tirol und Vorarlberg werden nur durch unseren „Werbedienst fürösterreichischeZeitungen und Zeitschriften-, Wien l., Wollzeile 16, übernommen. Sozialdemokratisches Tagblatt für Tirol Ek»zel««mmer

" war der einzige Wirt des Bergdorfes, der sich sozusagen über Nacht zum reichen Mann werden sah. Genau so wie beim Konnersreuther Wunder war ein auch nicht kleiner Teil der katholischen Geistlichkeit fest überzeugt davon, daß das Radeiner Bauernmädchen alle Anlagen zu einer waschechten Heiligen habe, und besonders die Bozner und die Brixner Geistlichkeit war Feuer und Flamme für die „Heilige" von Radein. Vor allem der Fürstbischof Simon Äichner. der so sehr von den Wunder gaben der Angelika überzeugt

war. daß er sie als Gast in seiner Residenz empfing. Die Bozner Bezirksha uptmann- schaft glaubte damals schon nicht recht an die heiligmäßi gen Talente der Jungfrau und versuchte, dem Wunder betrieb in Radein Hindernisse zu bereiten, mußte aber er fahren, daß die Bozner Geistlichkeit stärker war, als die weltliche Behörde. Uebrigens gab es auch außerhalb der Räume der Boz ner Bezirkshauptmannschaft Leute, die nicht gerne an die Wundertaten der Angelika Darocca glauben wollten. Be sonders als Radeiner Bauernburschen

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 01.07.1926
Umfang: 8
Sie unsere Lehrer, so werden alle slawischen Familien sich in ebenso viele Schulerl und alle Familienmütter trnd -Väter in Lehrer verwandeln, welche die Sprache und das Gewissen un serer Rasse von Geschlecht zu Geschlecht weitergeben. StaaGgesetze wandeln sich, Völker leben ewig!" Die Rechtspflege in Südtirol. Bilder aus den Bozner Gerichten nach Entlassung der deutschen Trichter. Wie auf allen anderen Gebieten des .öffentlichen jLebens, im Schulwesen, in der öffentlichen und Gemeinden Verwaltung, find

Wochen. Wird in dieser Verhand lung keine Entscheidung gefällt, sondern wird sie ver tagt, was zumeist der Fall ist, so kann die nächste Ver handlung erst auf einen viel späteren Termin (durch schnittlich nach fünf Monaten) festgesetzt werden. Unter Annahme, daß ein strittiger Prozeß zwecks Beweis- aufnähme und Beweisergänzung mindestens zweimal viertagt wird, beträgt die Zeitdauer eines normal ver laufenden Prozesses vor dem Senate des Bozner Tri bunals gegen 13 Monate. Bei Berufung eines Par

des Rechtsweges vollkommen hinfällig werden. Bei Klagen, die beim Bozner Zivil gerichte (Prätur) überreicht werden, ist eine zeitlich be grenzte annähernde Bestimmung des äußersten Entschei dungstermines unter den gegenwärtigen Umständen über haupt unmöglich. Der Mangel an Richterpersonal hat die Tätigkeit des Zivilgerichtes so gut wie lahmgelegt Diese hier nur auszugsweise geschilderten Zustände, die sich nach Belieben auch auf andere Orte Südtirols ausdehnen lassen, sind die Folgeerscheinungen der GruE

Patriotismus" ^ bekunden, sind ans dem Gebiete der Rechtspflege durch aus unangebracht. Siegmund Münz und Südtirol. Unter diesem Titel veröffentlichte vor einiger das in Buenos Aires erscheinende Tagblatt "Giornale d'Jtalia" eine Polemik gegen einen Aufsatz Der 'SÄ- lirol, welchen der langjährige Schriftleiter der Neuen Freien Presse" in Wien, Siegmund Münz, in dem m Buenos Aires erscheinenden Blatte „La Nacion" „ob jektiv und leidenschaftslos", wie das ^Giornale d'JtalA bemerkt, geschrieben

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 12
Datum: 08.07.1923
Umfang: 12
. Auch Kranken, die sich in Krankenhäusern befanden, wurden die Legitimatio nen weggenommen, beziehungsweise sie erhielten diese überhaupt nicht und als sie doch zur Wahl gehen wollten, war bereits für sie gewählt. Dem roten „Linzer Tagblatt" paßt es nicht, daß auch die Klosterfrauen zur Wahl gehen dürfen und es ersinnt sogar die Mär, die Ehristlichsozialen hätten zur entscheidenden Zeit mehrere hundert Schwe stern nach Lin; versetzen lassen, um ihnen das Wahlrecht zur Gcmcindcwahl zu verschaffen. Abgesehen

davon, daß man Klosterfrauen nicht gleich schockweise versetzen kann und ein paar hundert Stimmen bei solchen Wählermassen nicht allzu viel bedeuten, was müßten denn die Sozial demokraten für Kirchenlichter im Gemeindcrate haben, die ungeachtet der bestehenden Meldungsvorschriften von solchen Manipulationen nichts bemerkt hätten. Ganz komisch muß sich das „Tagblatt" Vorkommen, wenn es sich die Frage gestellt, wer denn den Klosterfrauen das Wahlrecht zugebracht hat? Es sind doch die Sozialdemo kraten

gewesen, die das Frauenwahlrecht durchsetzten. Wenn die Sozialdemokraten sich diese Sache zu wenig überlegt haben, so mögen sie sich nur selbst bei der Nase nehmen, nicht aber Frauen auszanken, weil sie ihr gesetz liches Recht ausüben. Und noch dazu die Klosterfrauen, die ihr Leben der Pflege von Kranken, Armen, Waisen kindern und überhaupt Werken der Barmherzigkeit ge weiht haben. Es gereicht dem „Tagblatt" wahrlich nicht zur Ehre, gerade Frauen, die ein so hervorragend sozia les Wirken vollbringen, das Wahlrecht

zu mißgönnen. Das Beschämendste aber ist, daß das „Tagblatt" in der gleichen Nummer blutige Tränen darüber vergießt, weil einige Prostituierte (sittlich verkommene Weiber) aus der Wählerliste hinausreklamiert wurden. Das „Tagblatt" schwört gleichsam, daß die Sozialisten nicht rasten und ruhen werden, bis die Prostituierten, in denen es offen bar Trägerinnen der marxistischen Siultwr erblickt, den anderen Frauen gleichgeachtet werden. Na, dann werden die Sozi bald darauftommcn, was für ein Lied

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 11 von 14
Datum: 23.08.1929
Umfang: 14
, nennen wir Klassenkampf. Furchtbar schwer kreidete uns das „Volksblatt" und das „Tagblatt" stets unsere klassen kämpferische Einstellung an, und wie wohlbehaglich notier ten sie es,'als Mussolini in die Welt den Arbeitsfrieden, das Ende des Klassenkampses hinausposaunte. Nur die bösen Sozi sind es, die alles verhetzen, sonst wäre ja der schönste Frieden, die beste Harmonie zwischen Kapital und Arbeit. Von dieser Harmonie spüren unsere Arbeiter und Ange stellten allerdings selten

, sondern auch der sozialistische Gedanke. Davon wird allerdings weder das „Volksblatt" noch das „Tagblatt" ein Silbchen schreiben. Sie werden vielmehr nach wie vor über die bösen Sozi, über den Klassenkampf und den Sozialismus wettern. Es nützt sie aber nichts, denn Klafsenkampf und Sozialismus sind keine Hirngespinste von überspannten Menschen. Nein, sie beruhen auf wirklichen Tatsachen, mit denen weder Bis marck noch Mussolini mit ihrem Terror fertig wurden und am allerwenigsten wird das „Volksblatt" und das „Tag blatt

geboten, sich der vergangenen Jahre lebhaft zu erinnern und sie werden mit uns die großen Umwälzungen seit jener Zeit betrachten. Das Orchester der Gesellschaftler Musik freunde und die wackere Sängerschar werden für den ge mütlichen Teil reichlich sorgen und so steht uns den am 1. September ein fröhlicher Nachmittag vor. Möge der Be such ein dem Fest würdiger sein. Dornbirn. „Das unschuldige Tagblatt!" In seiner Montagnummer bringt dieses verlogene Blatt mit großen Lettern einen erschütternden

Bericht über die Bluttat des Schutzbundes aus unbewaffnete Heimwehrleute in St. Lorenzen, Steiermark. Wir haben nicht die Absicht, die zynische Verlogenheit dieses Blattes in diesem Falle festzu stellen, weil dies Aufgabe jener Organisation ist, die in so frivoler Weise einer Bluttat beschuldigt wird, die überall, wo man das Wesen der Heim w e h r kennt, Abscheu und Ekel erregen muß. Die Bocksprünge, die das „Tagblatt" dabei macht, sind jedoch wert, ein wenig an den Pranger gestellt

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Alpenland
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Seite 1 von 14
Datum: 16.11.1920
Umfang: 14
tzaasenstein und Vogler A.-G., Wien l., Schulerstrage 11. 1. Jahrgang Protest m AOreas Kofer-BuNdrs für Tirol gegm die Rede des deutschen Außenministers von Simons und die Erklärungen des deut schen Botschafters in Rom von Beerenberg betreffend SudtLrot. Der deutsche Außenminister Dr. v. Simons hat jüngst anläßlich der Budgetdebatte vor dem deutschen Reichstag über die außenpolitische Lage gesprochen, dabei auch Süd- tirol berührt und nach dem im „Berliner Tagblatt" ver öffentlichten Auszug

behandelt werde. Die Erklärung vor Dnnons war eine sentimentale Bekräftigung ohne poli- UOen Charakter . . . Dies wird mir vom gestriger er Tagblatt" bestätigt, welches die in der Uebev Mmung der Erklärungen von Simons unterlaufener gehler richtig stellt und erklärt, daß der A u ß e n m i. nt st er offen und in der loyalsten Forn oen Uebergang Südtirols an Jtalier kEe Andeutung macht, daß er Fnv M des Irredentismus schaffen wolle." Äußerungen der beiden deutschen Staatsmänner , §.? AUlsi Tirol

zur Rede des deutschen Außenministers zu geben, für die in Tirol nur ein Ausdruck gebraucht wird: Der Botschafter des deutschen Volkes in Rom hat Verrat am deutschen Volkstum geübt. Das deutsche Außenantt hat zur Tatsächlichkeit der „Er läuterung" des „Berliner Tagblatt" bisher nicht Stellung genommen — Tirol erhofft, daß es sich hier um Mystift- kation des amtlichen Stenogrammes handelt. ” Anders steht die Lage für Herrn Beerenberg-Goßler: hier liegen Beweise in der Hand, deren tiefste Erniederung

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 27.02.1924
Umfang: 10
, oder sie einzubringen, so ist obige Zuschrift mit ihrem wohlgemeinten Rat sehr zu be grüßen. In Tirol haben sich beispielsweise in vielen Betrie ben selbst sozialdemokratische Arbeiter schon vor ein paar Jahren entschloffen, die abgeschafften Feiertage zu halten und durch Ueberstunden einzubringen.) Lustenau, 20. Febr. („Tagblatt und Gemeinde- w ah len.) Die Gemeindewahlen in Lustenau sind nun Gott sei Dank vorbei. Sie wurden von seiten der Großdeut schen mit einer Gehässigkeit geführt, die ihresgleichen sucht

die entlaffenen Mitglieder der christlichen Gewerkschaften sind, wurde von seiten des Landeskartells der christlichen Gewerkschaften Vorarlbergs eine Protest versammlung einberufen, um zur Sachlage Stellung zu neh men. Diese Protestversammlung hat es nun den Großdeut schen angetan und sofort erscheint im „Tagblatt" wieder ein Schmähartikel. Ohne auf das Geschimpfe des „lagblattee® einzugehen, sei festgestellt, daß sich die christliche Gewerk schaftsbewegung die Einberufung von Versammlungen durch dos

Tagblatt" nicht verbieten und verekeln läßt. Die Ver sammlung war notwendig, um der breiten Oeffentlichkett in Lustenau die gehässige Kampfesweise der Groß deutschen vor Augen zu halten. Was die Versammlung selbst betrifft, so war diese gut besucht. Der Referent. Sekre- tür Troidl, behandelte die Stellung der christlichen Ge werkschaften zur christlichsozialen Partei. Elftere sind un politische Gewerkschaften, welche als solche mit der Partei nichts zu tun HMen und ihren Mitgliedern es freistellen, wel

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Alpenland
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Seite 3 von 12
Datum: 30.08.1921
Umfang: 12
haben. , Neichsregierung schickt dieser Verordnung einen Aufruf 5 an * der mit den Worten schließt: Die Reichsregierung ist Erzeugt, daß aell ehrlich denkenden Deutschen hinter sie und mit ihr zum Schutze der Verfassung und der Ge- ^ Zusammenwirken. Sie wird mit unerbittlicher Strenge ge- s!/de Auflehnung Vorgehen und fordert die Organe -des ssches und der Länder auf, in völliger Unparteilichkeit ohne Ziehung der Person der Verordnung rücksichtslos Geltung Deutsch Die »Leipziger Mustermesse" über die Bozner Meise

Schluß, der Bozner Messe ausüben mußte, der stellt sich unwillkürlich die Frage, sollen die Mesien heute bereits international sein oder sind die Zeiten noch nicht reif zur Internationalisier»^ des Warenhandels? ... So schön der Gedanke gewesen ist. die alte Tradition per Bozner Messen wieder neu zu beleben, so zukunstsverheißend das Bestreben war, die deutsch-italienischen Handelsbeziehungen durch die Bozner Mesie auf eine starke, neue Basis zu setzen, so schwere Versehen sind doch augenscheinlich

der Polittk, noch dazu der Bölkerbundspolitik, ge glitten, aber, wer der Frage, die uns bewegt, beherzt zu Leibe rücken will, muß diese politischen Gesichtspunkte unbedingt in Betracht ziehen. Vielleicht erklärt sich das leider schwache wirtschaftliche Re. sultat sowohl der Mailänder wie der Bozner Mesie teilweise auch aus der verschwommenen Durchführung des internatio nalen Gepräges der Veranstaltungen." Hierzu schreibt die Bozner »Industrie- und Handels- zeitung": ..Es muß vor allem festgestellt

werden, daß es d?r Mesie- leitung absolut ferne lag. mit dem Trachtenumzug national- tirolische Gesichtspunkte hervorzukehren. Hätte die Mesie- leitung auch nur die leiseste Ahnung gehabt, daß der Trach- tenumzug. der als farbenfrohes, altherkömmliches Fest in das Vergnüaungsprogramm der Mcssewoche eingestellt wurde, als nationalistische Demonstration angesehen werden könnte, wäre die Veranstaltung gewiß unterblieben, denn die Bozner Mesie war ein Werk, das dem Frieden pnd der Völ kerversöhnung gewcih- war und daher

programmatisch alles ausschloß, was dem Grundgedanken nicht entsprach. Nach dem Urteil vieler italienischer Mesiebesucher und zahlreicher italienischer Zeitungen, die eigene Berichterstatter zur Bozner Mesie entsandt hatten, war diese Mesie ein ver heißungsvolles Unternehmen zur Neuanbahnung und Festi gung der deutsch-italienischen Handelsbeziehungen. dessen Auswirkungen leider durch die faszistische Gewalttat ver wischt wurden. Der Vertreter der Regierung. Generalkom- misiär Credaro. bezeichnete am Tage

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