müssen, weil die Scheunen den Vorrat nich zu fassen vermögen,- weil, gleichzeitig die Be völkerung in den meisteil Staaten bedeutend zunahm. Dclitschland z. B. zählte 1871 40 Mill. Bewohner, jetzt sind es 64 Millionen. Um die zunehmende Volksmenge zu nähren, be darf es allch einer beständigen Steigerung der Ernten. Da aber der zur Verfügung stehende Boden, der die steigende Bewohner zahl ernähren soll, nicht wächst, sondern sich durch die Anlegung neuer Eisenbahnen,^Ka näle, Straßen
, Jndustriestälten und Wohn- hausbautcn vermindert, so bleibt kein Aus weg übrig, als den Boden zu höheren Er trägen zu zwingen. Zwar könnte man den Wald vermindern, aber dieser hat nicht nur die Wasserverhält nisse des Landes zu regeln, sondern muß noch den Stoff für die - sich steigernde Industrie liefern. In Oesterreich wachsen jährlich zirka 28 Millionen Kubikmeter Wald nach, aber davon braucht man allein den vierten Tei zu Holzarbeiten. Auch die Moore darf man nicht zu sehr vermindern, weil dadurch
die Niederschlagsmenge geringer wird. Uebrigens werden die Moore künftig noch eine große Rolle spielen, als Brennstofflager, ivenn die Kohlen aufgebraucht sein ivcrden. Wissenschaft und Erfahrung haben uns ge zeigt, wie wir die Bodenerträge durch zweck- mäßige Verwendung, von Kunstdünger steigern können. Besonders vier Nährstoffe müssen der Pflanze zugeführt werden: Kalk, Kali, Stick stoff und' Phosphorsäurc; die übrigen Stoffe findet die Pflanze überall im Boden und dxn Kohlenstoff nimmt sie aus der Lust. An deil
. Die Phosphorite bestehen aus den Knochen, den Schalen und Auswurfstoff vorwelt- licher Tiere. Stickstoff wird aus den Steinkohlen bei der Leuchtgasbereitung und Kokerei als Ammoniak gewonnen, aber die größten Stickstoffmengen bezieht man aus Chile im Natronsalpeter, der »och einige hundert Jahre ausreichen wird. Es ist noch nicht lange her, seit man weiß, ivelche Stoffe die Pflanze zu ihrem Ausbau »ölig hat, welche Stoffe sie aus der Luft und welche sie aus dem Boden nimmt. Noch vor 70 Jahren ivar
Stoffe, die in der Asche der Pflan- Die Pflanze ist zunächst auf die Stoffe an gewiesen, die ihre Wurzeln erreichen können. Bei den Stoffen, die die Pflanze aufnimmt, spielt aber eine sehr wichtige Rolle das Wasser, denn von der Feuchtigkeit einer Boden art hängt es ab, ob wir die eine oder andere Kulturpflanze ^ auf ihr bauen können. Auf Saudboden können wir z. B. Korn und Kar toffeln bauen, aber Weizen will schweren Boden haben. Lehm- und Tonboden sind zwar an sich nicht besser, aber sie speichern