Nr. 266 Samstag Den 16. November Volks-Aeilrrng Seite 11 Zer Bozner Nörgler. Vertraulich! Wenn Menschen sich etwas zu sagen haben, das ein anderer nicht hören darf, weil es Geheimnis ist, sagen sie es „vertraulich" zu einander. Auch im Bozner Gemeinderat sind oft Sächelchen, die wohl die Oesfentlichkeit sehr interessieren würden, die aber von unseren Gemeindevätern viel zu gerne „vertraulich" behandelt werden. Wenn so eine „Angelegenheit" auftaucht, die die beschauliche Ruhe unserer
? Diese Frage drängte sich auf die Lippen der „Väter". Hat doch die böse „Volks-Zeitung" indessen noch einen Artikel gebracht, aus welchem man erfuhr, daß der „Inspektor" Pfitscher der Frau Sehnert das Schlachthaus gebührenfrei zur Ver fügung gestellt hat. Die Zornesader einiger „Väter" schwoll und mißmutig entrang sich einem der Satz: „Daß es nur so verfl Blätter geben muß, die das Ungerade nicht gerade sein lassen wollen. Warum nimmt sich dieses Soziblatt nicht ein Beispiel an der Bozner Presse
. Es st-ja nichts dahinter, wenn der deytschs,, Inspektor" eine Angestellten '17 Stunden in Regen und Wind tm Dienst behaltet, es ist-nichts'dahinter, wenn die GMllswächter ihren Dienst so ausüben, wie es in der Zeit der Raubritter Usus war, es ist ja nichts dahinter, wenn Leute, ohne Gebühren zu bezahlen, das Schlachthaus benützen, es ist ja nichts dahinter, wenn der Stadtsäckel jetzt hunderte von Kronen als angeblich ungerecht entrichtete Zollgebühren zurück zahlen muß. Die Verwaltung des Bozner Gefälls amtes
ist eine tadellose, Herr Pfitscher ist nicht nur ein tüchtiger Hüttenwart des Sellajochhauses, sondern auch ein tüchtiger Inspektor. Unsere Gemeindeväter haben es in der mit dem Bozner Magistratspatent versehenen Sitzung erfahren und dieses bewährte Patent ist: „Vertraulich!" „Selig sind die Armen im Geiste..." Es kommen auf der Welt wunderbare Dinge vor und in unserer schnellebigen Zeit ist man ja schließlich schon an alles gewöhnt. Aber was kürzlich die „Bozner Nachrichten" (lies ruhig Nachrichten