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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 22.12.1911
Umfang: 8
stattgefundenen Wahl in die Personalsteuer-Schätzungskommission wurden im 8. Wahlkörper als Mitglied Gen. Weinberger mit 114 Stimmen und als Ersatz Gen. Köhler mit 11.3 Stimmen gewählt. Im 1. Wahlkörper wurden die Herren Notar Dr. Trotter und Alois Mayer, Kauf mann, mit se 20 Stimmen gewühlt. Bozen. (S i l v e st e r f e i e r.) So wie alljähr lich, veranstalten auch die Bozner Gewerkschaften am Silvesterabend eine Silvesterfeier. Ein Komitee ist eifrig an der Arbeit, den Abend so amüsant als möglich

in Untermais. An der Preipherie wachsen die Wohnhäuser wie Pilze aus der Erde. Die Lokalpresse weiß bereits von neuen großen Projekten zu berichten. Es sei ein Konsor tium in Bildung begriffen, das den Ankauf der Meranerhos-Gründe anstrebt. Es soll der Bau von 64 Objekten geplant sein. Längs der Kaiserstraße sollen Arkaden errichtet werden. Hoffentlich hat diese rege Bautätigkeit eine Verbilligung der Woh nungspreise zur Folge. Irr Metz »erfer und Me Mutze im Bozner Moor. Am 8. Juli d. I. durcheilte

die Sensationsmel dung die Blätter, Polizeiinspektor Rudorfer wäre wegen Amtsveruntreuung verhaftet worden. Dieser Verhaftung ging eine Disziplinaruntersuchung vor aus, während welcher Rudorfer keinen Dienst ver sehen durfte. Einige Tage vor der Verhaftung wurde im Bozner Gemeinderat Rudorfer seines Postens als Inspektor enthoben und ihm eine grö ßere Summe versprochen, wenn er Bozen verläßt. Schon damals wiesen wir darauf hin, daß nicht Rudorfer der einzig Schuldige an den Zuständen im Bozner Wachkorps wäre

? Der Bozner Magistrat hüllte sich jedoch in tiefes Schweigen. Ja, noch mehr. Tie Bozner Presse nahm gegen diese skandalösen Zustände Stellung. Die „Bozner Zeitung" erklärte, eine Reihe von haarsträubenden Beispielen aus dem Wachekorps der Oeffentlichkeit mitzuteilen. Den Bozner Rat hausmachern gelang es jedoch im letzten Momente, die Redakteure dazu zu bringen, keine Artikel mehr gegen die Polizei zu bringen. Mit Terrorismus wurden die Blätter gezwungen, ihrer Aufgabe. Mißstände zu bekritteln, zu entsagen

. Damals wurde die ganze Schuld Rudorfer zugeschrieben. Er sollte derjenige gewesen sein, der der Presse das Material über Dr. Sölders Protokollfälschung, über den Skandal des Geheimagenten Zinner im Cafe Wachtler, über die Affäre Sölder-Rudolph beim Anatomischen Kabinett usw. lieferte. Die Schwurgerichtsverhandlung hat nun der Ge meindeverwaltung Bozen eine eklatante moralische Niederlage gebracht. Sie hat aufgezeigt, daß im Bozner Rathaus nicht Unparteilichkeit und Gerech tigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 18.11.1914
Umfang: 4
Seite 4 Lo l kS-Z ei tun n Mittwoch den 18. November 1914 Nr. 263 dert Kronen in die Hände fielen. Unter anderem wurde auch ein Kinoapparat im Werte von 800 K gestohlen. Nun gelang es der Bozner Polizei, den Dieben auf die Spur zu kommen und der Reihe nach bereits sechs Mitglieder, durchaus junge Burschen, zu verhaften und dem Kreisgerichte einzuliefern. nicht verwunderlich, wenn es eine Notiz schon bringt, welche vor 10 Wochen bereits das Licht der Welt er blickt hat. Ja, der eine gute Zeitung

haben will, der muß die „Bozner Zeitung" haben . . .! Gewerkschaftliches. Brauereiarbeiter Südtirols! Auf Beschluß des Verbandsvorstandes finden in Südtirol eine Reihe von Versammlungen der Brauereiarbeiter statt, u. zw.: Am 19. Nov. abends 7 Uhr in Meran im Gast haus „Etschtalerhof". Am 20. Nov. abends 7 Uhr in Vilpian im Gasthof „Zum Hirschen". Am 21. Nov. abends 7 Uhr in Blumau im Gasthaus „Zum Bäckenwirt". Am 22. Nov. nachmittags 2 Uhr in Bozen im Gewerkschaftshaus, Gilmstraße 15, Eisen bahnerzimmer

. Die Tagesordnung in allen diesen Versammlungen lautet: „Der gegenwärtige Mit gliederstand im Verhältnis zu den Beschäftigten und das Unterstützungswesen des Verbandes." Re ferent: Verbandssekretär Genosse Habschied aus Wien. — Genossen, sorgt für einen guten Besuch dieser äußerst wichtigen Versammlungen! Holzarbeiter Meran. Samstag den 21. November im „Bayrischen Hof" Monatsversammlung. Quartalsversammlung der Bozner Naturfreunde. Am Donnerstag findet im Vereinsheim eine Quar talsversammlung der Ortsgruppe

, Neustiftgasse Nr. 133 7. 410 ... — Die hiesige „Bozner Zeitung" ist für jeden, der auf schnelle und gute Berichterstattung etwas gibt, unentbehrlich. Da stand z. B. am letzten Dienstag zu lesen: „Im Bezirke von Rovereto wurde der Preis von Wein maische mit 17 K für die feine und mit 10 K für die gewöhnliche Ware per Hektoliter festgesetzt." Die Weinhändler und Wirte werden staunen, im Süd tiroler Tagblatt die Mitteilung zu finden, daß man in Rovereto jetzt schon die Maischepreise festgesetzt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1912
Umfang: 8
haben, doch wird das Nähere schon die Unter suchung ergeben. Die wohlverdiente Strafe wird diese Burschen gewiß ereilen. Bozeu. (Keine Sonntagsruhe im Handelsgewerbe.) In mehreren Artikeln haben wir den Kampf der Bozner Handelsange- ftellten um die ganzjährige Sonntagsruhe bespro chen. Bekanntlich hat der Obmann des D. H. V., Herr Moninger, in der Gremialversammlung am 2. April den Antrag gestellt, den Handelsangestell ten auch die Sonntage in den Monaten Mai und September freizugeben. Dieser Antrag wurde dam

: mit knapper Majorität von der Gremialver- fammlung angenommen. Eine Gehilfenversamm- lung akzeptierte ebenfalls diesen „großen Erfolg" und schon freuten sich die Handelsangestellten auf die errungenen 12 Stunden jährlicher Sonntags ruhe. Es wäre dies ja eigentlich gar kein Erfolg, denn durch den Erlaß des italienischen Trientner Bischofs wurden die im päpstlichen Motu proprio genannten Feiertage ausgehoben. Und die Bozner deutschnationalen Kauflente akzeptierten sofort den Vorschlag des Trientner Bischofs

und erklärten ebenfalls diese in Jtalienisch-Tirol aufgehobenen Feiertage in Bozen als — Arbeitstage. Dadurch raubte man den Handelsangestellten einige Ruhe tage und es wäre daher nur recht und billig, wenn man den Angestellten auf andere Weise entgegen gekommen wäre. Und auch diese l2stündige Sonn tagsruhe war den Prinzipalen für ihre „Volks genossen" zu viel. Am 1. Mai hätte die Sonntags ruhe im Handelsgewerbe eintreten sollen. An Stelle derselben veröffentlicht nun das Bozner Handelsgremium folgende

Mittteilung: „Zahl reiche Anfragen veranlassen uns, der geehrten Km fmannschaft den Erlaß der k. k. Statthalterei Nr. 42146 vom 20. Juni 1910 in Erinnerung zu bringen, nach welchem es den Lebensmittelhänv- lern (Kolonialwaren-, Delikatessen-, Gemischtwa renhändlern) wohl gestattet ist, vom 1. April bis 1. Oktober die Läden bis 8 Uhr o f f e n z u h a l- ten, jedoch aufmerksam gemacht, daß seitens des Bozner Handelsgre miums bereits eine Eingabe an die k. k. Statthalterei um Aufhebung vorbesagter

bis L Uhr abends zu verlängern, welche durch die heu tige Bestimmung in punkto Siebenuhr-Ladensperre bereits um 7 Uhr das Geschäft verlassen konnten. -Deutlicher könnte wohl die Angestelltenfeindlichkeit der Bozner Kaufleute nicht dokumentiert werden, als durch diesen Erlaß. Ist das deutsche Ehrlich keit? Zuerst verspricht man den deutschen Volks genossen die 12stündige Sonntagsruheverlängerung «und nun versucht man noch, den anderen glückliche ren Angestellten auch noch die eine Stunde Rübe Au rauben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 09.01.1913
Umfang: 8
dem Rombaldi die tödlichen Stiche versetzte, wird die Untersuchung bald ergeben. Zer Kampf «« den Uebergangssteg. Bozen, im Jänner. Wie wir erfahren, hat die Bewohnerschaft des Bozner Bodens neuerdings den Versuch gemacht, eine Aktion einzuleiten, einen Uebergangssteg über den Bahnhof zum Bozner Boden zu errichten. Es ist bereits eine grotze Anzahl Unterschriften gesam melt worden, um an kompetenter Stelle einen grö- tzeren Erfolg zu erringen. An dieser Aktion sollen sich auch einige Gemeinderäte

im Staub er sticken, im Herbst und Winter speziell bei Regen wetter im Kotmeer ertrinken. Dazu kommt noch die Ueberschwemmung unter dem Bahndurchlasse, wel che derartige Wassermengen dort ansammelt, datz im letzten Sommer sogar ein Auto dort stecken blieb. Bei diesen Wegverhältnissen müssen die Schulkinder den weiten Weg über Bozner Boden-Tiefnaler-Zoll- stange zurücklegen, und die Frauen, die ebenfalls gezwungen sind, ihren Bedarf an Fleisch, Gemüse zu decken, müssen, wenn sie den Umweg

nicht machen wollen, und oft auch die Zeit dazu fehlt, an solchen Tagen auf derartige Speisen verzichten, denn alle diese Verschleitzstellen wie Metzger, Konsumverein, Kaufmann usw. befinden sich in der Stadt. Anlätzlich dieser Aktion werden sich allerdings wieder Leute finden, die behaupten werden, die Südbahn stehe der Aktion hinderlich im Wege, die Stratzen zu verbessern. In der vorletzten Gemeinde ratssitzung erklärte der Bürgermeister anlätzlich einer Interpellation über die Stratzenverhältnisse im Bozner Boden

, es könne in dieser Hinsicht nur dann ein grötzerer Betrag eingesetzt werden, wenn auch die nötige Bedeckung vorhanden ist. Wir wol len nicht untersuchen, ob die Hebung dieser Stratzen- misere im Bozner Boden wirklich mit so grotzen Kosten verbunden ist, datz in einem Budget in der Höhe von mehr als anderthalb Millionen Kronen nicht ein paar Tausende vorhanden wären, um die Stratzen wenigstens ein bitzchen herzurichten. Bei der Errichtung des Millionen-Cafes und des Rats kellers

hat man ja auch nicht gefragt, ob die Be deckung vorhanden ist. Nach unserem Ermessen sind ordentliche Stratzen für die Bevölkerung weit wichtiger als ein elegantes Cafe, welches von 90 Prozent der Bevölkerung wegen der hohen Preise doch nicht besucht werden kann. Aber gesetzt den Fall, die Stadt hat wirklich nicht die paar Tausende übrig, so kann sie wenigstens die Südbahn drängen, den so notwendigen Uebergangs- steg der Stadt zum Bozner Bozen zu errichten. Oder ist die Gemeindevertretung von der Notwen digkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 14.12.1911
Umfang: 10
der Gemeinderatsergänzungswahlen im 3. Wahlkörper bekannt wurde, gedacht, daß Bozen schon zehn Tage später mit einer neuen Gemeinde wahlreform beschert würde? Der Bozner fortschritt liche Gemeinderat hat am 7. ds. eine Wahlreform beschlossen, deren ganze Abfassung und Demokratie in dem einen Punkt gipfelt, der freisinnigen (?!) Rathauspartei auf unabsehbare Zeit hinaus die Herrschaft im Gemeinderat zu sichern. Die ganze Reform ist so fein ausgeheckt, daß man mit vollem Recht behaupten kann: im Bozner Gemeinderat sitzen nur — Advokaten. Schon

dieser Bevölkerungsschichte wäre also nur auf dem Kompromißwege möglich ge wesen. Durch die Eingemeindung Zwölfmalgreiens zu Bozen mußte man darangehen, eine neue Aende- rutw des Wahlrelmmentwurfs vorzunehmen. Zwölf- malgreien hat eine starke bäuerliche Bevölkerung, die ebenfalls eine Vertretung im Gemeinderat ver langte. Der Bürgermeister ließ daher bei den Bozner politischen Parteien eine Umfrage halten, um über deren prinzipielle Anschauungen gegenüber einer Wahlreform informiert zu sein. Natürlich glaubte man daraus

schließen zu können, der Bozner Ge meinderat, der doch soviel von Fortschritt und Frei- heitlichkeit redet, wolle eine sehr demokratische Wahl- re^rm beschließen. Der politische Verein „Vorwärts" verlangte, wie im Parteiprogramm festgelegt ist, die Einführung des a l l g e tu e i n e n und gleichen Wahl rechtes in die Gemeindevertretung, eventuell die Wahl der Hälfte der Gemeinderatsmitglieder durch die Nichtsteuerträger. Diesen Vorschlag erklärte Bürgermeister Dr. Pe- rathoner als undiskutabel

werden. Die Demokratie des Bozner Rathausfreisinns hat sich bei dieser Reform glänzend bewährt. Um auch fernerhin im dritten Wahlkörper „siegen" zu kön nen, hat man nicht einmal vor einem Wahlrechts raub zurückgeschreckt. Durch die frühere Vorlage hätte derjenige, der 9 K Einkommensteuer zahlt, im drit ten Wahlkörper wählen dürfen. Die letzte Wahl hat aber bewiesen, daß die herrschende Partei schon beim 12 L-Zensus eine gefährliche Stimmenzahl gegen sich hat, so daß es nicht ausgeschlossen ist, daß dieser Wahlkörper

. Welche Absicht man mit dem 4. Wahlkörper hat, plaudert die „Bozner Zeitung" in ihrer Montag nummer aus. Auch hier ist der Bozner Freisinn nicht gewillt, sich das Heft aus der Hand winden zu lassen. Bei der Frage der Verhältniswahl schreibt nämlich die „Bozner Zeitung": „In dieser Beziehung käme in Bozen allenfalls der 4. Wahlkörper in Betracht. Allein, da sich in die sem Wahlkörper drei Parteien gegenüberstehen und der Grundsatz aufrecht erhalten wird, daß die rela tive Mehrheit genügt, so wiro

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 09.05.1914
Umfang: 12
, daß am Stichwahltage, an welchem es den Freiheitlichen gelang, mit der größten An- | strengung ihrem Kandidaten mit einem Mehr von 27 Stimmen zum Siege zu verhelfen, hat unsere Freiheitlichen zuerst in einen Taumel der Glück seligkeit versetzt. Aber derselbe währte nicht lange und bald begannen sie nach den Gründen zu suchen, wieso es denn möglich war, daß die Bozner Sozial- ! demokraten außer freiheitlich auch klerikal wählten. Das deutschnationale Organ, die „Bozner Zei tung", erklärte zwar am Tage nach der Wahl

, daß i die Freiheitlichen die Stimmen zum Siege selber aufbringen mußten. Im gleichen Artikel aber er klärt das Blatt, daß in Bozen allein 160 Sozial demokraten für den Freiheitlichen eingetreten seien, ; daß aber in Meran die 628 sozialdemokratischen Stimmen geschlossen für Huber stimmten, ver schweigt das Blättchen. Aber ist dem, wie ihm wolle, Herr Kurvorsteher Huber ist nur durch die 1 Bozner sozialdemokratischen Landtagswählerstim men gewählt worden. Das gibt die „Bozner Zei tung

, bei welchen jedesmal die Sozialdemokraten dem ! Freisinn den Sieg heraushauen mußten. Man muß sich die Versprechungen ins Gedächtnis zurückrufen, i welche der Bozner Rathausfreisinn in den Stich- ! Wahlnöten gegeben, aber dann wieder vergessen hatte. Man muß sich die Behandlung in Erinnerung rufen, ! welche die Arbeiterschaft sich von der Rathauspartei durch Jahre gefallen lassen mußte. Und wenn man das alles betrachtet, dann wird es niemanden mehr wundern, wenn es die Arbeiterschaft endlich einmal satt

kratie" nicht einstimmig gewählt haben, dann erklä ren wir: sie sollen zuerst ihre Versprechungen vom Jahre 1907 und später verwirklichen. Bis heute haben sie sich reaktionärer gezeigt als die Konserva tiven und Christlichsozialen. Und einer solchen Partei muß und wird die Sozialdemokratie keine Hilfe mehr angedeihen lassen. Die sozialdemokrati sche Arbeiterschaft fühlt sich zu erhaben, um immer nur deutschfreiheitliches Stimmvieh abzugeben. Ein weiterer Vorwurf wird gegen die Bozner Partei erhoben

. Und glauben die Herren im Bozner Rathause, die Arbeiterschaft hat alles ihr angetane Ungemach vergessen? Soll der' Wahlrechtsraub an den Ar beitern am 27. April, soll die brutale Verfolgung unserer Agitatoren, soll die Behandlung, welche sich oft Arbeiter von den oberen Beamten gefallen lassen mußten, soll die Beschimpfung in der deutschen Ver sammlung, die Versammlungsstörung bei uns usw. dazu angetan sein, für diese Partei noch einmal so scharf einzutreten, wie vielleicht 1907 oder 1911? Nein

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 19.04.1921
Umfang: 8
Dienstag, den 19. April 1921. SSdlkroler LandeszeiKnz.' Seite 3 Die Eröffnung W der Bozner Messe. Heute, den 19. April wurde die mit vieler Mühe und Sorg falt vorbereitete Messe eröffnet. Um 7 Uhr früh erschallte vom Bozner Pfarrturm der Weckruf mit Fanfaren. Um 8 Uhr erschien die Bürgerkapelle auf dem Plan und durchzog mit klingendem Spiele die Straßen der Stadt. — Schon viel vor neun Uhr versammelte sich vor dem Bozner Messepalast eine zahlreiche Menge. Die Vertreter der Körperschaften

, des Messe vereines, der Behörden und die Pressevertreter hatten fld; ein gefunden. Obmann des Messevereines, Herr Rudolf a r 11, hielt nun folgende Ansprache: „Hochverehrte Festgästel Im Namen des jungen Vereines „Bozner Messe' habe ich die Ehre, Ihnen zu danken für Ihr Erscheinen bei der feierlichen Eröffnung der Bozner Messe. Ich begrüße auf das herzlichste Se. Exzellenz den Herrn Gene- ralkommissär, unsere beiden Herrn Ehrenpräsidenten und alle übrigen verehrten Gäste. Da diese Veranstaltung

Woltherstadt.' Ehrenpräsident Bürgermeister Dr. Perathoner hielt folgende Ansprache: Meine verehrten Festgästel Die heutige Eröffnung der Bozner Messe krönt ein Werk, an dem Hunderte von Händen und Köpfen viele Monate hindurch gearbeitet haben, ein Werk, das unternommen wurde im wohlverstandenen Interesse nicht bloß der Bevölkerung von Bozen, sondern des ganzen Süd tirol. Lassen Sie mich den Veranstaltern zur Vollendung des Werkes herzlichst Glück wünschen. Vor mehr als Jahresfrist tauchte — ich glaube

zuerst in der Presse — der Gedanke auf, die uralte Einrichtung der Bozner Messen wieder ins Leben zu rufen. Der Gedanke fiel auf fruchtbaren Boden. Nach Beseitigung zahlreicher Beden ken und Ueberwindung einer großen Mengte von Schwierig keiten und Hindernis Pslaßfrage gehörte, Ausstellungspalast d zu feiern. Wenn ich Gedanken unwillkür sen, zu denen insbesondere die Lösung der !nd wir heute in der^Lage, in einer Art e Wiederauferstehung der Bozner Messe dieses Wort ausspreche, so schweifen

, ich denke an die Errichtung des Merkantil-Magistrates, ich denke an die Verleihung der Bozner Marktstatuten als einer der ältesten Wechselordnungen, ich denke an die Zeit der napoleonischen Kontinentalsperre und an deren Wirkung auf den Handels verkehr der Stadt Bozen; ich denke an den großen Umschwung, welchen der Bau der Drennerbahn und später der Pustertaler Bahn mit sich brachte. Bahnbauten, welche Bozen zum Mittel punkte des Handels mit den Erzeugnissen unserer Landwirt schaft und der darauf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 24.11.1913
Umfang: 8
wird durch eine andere ar- cheitsfreudige Persönlichkeit. Das ist nicht nur '-meine Meinung, sondern diejenige vieler Hundert einsichtiger Bauern im Züribiet." Ja, was sich liebt, das neckt sich. Der unvorein genommene Leser wird auf diese Weise auch etwas 'in die Verhältnisse einer Redaktion eingeweiht. Aus Tirol. Aas zur Wahl! Morgen Dienstag den 25. November von 8 Uhr früfc bis 4 rri; ~ cv.*., körper drei seiner Vertreter. Wer dafür ist, daß auch in der Bozner Gemeindc- stube eine gesunde Opposition einzieht, „die.uner schrocken

Ku sein. Er versicherte, daß die Sozialdemokraten jederzeit bereit sind, in der Gemeindestube die Inter- Essen der breiten Schichten der Bevölkerung zu ver treten und nicht zu allem Ja und Amen sagen wer den, wie es leider heute der Fall ist. Den zwei Red nern wurde für ihre Ausführungen Beifall gezollt. Herr Tutzer befaßte sich mit den Wegverhältnissen am Bozner Boden und erklärte, daß es sehr nvtwen- .;.;w : VoHs.Zeitu na > ——^ dig sei, daß eine Opposition in die Bozner Gemein destube einziehe

, als man darauf nicht eingehen wollte, man habe Gruber „hinausge schmissen". Zu einer geradezu stürmischen Szene kam es über die Kandidatur des Herrn Forstinger. Kaufmann Otio Wachtler erklärte, daß man Bozner nehmeil solle und nicht Zugereiste. Ein Beamter erwiderte treffend, daß man, um Bozner Gemeinderat zsi sein, nicht erst Bozner sein müsse, sondern ein jeder imstande sei, eine solche Wirtschaft zu führen. Stür- arischer Beifall folgte diesen Worten, während den- Herrn We.chtler stürmische Rufe

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1919
Umfang: 8
im Pustertale Politische Rrmdschrm. Schamloser Verrat eines Deutschen in ' Südtirol. In der „Bozner Zeitung" erschien dieser Tage ein längerer Artikel in der Form eines Briefes eines Südtirolers, der für den A n s ch l u ß D e u t s ch-S ü d- tirols an Italien eintritt. Der erstaunliche Ar tikel versucht den Nachweis zu erbringen, daß dieser Anschluß im Interesse der deutschen Südtiroler gelegen ist und behauptet sogar, daß sich immer weitere Kreise der deutschen Südtiroler für den Anschluß erklärten

. Der Verräteraufsatz stammt aus der Feder eines ge wissen Ettore T o l o m e i, des Mannes, der von der italienischen Regierung mit der Propaganda für die Anschlußidee betraut worden ist. Dieser Tolomei hat nach der Reihe bei sämtlichen Bozner Zeitungen ver sucht, den als „Brief eines Südtirolers" maskierten Werbeaufsatz unterzubringen und jedem Blatt für die Aufnahme des Artikels den Betrag von f ü n f z e h n t a u s e n d Lire angeboten. Sowohl die Volksparteiblätter wie auch das deutschfortschrittliche Organ

wiesen die be leidigende Zumutung zurück: nur die „Bozner Zeitung" unterlag dem Versucher und erhielt als wahren Schand- lohn dafür fünszehntausend Lire. Der Mann, der diese Judastat vollbrachte, heißt Hans Görlich. Sein Blatt galt seit jeher als das Z unbeträchtlichste deutsche Organ in ganz Südtirol und erschien in geradezu winziger Auflage. Von der Num mer mit dem Verräterartikel wurden mehrere zehn tausend Exemplare gedruckt und in Bozen, Meran und Brixen. wie auch auf dem Lande in Massen

verteilt. Die Italiener haben es auch in die Schweiz und ins weitere Ausland versandt, als „Beweis" für die Meinung der Deutschen Südtirols. Görlich, der trotz seiner Schuldenwirtschaft großen Aufwand trieb, hatte sich schon seit Wochen verdächtig gemacht. So heißt es in einem Briefe aus Bozen vom 19. Dezember 1918: „Wenn mich nicht alles trügt, so bestehen Verhandlungen zwischen den Itali enern und Görlich über den Verkauf der Druckerei der „Bozner Zeitung". Görlich nimmt eine verdächtige Haltung

ein, empfängt in seiner Wohnung Funktio näre der italienischen Regierung und italienische Offi ziere." Die Erbitterung der Bozner Bevölkerung über diese Schandtat ist derart gestiegen, daß Görlich auf der Straße öffentlich angespuckt wird und nur noch unter italienischer Bewachung ausgehen kann. Die Zukunft Deutschösterreichs. Berlin, 21. Jan. Im deutschen Verfaffungs- entwmf wird die Vereinigung von Trautenau, Jügern- dorf und Troppau mit Schlesien vorgesehen. Tirol und Salzburg sollen mit Bayern vereinigt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 26.03.1914
Umfang: 8
den Taglohn um 40 und 60 Heller reduzierte, bewilligte man dem Lchießstand in der vorletzten Sitzung nicht weniger als 6000 Kronen, zahlbar in Jahresraten zu je 500 Kronen, und will eventuell auf 10.000 Kronen stei fen. Aber alle anderen, die sich so oft anstrudeln ließen als Förderer des Bozner Schützenwesens, sie alle sind stumm und sehen nichts. Und gerade diese Herren sollen in die Taschen greifen. Nicht die Ge meindegelder sind dazu da, um einigen Herren ihren Lchießstands-Spleen zu zahlen

gegen dieses ungerechte Vorgehen der Bozner Lchießstandsvorstehung eine Protestversammlung abgehalten. Alles dies trug dazu bei, die heutige mißliche Lage des SchieUtandes hervorzurufen. Einer der hervorragend tüchtigen Schützenräte hat sich zeitlich gedrückt, die anderen natürlich wollen nun an der Sache unschuldig sein. Jetzt, nachdem der Zusammenbruch offenkundig ist, soll noch einmal die Stadtgemeinde eingreifen. In der letzten Gemeinde- rütssitzung machte GR. Willy v. Walther die Mittei lung, daß der Bozner

Hauptschießstand vor dem Konkurs stehe. Die Bozner Sparkasse wäre bereit, gegen Sicherstellung 50.000 Kronen an Darlehen zu geben. Diese Garantie sollte die Stadt Bozen über nehmen. Der Staat würde durch 10 Jahre eine Subvention geben (Wie viel, wird nicht gesagt. T. B.), wenn sich der Schießstand während der 10 Jahre nicht auflöst. Die Garantie übernimmt der Staat nicht, sondern dies solle Bozen machen. Der Finanzausschuß schlägt die Ablehnung der Garan- äe vor, weil dies Sache des Staates sei. Mehrere

sein müssen, wenn sie den vier ten Teil erhalten. Im Bozner Gemeinderat hatte man in letzter Zeit zu wiederholtenmalen erklärt, daß kein Geld da sei; nun will man die Garantie übernehmen für ein Darlehen, das nach der heutigen Lage sehr unsicher angelegt ist. Ob die Steuerkreu zer wirklich für derartige Zwecke da sind, wollen wir denn doch bezweifeln. Bei jeder Gelegenheit triefen so manche vermögende Bozner Schützenfreunde von Patriotismus; jetzt aber vergessen sie auf denselben, weil es Opfer erfordert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 01.09.1913
Umfang: 8
des Suezkanals Alois Negrelli stattsand. Negrelli baute auch den Schienenweg Olmütz—Prag sowie Prag—Dedenbach und Brünn—Trübau, . .. NörÄer. -E- Die „dummen" Bauer«. Nicht ungern fühlen sich die „städtischen- Gemeindevertreter gegen die eines ländlichen Ortes über alles erhaben. Was versteht auch so ein Bauer als Gemeindevertreter, was für die Bevölkerung von Vorteil ist. Scharfer und klarer Blick ist doch — meint man — der Hauptvorzug eines städtischen Gemeindevertteters. Und daher sind speziell wir Bozner

der Bauern Herren aus der Stadt gewählt werden, welche mehr Verständnis haben für »Sozialpolitik und Tan tiemen". Dann geht es sicher. Aber solange die „dummen" Bauern regieren, wollen sie von der Lichtpreiserhöhung nichts wissen. Wer ist nun glück licher? Die Eppaner mit der Bauernstube oder die Bozner mit der Advokaten- und Herrenstube? Die eingelösten Versprechungen. Der »Tiroler" ist doch ein gescheites Blatt. Nichts bleibt ihm ver borgen. Er hat wieder etwas entdeckt, wenn auch nicht zum erstenmal

. Das christliche Blatt kann nämlich gar nicht verstehen, wieso die bösen Sozial demokraten eine gar so scharfe Kritik an der Ge meindeverwaltung üben. »Sie haben doch den Frei- sinnigen 1911 bei der Stichwahl siegen geholfen und dafür von denselben verschiedene Versprechun gen erhalten, wovon ein Teil schon eingelöst wurde." So der Sherlok Holmes des »Tiroler". Hoffentlich wird er nun seine Materialmappe öffnen und der staunenden Mitwelt zeigen, was alles der Bozner Freisinn den Sozi versprochen

un-dankbar, wenn ste doch alle ihre Siegest forderungen eingeheimst haben und nun gegen ihre Bewilliger so böse losziehen. Aber Undank ist der Wett Lohn. Das kommt, weil die Sozialdemokraten^ kein vorbildliches Beispiel wollen. Wenn. g. B. die, Sozialdemokraten am „Tiroler" ein Beispiel neh men würden, so würden ste heute die Gemeindever waltung in Ruhe taffen. Hatte doch z. B. in frühe ren Jahren der »Tiroler" einen recht lustigen Fe-,, derkrieg gegen die Bozner Rathanspartei geführte Dafür wurde

von nun an auch die städtischen^ Inserate in der »Volkszeitung" erscheinen zu las sen. Aber der Freisinn ist jedenfalls wortbrüchig ge worden, er gibt die Inserate anstatt in das Sozi» blatt in den — „Tiroler"! Und daher kommt es,, daß die Sozi jetzt so streng mit der Bozner Ge meindeverwaltung ins Gericht gehen. Die Sozi' sind schon einmal so. Entweder die ganze Hand oder' nichts. Vielleicht weiß der »Tiroler" noch einige Forderungen, die der Freisinn den Sozialdem>>< traten bewilligte. Das Blatt ist sehr gewissenhaft^ lugt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 29.04.1921
Umfang: 16
, weil auf diese Weise der deutsche Charakter der Ge gend von Meran und Bozen bis Salurn offiziell von höchster kirchlicher Stelle anerkannt wird. Für den Nordtiroler Teil der Diözese nebst Lienz und Vorarlberg wurde der hochwst. Bischof Dr. Sigmund W a i tz zum apostolischen Dele gaten und Administrator ernannt. Bozen. (Eröffnung der Messe.) Am Dienstag, den 19. d. M., vormittags fand in feierlicher Weise die Eröffnung der Bozner Messe statt. Um 7 Uhr früh erschallte vom Bozner Pfarrturm der Weckruf mit Fanfaren

. Um 8 Uhr erschien die Bürgerkapelle auf dem Plan und durchzog mit klingendem Spiel die Straßen der Stadt. Schon viel vor 9 Uhr versammelten sich vor dem Bozner Meßpalast eine zahlreiche Menge. Die Vertreter der Körperschaften, des Messever eins, der Behörden und die Pressevertreter hatten sich eingefunden. Der Obmann des Mefsever- eines, Herr Rudolf C a r l i, hielt eine Ansprache, begrüßte den Herrn Generalkommissär Credaro, die beiden Ehrenpräsidenten und die übrigen Gäste. Da diese Veranstaltung

usw. mit seiner Rückwirkung auf Südtirol. Exzellenz Cre daro hielt dann eine Rede in italienischer Sprache. Als die Festgäste die Stufen des Messepalastes hinaufschritten, trat ein blondhaariges Mädchen, Hilda Mumelter, die wiedererweckte Bozner Messe mit sechs Genossinnen in Ält-Bozner Tracht entgegen und sprach einen von Professor Franz Silvester Weber verfaßten poetischen Willkomm. Hierauf wurde der Rundgang durch die Räume der Messe angetreten. Bor dem Messegebäude weht neben der italienischen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.04.1921
Umfang: 8
,,Jn den OsterftiertaKm langte kn Bozen die Nachricht ein, Daß, entgegen allen früheren Versicherungen der Regie-' rung, die Bozner Messe nicht die gleiche wohlwollende Be handlung in Angelegenheiten der Einfuhr verbotener Waren und der Zollbehwchlung erfahren würde, wie die drei änderen Messen in Italien. Die Regierung stellt sich nämlich plötzlich auf den Stand punkt, daß die Muster jener Waren, die dem Einfuhrverbot unterliegen, nach der Messe wieder ausgeführt werden müssen

, wenn keine Einfuhrbewilligung vorgewiesen wird. Die Versicherung der Regierung, daß sie alle Gesuche um Einfuhrbewilligung für Waren, welche auf der Bozner Messe verlauft werden, in entgegenkommender Weise erfe^ digen wolle und nur ausgesprochene Luxusartikel nicht ein führen lasse, ändert nichts an der Tatsache, daß viele Kauf leute in Südtirol, die auf die Gerechtigkeit und die Einsicht der Regierung vertrauten, eine arge Enttäuschung und, wenn die Verfügung nicht abgeändert wird, einen bedeutenden Materiellen Schaden

erleiden. Fast zur gleichen Zeit verlautbart da? Messeamt in Mailand, daß der Verkauf der Messemuster auch dünn erlaubt ist, wenn die Einfuhr der betreffenden Artikel verboten ist. Was in Mailand erlaubt wurde, soll also in Wozen ver boten sein! Nehmen wir an, eine Firma bringt auf der Bozner Messe Klaviere aus dem Ausland zur Ausstellung, deren Transport bei den heutigen Verhältnissen eine Unsumme an Geld ver schlingt/ Nach der Messe müssen nun diese Klaviere wieder an 'tat Absender zurückgeschickt

, daß in dieser Angelegenheit energische Schritte unternommen werden Müssen, schon um den maßgebenden Stellen in Rom beizubringen, daß die Bozner Messe kein Privatvergnügen der Kaufmannschaft und der Gewerbetrei benden ist, sondern als wirtschaftliches Unternehmen größten Stils volles Rech!t auf jede nur mögliche staatliche Förderung und Unterstützung besitzt. Daß die Herren am grünen Tisch keine Ahnung von einer aesunoen Wirtschaftspolitik haben, bildet für die Kaufmannschaft keine Ueberraschung, aber es fragt

Ministerien übertragen (wie dies irr Triest geschehen ist) dem Generalkommissariat in Trient baS Recht, im Rahmen eines bestimmten Kontingents, Einfuhrbe willigungen für solche verbotenen Waren zu erteilen, die auf der Messe verkauft mirden. Dieses Kontingent wäre jedoch nicht, wie inr Falle Triest, erst drei Monate nach Schluß der Messe bekanntzugeben, sondern spätestens während der Bozner Messe unv hätte sich immerhin auf einige Millionen Lire zu belaufen. Eine wenigstens provisorische Gliederung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 22.08.1913
Umfang: 8
er denn nichts über die Paschawirtschaft bei den Etschwerken, aus denen man jetzt erfahren hat, daß jene Abgötter der Prodingerleute, die sich bisher als die uneigen nützigen Mitarbeiter im Interesse der Städte Bozen und Meran gebärdeten, für ihre paar Sitzungen im Jahre 6000 K beziehen? Weiß er nichts davon, daß der Magistrat, um das Rathausorgan, die „Bozner Zeitung", am Leben zu erhalten, dem Herausgeber die Geschäftslokale zu einem Spott- gelde gibt, daß es mit gut gezahlten Inseraten ge füttert wird? WeißProdinger

Be- nefizien gewährt wie der Bozner der „Bozner Zeitung". Wenn aber Pvodinger schon um unser Blatt so besorgt ist, so geben wir ihm den Rat, zu- erst Sorge zu tragen, daß die Arbeiter bei seinem Parteiorgan regelmäßig den Lohn erhalten, nicht lxtß sie wie auch am letzten Samstag schon wieder ohne Kreuzer Geld nach Hause gehen mußten. Es wäre viel besser, Prodinger würde vor der Türe seiner Partei kehren. Es steht ihm so furcht bar schlecht an, uns mit solchen Mätzchen schaden

auf eine derart nied rige Stufe zu bringen, wie es Prodinger mit sei nen Darlegungen über den Metallarbeiterverband getan, ein solcher Mann kann von einem klaffen bewußten Arbeiter nur mit Verachtung gestraft werden. Möge er noch weiter in der „Bozner Zeitung" die Partei und die freien Gewerkschaften mit sei nem Geifer bespritzen, wir werden uns in dieser Hinsicht aus jenen Standpunkt stellen, den Prodin gers Gesinnungsfreund E. A. Porth im Namen des Bozner Jungfreisinns am 18. August 1912 eingenommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 06.12.1913
Umfang: 20
der Menschenhandel betrieben. Am Donnerstag war am kleinen Anzeiger neben anderen Perstellungen und Druckfehlern folgendes Inserat zu lesen: Schneiderin, einzeln oder zusammen, zu verkaufen. Prad- lerstraße Nr. 46, im Hutgeschäft. Die „Bozner Zeitung" hatte die erste Seite rück wärts und die letzte voran, der „Bote für Tirol und Vorarlberg" wurde von der Statthalterei-Stein- druckerei hergestellt. Alle Blätter sind typographisch miserabel ausgestattet und die bedauernswerten Abonnenten müssen mit diesem Surrogat

den Rücken zu kehren. Die Einigkeit unter den Kollegen ist derart gut, daß selbst Nichtverbandsmitglieder dgs Vorgehen der Prinzipale verurteilen und sich mit dG übrigen Kol legen solidarisch erklärt haben. In einem erbar mungswürdigen Zustande erscheinen die Bozner Ta gesblätter. Da sind vor allem die „Bozner Nachrich ten", die es nur apf 2—4 Seiten bringen, und den Text der vorhergehenden Nummern wiederholen. In diesen) „Kunsttempel" schändet ein gewisser D a- prai die Kunst.Gutenbergs. Dieser Mensch

sollte si-^ ja überlegen, weitere Rausreißerdienste zu lei sten, denn seine Vergangenheit ist derart unsauber, daß ein anständiger Prinzipal ihm den wohlverdien ten Fußtritt geben würde, wenn er seine „Faktor tätigkeit", die er besonders bei der Abrechnung der Lohnlisten versteht, mehr untersuchen würde. Wir werden uns in Zukunft noch näher mit dieser „edlen Seele" befassen. Die Leser der „Bozner Nachrich ten" geben ihrem Unwillen über das Nichterscheinen dieses Blattes unverhohlen Ausdruck. Die Verwal tung

hat nämlich die Abonnementsgebühr für den laufend^ Monat schon am 1. Dezember einheben laffev da liegt ja eine Benachteiligung der Abon nent^ vor, und es ist nur zu begreiflich, wenn die Leser ihr Geld zurückverlangen oder die Zeitung ab bestellen. — Herr Görlich, der Herausgeber der „Bozner Zeitung", ist einer von jenen Prinzipalen, die gerne den Scharfmacher spielen. Nun, find aber die Zustände in dieser Druckerei derart h i m m e l- schreiende, daß es nur zu verwundern ist, wenn Seite 8 die Kollegen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 07.06.1912
Umfang: 8
die Märende bis 11 Uhr nachts. Und am nächsten Tag mußten die Delegierten auf den Rit ten und auf die Mendel. Ob sie immer an den Zucker dachten? Ja, es ist nicht leicht, Zuckerfabri kant zu sein, aber noch schwerer dessen Delegierter. — (Die Bozn er Handelskam m er ge gen die Konsumvereine.) Die Bozner Handelskammer, welche sich aus Deutschnationalen und Klerikalen zusammenseht, hat in ihrer letzten Sitzung gegen die Begünstigungen der Konsum- Vereine durch die Steuerbehörde Stellung genom men

, der seine Wahl nicht zuletzt den — sozialdemokratischen Stimmen verdankt. — Wie die „Bozner Zeitung" mitteilt, soll nach dem Referat des Abg. Kraft über den Ausbau der Parteiorganisation gesprochen wor den sein. Interessant ist die Mitteilung, daß Herr Prodinger (Handelsangestellter?) als Sekretär für Südtirol ernannt wurde. Der wird hoffentlich so fort mit denl vom berühmten deutschnationalen „Theoretiker" Suske und dem neuen „blauen" Me- raner Stern Dr. Riehl propagierten nationalen „Werkstättenstreik

" beginnen, und vor allen» die Bozner deutschen Handelsgeschäfte von den „Jta- liani" säubern. Oder nicht? Wir wünschen den» neuen „Sekretär" Prodinger mehr Erfolge, als er in Innsbruck hatte. Hoffentlich gelingt es ihm, die bei den deutschnationalen Unternehmern angestell- ten Arbeiter in das nationale Lager zu bringen und ihnen dafür höhere Löhne zu erringen. — (Gemeinderatssitzung und Ver- trauensvotu m.) Am Dienstag fand eine Sitzung des Bozner Gemeinderates statt, welche äußerst lehrreich

die anwesenden Gäste ge gen das Verweilen der Hunde dortselbst keine Ein wendung erheben. (Der Passus betreffs der Klub lokale wird Wohl einen sehr dehnbaren Begriff be kommen. Denn schließlich und endlich kann jeder sein Stammlokal zum Klublokal ernennen und das ganze Verbot wird dadurch illusorisch. Aber es hat halt doch auch mancher Gemeinderat oder sein Freund ein „Pintscherl". — Ueber das Ansuchen der Anna Witwe Zöschg im Bozner Boden Nr. 467, nahe dem Rittnerbahnhof um eine Wirtskonzession, bezw

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 18.05.1912
Umfang: 16
über das Leben und Treiben in der schönen Talferstaot. Na also! Die große R e i n i g u n g s k u r der Bozner kann beginnen. Mit 15. Mai ist das Schwimmbad an der Talfer wieder eröffnet. Es war aber auch die höchste Zeit, dast der Sommer kam, denn es gibt sonst keine Badegelegenheit in Bozen, außer in den Hotels um teures Geld. Zwar ist im Gemeinderat schon öfters die Frage eines Volksbades debattiert worden, aber die Herren ha ben notwendigere Dinge zu erledigen. Gut Ding braucht Weile. Es sind auch schon

. Das sind allerdings keine guten Aussichten, und so wird sich die Bozner Bevölkerung auch weiterhin mit der „Lack'n" an der Talfer begnügen müssen, denn gegen den Beschluß einer hochwohllöblichen Badekommis sion ist schwer etwas zu machen. Die Leute in Ga lizien sind doch glücklicher wie wir; sie haben jeden falls keinen wasserscheuen deutfchnational-christlich- sozialen Stadtmagistrat! Seitdem der Herr Oberkommissär Pfister die Polizeiagenden erledigt, wird die hiesige Presse täglich über die Vorkommnisse

man bei den „jungen Handelsangestellten" die Glacehand'"nche nicht anzuziehen. Wenn die Leser des Polizeiberich tes wissen müssen, wer von der Polizei „aufgegrif fen" wurde, so müßte ihnen auch der Name der jungen Angestellten mitget^'.lt werden, die da glau ben, sich jeden Unfug erlauben zu dürfen. Doch der deutschnationale Magistrat weist sa, warum er diese Pfistersche Methode gutheistt. Heil! Gleiches Recht für alle!" * Der „Großmutter am Waltherplatz", genannt „Bozner Nachrichten", ist ein besonderes Glück

zu teil geworden. Macht da irgend so ein Bozner Graf eine Reise nach Deutsch-Ostafrika und einen Ab stecher nach Jerusalem. Leute, die Geld haben, kön nen sich ja leicht eine solche Reise erlauben. Aber nun höre man: Der Herr Graf hatte die Liebens würdigkeit, an die Redaktion der „Bozner Nachrich ten" eine Ansichtskarte zu schreiben und vol ler Freuden über diese hohe „Ehre" und mit der Glückseligkeit einer Gans, die die ersten Jungen ausgebrütet hat, schnattern die „B. N." diese welt bewegende

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 16.01.1912
Umfang: 8
urteilt doch anders als diese von Parteihaß und übertriebener Empfindlichkeit durchdrungenen Elemente. Bozen. (Zugsbegleiter ° Versamm lung.) Am 13. d. fand im Bozner Gewerkschafts hause um 4 Uhr nachmittags eine gut besuchte Zugs begleiter-Versammlung statt, in welcher als Refe renten Gen. Scheibein aus Innsbruck und Gen, Revisor Grüll aus Wien erschienen waren. Gen. Scheibein zergliederte die Irrungen, welche durch Uneinigkeit und Vereinsmeierei in das Bozner Zugsbegleiterpersonal gebracht worden

Zustände zu beseitigen. Er beleuch tete die 26jährige Arbeit der Eisenbahner-Organi sation, die Errungenschaften, welche durch das Zu sammenhalten aller Kategorien des Personals er zielt wurden, und widmete der sünasten Lohnbewe gung der Staatsbahner einige Worte, daran an knüpfend einige Erklärungen über den Nutzen, den wir Südbahnbedienstete und speziell Bozner davon haben. Gen. Scheibein streifte dann die Eisenbah nerbewegungen in Italien, Frankreich, England und Ungarn und wies genau

schließlich der gutbesuchten Versammlung noch mit, daß die Bozner Genossen veranlassen wer den, daß der Reichsratsabgeordnete S. Abram und Genosse Filzer in allernächster Zeit in Kaltern eine öffentliche Wählerversammlung abhalten werden, welche Mitteilung mit großer Begeisterung ausge nommen wurde. Nach einem vom Genossen Schrein- dorfer im Namen der Sektion ausgebrachten Danke an den Referenten für seine gediegenen Ausfüh rungen, schloß der Vorsitzende, Genosse Schwarz, die würdig verlaufene Versammlung

schon dämmerte. Meran. (Verhaftung.) Vergangene Woche wurde kurz vor Abgang des Bozen—Meraner Zu ges am Bozner Bahnhof der in Meran stationierte Kondukteur Mathis verhaftet. Wie wir erfuhren, soll Mathis einen Postbeutel erbrochen haben. Der Obgenannte war seinerzeit Mitglied des Kath. Ar beitervereines Meran und längere Zeit dessen Fah nenträger. Später wendete sich derselbe der deutsch- nationalen Eisenbahner-Organisation zu, in deren Mitte er freudige Aufnahme fand. Nun wird er zur Trauer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 28.05.1912
Umfang: 8
verletzte, daß er sich allein entfernen konnte. Bis jetzt hat man noch keine Ahnung, wer der Abge stürzte sein könnte. * Der Bozner SSrgler. Allerlei kritische Betrachtungen über das Leben und Treiben in der schönen T a l f e r st a d t. Es sind doch sonderbare Käuze, unsere Ge meindeväter! Den Winterschlaf hätten sie glücklich überstanden und jetzt, wo die liebe Sonne ihnen etwas auf den Rücken brennt, gerade jetzt haben sie keine Lust zum Arbeiten. Bequeme Herrschaf ten, das! Die letzte

Reichsratsabgeordneten Emil K r a f t’„ Vertreter der Städte Bozen und Meran, Groß- kaufmann usw., ist eine besondere Ehre zuteil ge worden. Sein „Leibblatt", die „Bozner Zeitung",, muß sich aus Niederö ft erreich folgendes be richten lassen: „Dank an den Reichsratsabgeordneten Kraft. Der Bund der niederösterreichischen Hausbesitzer hat unserem Abgeordneten E. Kraft eine Ver trauenskundgebung gesendet und ihm für sein werktätiges Eintreten in der Hauszinssteuer- Angelegenheit den wärmsten Dank ausgedrückt."' Herr Emil

Kraft ist hie und da im „Postgasthof"' zu sprechen, um die Wünsche seiner Wähler ent gegenzunehmen. Wie wäre es denn, wenn ihm die Bozner Wähler nahelegen möchten, doch gleich in: Niederö st erreich zu bleiben, wenn er für: Bozen nichts ausrichten kann? Der Bau billigem Wohnungen wäre doch eine dankbare Aufgabe für ihn. Ja, die Bozner sind ein undankbares Polk, ihr Abgeordneter findet in Niederösterreich mehr Anklang! Nächstens wäre es besser, er bewirbt sich dort um ein Reichsratsmandat, die Bozner

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