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Verlag: Verl. des Vereines des hl. Vinzenz von Paul

Umfang: 23, 22 S.

Schlagwort: g.Bozen ; s.Vinzenz-Konferenz ; f.Bericht

Anmerkungen: In Fraktur

Signatur: I Z 154/3-4(1932-33)

Intern-ID: 476337

Wir erinnern an die Ozanamfeier unserer Bozner-Konfereuzen. an das Zusammenströmen so vieler Vinzenz-Brüder zur schönen Brixner Jubelfeier, die allen Teilnehmern zeitlebens un vergeßlich bleiben wird. Überall Brüder, überall Freunde, überall festes Zusammenstehen im einigenden Gedanken der christlichen Karitas k Aber als Wertvollstes. Ereignis in der Chronik dieses Jahres verzeichnen wir die Tatsache, daß anläßlich dieser äußeren Festveranstaltungen nahezu 100 Prozent unserer betreuten Armen

gemeinsam mit den Vinzenz-Brüdern aller Stadt- und Land-Konferenzen zum Tische des Herrn geschritten sind und damit gleichzeitig ihre Osterpflicht erfüllt haben. Diesen Umstand dürfen wir wohl auch mit Genugtuung anführen, wenn es gilt den Borwurf zu entkräften, den Binzenz-Brüder mit unter zu hören bekommen, als unterstützten wir zu viele „Unwürdige'. Kann diese Bezeichnung denn'wirklich angewendet werden auf Brüder und Schwestern rn Christo? Das Jubeljahr brachte uns Bozner Vinzenz-Brüdern höchst

erfreulicherweise neue Bruderhilfe. Ist ja schon die im Vor jahre erwähnte RLo-Konferönz der uomini c;iMolici unter dem Titel „San Giorgio“ durch den Pariser Generalrat uns aggregiert worden. Damit ist die Zahl der Bozner Konferenzen auf sechs angewachsen. Mit Beginn des Jahres 1634 vollzieht sich die Teilung der Konferenz „ll. lb. Frau vom Moos' und ist der selige Heinrich von Bolzano zum Schutzpatron der so gebildeten neuen Konferenz erkoren. Damit dürfte vorläufig der gesamte Bozner Stadtbereich gleichmäßig

und zweckmäßig als Tätigkeits gebiet aufgeteilt sein. Zum guten Beschluß des Jubeljahres können wir noch eine freudige Rachricht all unfern lieben Freunden und Wohltätern künden, nämlich daß unser hochverehrter Stadtseelsorger unsere dahinzielende Bitte erfüllt und somit Öt. Gnaden Monsignore Propst Hofes Kaiser Ehrenpräsident des Bozner St.-Vinzenz-Vereines geworden ist. Wir haben ihm treue Gefolgschaft gelobt. Unter seiner Führung sind auch bereits die 'Bozner ' Konferenzen gemeinsam zur schmerzhaften

Bücher

Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 49 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

stift an die Andechfer, die über den Vinschgau an die Tir o- ler, während die Eppaner mit dem nördlichsten Teil des Trienter Gebietes und deren Stammverwandte, die Herren von Greifenstein-Morii, mit der Bozner Grafschaft belehnt wurden. Daß hier meist der Bock Zum Gärtner gemacht worden war, darüber waren sich die geistlichen Lehensherren wohl im klaren, wie beispielsweise jene Bestallungsurkunde zeigt, laut welcher im Jahre 1167 den Eppanern die Vogtei über das neu gegründete Kloster

Ar nolds III. von Greisenstein-Morit die Tiroler Grafen seine Nach folger wurden, hatten in erster Linie die Bozner die Kosten des Streites zwischen den Rechtsansprüchen der Bischöfe und den Machtanmaßungen ihrer Vögte zu tragen, da sich diese Streitig keiten immer mehr zu einem Kampf um den alleinigen Besitz dieses aufblühenden Marktes und Handelsknotenpunktes aus wuchsen. Zwar hatte der hl. Adelpret vorsichtigerweise die Bozner Grafschaftsgewalt den Tirolern nicht zu alleinigem Lehensrecht übergeben

, sondern in Gemeinschaft mit dem Hoch stifte, so daß die Unterbeamten der Grafschaft, die Richter oder Gastalden, gemeinsam vom Bischof und Grafen eingesetzt wur den, aber da infolge der Zeitverhältnisse der weltliche Arm der Bischöfe immer schwächer wurde, sanken auch ihre Rechte zu Scheinrechten herab. Die Hauptstütze ihrer Herrschaft waren die Kaiser. Als 1176 nach der Schlacht bei Legnano die Macht Fried rich Rotbarts gebrochen erschien, fielen die Bozner und Trienter von Bischof Adelpret ab, der 1177 bei Rovereto

als Blutzeuge seiner guten Sache den Opfertod erlitt. Im Mai 1180 zog fein Nachfolger Salomon (1177—83) in die wiedergewonnene Talfer- stadt ein, und die vorhergehenden kriegerischen Ereignisse dürf ten wohl der Anlaß gewesen sein, daß von ihm damals die Bozner Marienkirche, sowie mehrere andere Gotteshäuser in der Umgebung neu geweiht wurden.

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 227 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

mit seinem Besuche, allerdings als Feind, weshalb sie bei die ser Gelegenheit ausgeplündert und in Brand gesteckt wurde. Freudsamere Gäste brachten die Zahlreichen Turniere, von denen zum Beispiel von 13M bis 1348 zehn aus Bozner Gebiet und vier in Gries abgehalten wurden, wobei während eines solchen ritterlichen Festes, am Magdalenatage 1222 oder 1224, sast die ganze Stadt in Flammen ausging. Damals sand auch der berühmte steirische Ritter und Dichter Ulrich von Liechtenst ein, der 1225 beim

großen Brixner Turnier von dem Bozner Ulschalk schwer verletzt worden war, in unseren Mauern Heilung und freundliche Ausnahme. Als die Stadt 1483 neuerdings einem großen Brande zum Opser siel, kam gerade der Ulmer Dominikanerpater Felix Faber hier durch, und in seiner uns erhaltenen ausführlichen Reisebeschreibung wid met er nicht nur den Bozner Verhältnissen, sondern auch dem Kuntersweg einige Seiten, den erst kurz vorher Erzherzog Sigismund „durch Sprengungen mit Feuer und Schießpulver

aus kunstvolle Weise' zu einer fahrbaren Straße hatte aus bauen lassen. Den Hauptgewinn dieser großzügigen Straßen bautätigkeit, die es beispielsweise dem Nürnberger Jakob Kreß im Jahre 1494 ermöglichte von seiner Vaterstadt, aus dem selben Wege, den sein Landsmann Albrecht Dürer recht ge mächlich zurücklegte, in nicht ganz viereinhalb Tagen nach Ve nedig zu reisen, heimste das Bozner Handels- und Fremden verkehrswesen ein, das schon damals vorzüglich eingerichtet, im Lause der folgenden Jahrhunderte

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 40 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

entweiht und vergessen im Alltag eines Wohnhauses dahin- träumt. Die Bozner Pfarrkirche und ihre Pfarrer. Wann die Bozner Psarre gegründet wurde, ist durch keine Urkunde oder Sage überliefert. Dem Werdegang der Stadt entsprechend wäre es naheliegend, in der Rentscher Laurentiuskirche oder in St. Johann im Dorf den ältesten Sitz des Pfarrsprengels zu suchen,^aber die Geschichte dieser Filial kirchen bietet außer dem hohen Alter ihres Patroziniums keine Anhaltspunkte dasür. Berücksichtigt

M-- hängigkeitsverhältnis im Bozner Sprengel wissen wir nichts. Die nächstgelegene Urpfarre ist Zweifellos die Kirche des hl. G e- n e si us, die sich 800 Meter oberhalb der Stadt aus dem Jenefierberg befindet, der bereits in einer päpstlichen Urkunde vom Jahre 1186 der Berg des hl. Genesius genannt wird. Das Patrozinium dieses Schutzheiligen der Schauspieler ist sehr alt und äußerst selten. Nun soll nach einer im 18. Jahrhundert aus- geZeichneten Überlieferung Kaiser Heinrich II. (1W2—24) den Genesiusmarkt, der später

Egidimarkt genannt wurde, von Trento in die Talferstadt verlegt haben. Geschichtlich ist diese Nachricht weder beglaubigt noch in dieser Form glaubhaft; aber das Zusammentressen des Marktes mit dem St. Genesiustag läßt vermuten, daß hier ein alter bodenständiger Kirchweihmarkt vom Mittelgebirge ins Tal verlegt wurde und daß daher das Bozner Gebiet kirchlich^irsprünglich zur Jenesier Pfarre gehört hat. Von einer Pfarrkirche ist erst um 1190 die Rede. Zwar gilt der Überlieferung

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1930

Aus der Geschichte der Völser Pfarrgemeinde im Eisacktal

Seite 18 von 79

Autor: Sparber, Anselm / Anselm Sparber

Anmerkungen: Aus: Der Schlern ; 11,4/5

Schlagwort: g.Völs <Schlern>

Signatur: III 102.407

Intern-ID: 220506

dieses Geschlechtes brachte die bayerische Landesregierung nicht bloß das Völser Gericht an sich, sondern auch jene von Schenkenberg und Tires, nachdem diese durch die Säkularisierung des geistlichen Fürstentums Bressanone landesfürstlich ge worden waren, und teilte sie dem „Land gerichte Klausen' zu. 1810 kamen alle drei unter das Bozner Tribunal. 1817 wurde ein eigenes Landesgericht „Völs' errichtet, das 69) Siehe Bote f. Tir. u. V. 1846, S. 4,' Sin- nacher IX., S. 533, 695, 712. Vor ihm hatten bereits Zwei

andere Mitglieder dieses Geschlechtes Dnmberrnstellen in Bressanone inne, nämlich zwei mit dem Vornamen Franz (Sinnacher IV., S. 104, IX., S. 6, 29. 127). die genannten Gebiete umfaßte, aber bereits 1825 wieder verschwand, indem die Völser Gemeinde dem neugebildeten „Landgerichte Kastelruth' unterstellt wurde, bei dem es auch fortan blieb, während die Tierser Ge meinde damals zum Karneider (184g zum Bozner) Landgericht geschlagen wurde-°). Vor einigen Jahren verlegte man den Ge richtssitz von Castelrotto

sie dann an diesen fielen. Er verkaufte den Hauptteil, den Vaumann- hof, 1826 an einen einheimischen Bauern, namens Kompatscher. Das Schloß selbst, das der Landesregierung unterstand, blieb allem Anscheine nach meist unbewohnt. 1810 er warb es die Bozner Witwe Anna von Menz käuflich, deren Tochter sich mit einem Grafen von Sarnthein vermählte. Aber auch die neuen Inhaber kümmerten sich um dasselbe sehr wenig- im Gegenteile, sie nahmen daraus weg, was ihnen am noch vorhandenen Inventar wertvoll erschien, und überließen

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 211 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

nur bis zum 30. November dauernde französische Besuch die Bozner an die 300.000 Gulden gekostet haben. > Durch den Frieden von Preßburg kamen Stadt und Land an das Königreich Bayern, dessen Truppen am 31. De zember bei uns einmarschierten. Anton Seraphin v. Hepperger singt ihrer Herrschaft -kein Loblied, und daher ist es begreiflich, daß Ende 1808, als man in Österreich daran ging, das Joch des Preßburger Friedens abzuschütteln, etliche Vertrauensleute aus unserem Lande wie „Andrä Hofer

, Sandwirt in Passeier, der Nagelewirt in Steinach, der Bozner Kaffesieder Franz Rössing und noch einige' der Aufforderung, heimlich nach Wien zu kom men, bereitwillig Folge leisteten, um dort „die Mitwirkung des Landes beim auszubrechenden Krieg zu verabreden und den Angriffsplan festzusetzen'. Endlich, „am 7. April 1809, erklärte Kaiser Franz dem Napoleon und seinen Bundesgenossen den Krieg, sogleich am 8. und 9. war das ganze Land bis an die bayrische Grenze hin unter den Waffen'. Damit begannen

jene acht Monate währenden wechselvollen Kämpfe, in deren Ver laufe unsere Bauern und Bürger einen Opfer- und Heldenmut gezeigt haben, der selbst den Feind zur Bewunderung zwang. Dreimal weilte der Sandwirt in unserer Stadt: zuerst am 20. April, dann als Oberkommandant am 11. Juni und Anfang September, wo er „mit seinen erbeuteten vier Schimmeln' unter begeistertem Jubel dahergefahren kam. Auch die Bozner, deren Haltung von einzelnen draufgängerischen Bauernführern an fänglich als „lau' bezeichnet wurde

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 31 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

fiel, die bereits seit 97V den Lomàtus àuZnnum, die Bozner Grafschaft, innehatten. Welfenschicksal. Um das Jahr 999 ist ein junger Welse, der Sohn eines Grasen Rudolf, in der Nähe von Lana aus der Jagd durch Steinschlag tödlich verunglückt. Diese urkundlich beglaubigte Tatsache, sowie die im Frühjahre 1027 von Kaiser Konrad II. verbriefte Tei lung und Weiterverleihung der Grafschaft Nurihtal, die bis da hin von Welf II. verwaltet worden war. sind die geschichtlichen Grundlagen für die Meinung

, daß seit etwa S70 die Welsen in unserer Heimat geherrscht haben. Dieses mächtige oberdeutsche Fürstengeschlecht, dessen Ahnherr der Schwiegervater Ludwigs des Frommen gewesen war und das seit 887 den burgundischen Königsthron innehatte, befaß Zu Beginn des 11. Jahrhunderts das ganze Alpenland vom Bozner Becken bis an die Ziller und Finstermünz. Es war auf dem besten Wege sich von der bayerischen Oberhoheit loszulösen und ein selbständiges Reichs- fürstentum zu gründen. Wohl zu diesem Zwecke verband

er zu Fontana Frigida, das ist auf den Kaltenbrunner Wiesen, wo der Lengmooser Gemeindebrunnen entspringt, dem Trienter Bischof Ulrich II. als Bozner Grafschaft den südlichen Teil des Nurihtalgaues bis zum Thinne-, Tierser- und Gargazonerbach, während er das nördlich davon bis ins Jnntal reichende Gebiet sechs Tage später, am 7. Juni zu Stegon, dessen Lage noch um stritten ist, dem Brixner Bischof Hartwig zu eigen gab. Damit war dieser Welsentraum zerronnen und unsere Stadt bischöflich ge worden

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 44 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

Gnadenkapelle wurde in den Jahren 1742 bis 1745 von den Bozner Baumeistern Josef de Lajo und Josef Gebhard erbaut. Früher befand sich das Gnaden bild „U. L. Frau vom Moose' auf dem kleinen Vigilaltar, der dem Anbau zum Opfer fiel. So wenig wir über die älteste Geschichte der Bozner Pfarr kirche wissen, ebenso wenig ist uns leider auch über deren Seel sorger bekannt. Ihre Behausung, das heutige Propsteigebäude, wird schon 1247 als „Haus des Pfarrers Albert bei der St. Ni kolauskirche' und 1275 ausdrücklich

als Pfarrwidum be zeichnet. Der erste namentlich genannte Pfarrherr taucht um 1195 auf und in der Folgezeit findet man nur da und dort in Urkunden verstreut die Namen seiner Nachfolger, ohne jedoch die genaue Zeit ihrer Amtstätigkeit feststellen zu können. Erst 1446 beginnt die lückenlose Reihe der Stadtpfarrer. Im Jahre 1517 wurde der Bozner Pfarrkirche und ihrem jeweiligen Pfarrherrn von Kaiser Maximilian ein eigenes Wappen und die Frei heit mit rotem Wachse zu siegeln verliehen, ein Vorrecht, das damals

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Geographie, Reiseführer

Jahr:

[1934]

Stadtplan und Umgebungskarte von Bolzano-Gries : mit kurzem Führer

Seite 45 von 102

Autor: / [von der Azienda di Cura Bolzano]

Umfang: XIX, 74 S. : Ill., Kt.

Schlagwort: g.Bozen;f.Stadtplan ; g.Bozen;f.Führer ; g.Bozen <Region>;f.Stadtplan ; g.Bozen <Region>;f.Führer

Signatur: I 59.149

Intern-ID: 493780

Franziskanerkloster gehört, ministriert haben. Ihren Höhepunkt fand diese Entwicklung durch das Diplom der Erzherzogin Claudia von Medici im Jahre 1635, wodurch die Bozner Messen eine neue Markt- und Wechselordnung erhielten, nach deren Muster später die Leipziger, Frankfurter und Wiener Messen eingerichtet wurden. Erst Ende des 18. Jahrhunderts verlor die Stadt infolge des Prohibitivsystems Kaiser Josefs II. und der Napoleonischen Kriege ihre Bedeutung als Handels platz. Durch die Erschließung

anderer Handelswege, sowie durch die tiefgreifenden Änderungen im Handelsverkehr infolge Aufkommens der Eisenbahnen erloschen die Bozner Messen um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Dafür setzten bald danach ein immer lebhafter werdender Fremdenverkehr und ein großangelegter Außenhandel mit Wein und Obst ein, dem Stadt und Land ihren heutigen Wohlstand verdanken. Rundgang und Sehenswürdigkeiten Vom Hauptbahnhof durch die Via Vittorio Emanuele (Viktor Emanuel- Straße, PI. G 6), links in den Anlagen das 1914 erbaute

Teatro Civico (Stadttheater), rechts das Denkmal Heinrich Noes, eines Hauptförderers des Bozner Fremdenverkehrs, zur Piazza Vittorio Emanuele (vormals Waltherplatz, Pi. G 5,6), mit dem Denkmal Walthers von der Vogelweide, des berühmten Minnesängers (t um 1230), von Heinrich Natter, errichtet 1889. Am Südende des Platzes der 1826 erbaute, seit 1930 aufgelassene städtische Friedhof und die im gotischen Stil erbaute BOLZANO ■ VIA GRAPPOLI Nächst dem Bahnhof. - Lohndiener bei allen Zügen. - 36 Zimmer

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Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

[1934]

Stadtplan und Umgebungskarte von Bolzano-Gries : mit kurzem Führer

Seite 41 von 102

Autor: / [von der Azienda di Cura Bolzano]

Umfang: XIX, 74 S. : Ill., Kt.

Schlagwort: g.Bozen;f.Stadtplan ; g.Bozen;f.Führer ; g.Bozen <Region>;f.Stadtplan ; g.Bozen <Region>;f.Führer

Signatur: I 59.149

Intern-ID: 493780

kam das Bozner Gebiet unter die Herrschaft des Ostgotenkönigs Theodorich (Dietrich von Bern). Nach der Vernichtung der Ostgoten sollen sich angeblich deren letzte Reste hieher in das Val Sarentina (Sarntal) zurückgezogen haben. Im frühen Mittelalter machen sich Franken und Langobarden diesen Teil des Etschlandes streitig. Bald nach 600 rücken die Bayern bis Bolzano vor, das seit 680 nachweisbar als „Castellum Bauzanum' der Sitz eines bayrischen Grafen war. Nach 900 hatten die Bozner Grafschaft

die Weifen inne, sie wurden ihnen jedoch 1027 von Kaiser Konrad IL, gegen den sie sich empört hatten, genommen und dem Bischof von Trento (Trient) verliehen. Die Nachkommen dieser Linie der Weifen zogen sich auf ihre Überetscher Besitzungen zurück und starben als Grafen von Appiano (Eppan) 1299 aus. Der Bischof ließ die weltliche Herrschaft über die Bozner Grafschaft durch die Tiroler Grafen ausüben, die sich allmählich in den Besitz des Landes setzten. Meinhard IL, ein Freund und Zeitgenosse Rudolfs

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 147 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

Schriften ausschließlich dieser Sprache. Er waltete bis 1850 sei nes Amtes, in welchem Jahre der zwölfte und letzte Kanzler Dr. Karl v. Hepperger mit den beiden Konsuln, dem Bozner Franz Kosler und dem Venezianer Andrea Sacco, die Wetter führung der Geschäfte, sowie das prächtige in den Jahren 1708 bis 1726 erbaute Merkantilgebäude der neugegründeten Han dels- und Gewerbekammer übergaben, deren erster Präsident Franz Kosler wurde. Siegel des Merkantilmagistrats, dessen Führung

dieser Körperschaft von Erz herzogin Claudia 1635 verliehen wurde. Der lateinische Wahlspruch Lx meree pàw-ior bedeutet „Durch Handel Zu höherem Wohlstand', die darunter be findliche Legende besagt ins Deutsche übersetzt, „Siegel ides Konsuls und der Räte der BoZner (Märkte)'. Inzwischen war der glückhaste Stern der Bozner Märkte infolge der geänderten neuzeitlichen Verkehrs- und Wirtschafts verhältnisse schon seit Jahrzehnten untergegangen. Die 1718 erfolgte Eröffnung der neuen Graubündner Straße, sowie

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1930

Aus der Geschichte der Völser Pfarrgemeinde im Eisacktal

Seite 9 von 79

Autor: Sparber, Anselm / Anselm Sparber

Anmerkungen: Aus: Der Schlern ; 11,4/5

Schlagwort: g.Völs <Schlern>

Signatur: III 102.407

Intern-ID: 220506

Trento und Bolzano als deutsche Reichslehen. Letztere -°) war von der Graf schaft Norital, die das Eisacktal und einen Teil des Jnntales umfaßte, losgelöst worden. Zwar find die Grenzen dieser Bozner Graf schaft, welche unter die Herrschaft der Bischöfe von Trento kam, umstritten ; soviel steht aber fest, daß Fià bei der Grafschaft Norital blieb, während die gegenüberliegende Talseite (das Rittner Gebiet bis zum Thinnebach bei Chiusa) zur Bozner Grafschaft gehörte. Strittig war eigentlich

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Kategorie:

Kunst, Archäologie

Jahr:

1937

¬Die¬ heimische Bildhauerfamilie Reinalter.- (Beihefte zum "Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst" ; 1)

Seite 20 von 46

Autor: Reinalter, Reinhold / Reinhold Reinalter

Verlag: Verl.-Anst. Athesia

Umfang: 27, 12 S.: Ill.

Schlagwort: p.Rainalter <Familie> ; z.Geschichte

Signatur: D II Z 193/Beih.1 (2.Expl.) ; D II Z 193/Beih.1 (1.Expl.) ; II Z 193/Beih.1

Intern-ID: 166893

, aus Göflaner Marmor. Das Schöne daran ist ein Haut-Relief, Maria mit dem Kinde Jesus und zwei Engeln, im Ganzen wohl als in seinen Theilen so gut ausgeführt, daß es der k. k. Professor der Bildhauerey Schaller 55 ) zu Wien, der es in Bozen sah, als seines ganzen Beyfalls würdig fand und sich verwunderte, einen so geschickten Bildhauer in Tirol zu finden' 58 ). Der Altmeister des Bozner Friedhofes beschränkte jedoch sein künst lerisches Schaffen nicht allein auf Grabdenkmäler, obwohl

der Giebelschmuck des Schießstandes von ihm, ein marmorner Adler mit dem Stutzen in den Krallen. Die Verzierungen der beiden Brunnen im Parke des Grafen Sarnthein (heute des Grafen Toggenburg) gehören gleichfalls zu seinen frühesten Bozner Arbeiten. Zwei Kinderfiguren aus weißem Marmor bilden mit Tafel einem Riesenaal eine reizende Gruppe voll lebhafter Bewegung im einen 55) Johann Nep. Schaller schuf in der Innsbrucker Hofkirche das Denkmal für Andreas Hofer. Er wurde angewiesen, den dazu erforderlichen

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Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 151 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

. v. Graff. v. Kager, Haffner, Stockhammer, Grätzl, v. Auf- schnaiter. v. Hepperger, v. Salvini, v. Haslinger, Hingerle, Vit- torelli. Silbernagl, Schrott, Seelos, Kinzele, Kofler, Carli, v. Putzer und Welponer, wozu als Ergänzung aus den Kontrat tantenverzeichnissen noch die v. Zobl, Oettel, Ertel. Auckentha- ler. Mumelter, v. Fritz. Tschurtschenthaler, Holzhammer, Moar, Thaler und Wachtier hinzukommen. Verdankt auch die Talserstadt ihren Reichtum vorzüglich den „großen und weitgerühmten Bozner Märkten

hat auch die Dreifaltigkeitskirche errichtet und dem Her zog Friedrich Lausend Dukaten in seine leeren Taschen gefüllt, nicht ahnend, daß 170 Jahre spater sein Nachfahre „der edl veste Matheiß Vintler' um die Aufnahme ins Bozner Armenhaus werde ansuchen müssen. Ebenso freigebig waren auch die Bot- schen, sowie die Niedertox, und zahlreich sind die Schenkun- g e n an Geld und Gut, die in der Folgezeit von den Zollinger, Menz, Mayrl, Gummer usw. zu frommen und wohltätigen Zwecken gestiftet wurden. Ein Gummer war es auch, Johann

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 226 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

Heerführer der Lango barden, Herzog Ewin (569), Herzog Alachis (680) oder König Luitbrand (720) gewesen sein, und auch die Bssuche Herzog Tassilos III. von Bayern (769), sowie Pipins (787), des Sohnes Karls des Großen, erinnern die Bozner nur an Krieg und Zer störung. Von den Nachfolgern Kaiser Karls sollen seine Söhne Lothar und Ludwig der Deutsche 837 bei uns eine Zusammen kunft abgehalten haben und ebenso lernten auch Karlmann (877), Karl der Dicke (882) und Arnulf (891, 895) den Bozner Wein

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 33 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

. Man hat aus dieser nicht anzuzweifelnden Behaup tung den Schluß gezogen, daß die Eppaner, sowie die ihnen nahe verwandten Greifensteiner, Ultener und Sarntheiner Grafen einer Seitenlinie des älteren Welsenhauses angehören, deren Ursprung noch ebenso ungeklärt ist, wie ihre Herrschaftsrechte und ihr Ab hängigkeitsverhältnis vom Trienter Hochstist. Im Bozner Ge biet übten die von Greifenstein, die sich auch von Morit nannten, im Namen des Bischofes die Grafschaftsgewalt aus. Dieser Zweig erlosch um 1170 mit Arnold II., dessen Gemahlin

Mathilde aus dem Hause der bayerischen Grasen von Valley einige Jahre vor 1166 das Augustiner Chorherren-Kloster in der Au bei Gries gestiftet hatte. Mit der freigewordenen Bozner Grafschaft wurden aber nicht ihre Vettern, die Eppaner Grafen, belehnt, sondern die Tiroler Grafen, die als bischöfliche Vögte den Vintschgau verwalteten. Und dies aus guten Gründen; denn die Macht der Eppaner reichte vom Ultental bis zum Avisio, und in ihren Machtgelüsten scheint der alte Welsentraum von einem großen

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 152 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

Katen ausgezahlt wurde. Aber nicht nur der Glanz des Reich tums, sondern auch der begründete Ruf kaufmännischer Ge- diegenheit und geschäftlicher Anständigkeit hat unsere Kauf männschaft seit jeher ausgezeWNt/ llnd das kleine Glöcklein am Dachfirst des Merkantilgebäudes, dessen Heller Klang so wohl die großen Märkte als auch die Konkurse zu eröffnen hatte, dürfte nur ganz selten einem Bozner Laübenkönig das -letzte Geleite gegeben haben. In der „Frischen'. Ms der Zöllner am Ei sack, Hans Ried

Humanisten und Bozner Schulmeister Peter Treiben- raiff» genannt Tritonius, wissen wir, daß er den Sommer 1510 im Sarntale verbrachte, und 1534 bittet Martin von Boimont- Payersberg in einem Briefe seinen Schwager Bernhard von Thun auf Castelfondo, er möge sein siebenjähriges Söhnchen Jakob, den nachmaligen bekannten Erbauer der Schwanburg, zu sich in die „Sommerfrische' nehmen. Erst viel später ist dieses freudsame und heutzutage jedermann geläufige Wort in den allgemeinen deutschen Sprachschatz

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 143 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

hier nicht nux vorbeigeführt, sondern auch ausgebreitet und feilgeboten wurden. Schon zu Kaiser Karls des Großen Zeiten scheint der Wein Handel geschäftliche Beziehungen der Talserstadt mit dem Norden an gebahnt zu haben, und wenn auch ihre zwei Märkte, der Ge- nesius- (später Ngidius-) und der Mittsastenmarkt, erst im Jahre 1.202 urkundlich erwähnt werden, so ist von Begünstigungen und besonderen Rechten der Bozner Kausleute schon viel früher die Rede. Vom Norden her werden seit jeher Austauschgüter

zwischen den großen süddeutschen Reichsstädten und den alten oberitalienischen Handelssitzen. Immerhin dauerte es aber noch geraume Zeit, bis diese naturgegebenen Vorteile entsprechend ausgenützt und alle Neben buhler und Widersacher an die Wand gedrückt waren. Als je doch — nachweisbar seit 1307 — an Stelle des beschwerlichen Weges über den Rittnerberg die vergessene Römerstratze durch die Eisackschlucht wieder gangbar gemacht und vom Grafen Heinrich am 22. September 1314 dem Bozner Bürger Heinrich Kun ter

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 53 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger

des Krummstabes inzwischen schon längst bedeutungslos geworden. Aus den Akten des Bozner Notars Jakob Haas vom Jahre 1237. Zur Zeit, als in Deutschland der Hohenstaufe Kaiser Fried rich II. regierte, waltete in der Talserstadt der Notar Jakob Haas seines Amtes. Durch einen glücklichen Zufall ist uns eines seiner UrKundenbücher erhalten geblieben, worin er auf 47 Per gamentblättern etwa 400 Rechtshandlungen aus der zweiten Hälfte des Jahres 1237 aufgezeichnet hat. Da die Amtssprache damals noch das Lateinische

war, mußte auch unser Jakob Haas sich dieser Sprache bedienen, die ihm aber als einem Bozner Bürgerssohne nicht sonderlich geläufig war, denn seine mitunter bis zur Unverständlichkeit klobigen Sätze sind mit Worten ge spickt, deren allzu kurzes lateinisches Mäntelchen ihre deutsche Herkunft nicht verbergen kann. So schneidert er sich aus einer landesüblichen „Hose' für seine Urkunden eine lateinische kosa zurecht, macht nach demselben Rezept aus Leder leàum, aus Lot loatum oder aus einem Baumann

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1933

Altbozner Bilderbuch : hundert Abbildungen und vierzig Aufsätze zur Stadtgeschichte

Seite 191 von 253

Autor: Hoeniger, Karl Theodor / von Karl Theodor Hoeniger