„Bozner Nachrichten', Freitag 13. August 1915 Nr. 183 Bukarest, 11. August. „Universal' meldet aus Petersburg: Die Stimmung in der Hauptstadt ist, ungeachtet aller ministeriellen Beschönigungsreden, verzweifelt. Die täglich in Sonderzügen in Petersburg eintreffenden geflüchteten Behörden der West- und Rord- Westgouvernements .lassen die Bevölkerung deutlich erkennen, daß mit dem weiteren Vordringen der Deutschen und Oesterreicher gerechnet wird. Mailand, 11. August. Der „Corriere della Sera
, aber es sickert manches durch. Die Tagebuch eines Bozner Standschützen. Herr Hans Bach mann, Mitglied der Eichbornkapelle und derzeit Oberjäger bei den Bozner Standschützen, hatte die Güte, uns seine interessanten Tagebuchaufzeichnungen zu über lasten. Dieselben lauten: Die Bozner Standschützen wurden am 19. Mai 1915 früh alar miert, Alarmhalle war Turnhalle, Vintlergasse. das Bataillon wurde am Sportplatz, Museum, mit den nötigen Ausrüstungsgegenständen versehen, am 20. Mai. 11 Uhr vormittags Ausstellung
Hoch auf Seine Majestät Kaiser Franz Josef wurde „Züm Gebet' kommandiert; hieraus Abmarsch unter großer Begeisterung und Spalierbildung der Bozner Bürger und Schuljugend, welche Liebesgaben und Blumen an die Stand schützen austeilte, zum Bahnhof, wo wir um 140 unter Jubel der Bevölkerung unserem Bestimmungsort zufuhren. Die Fahrt war sehr interessant, leider konnten wir, wie der Be fehl lautete, nicht aussteigen, sondern wurden durch Reservatbefehl weiter dirigiert, kamen um 7Uhr abends
noch keine Spur, alle Tage gehen Patrouillen ins Tal hinab; heute wieder eine in der Stärke von 30 Mann, lauter Bozner Freiwillige. Vom 1. Juni bis Mittag den 2. Wächkommandant im Offiziers graben Nr. 6; den Graben neu eingedeckt, Stellung verbessert. Das Material nahmen wir von einer nahen Alm, wo wir einen großen Stall und Wirtschaftsgebäude in die Luft gesprengt hatten. Die Latten, Bretter, Trams, Türen, das Zinnblech fand gute Verwendung. Patrouilleführer V. hatte, in der Nacht Herzkrämpfe bekommen, Arzt
