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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 01.09.1928
Umfang: 8
der in den anderen Friedensverträgen den Minderheiten gewährleisteten Min- jdestrechte — übernommen, die erfüllt werden müssen. Diese Mindestrechte aber gehen über die Zugeständnisse der Morning Post" um ein bedeutendes hinaus. Die „Morning Post" hofft daher umsonst, daß bei Erfüllung der Zugeständnisse die Frage aus der Welt geschaffen wird. _ * Tyrannenherrschaft in Südtirol. Das führende Londoner Tagblatt „Daily-Expreß" ver öffentlichte kürzlich folgenden an die Hauptschriftleitung über die Lage in Südtirol gerichteten Brief

eine größere Brauerei (Forst bei Meran) mit einer Jahresproduktion von za. 30.000 Hektoliter verbleibt. „Tirol unterm Beil". Von Reut-Nicolussi. Wir glauben, dem soeben erschienenen Buche Dr. Reut- Nicolussis keine bessere Verbreitung sichern zu können, als damit, daß wir mit Genehmigung des Verfassers das Buch für sich selbst sprechen lassen und einige Abschnitte daraus in unserem Blatte veröffentlichen. 1921 . Blutsonntag. 1921! Die Bozner Messe rief. Die Kaufmannschaft der alten Handelsstadt

wollte die berühmten, aber seit einem» Jahrhunderte erloschenen Märkte wieder aufleben lassen. Der deutsch-italienische Handel sollte an der Talfer einen Umschlagplatz haben. Der Gedanke fand Anklang. Die Stadt putzte sich heraus. Tausend Hände regten sich. Am 24. April sollte die Eröffnung der Messe stattfinden, Credaro hatte zu kommen, zugesagt. Die Trikolore flatterte unter den Fahnen vor dem größten Ausstellungsgebäude. Die Italiener sollten nicht sagen, die Bozner seien grob und verletzten die Pflicht

der Gastfreundschaft. Wenn auch vom Süden Aussteller und Besucher kämen, so sollten sie ordentlich und in guter Form empfangen werden. Politik hat mit der Messe nichts zu tun. Dagegen wollte man auch dem Auge her Gäste etwas bieten und fügte ins Programm einen Trachtenfestzug ein. Gewiß würde er jedermann, auch den Italienern, eine Freude bereiten. Sie hatten nicht alle eine Freude daran. Ueberhaupt dieser Schwung, mit dem sich die Bozner Kaufmannschaft in den Sattel setzen wollte, war gar nicht nach d-m Sinne

ihrer Neider von Trient abwärts. Darunter befanden sich die jungen Hundertschaften Mussolinis, die dieser nach dem Muster d§r „arditi" d'An- nunzios in allen Städten Ober- und Mittelitaliens geschaffen hatte. Was die Spießbürger von Trient nur mit mißgün stigen Bemerkungen bekleideten, war der Faschismus, mit der ihm eigenen Methode zu bestrafen, entschlossen. Der Leiter der Bozner Faschisten, ein vor kurzem eingewan derter junger Arzt, Dr. Moggio, übernahm die Führung. Wir haben in den Tagen

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.09.1928
Umfang: 8
Verpflichtungen hinsichtlich der Bchand- lrmg der Südtiroler — Gewährung der in den anderen Friedensverträgen den Minderheiten gewährleisteten Min- ßestrechte — übernommen, die erfüllt werden müssen. Diese Mindestrechte aber gehen über die Zugeständnisse der ,Morning Post' um ein bedeutendes hinaus. Die „Morning Post' hofft daher umsonst, daß bei Erfüllung der Zugeständnisse die Frage aus der Welt geschaffen wird. Tyrannenherrschast in Südtirol. Das führende Londoner Tagblatt „Daily-Expreß' ver öffentlichte

veröffentlichen. 1921 . Blutsonntag. 1921! Die Bozner Messe rief. Die Kaufmannschaft der alten Handelsstadt wollte die berühmten, aber seit einem Jahrhunderte erloschenen Märkte wieder aufleben lassen. Der deutsch-italienische Handel sollte an der Talfer einen Umschlagplatz haben. Der Gedanke fand Anklang. Die Stadt putzte sich heraus. Tausend Hände regten sich. Am 24. April ? sollte die Eröffnung der Messe stattfinden, Credaro hatte zu ! kommen, zugesagt. Die Trikolore flatterte unter den Fahnen

! vor dem größten Ausstellungsgebäude. Die Italiener sollten nicht sagen, die Bozner seien grob und verletzten die Pflicht der Gastfteundschast. Wenn auch vom Süden Aussteller und Besucher kämen, so sollten sie ordentliche und in guter Form empfangen werden. Politik hat mtt der Messe nichts zu tum Dagegen wollte man auch dem Auge her Gäste etwas bieten und fügte ins Programm einen Trachhenfestzug ein. Gewiß würde er jedermann, auch den Italienern, eine Freude bereiten. Sie hatten nicht alle eine Freude daran

. Ueberhaupt dieser Schwung, mit dem sich die Bozner Kaufmannschaft in den Sattel setzen wollte, war gar nicht nach dem Sinne ihrer Neider von Trient abwärts. Darunter befanden sich die jungen Hundertschaften Mussolinis, die dieser nach dem Muster der „arditi' d'An- nunzios in allen Städten Ober- und Mittelitaliens geschaffen hatte. Was die Spießbürger von Trient nur mit mißgün- stigen Bemerkungen bekleideten, war der Faschismus, mit der ihm eigenen Methode zu bestrafen, entschlossen. Der Leiter der Bozner

Faschisten, ein vor kurzem eingewan derter junger Arzt, Dr. Moggio, übernahm die Führung. Wir haben in den Tagen nach dem 24. April, als die Faschisten von Bozen fliehen mußten, ohnp ihre Papiere in Sicherheit bringen zu können, Dokumente gefunden, die die Vorbereitungen enthüllten. Der Plan war in einer Sitzung des Bozner Faschio entworfen worden. Jnteressanterweise befand sich auf der Tagesordnung dieser Sitzung auch ein Punkt: „Beratung über die Beseittgung der Monarchie'. Dr. Moggio sandte

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Alpenland
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Seite 3 von 10
Datum: 21.01.1922
Umfang: 10
nach einer Aenderung der Uniform der Bozner Polizei und die ist nun endlich nach langwierigen Studien und Beratun. gen durchgeführt worden. Seit heute sieht man nach Monaten des Interregnums, während dessen die Unsicherheit im Stadt- gebiete in einer Weise Angenommen hatte, die dem Mittel- alter alle Ehre gemacht hätte, die braven Bozner Polizisten wieder Dienst machen, und zwar in einem Kleide, das ihnen offenbar in den Augen gewisser Leute nun erst die richtige Qualifikation zum Wächter der öffentlichen Ordnung

und Sicherheit verleiht. Nur würde der nüchterne Deutsche sich die Frage vorlegen, ob die ganze Sache denn nicht an den alten Vers erinnert: Parluriunt montes, nascetur ridiculus mus. oder nach einer deutschen Uebersetzung aü§ dem Jahre 1632: „Da wird ein Berg schwanger und dick Und ist doch all verlohren. Wenn man's beym rechten Liecht und recht be- sicht, So wird ein MauS gebohren." Daß nämlich manchem die Uniform der Bozner Polizei nicht gefiel, mochte sie wie immer auSfehen, ist verständlich

: Rom hat damit nichts zu lun'S es ist die ganze Aufmachung reinstes Provinztheater — glück lich erlöst ist. Es dürfte am Platze sein, hiezu unsere besten Wünsche auszudrücken und gleichzeitig den Bürgern der Stadt Bozen (gleichgültig, ivelcher Nation sie angehören) zu gratu lieren, daß die Polizei wieder Dienst machen kann! — Die am 22. Jänner stattfindenden Bozner Gemeindewahlen werfen ihre Schatten voraus. Die beiderseitigen Kandidaten listen sind zwar bis heute (Samstag

haben, die Sozialisten das Blaue vom Himmel ver sprechen. auch wenn sie es nicht zu halten vermögen, ist bei der Urteilslosigkeit der noch nicht gewitzigten Menge selbst verständlich. Etwas Neues haben die Bozner Sozialisten als neuer Teil der italienischen sozialistischen Partei auf den Wahlschlagermarkt gebracht, das der Erwähnung wert ist: Sie versprechen volle Gleichberechtigung der Rassen vor dem Forum des Gemeinderates. Die Entdeckung, daß dis Italiener eine andere Rasse und nicht eine andere Nation

sind, blieb dem Bozner Gewerkschaftshause Vorbehalten. Ob sie zu den Mongolen, Aethiopiern (Negern), Malaien oder Amerikanern gezählt werden, das werden sich vermutlich die von diesem Rasseausschluß Betroffenen selbst ausmachen. Vielleicht nicht gerade vor der Wahl, um den schleichenden Frieden nicht zu gefährden, aber doch gelegentlich. Im übrigen scheint es noch nicht ganz klar zu sein, inwieweit die Italie ner die sozialistische Liste unterstützen werden: daß die Faszft sten dabei trotz aller Abneigung

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.09.1928
Umfang: 8
vom Edelweißkorps. „Bozner, bleibt stramm!" riefen die Racher beim Abschied, alle Augen, die ihnen nachblickten, wursten naß. Außerstande, das Chaos von Etappenvolk, russischer Kriegsgefangener, rumänischer Arbeiterabteilungen, Train und weiblicher Hilfskräfte, hungernder Massen ohne Dach und Fach, aus der Stauung im Bozner Talkessel gegen das Hinterland zu drücken, lud dos zweite Armeekommando end lich die italienische Heeresleitung ein, die Bahnlinie zu be setzen, um wenigstens den Strang fteizumachen

. Der Bozner Stadtmagestrat schloß sich seinerseits der Einladung an. Da in den Waffenstillstandsbedingungen der Brenner als Demarkationslinie vereinbart worden war, war es schon besser, die Italiener bemühten sich auch um die Abbeför derung der Heimkehrerscharen, für die auch nur die dring lichste Verpflegung fehlte. Die italienischen Kommanden kamen der Einladung mit höflicher Bescheidenheit nach. Am 5. November fand eine Aussprache zwischen General Sündermann und hem Gene ralstabschef

der gegenüberliegenden Armee statt, der ich wegen meiner italienischen Sprachkenntnisse als Dolmetsch zugezogen wurde. Am nächsten Tage traf, von der Mendel kommend, eine italienische Ofsiziersabordnung in Gries ein, um die Einzelheiten des Einmarsches einzelner Abteilungen zu besprechen. Ich wurde vom Armeekommando beauftragt, den kleinen gesprächigen Major und die beiden Hauptleute nach Bozen zu führen und sie dem aus der Bozner Bürger schaft gebildeten Wehrausschuß vorzustellen. In der Gast wirtschaft „Zur Sonne

handle, der Einzug italienischer Truppen in der Waltherstadt verabredet. Am nächsten Morgen vollzog sich dann der Einzug des ersten Raggruppamento Alpino, unter echem General Ca- viglia. Der gute Mann, der dem Generaloberst Scheuchen- stuel ilf korrekter Weise seine Aufwartung machte, wieder-? holte vor dem im Rathause versammelten Gemeinderate die treuherzige Versicherung, daß -er sich durchaus als Gast fühle. Inzwischen haben die Italiener an b,er Stelle, wo ihre Truppen am 7. November 1918 Bozner

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