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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 03.01.1893
Umfang: 8
, 30. December. (Der „Tiroler V 0 lksb 0 te') scheint die Existenz keiner einzigen Tiroler Zeitung zu gefährden, außer die des liberalen „Tiroler Tagblatt'. Dieses „liberale' Blatt thut nämlich recht bös darüber, dass sich ein neues „frommes' Blatt an die Tiroler Luft gewagt hat, und wenn man das Nachstehende liest, möchte man wirklich meinen, der erste Herold des Liberalismus habe greuliche Angst, dass seine Lichtstrahlen in Tirol verdunkelt werden. Der Erguss aus Pusterthal lautet: „Als Neuigkeit

verkündeten am Festtage an allen Ecken und Enden Placate, mit welchen zahlreiche Häuser des Thales decoriert wurden (die zahl reichen Placate des „Tiroler Tagblatt' haben wahrscheinlich nicht zum Schmuck der Häuser gedient), dass mit 1. Jänner 1893 in der frommen Pressvereins-Drnckerei des finsteren (!) Städtchens am klaren Eifack (ach ja, in keinem Gasthause von Brixen liegt das „Tiroler Tagblatt' auf, wenigstens erfreut sich kein Brixener Hotel der Ehre, in der Liste „der empfehlenswerten Hotels

, sich mit den vielen, stets allerneuesten Nachrichten, die zum großen Theil nur (!) die Andachten in den Kirchen Brixens betroffen (soll wohl heißen: betrafen), wöchentlich zweimal den Magen zu verderben. (Den Lesern des „Tiroler Tagblatt' schmecken freilich erlogene Schauer romane aus Ampezzo und Venedig, die man nachher schmählich widerrufen muss, besser. Was aber die neuesten Nachrichten anbelangt, so er innern wir uns gerade daran, dass, als das „Tiroler Tagblatt' anfieng, in Innsbruck abends ausgegeben

zu werden, ihm eine Jnnsbrucker Zeit ung vorhielt, dass dies geschehen sei, damit das liberale Blatt bequem aus den mittags erschei nenden Blättern die neuesten Neuigkeiten frisch gebacken beziehen könne. Uebrigens findet eine Collegin des liberalen „Tiroler Tagblatt' die Neuigkeiten der „Chronik' oft und oft noch neu genug, um sie abzudrucken.) Das neue Blatt wird also den Lesern alle 14 Tage stets das Neueste, was im Verlaufe der 14 Tage alt ge worden ist, bringen. Wir gratulieren den Lesern zu dieser neuen Kost

und wünschen ihnen von Herzen eine gute Verdauung (ist ganz überflüssig). Die Prokstei am Ursprünge der Dran (die scheint Ihnen sehr im Weg zu sein) wird sich hoffentlich Wohl auch für dieses Blättchen in gleicher Weise wie für die „Chronik' annehmen, denn dann (? die reinste Logik) ist es eher möglich, dass beide in kürzerer Zeit, mit Ausnahme der Psarr- widnms, von der Bildfläche des Thales ver schwinden.' Wir können dem Correspondenten des „Tiroler Tagblatt' nur rathen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.06.1893
Umfang: 8
Hass nur wünschen mochte. Das Jnnsbrucker „Tagblatt' brachte nämlich einen Leitartikel: „Der Bischof und das Lied der Arbeit', der über den Brünner Scandal berichtet und die Socialdemokraten wegen ihrer Heldenthat gegen den katholischen Bischof offen in Schutz nimmt, so frech und niederträchtig, dafs das „Vaterland' mit Recht unter der Auf schrift: „Ein Lichtstrahl aus Tirol ü'ber d i eBrünner B estialitä t' Folgendes schreiben konnte: „ Was soll man von einem liberalen Zeitungs schreiber sagen

, der mit kaltem Blute solchen Frevel billigt, der laut darüber jauchzt, wenn ein Bischof, der einer Versammlung den Segen ertheilen will, durch das Brüllen „des Liedes der Arbeit' daran gehindert wird? Für jeden anständigen und ge sitteten Menschen ist eine solche Scene empörend. Der Artikelschreiber des „Tiroler Tagblatt' findet sie „denkwürdig', der Bischof Bauer hat nach der Meinung dieses Menschen einfach den Lohn dafür erhalten, dass er sich den Grafen Belcredi und Stolberg „dienstfertig' erwiesen

. Bischof Bauer, heißt es da, muss darum auch alle Folgen auf sich nehmen, welche sich daraus ergeben und noch ergeben werden. Die Drohung, die in diesen Worten liegt, ist unverkennbar. Man hofft offenbar im „Tiroler Tagblatt', dass noch mehr Socialdemokraten mit Knütteln mobil gemacht werden, dass neue Schänd lichkeiten begangen werden. Es ist die bare Ruch losigkeit, welche da einem Bischof der katholischen Kirche gegenüber zutage tritt. Warum? —, Der Liberalismus huldigt überall der Ansicht, dass

der Tiroler Liberalen hat bei dieser Gelegenheit gezeigt, dass es tief unter dem Wiener Organe der Socialdemokratie steht. Dieses jubelt nicht über die Brutalität der Brünner Socialdemokraten, es schweigt darüber, es schämt sich darüber im Stillen. Aber das „Tiroler Tagblatt' schämt sich niHt!' Aber woher diese innige Verbindung? Leicht erklärlich. Herr Anton Edlinger, Redacteur des „Tiroler Tagblatt', ist sicher ebensowenig christlicher Abstammung, als die jüdischen „Nördlinger', die „Erlanger

, wie man sieht, von Brünn nach Wien und von Wien nach Innsbruck oder von der Social demokratie zum Judenthum und vom Wiener Juden- thum zuni — Liberalismus in Tirol. Das „Tiroler Tagblatt' ist ja doch immer noch das Salonblatt der Liberalen in Tirol. Weil der hochpolitische Libera lismus nicht mehr so pikant und zugkrästig ist, wie ehedem, vielmehr im Kampfe gegen Christen thum sich schon abgenützt hat, versucht's das Judenthum in Tirol mit der Socialdemokratie und die Liberalen, die das Blatt halten

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 11.07.1899
Umfang: 8
, will sich die Glaubens- und Gewissens freiheit auch durch keinen Kirchenfürsten verkürzen lassen. Was soll das heißen? Hat der Bischof nichts zu sagen über den Glauben, hat er keine Gewalt in Fragen des Gewissens? Und doch wollen die Herren vom Sonnenwendaus- schuss und die Herren vom „Tagblatt' und die Theilnehmer der Sonnenwendfeier in ihrer über großen Mehrzahl gute Katholiken sein, ebenso Ist der elektrische Zustand der beiden Kugeln allzu verschieden, so wird in Form eines Funkens ein Ausgleich stattfinden

Berührung die Elek tricität ziemlich schlecht; trifft aber eine der eben »wähnten elektrischen Wellen den Apparat, so „Brixener Chronik.' gute, ja noch bessere wie jene, welche die Sühn andacht mitgemacht haben! Die Erklärung des Dr. Erler und die Aus führungen des „Tagblatt' laufen darauf hinaus, dass der Bischof auch in dieser eminent religiösen Frage nichts zu verfügen und zu befehlen habe, denn Papst, Bischöfe und Seelsorger sind „Ge wissensberather der Gläubigen, ihre geistlichen Führer

, nichts mehr und nichts weniger, aber nimmermehr ihre Vorgesetzten'. („Tiroler Tagblatt,' Nr. l53, S. 2.) Da wird also gleich das ganze Kirchenrecht geleugnet! Denn wenn es in der Kirche keine Vorgesetzten gibt, so gibt es selbstverständlich auch keine Kirchengesetze und kein Kirchenrecht. Das ist auch thatsächlich der Kern und Grundgedanke des Liberalismus, wenn auch nicht alle Liberalen, wenigstens im Privat leben, darnach handeln. Da hat der alte Rabbi Akiba wieder einmal Recht behalten: Es gibt

dem Feuer überantwortete.' („Tiroler Tagblatt,' Nr. 154, S. 3.) DaS „Tagblatt' ist, durch Erfahrungen gewitzigt, vorsichtig geworden in Mittheilung „nationaler' Reden, und so erfahren wir nicht, ob Herr Habermann den Hirtenbrief mit den Worten Luthers : „Weil du den Hei ligen des Herrn betrübt hast, so betrübe und verzehre dich das ewige Feuer', verbrannt hat. Da aber in allem übrigen Luther so genau von den „Los von Rom'-Brüdern nachgemacht wurde, wird die Leitungsfähigkeit Plötzlich eine viel bessere

Tagblatt' „geradezu genial verfassten Kampfgedicht': Aus ist eK mit der Kutte, aus mit dem Saerament der Ehe,, aus mit der Ohrenbeicht, aus mit des Papstes C'ewalt in deutschen Landen; die zwei letzten Jesuiten, hohläugig, scheuen Schrittes, ziehen weg, vom Land Tirol, die zum Protestantismus ab gefallenen Zillerthaler aber kehren, helle Jodler singend, wieder heim. — Solche Leute, welche ihre „Los von Rom'--Bewegung so aufs Haar der Abfallsbewezung Luthers nachmachen, wagew es noch, entrüstet zu thun

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.07.1901
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 84. Samstag, „Brixener Chronik.' 13. Juli 1901. Die Seih-Versaultitlultg m Kszen. Bozen, 11. Juli. Die „Bozner Zeitung' brachte am Mittwoch um 11 Uhr, und die „Bozner Nachrichten' brachten am Abend des Mittwoch derart ent stellte und zum Theil lügenhafte Berichte über die „Seitz-Versammlung' vom Vorabend, dass, wenn diese beiden Berichterstatter sich vorerst abgeredet hätten, wie sie ihre Leser irreführen wollen, es nicht hätte besser gemacht werden können. Die »Bozner Zeitung

nationalen also behauptete. Was die „Bozner Zeitung' schreibt, kann somit unbeachtet bleiben. Etwas anderes ist's mit den „Bozner Nach richten'. Dieses Blatt schwimmt immer so wie ein Fettauge oben, schimmert in den ver schiedensten Farben; bald liebäugeln sie mit den Deutschnationalen, bald mit den Liberalen, zur Zeit treten sie für die Blutthaten der Socialisten im Bürgersaal ein, und nachdem sie anlässlich des letzten Quartalswechsels, um ihre Objectivität zu beweisen, einige scheinheilige

Augenaufschläge gemacht haben, glauben sie jetzt, nachdem die Abonnementsgelder fürs laufende Vierteljahr eingezahlt sind, sich aus lauter „Objectivität' eine Entstellung der Borgänge im Bürgersaals gestatten zu können. Die „Bozner Nachlichten' halten den „Clenealen' eine Strafpredigt und machen diese, obwohl auch sie von einer Gewalt that unserer Parteigenossen nichts wissen, für die Greuelthaten der Socialisten verantwortlich. Die „Bozner Nachrichten' machen diejenigen verantwortlich für die öffentlichen

Gewaltthaten am Mittwoch, die ihr zum Opfer fielen, und nicht diejenigen, die mit Sesseln auf die an ihren Tischen Sitzenden einHieben, mit Gläsern warfen und schlugen, die Tische und Sessel zertrümmerten und einem Niedergeschlagenen und Wehrlosen noch durch Fußtritte ein Bein brachen. Der Redacteur der „Bozner Nachrichten' war allerdings nicht in der Versammlung. Dass aber sein Gewährsmann ihn belog und ihm ein entstellter Bericht unterschoben wurde, hat er erkennen müssen; denn um einen Redacteur

werde, dass Bozen nicht roth ist. Einen solchen Beweis zu erbringen, ist doch nicht sträflich. Oder gehen die „Bozner Nachrichten' in ihrer Liebe zu socialistischen Raufbolden bereits so weit, dass schon ein Auf ruf, zu zeigen, „dass Bozen nicht roth ist', ihnen confiscabel erscheint? Wir könnten dann aber fragen, wie stehen die „Bozner Nachrichten' dem Falle gegenüber— und solche Fälle waren schon wiederholt da — wo man auch in Ausrufen forderte, zu zeigen, dass Bozen nicht rückschritt lich ist, dass

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Volksblatt
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Seite 14 von 20
Datum: 31.05.1893
Umfang: 20
die Spenden für das projectirte unabhängige katholische Tagblatt in Wien trotz aller Nmtrirbe und Hindernisse zahlreich einlaufen, beabsichtigt das Preßcomitö des III. österreichischen Katholikentages, mit Ende des Monates (Mai) in größerer Auflage eine erste Probe nummer auszugeben und in der ganzen Monarchie zu ver breiten, um damit für das neue Unternehmen Abonnen ten zu werben. Es steht zu wünschen und zu hoffen, daß diese Probenummer bei allen entschiedenen Katholiken Anklang findet

e B uch dru ck er- blatt „Vorwärts' faßt das neue Preß-Unternehmen hauptsächlich vom Standpunkte der Brots rage für etliche „Genossen' auf und schreibt: . ' , „Am lll. allgemeinen österreichischen Katholikentag wurde bekanntlich eine auf die Gründung eines katholischen^ resp, christlich-socialen Tagblattes sich beziehende Resolution gefaßt und ein Preßcomitö eingesetzt, das sich Ende December v.J. in einer Sitzung in Wien m»t den Vorarbeiten für das zu gründende Tagblatt beschäftigt

zur Verfügung stellt. Das unabhängige Tagblatt wird uud muß erstehen. In anderen katholischen Ländern haben die Städte mit kaum 10M0 Einwohnern Tagesllätter mit hohen Auflagen. Die Feinde der Kirche und drs Volkes stürmen allenthalben an mit verdoppelter Streitmacht) setzen wir ihnen daher «in neues katho lisches Volksblatt entgegen zum ernsten Kampfe für die höchsten und heiligsten Güter!' Das „Norbertusblatt' in Wien gibt seine Äußerung dahin ab: „Reden dem zunächst für die höheren Stände berech neten

„Vaterland' soll also nunmehr em volksthüm lich e s katholisches Tagblatt in Wien gegründet wer den, was im Interesse unserer hl. Sache nicht nur mit leb hafter Freude begrüßt, sondern auch thatkräftig gefördert werden muß. Möchten doch Alle, denen das Wohl des katholischen Volkes am Herzen liegt, nach Kräften bei steuern, damit die nöthige Geldsumme bald zusammen kommt!' Und endlich lesen wir, um andere Preßstimmen zu übergehen, in Tirols „Brixeuer Chronik': „Wir begrüßen es mit Freude

, der den Opfermuth weckt und den geweckten wach erhält, beson ders wenn der Zusprechende vorerst selbst auf sein — B ei spiel mit runden Ziffern hinweisen kann. Darum begnüge man sich jüngeren eifrigen Leuten gegenüber nicht mit einem Beitrage, sondern man bitte sie besonders noch um ihre persönliche weitere Agitation. Nur so können aus Kreuzern und einzelnen kleinen Beiträgen große Summen werden> die ein volksthümliches Tagblatt-Ünternehmen w der Reichscentrale durchaus erfordert. Ein anderer Weg wurde

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.07.1901
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 86. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 18. Juli 1901. Jahrg. xiv. Die frech-fröhlichen Entstellungen der „Bozner Nachrichten' ließen aber die „Bozner Zeitung' nicht ruhen, und nun unternimmt es dieses Blatt zu konstatieren, dass der ganze Vor gang das Verbrechen der öffentlichen Gewalt thätigkeit nach Z 78 St.-G. bedeutete begangen durch vie „clericalen Bozner Herren und Bauern' dadurch, dass sie eine Versammlung gewaltthätig störten oder hinderten

, die unter AnfstchteineröffentlichenBehördegehaltenwurde.(!) Um die Verleumdung aber voll zu machen, fügt das Blatt noch das Strafausmaß bei. Ja, wenn dem Rechtsgelehrten der „Bozner Zeitung' von- seite der Behörde recht gegeben wird, so kann dies den „clericalen Bozner Herren und Bauern' nur recht sein. Oeffentliche Gewaltthätigkeit wurde begangen, aber nicht durch die „clericalen Bozner Herren und Bauern', sondern durch die Gewalt thaten, die schließlich die schwere Verwundung eines Versammlungstheilnehmers zur Folge hatten. Thatsache ist, dass der Borsitzende

die „Clericalen' schon bei seiner Begrüßungsrede mit dem „An- die-Lllftsetzen' bedrohte. Ob diese „Begrüßungs rede' unter Z 98 St.-G., Alinea a und b, fällt, überlassen wir dem Kronjuristen der „Bozner Zeitung'. Der Abschnitt dieses Gesetzes lautet: ß 98. Zwölfter Fall. Des Verbrechens Veröffentlichen Gewaltthätigkeit durch Erpressung macht sich schuldig, wer: s) einer Person wirklich Gewalt anthut, um sie zu einer Leistung, Duldung oder Unterlassung zu zwingen, insofern« sich seine Handlung

Beschaffenheit desselben oder auf die Wichtigkeit des angedrohten Uebels gegründete Besorgnisse einzuflößen; ohne Unterschied, ob die erwähnten Uebel gegen den Bedrohten selbst, gegen dessen Familie oder dessen Ver wandte oder gegen andere unter seinen Schutz gestellte Personen gerichtet sind, und ob die Drohung einen Erfolg gehabt oder nicht. Dass Alinea a des Z 98 zutrifft, wird vielleicht die „Bozner Zeitung' selbst zugeben; berichtet sie ja selbst über die Gewaltthaten, und auch davon berichtete

sie, dass einige „Clericale' flüchteten. Dass diese Flucht die Folge der Drohung war, wird kaum ein Vernünftiger in Abrede stellen. Die Gesetzeskunde der „Bozner Zeitung' Wird also sür ihre Schützlinge sehr gefährlich. Die Absicht aber, den ganzen Hergang zu ent stellen, um die anhängigen Erhebungen irre zuführen, wird ihr nicht gelingen. Der Vorsitzende ist verantwortlich, die Ordner sind verantwortlich, und wer die Gewalt zuerst anwendete, ist der Strafbare. Auch die „Bozner Zeitung' weiß

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 07.04.1893
Umfang: 8
Lande herumgereist ist. Das druckt die „Bozner Zeitung' ab, obwohl noch vor der Ver öffentlichung der „Bozner Zeitung' die „Neuen Tiroler Stimmen' darauf aufmerksam gemacht haben, wie veraltet der Artikel inder„N.Fr.Pr.' sei. — Noch etwas. Die „Bozner Zeitung' bringt in der Charsreitagnummer ein Feuilleton („Auf erstanden. — Eine Ostergeschichte'), das allenfalls für das jüdische Szepserne „Tagblatt' in Wien an dem Tage noch schlecht genug gewesen wäre, aber für eine Tiroler Zeitung, die nebenbei

Schaden verursacht zu haben, bald gelöscht werden konnte. Die Reischacher Feuerwehr war mit ihrer Spritze sofort zuHilfe geeilt. (Die konstitutionelle „Bozner Zeitung') lässt ihre Abhängigkeit von den jüdischen Blättern der Reichshauptstadt doch etwas gar stark hervor treten. Die Abhängigkeit besteht nicht bloß darin, dass sie ihre politischen Ansichten ganz nach denen der „N. Fr. Pr.' und anderer jüdischer Blätter einrichtet, in Beurtheilung politisch bedeutsamer Persönlichkeiten, wichtiger

Wechselfällen als Führer der demokratischen Partei Einfluss genommen. Da erzählt nun die „Bozner Zeitung' m einem Leitartikel, wie dieser Mann bei der Beerdigung auf dem Centralfriedhofe (israelitische Abtheilung) in rührender Weise ver herrlicht worden ist. Dr. Plener war dabei, Graf Kuenburg auch, und am offenen Grabe hat der bekannte Schwefelmaier Professor Sueß eine Rede' gehalten über seinen Jugendfreund Fischhof und gesagt, wie dieser Jude mit seiner Menschenliebe die Akademiker „in Sphären getragen

, wie sie nur einem „Patriarchen' (!) gezollt wird.' Die „Bozner Zeitung' scheint sich mit Patriarchen nicht zu begnügen, sondern auch zu den jüdischen Propheten zu greifen. Sie citiert aus der „N. Fr. Pr.' einen Artikel über die Tiroler Grundbuchsfrage. Der Artikel ist vom 31. März datiert und schon sehr veraltet, handelt nur von den Ergebnissen der Grnndbuchscommission in Wälschtirol und kündet an, dass die Commission in Deutschtirol Schwierigkeiten zu überwinden haben werde, nachdem die Commission bereits schon im ganzen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 02.10.1900
Umfang: 8
.' Politische Rundschau. Unser Watzlxrosramtn und die Gegner. Das liberal-radicale „Tiroler Tagblatt' be spricht unsere Wahlparole: „Katholisch-patriotisch, social, deutsch.' Es will unser Programm lächerlich machen durch den Hinweis auf das „Vaterland', dessen Patriotismus das „Tiroler Tagblatt' niedriger gehängt zu haben behauptet. Das „Vater land' hatte gegen die Judenblätter erklärt: „Die Geistlichkeit wird auch bei den nächsten Wahlen scharf Politik treiben zur Durchdringung katholisch gesinnter

Candidaten, und die Geistlichkeit wird sich dies von niemandem verbieten und sich von niemandem hierin beirren lassen.' — Aus diesen Worten hat das scrupellose liberal-radicale Blatt in Innsbruck mit höchst sonderbarer Logik den Schluss gezogen: „Die Cleriealen lassen sich von niemandem etwas verbieten — auch vom Kaiser nicht.' Wenn das nicht Böswilligkeit ist, so muss es im „oberen Stockwerke' des „Tagblatt'-Redacteurs nicht mehr geheuer sein. Unsere zweite Parole „social' glaubt das „Tiroler Tagblatt

lassen. Endlich „deutsch — solange dies in den christlichen Kram prasst', witzelt das „Tiroler Tagblatt'. Die „Brixener Chronik' hat in der nationalen Frage von jeher den Standpunkt ein gehalten. der jetzt immer mehr als der eorrecte von hüben und drüben anerkannt wird. Das radicale „Deutschthum' des „Tiroler Tagblattes' und der „Scherer'-Leute haben wir allerdings stets bekämpft und werden es auch in Zukunft nicht anders behandeln. Was demnach gegen unser Wahlprogramm von den Gegnern vorgebracht

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 20.07.1901
Umfang: 8
es mit der Bauern- retterei in der grünen Steiermark nicht mehr recht gehen will, Osttirol durch seine vielseitige Thätigkeit zu beglücken gedenkt, ein paarmal recht übel mitgespielt. Wie zur Rache dafür erschien w „Grazer Tagblatt' ein Artikel über „cleri- cale Soeialpolitik in Tirol', welchen das „Tiroler Taoblatt' mit vielem Vergnügen nachdruckte. Als Beweis, wie „dunkel die Wege clericaler Socialpolitik' sind, werden angeführt: die Brixener Pilgerzüge nach Palästina, durch welche dem Lande angeblich 450.00

Tagblatt' alle juden liberalen Blutsauger am Volksvermögen dazu bewegen möchte, Volksvergnügen Volksvermögen sein zu lassen und sich nicht nach Art der Vam- Pyre amVolksvermögen Vollzusaugen. — Uebrigens hat auf die Klage, dass durch Wallfahrten zuviel Geld aus dem Lande komme, bereits der gött liche Heiland die für alle Zeiten geltende Antwort gegeben, als Judas über die Verschwendung der kostbaren Salbe klagte und meinte, man hätte die Salbe verkaufen und den Erlös den Armen geben sollen

. Unser Artikelschreiber liefert den Beweis, dass die Judasse noch nicht ausgestorben sind. Wie zart das Herz des Socialpolitikers vom „Grazer Tagblatt' sür die Tiroler Bauern fühlt, und wie warm es für dieselben schlägt, beweist dessen höllische Schadenfreude darüber, dass in der Traminer Kellereigenossenschaft leider drei tausend Hektoliter Wein den Essigstich bekommen haben. Em Mann, welcher für die armen Bauern bei einem solchen Unglück nichts anderes auf bringt als elende Schadenfreude, hat wahrhaftig

- und Sommer monate für den Tiroler Bauer ein unabweisbares Bedürfnis ist. Der freisinnige Sociologe des „Grazer Tagblatt' ist wohl gewohnt, in den Salons der Reichen und auf gewichsten Böden zu verkehren, und darum ist es ihm nicht übel zu nehmen, wenn er von der Nothwendigkeit der Ziegen, dieser Kühe der Armen, keinen Begriff hat. Wenn er keinen Begriff hat, soll er auch davon nicht reden! Ganz unetsindlich ist es uns aber, wie die Gegnerschaft der „Clericalen' gegen das Duell die „Dunkelheit clericaler

Soeialpolitik' beweisen soll. Oder hält es unser Sociologe zur Besserung der socialen Zustände in Tirol für nothwendig, dass sich wohl einige liberale Fabrikanten, Advocaten und Adelige gegenseitig im Duell todt schießen? Der Verehrer RokitanskyS hat mit diesem Artikel im „Grazer Tagblatt' seinem Meister wahrhaft einen schlechten Dienst geleistet. Ein Sociologe, welcher einem Tiroler Bauer, der sein Leben lang gespart und sich immer nur das Nothwendigste vergönnthat, eine Wallfahrt nach Jerusalem

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Seite 4 von 10
Datum: 30.09.1898
Umfang: 10
des „Tiroler Tagblattes' erklären können,nachdem das selbe doch auch einzelne Fälle von strafbaren Handlungen imClerus und in geistlichen Gymnasien stets mit einer heiligen Entrüstung zu registrieren pflegt? Das „Tiroler Tagblatt' soll mit seinem Material nur herausrücken, wir versichern, dass wir der Directlon in Innsbruck weitere Beweise in Bälde zu bringen in der Lage sind. Wir haben in unseren Ausführungen ge schrieben: „Es sei noch erwähnt, dass die Ver anlassung zu diesen Zeilen nur darin gelegen

ist, etwas zur Rettung der studierenden Jugend bei zutragen. Dass der Weg der Oeffentlichkeit ge wählt wurde, hat darin seinen Gruud, weil dieses in vielen Fällen das einzige Mittel ist, Abhilfe zu schaffen.' Das „Tiroler Tagblatt' schreibt: „Gezielt soll (?) aber, wie man in unterrichteten Kreisen annimmt (?), der Artikel hauptsächlich sein gegen den neuen Landesschulinspector, der in seiner Strenge den clericalen Unterrichts an- stalten nichts durch die Finger zu sehen geneigt

war.' Haben das die anderen Znspectoren gethan, dass man den einen gerade angreifen sollte? Haben die Prüfungsergebnisse der Tiroler Mittel schulen etwa so stark das Ansehen der clericalen Anstalten heruntergesetzt? Wie viel ist an den clericalen Unterrichtsanstalten, wie z. B. an der LteUa, raatutiria, in Feldkirch, am Vincentinum zu Brixen, noch zu thun, um sie den haupt städtischen Mittelschulen ebenbürtig an die Seite stellen zu können? Das „Tiroler Tagblatt' mag sich gerade beim neuen Herrn Jnspector darüber Aufschluss holen

. Die Person des neuen Herrn Jnspectors ist in unserem Artikel nie genannt, auf eine höhere Schulbehörde ist nie hingewiesen worden; das „Tiroler Tagblatt' zerrt seine Person herein, obwohl auch ihm gewiss bekannt ist, dass der erste Schlag gegen „missliebige, strenge' Znspec toren nicht von den Clericalen geführt worden ist. 5) Das ganze Mänöver hat den Zweck, eine Schanze aufzustellen, hinter der auch weniger Muthige leichter kämpfen können. Den gleichen Zweck hat der Appell an die Eltern der Jnns

- - Wir verweisen das „Tiroler Tagblatt' wieder auf die Maturazeitung der Jnnsbrucker Studenten, in welcher der neue Herr Landesschulinspector in einem Ge dichte angegriffen wird. „Wie die Alten sungen —' oder l? brucker Studenten. Es sind uns freilich Eltern bekannt, die es nicht merkten, dass ihre Kinder im eigenen Hause durch eigene Unvorsichtigkeit verdorben wurden; aber auch andere Eltern, die es nicht übers Herz brachten, ihre Kinder schon in den ersten Jahren des Gymnasiums an Herz und Geist vergiften

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Seite 3 von 8
Datum: 13.10.1893
Umfang: 8
die Liberalen deren „Speci'. (Ruhr-Epidemie.) „Tiroler Tagblatt' und „Bozner Zeitung' berichten Wer die Ruhr- Epidemie in Brixen, und die „Bozner Zeitung' erlaubt sich beizufügen: „Wie man hört, soll das schlechte Trinkwasser die Schuld an dieser bedenk lichen Epidemie tragen.' Diese Vermuthung ist ^ sehr unbegründet. Die Epidemie ist nicht bloß in Brixen allein aufgetreten, fondern auch in anderen Orten, wo ein ganz anderes Wasser getrunken wird, sogar in abgelegenen Gebirgsorten. Die Krankheit

-Versammlung) gab es am letzten Sonntag in Brixlegg. Die Versammlung war von den Socialdemokraten einberufen worden. Als der socialdemokratische Redner über dön Clerus zu schimpfen begann, protestierten die anwesenden Geistlichen, und unter den Äaüern entstand Bewegung. Die Versuche, Ruhe zu stiften, waren vergebens. Darum löste der Regierungsvertreter die Versammlung auf. Das „Tir- Tgbl.' und ihm nach die „Bozner Zeitung' stellen sich in ihren Berichten sympathi-' sierend auf Seite der „Soci', als wären

. Wir dürften übrigens in Brixen, sowohl was Quantität (in Bozen wurde Heuer gerade von der „Bozner Zeitung' viel' Wer Wassermangel geklagt) als auch was Qualität anbetrifft, den Boznern nicht -nachstehen. ' ; (Andreas Hofer-Denkmal.) Unser Artikel in der letzten Donnerstag-Nummer hat vielen Beifall und Anerkennung gefunden. Das „L. V.' hat- ihn vollständig abgedruckt mit der Bemerkung, dass die Ausführungen nicht in Tirol allem Be achtung verdienen; ebenso hat die „Oesterr. Vztg.' in Böhmen den ganzen

durch einen Messerstich in die Brust, der das Herz durchbohrte. — Am gleichen Tage geschah ein Verbrechen in Neumarkt. Der 19jährige Conci versetzte auf der Straße einem anderen Italiener mit einem Sackmesser einen Stich in die-Brust. Die Ver letzung ist nicht lebensgefährlich. — Auch in Bozen wurde, wie die „Bozner Ztg.' meldet, an dem Tage ein Mord versucht. Der Taglöhner A. Walbner kam auf der Straße mit dem be urlaubten Matrosen A. Mair in Streit und feuerte mit einem Revolver zwei Schüsse gegen diesen ab, wovon

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Seite 6 von 8
Datum: 06.06.1899
Umfang: 8
Seite 6. Nr. 45. Dienstag „Brixener Chronik. 6. Juni 1899. Jahrg. XZ. Ein Herz Jesu-Fest verläuft überall im Tiroler Felsenlande und in Bozen besonders glanzvoll. Bozen, 1. Juni. Es dürfte den Lesern der „Chronik' interessant sein zu erfahren, dass am 14. Juni vor dem Schwurgerichte in Bozen ein Sensationsproeess sich abwickeln wird. Der frühere Redacteur des „Tiroler Volksblattes', Gesellenpräses H. Mairhofer, wird sich wegen Veröffentlichung des Verbotes der »Bozner Zei tung' zu verantworten

haben. Seit jener Ver öffentlichung — „Tiroler Volksblatt' vom 4. Juni 1898 — schien ein volles Jahr in allen Wipfeln Ruhe zu sein. Jetzt wird sich's zeigen, ob die Herren Dr. Fr. Sneti und Em. Ulrich, Verleger und Redacteur der „Boz. Ztg.', durch Charakterisierung ihres kirchenfeindlichen Blattes „Bozner Zeitung' auch persönlich in ihrer Ehre verletzt worden sind. Mit Spannung sieht man dem Ausgange dieser Sache entgegen. Ursprüng lich waren Se. Excellenz, unser hochwürdigster Fürstbischof

, dann Monsignor Propst Wieser und der Redacteur geklagt. Doch muss die Verhand lung, gegen den Bischof verschoben werden, bis das österreichische Herrenhaus seine Auslieferung an das Gericht beschließt, und Propst Wieser ist mittlerweile gestorben. Gmz, 2. Juni. (Steiris ches.) Sonn tag, den 28. Mai fand in Wies eine stürmische Rokitanskysche Versammlung des nationalen Bauernbundes statt. Da nun das „Grazer Tagblatt' einen Bericht veröffentlicht, welcher die vollkommen erlogene Behauptung enthält

, Dr. Schöppel sei aulässlich der besagten Ver sammlung, „wie er es schon lange verdient habe', .misshandelt worden und sei mit zerrissenen Kleidern dav on„ gehinkt', erließ Doctor Schöppel im „Grazer Volksblatt' eine Kund machung, in welcher er sich verpflichtet 100 fl. demjenigen zu zahlen, welcher unter Eid auszu sagen vermag, dass er in der sonntägigen Bündlerversammlung den Dr. Sch. in irgendeiner Weise thätlich beleidigt hat. Dr. Sch. erklärt weiters den Verfasser des Berichtes im „Grazer Tagblatt

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Brixener Chronik
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Seite 7 von 22
Datum: 18.02.1898
Umfang: 22
363,70 4'/g Silberrente 102,40 London vista 12010 4°/o öst. Goldrente 122.55 Deutsche Reichsm. 58.77'5 4°/g öst. Kronenrente 102.85 20-Mark-Stücke 11.76 4«/<> ung. Goldrente 121.70 20-Franes-Stücke 9.53 4'/^ ung.Kronenrente 99.50 Jtal. Banknoten 45.35 Oe>t.°una Bank-Act. 929.— Randducaten 5.67 KrieMastKUl der UedaMoil. - ..^unsere Leser! Die „Bozner Zeitung' bringt m ihren Nummern 36 und 37 folgende Brief- rastennotizen- »Sch. u. L. Regen sie ab! (Zlovenifche Neu bildung

verbreitet ist. (Bst. Wer lacht da? D. R.) Das Blatt verdiente bei den besonderen Leistungen in eleriealer Ver bohrtheit, die es sich gönnt, einen weit größeren Äserkreis. Man könnte das Blatt ganz als ein Muster dafür, wie viel Simplicität noch auf der Welt sich breit macht, ins Britifh Museum senden. Es gehört in die Abtheilung, in welcher die Docu- mente menschlichen Jrrwesens gesammelt werden.' Wir drucken diese Briefkastennotizen dei! „Bozner Zeitung' wörtlich ab, damit unsere Leser sehen, welch

einen noblen Ton das Blatt pflegt, und welch feinen Salonstil der Herr Redacteur schreibt. Herr Dr. Sueti wird gewiss in Bälde wie Baron Nathaniel Rothschild hoffähig. — Was den Wunsch der „Bozner Zeitung' um einen größeren Leserkreis für die „Brixener Chronik' betrifft, so können wir der geehrten Redaction zum Troste mittheilen, dass wir in der Bozner Gegend vielleicht mehr Leser besitzen als die „Bozner Zeitung' überhaupt. U. S. Die erste Mustereolleetion Ihrer Gedichte verräth entschieden Talent

. Besonders die Hymne auf „Kaiser Wilhelm: Seht Ihr nicht den strammen Man» ? Ist das nicht der deutsche Kaiser? Man sieht es ihm von weitem an — Ein hohes Zollernreiser', u. s. w. ist national empfunden und gewiss gut gemeint. Aber Sie haben sich da an die unrichtige Adresse gewendet. Ver suchen Sie's entweder mit dem bekannten bestredigierten Tagblatt Deutsch-Südtirols (weil dem einzigen), oder, auch so gut, behandeln Sie Ihre Sammlung als — un gedruckten Nachlass. IN Ein bis zwei Bildhauer

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 22.03.1898
Umfang: 8
, ohne einen Laut von sich zu geben, todt zu Boden. Der unvorsichtige Schütze, welcher verhaftet wurde, heißt Josef Girstmair, vulM Zeinersohn, vom Rindermarkt. Dieser traurige Fall bildet das Tagesgespräch. Bruneck, 18. März. Das „Tiroler Tagblatt' hat in einer seiner letzten Nummern einen Brief aus Bruneck vom 13. März gebracht, worin be sonders der Capueiner gedacht ist. Der Ausgang der letzten Reichsrathswahl im Pusterthale, heißt es im Brief ans „Tagblatt', hätte nicht nur bei der Weltgeistlichkeit

sind vielmehr erstaunt und entrüstet über den besprochenen Brief im „Tiroler Tagblatt'. Der Brief aus Bruneck enthält auch so was wie eine Belehrung über den Zweck der Kanzel und das Amt der Capueiner. Hoffentlich werden die Capueiner vom Einsender bald neue Pastoral anweisungen bekommen. — Wenn ferner die gesammte Geistlichkeit von Bruneck angeredet wird mit den Worten: „Ihr bequemen Herren, die keine Sorge drückt,' so mag der Einsender ja einmal die Tagesordnung eines dieser Herren mitmachen

, den Brief ans „Tagblatt' hätte ein Rechtsgslehrtcr aus dem hohen Norden ge schrieben. Das ist unmöglich; ftinen solchen Mangel an folgerichtigem Denken findet man höchstens bei der Zunft der Korbhändler Z Innsbruck, 19. März. Welch eigenartigen Kohl die „Jnnsbrucker Nachrichten' im Inseraten- theil ihren Lesern vorzusetzen wagen, beweisen folgende Proben aus letzterer Zeit: Brockhaus' Conversationslexikon, eine Zürchner Monatsschrift

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 01.07.1892
Umfang: 8
Gerüste aufgestellt worden, und zwar in der Ecke bei der Johanneskirche. Die Ankunft der Maler ist noch nicht genau bekanntgegeben worden. (Das Wetter) hat sich seit Sonntag ent schieden .zum Bessern gewendet, den Feldern zum Nutzen, den Leuten zur Plage. Die Temperatur ist bedeutend gestiegen. Heute Pormittag,um 11 Uhr zeigte das Thermometer etwas über 24° Celsius im Schatten, obwohl in der vergangenen Nacht ein Gewitter bedeutend abgekühlt hat. (Das „Tiroler Tagblatt') bringt in seiner neuesten

Nummer eine Korrespondenz aus Brixen, die in echtem „Tagblatt-Styl' geschrieben ist. (Unter diesem Styl ist, wir wollen dies für Unkundige noch hiehersetzen, eine jüdische, christen feindliche und gehässige Schreibweise zu ver stehen.) Gleich im Anfange derselben heißt es, dass die „Brixener Chronik' von der behandelten Geschichte „unbegreiflicherweise' noch nichts berichtet hat. Nun, wir können dem verehrten Correspondenten die Versicherung geben, dass die Tagblatt-Notiz uns die erste Nachricht

über das von ihm in einem spaltenlangen Artikel behandelte Vorkommnis gebracht hat. Daraus schließen wir zunächst, dass das Ereignis, „das nicht ferne vom Bischofsitze jüngst passiert ist', gewiss kein hochwichtiges, weltbewegendes Er eignis ist. Freilich haben wir wohl auch keinen solchen findigen und scandalsüchtigen Correspon denten, wie das Tagblatt gn dem Herrn in Brixen gesunden hat. Wie uns in letzter Stunde mitgetheilt wird, enthält der Artikel sehr viel unwahres. Jeder Unbefangene wird übrigens herausfinden, dass

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1899
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 15. Dienstag, „Brixener Chronik.' 21. Februar 1399. Jahrg. XII. w artige Schule der Augapfel des Liberalismus ist, dass sie den Hauptdienst versehen soll in der liberalen Parteipolitik. Mögen sich dies jene Conservativen merken, die ob der Er rungenschaft unseres Landesschulgesetzes sich viel zugute thun! Mit den Liberalen des »Tiroler Tagblatt' aber wollen wir heute Über ein anderes Capitel Abrechnung halten. Das „Tagblatt- gibt sich die geradezu lächer liche Mühe, den Bauern weiß

, wie es dem Schulfreund des „Tiroler Tagblatt' passiert ist. Kennt dieser Schulfreund wohl das ganze Reichsvolksschulgesetz! (um über dasselbe gar nicht hinauszugehei). Weiß er, was darin über die „Fabriksschnlen' bestimmt ist? „An den Fabriksschulen,' heißt es A S, al. 2, „muss die UnterrichtsdanermmdestenszwölfStundenwöchent- lich betragen.' Dies macht bei 6 Wochentagen täglich s» sage zwei Schulstunden. Also die Kinder derFabriksarbeiter können bei einer so geringen Unterrichtsdauer „das allgemein vor geschriebene

, wie es dem „Tagblatt - Schreiber Kassiert ist. Möge der Herr sem Studium ein bisschen unterbrechen und dafür ms nächstbeste Bauernhaus gehen: dort wird er dann erfragen, was Kinder im 13. und 14. JaDre den Eltern helfen können, und wieviel^ diese Hilfe gerade heutzutage bei dem niederen Ertrag und den großen Löhnen wert ist. Dafür erwarten die „Freiheitlichen und Fortschrittlichen- vom langen Schulsitzen der Bauernkinder den Auf schwung der Landwirtschaft; denn zu den „Waffen' gegen die bäuerliche Nothlage „gehört

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 21.02.1899
Umfang: 8
. Derselbe hat auch anderswo seineWkkung gethan, freilich in ganz entgegengesetztem Sinne. An der Redactionsstube des »Tiroler Tagblatt' -hat er wie ein Blitz aus heiterem Himmel ge wirkt. Anders ist der Schrecken nicht zu erklären, Her, nach dem Leitartikel des „Tir. Tagbl.' vom 19. d. M.. Nr. 41, zu schließen, den Herren kalt -durch die Glieder gefahren ist. Die Parole „Schul reform' und »billigere Schule' hat ausgereicht, vui sie, wie ein rothes Tuch den Stier, aufzu schrecken. „Freiheit und Fortschritt

werden'. Aber förmlich gruseln muss es den Bauern, wenn er erfährt, dass seine Abgeordneten seinen „Nachkommen geradezu den Bettelstab testieren', wenn sie „der Verminderung her an sich schon bescheiden gestellten Ansprüche der Volksschule das Wort reden würden'. — Es ist kein Zweifel, dass vor der „Tagblatt'-Redaction die Tiroler Bauern processionsweise aufrücken werden, um den neuerstandenen Freunden ihres Standes für die warmen Worts recht herzlich zu danken. Das Gefährlichste aber, was den Leitartikler

des „Tagblatt' ganz besonders in Aufregung gesetzt hat, ist „die Ausnützung höchst materieller Fragen zur Erreichung parteipolitischer Zwecke'» „die niedere Speeulation auf den Eigennutz und die Schwäche der Lehrerschaft, die man auf diese Weise der Neuschule abspenstig machen will, während sie sonst in vorderster Reihe für dieselbe streitet' (!!). Der Ach- und Weheruf des „Tagblatt' hat uns weidlich ergötzt; er bestärkt uns in der Erkenntnis dass wir einen guten Wurf gethan haben; er ist für Volksvertreter

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 23.11.1894
Umfang: 8
im Friedhofe zu Aicha beerdigt. Außer dem k. u. k. Officiers- corps der Franzensfeste waren auch die Garnisonen von Innsbruck, Brixen, Bozen (auch mit Militär- musikcapelle) und Trient zahlreich vertreten. Die erste Einsegnung fand in der Festungscapelle um 2 Uhr nachmittags statt, worauf sich der lange Trauerzug den Festungsmauern entlang gegen Aicha hinbewegte. Matrei, 20. November. (Erziehung und Un-terricht.) Das „Tiroler Tagblatt', das durch seine erlogenen und nicht widerrufenen Klostergeschichten

genügend bekannt ist, tischt seinen Lesern neuesteus eine Matreier Schulgeschichte mit allen möglichen Schrecknissen auf und erwirbt sich dadurch gewiss die Gewogenheit aller jener hoffnungsvollen Jungen, bei denen die modernen Erziehungsmittel nichts fruchten. Die schreckliche Thatsache, dass vier Schulbuben, nachdem alle übrigen Erziehungsmittel vergebens waren, vom Katecheten außer der Schule eine übrigens gar nicht bedeutende Strafe erhielten, hat also das «Tagblatt' in eine ungeheuerliche Erregung

des „Tagblatt'-Poeten. Dass der Verfasser der Zuschrift ans „Tiroler Tagblatt' auch den Herrn Decan in die Affaire verwickelte, der erwiesenermaßen, solange er hier ist, kein einzigesmal in seiner Schule weder selbst eine Züchtigung vornahm, noch jemand anderen dazu veranlasste, ist wohl auf eine persönliche Gereiztheit des Verfassers gegen den Seelsorger zurückzuführen. — Im Interesse der Wahrheit wäre zu wünschen, dass die Gewährsmänner des „Tiroler Tagblattes' sich über den Sachverhalt genauer informiert

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.07.1900
Umfang: 6
Nr. 163 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag den 19. Juli 190V. beunruhigende Gerüchte ein, wonach Feld marschall Lord Roberts ^ernstlich erkrankt sei. Im Stäbe herrschen, besonders zwischen den höheren Stabsoffizieren englischer und indi scher Schule, bedenkliche Reibereien, die man ches erklären. Der „Daily Mail' zufolge herrscht bei den englischen Truppen großer Mangel an Schuhen. Zahlreiche Soldaten seien barfuß. Der Aschanti-Ausstand. Kumassi wurde von den Truppen Wilcocks

. Mit der Er nennung des Herrn Wierer würde die Süd bahn gewiß einen guten Griff gemacht haben, indem sich derselbe während seiner letzten Amtsthätigkeit in Bozen und als Stationschef von Neumarkt-Tramin die vollsten Sympathien Aller erworben hat. ** Ein Bozner in Amerika gestorben. Einem bei einer hiesigen Familie eingelangten Privatschreiben zufolge, ist am 15. Juni d. I. in Chicago ein geborener Bozner im hohen Greisenalter gestorben. Es ist dies der Kauf mann Ferdinand Nau mann, welcher im Jahre 1810 in Bozen

für 1 fl.) aus, welche, da sie nicht auf Namen lauten und auch von ganzen Gesellschaften benützt werden können, jedenfalls von den Einheimischen viel benützt werden dürften. ** Radfahrerverein „Tyrolia'. Heute abends '/«9 Uhr Wochenkneipe im Klubheim. ** Sektion Bo,en des Touristenklubs. Die Sektions-Vorstehung gibt bekannt, daß die Abfahrt der Bozner Theilnehmer an dem vierten Delegirtentag der tirolischen Sektionen des Oesterreichischen Touristenklubs in Zell am Ziller, Samstag 21. d. M. um 11 Uhr Vormittag stattfindet. Von der Station

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