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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 19.04.1871
Umfang: 8
Triebe (Keime, Augen) wurden alle mit einem kleinen Messer herausgebohrt, dann wurde mit einem geeigneten Holze ein 5 bis 6 Zoll tiefes Loch in dem gut gelockerten Boden gemacht, in dieses mit Wasser genäßte Sagspäne, wie viel man mit 4 Fingern fassen kann, hinein und auf diese Sagspäne (Sagmehl) der ganze Erdäpfel gelegt. Die Erdäpfel wurden so weit von einander gelegt, wie man gewöhnlich den „Kabis' (Kohl) setzt, also wenigstens 1 Schuh weit von einander. Bei jedem gelegten Erdäpfel wurde

ein Stecken in die Erde gesteckt, der über den Boden wenigstens 3Schuh hoch sein soll; hiezu kann man dürre Stengel der Sonnenblumen ganz gut gebrauchen. Sobald das Kraut größtentheils 1 Schuh hoch beiläufig gewachsen war, wurde dasselbe mit einem Strohbande (das Stroh muß früher in Wasser gelegt werden) ganz locker zusammen, und jede Krautftaude an ihren Stecken gebunden; je höher das Kraut wird, desto öfter muß dies Anbinden geschehen, im Ganzen höchstens 3 mal. Die untersten Blätter können nicht immer

aufgebunden werden, sie wachsen oder kriechen dann dem Boden nach; diese müssen beim nächsten Aufbinden mittelst einer Scheere abgeschnitten, nie aber vom Stengel weggerissen werden. End lich wurden auch frühzeitig und fleißig von Zeit zu Zeit alle Blüthen und.Blüthenknospen entfernt. Kinder von 8—12 Jahren sind zum Anbinden und zur Entfernung der untersten Blätter und der Blüthen am Geeignetsten, denn wegen ihrer geringen Schwere treten sie den Boden weniger als Erwachsene fest. Die Erdäpfelstauden

müssen wie „Kabis' gehäufelt und der Boden nach jedem Betreten möglichst ge lockert werden. Kinder sind auch zu dieser Arbeit genügend. Zum Einlegen des erwähnten Stares Erdäpfel wurden 13 HZKlafter Grund benöthiget und 12 aufgehäufelte Stare heraus ge graben; der vielleicht größte Erdäpfel wog 1*/, Pfund W. Gew. Im I. 1869 wurde mit 1 Maßl auf beschriebene Art ein Versuch ge macht und 18 Maßl wurden uuSgegraben. In Mortell war 1870 ein für die Erdäpfel wohl günstiges Jahr, aber ein 8fältiges Frucht

haltet Wind und Sonnenstrahlen vom Boden ab, und läßt, weil es von unten bis oben an einigen Stellen zusammengebunden ist, sür Lust und Licht doch Raum genug. Obiges Feld wurde nie bewässert, ob wohl der letzte Sommer im Allgemeinen auch in Mortell regenarm war; daher wäre die erwähnte Setzungs- und Behandlungsart für wasserarme oder steile oder dem Winde sehr ausgesetzte Aecker besonders zu empfehlen; - 3. können die Erdäpfel auch in kalten Gegenden bis zur voll kommenen Reife in der Erde bleiben

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