vom Edelweißkorps. „Bozner, bleibt stramm!" riefen die Racher beim Abschied, alle Augen, die ihnen nachblickten, wursten naß. Außerstande, das Chaos von Etappenvolk, russischer Kriegsgefangener, rumänischer Arbeiterabteilungen, Train und weiblicher Hilfskräfte, hungernder Massen ohne Dach und Fach, aus der Stauung im Bozner Talkessel gegen das Hinterland zu drücken, lud dos zweite Armeekommando end lich die italienische Heeresleitung ein, die Bahnlinie zu be setzen, um wenigstens den Strang fteizumachen
. Der Bozner Stadtmagestrat schloß sich seinerseits der Einladung an. Da in den Waffenstillstandsbedingungen der Brenner als Demarkationslinie vereinbart worden war, war es schon besser, die Italiener bemühten sich auch um die Abbeför derung der Heimkehrerscharen, für die auch nur die dring lichste Verpflegung fehlte. Die italienischen Kommanden kamen der Einladung mit höflicher Bescheidenheit nach. Am 5. November fand eine Aussprache zwischen General Sündermann und hem Gene ralstabschef
der gegenüberliegenden Armee statt, der ich wegen meiner italienischen Sprachkenntnisse als Dolmetsch zugezogen wurde. Am nächsten Tage traf, von der Mendel kommend, eine italienische Ofsiziersabordnung in Gries ein, um die Einzelheiten des Einmarsches einzelner Abteilungen zu besprechen. Ich wurde vom Armeekommando beauftragt, den kleinen gesprächigen Major und die beiden Hauptleute nach Bozen zu führen und sie dem aus der Bozner Bürger schaft gebildeten Wehrausschuß vorzustellen. In der Gast wirtschaft „Zur Sonne
handle, der Einzug italienischer Truppen in der Waltherstadt verabredet. Am nächsten Morgen vollzog sich dann der Einzug des ersten Raggruppamento Alpino, unter echem General Ca- viglia. Der gute Mann, der dem Generaloberst Scheuchen- stuel ilf korrekter Weise seine Aufwartung machte, wieder-? holte vor dem im Rathause versammelten Gemeinderate die treuherzige Versicherung, daß -er sich durchaus als Gast fühle. Inzwischen haben die Italiener an b,er Stelle, wo ihre Truppen am 7. November 1918 Bozner