des „Volksvereins-Boten', den alle Landes bischöfe empsohlen haben. — Nachdem nämlich Herr Psarrer Blaas Gries und Vinaders verlassen hatte, sand sich dortselbst aus „leicht erratbaren Gründen' kein „geeigneter Mann' mehr, der die Verteilung des „Volksvereins-Boten' vorgenommen hätte; jedoch in Fällen, wo Männer die Schneid verlieren, treten oft Weiber an ihre Stelle. So war's auch in Gries am Brenner. Kooperator Grasl von St. Nikolaus ersuchte darum nach dem Abgange des Herrn Psarrer Blaas seine Schwester
, die Verteilung des „Volks- Vereins-Boten' vorzunehmen, welche Mühe dieselbe der guten Sache wegen auch bereitwillig aus sich nahm. — Aber siehe da! Kaum hatte sie zwei Monate ihres Amtes gewaltet, hatte sie auch schon die Gendarmen in ihrer „Hütte'. Der Bauern- bündler und Vorsteher von Gries, namens Jakob Strickner, konnte es doch nicht dulden, daß in seiner Gemeinde der „Volksvereins-Bote' verteilt werde. Er denunzierte darum die Austeilerin und ihren Bruder, den Herrn Kooperator Grasl, als Anstifter
bei der Bezirkshauptmannschast in Innsbruck, welche diesen Fall an das Bezirksgericht abtrat, weil sie darin eine Verletzung des § 23 des Preßgesetzes wegen unbefugter Kolportage erblicken. zu müffen glaubte. Es folgte nun zuerst eine Vorverhandlung in Steinach und dann zwei Hauptverhandlungen in Innsbruck, und da im Verlause der Vorver handlung auch Herr Psarrer Blaas genannt wurde, weil auch er sich als Seelsorger desselben „Ver brechens' der „Volksvereins-Boten'-Verteilung in Gries schuldig gemacht, so hatte auch er sich dreimal
verteilt wird; andererseits, weil der Volksverein ja statutengemäß das Recht hat, gute Schriften zu verteilen und dazu gehört offenbar in erster Linie sein Hauptorgan der „Volksvereins- Bote'. — Es ist nun hinreichend bekannt, daß der selbe Vorsteher sonst wegen Verbreitung von Schriften durchaus nicht ein gar so ängstliches und zartes Gewissen hat; denn er sieht's ganz gern, wenn ver schiedene Hetzblätter in die Häuser seiner Gemeinde einziehen. Nur beim „Volksvereins-Boten', jenes Blattes
wir gegen die Verteilung von Hetzschristen des Bauernbundes in gleicher Weise auftreten, dann hätten die Gerichte mit der unbe fugten Kolportage allein Arbeit genug. Man könnte dann wohl mit dem letzten „Reimmichl'-Boten mit Recht fragen: „Wohin gehen wir?' , Kaltern, 24. Mai. Der Marktmagistrat Kal- tern hat dem hochwürdigsten Monsignore Dekan Sebastian Glatz, Stadtpsarrer in Meran, aus An laß seiner päpstlichen Auszeichnung folgendes Gra tulationsschreiben zugesendet: „Der Magistrat der Marktgemeinde Kaltern beehrt