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Dolomiten Landausgabe
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Seite 3 von 6
Datum: 22.07.1943
Umfang: 6
! Wenn du einmal wankest, dann ist die Zeit nicht mehr ferne, wo auch das Sicherste an Halt verliert. Der Bauer ist das Festeste im Staate, denn sein Halt liegt in der Mutter Erde. Der Boden, den er.bebaut, den er pflegt und von deui er erntet, gibt ihm von seiner »ncrlchöprlichen Kraft itnmer wieder au Stärke ab. Der Boden, den er bebaut, ist der Grund, auf deui des Bauern Zukunft steht. Der Boden ist die Wurzel des Bauernstandes. Der Boden gibt dem Bauern das Leben! Wer aber gibt dein Boden das Leben? Auch der Boden

stützt und hält Bauer nicht um- fonft. Er verlangt von ihm den Fleiß und den Schweiß der Arbeit. Nur, wenn der Bauer schafft, gibt ihm der Boden Kraft. So steht's geschrieben in den Büchern aller Zeiten, die von: Bauernstände und seinen Schick salen erzählen. Im Boden liegt eine ewige Quelle der Erschaffung, darum pfleg' deinen Boden, Bauer, damit die Quelle flieste. Jin Boden liegt ein goldener Schatz. Darum, pflüge und egge, damit du den Schatz heben kannst. Der Bauer ist ein Schatzgräber

, und als eifriger Schatzgräber wühlt und eggt er im Boden und sucht er nach dem Schatze, der ihm nicht eher Rübe gibt, bis er als wöhlgeborgene Ernte in der Scheuer liegt. So wie's aber in den Geschichten vom Schag- graben steht, gibt's auch bei dem Baucruichatze ein Zauberwort und wer den Schatz will heben, der must das Zauberwort rennen, das den Schatz aus der Erde hervorzaubert. Das Zauberwort heißt: „Luft!' Der Boden ist ein hoher Herr, der sich für seine Baucrnfreundlichkeit gut bedienen läßt. Tot

und tröge, duselig und schläfrig liegt er, so lauge ihm deine Arbeit nicht Leben ein haucht. Leben und Schaffenslust bekommt der Boden nur durch die Luft. Die Luft ist des Bodens Kammerdiener. die ihn aus dein Schlafe auftreibt. ,Die Luft ist der Koch des Bodens, der die für die Pflanzen unverdaulichen Bodenbc- standteile in geniestbare verwandelt. Die Luft ist der Baumeister des Bodens, der ihn zer bröckelt und seine Bestandteile verändert. Die Luft ist der Bundesgenosse des Bauern

bei der Bodenbearbeitung und der Bauer, der den höchsten Ertrag aus feinem Boden erzielen will, der Baner, der den Schatz heben will, der drinnen schlummert, der must ein — Luftbaucr werden. Der B o de n i st aber a u ch ein dur stiger Herr! Ohne Wasser bleibt er tot wie ein Klotz. Wcnn's regnet, dann löscht er seinen Durst, aber er sauft nur dann, wenn du ihm vorher das Maul aufreistt. Ist er hart und ungc- lockcrt, dann ist sein Maul zu und cs niag regnen, wie's will, so läßt er das Wasser an seinem Maul

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 20.05.1937
Umfang: 16
. Nun gibt es noch Vorbereitungen, um Viehverluste auf der Alm vorzubeugen. Dazu gehört in erster Linie die Nauschbrandschutzimpfung. Der Rauschbrand, der haupt sächlich auf gewissen Hochalmen, aber auch auf Talweiden und ausnahmsweise sogar bei Stallhaltung vorkommt, wird durch die sogenannten Rauschbrandbazillen hervor gerufen, deren Sporen sich im Boden der verseuchten Weiden lange Zeit lebend erhalten. Besonders scheint das an feuchten, sumpfigen Stellen der Fall zu sein. Nach Dr. Unzeitig

. 9. Die böse Dasselfliege. Eine besondere Plage für die Weidetiere bildet die Dasselfliege, auch Viesfliege genannt. Sie legt, besonders während der heißen Tage, auf die Weiderinder ihre Eier ab, und zwar bis 500 Stück pro Fliege. Daraus entstehen dann Larven, die sich in die Haut einbohren, allmählich durch den Tierkörper wandern, gegen das Frühjahr in der Rücken- und Lendenpartie erscheinen und dort Beulen Her vorrufen. Ist die Larve ausgewachsen, bohrt sie sich durch die Haut und fällt zu Boden

. Wenn diese Larven oder Engerlinge auf der Weide ausfallen und sich im Boden verkriechen können, um sich zu verpuppen, so entsteht nach drei bis vier Wochen wieder eine neue Fliege, die dann ebenfalls auf die Weidetiere ihre Eier ablegt. Um das zu verhindern, sollen die Tiere rechtzeitig abgedasselt, d. h. die sogenannten Engerlinge vernichtet werden. Da der Schaden durch die Dasselfliege immer mehr zunimmt, wurde — wie auch in anderen Ländern — eine Bundes verordnung erlassen, nach der alle Tiere vor dem Weide

und umfassende Vorbereitung sichert einen guten Weideerfolg und erfüllt die Hoffnung, die der Gebirgsbauer jedes Frühjahr in das Almjahr setzt. „Saure" und „süße" Böden. Der Säuregehalt spielt bei den Kulturböden eine sehr große Rolle. Saurer Boden besteht aus Sand, Ton, Kalk teilen und Humus. Er stellt sich meistens, wenn er nicht Sumpf ist, als fester, schlissiger, undurchlässiger und schwer abtrocknender Boden dar. Man erkennt sauren Boden weiter an den auf ihm wild wachsenden Pflanzen- dazu gehören

Schachtelhalm, Knöteriche, Kratzdisteln, Bitter kraut, Binsen, Hahnenfuß, Klappertopf usw. Heu von solchen sauren Wiesen, Rauhfutter von solchen Böden frißt das Vieh gar nicht oder mit Widerwillen, auch hat dieses Futter nur geringen Nährwert. Tiefe Lage, Undurchlässig keit, Ertraglosigkeit, späte Entwicklung der darauf wach senden Pflanzen sind die äußeren Kennzeichen des sauren Bodens. Die in solchen Böden sich bildende Humussäure, die in Wasser gelöst, den Boden durchsetzt, wird von den Pflanzen

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 24.01.1913
Umfang: 20
rin des dritten Jahrganges Notburga Peer im Alter von 9 Jahren. — InOetz starb am 20. Jänner Konrad P e r w ö g im 45. Lebensjahre. In ihm verliert die Feuerwehr ihren Kornman danten, die Schützenkolonne Oetz ihren Haupt mann und der Verschönerungs- und Fremden verkehrsverein seinen ehemaligen Obmann. — In Fendels starb am 19. Jänner Maria Schweisgut, geb. Eberhart, 87 Jahre alt. * * rt Volksrückgang in der Fraktion Boden. Von dort wird uns geschrieben: Kürzlich wurde statistisch nach- gewiesen

, daß in den letzten 30 Jahren die Volks zahl in der Fraktion Boden 34 Prozent zurückgegan gen ist. Daß mit einem solchen rapiden Rückgang der Bevölkerung in einer Berggemeinde (1352 Meter über dem Meere) auch die volkswirtschaftliche Lage gleichen Schrittes zurückgeht, braucht Wohl kaum näher klargelegt zu werden. Es ist nun eine statistische Er hebung über den Rückgang der Bauerngüterpreise im Laufe der letzten vier Jahrzehnte zum Abschlüsse ge langt mit einem geradezu erschreckenden Ergebnis. Im Jahre 1875

bezifferte sich der Gesamtwert des Grün- des samt den Wohnhäusern, 37 an der Zahl, der Gesamtfraktion Boden laut Erhebungen aus dem Ver fachbuch des k. k. Bezirksgerichtes Imst (damit ist das Privateigentum sämtlicher Grundbesitzer der Fraktion Boden gemeint) auf 45.750 Gulden — 91.500 Kro- neu. Wie die nun im Jahre 1912 gepflogenen genaue ren Erhebungen ergaben, bezifferte sich der heutige Wert des Gesamtgrundbesitzes der Fraktion (Privat, eigentum der Bauern) auf rund 62.800 K, ergibt

also einen Rückgang des Nationalvermögens der heute noch in Boden wohnenden 13 Bauern um 28.700 K oder 31.5 Prozent Rückgang. In den übrigen Berggemein den Nordtirols sind die Bauerngüterpreise in stetem Steigen begriffen.' So z. B. stehen sie in der Nach- barsraktion Bschlabs so hoch wie noch nie. Daraus ist die unwiderlegliche Schlußfolgerung gegeben, daß eine Entwertung des Grundes in Boden trotz der an nehmbaren Viehpreise schnell vor sich schreitet und, wenn diesem Rückgänge der Volkszahl

nicht durch eine vernünftige Agrar- und Verkehrspolitik Einhalt ge- boten wird, so ist das traurige Schicksal der Bewohner von Boden besiegelt. Wenn infolge besserer Verhält- niffe eine rationelle Bewirtschaftung platzgreifen könnte, wäre der Grund erträgnisreich "genug. So ließe sich der Futterbau, dem großen Flächenmaß von Wiesen in Oberpfasflar entsprechend, viel ertrags fähiger gestalten, wenn die Arbeitskräfte vorhanden wären und künstliche Düngemittel angewendet wer den könnten, die mangels eines Fahrweges vermißt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 13.06.1924
Umfang: 16
hergewachseu ist? Dann könnte man doch das ganze Zeug auf einmal vernichten und käine so am billigsten weg! Ganz im Gegenteil: je früher wir das erste mal hacken, desto besser. Mancherorts säet man in die Kartoffel- und Rübenzeileu sogar einige Haser- körner ein, die durch ihren schnelleren Aufgang die Reihen sichtbar machen, bevor die Kartoffeln oder Rüben ihre ersten Blätter aus den: Boden schieben. Pecken wir recht früh, auch wenn noch fast kein Unkraut zu sehen ist, so erleichtern

wir durch die Lockerung des Bodens unseren Nutzpflanzen das Aufgehen. Die ge lockerte oberste Bodenschichte trocknet daun zwar schnell aus, schützt aber desto besser die. darunter liegende Acker krume vor dem Verlust der Feuchtigkeit. Die warme Frühlingsluft kann in den lockeren Boden leichter ein- dringen. Die Folge von alledem ist eine raschere und üppigere Entwicklung der angebauten Frücht. Und wenn diese einmal den Boden ordentlich beschattet, kann das Unkraut gar nicht mehr stark aufkommen. So erreichen

wir durch möglich st frühes Hacken viel leichter und billiger unkrautreine Felder, als wenn wir mit dem Pecken warten, bis viel Unkraut zum Aushacken da ist Wie oft soll man hacken? So lauge das Feld noch betretbar ist, soll so oft gehackt werden, als der gelockerte Boden durch stärkeren Regen zusammen- geschlämmt wird. Wie soll man hacken? Ein alter, erfahrener Gutsverwalter klagte mir einmal, daß seine Leute beim Pecken der Felder gar nicht vorn Fleck kämen, weil sie. gewohnt seien, mit vielen kurzen Schlägen

zu hacken. Die Arbeit gehe doch viel besser und hurtiger von statten, wenn man die Hacke nach jedem Schlag lang durch den Boden hinziehe. Der Mann hat meiner Ansicht nach sehr recht gehabt. Die Hauptsache beim Hacken ist aber, daß die ganze Ackeroberfläche nach denr Pecken auch gelockert liegen bleibt. Leider ist es in manchen Gegenden Tirols immer noch Brauch, daß der Pecker den soeben gelockerten Boden im Vorwärtsgehen wieder Zusammentritt. Das ist sehr 'schlecht und kann doch so leicht vermieden

werden. Beim Hacken soll jeder Arbeiter den rechts oder links von ihm liegenden Zeilen zwischenraum bearbeiten. So lockert dann der zweite Arbeiter den vom ersten Pecker sestgetretenen Boden, der dritte Arbeiter behackt den vorn zweiten begangenen Boden usw. Bei dieser Arbeitsweise ist und bleibt das ganze gesteckte Feld offen. Nach rechts oder links hacken kommt einem anfänglich allerdings schwerer vor, als das Hacken geradeaus. Bei einiger Uebung geht es aber bald ebenso leicht und ebenso schnell

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 3 von 6
Datum: 13.05.1943
Umfang: 6
„Dolomiten* Nr. 19 — Seit« 8 Donnerstag, den 13. Mai 1943/XXI Der Baiter in H aus und Hof ■ 1 ■ - iiiHiiMBiiiiiiiBmTiiiTrwmrrnriinrrTiiBiii'ff'wiiHmiiiiiiiiiiiMM' Da- Hondwerkzeng des Bauer« Der Boden ist das Werkzeug des Bauern. D» -rauchst den Boden, um dein Geschäft auszu- iiben. ebenso wie der Tischler den Hobel, der Schmied den Amboß braucht. Ein ordentlicher Handwerksmann muß sein Werkzeug verstehen. Er muß wisse», wie es zu verwenden ist. Wie der Maler seinen Pinsel, der Schneider

seine Nadel, der Schuster seinen Leisten, so mußt du deinen Ackerboden gebrauchen lernen, mußt du wissen, wie du ihn behandeln sollst, damit er dir den größten Ertrag bringe. Ich kenne Bauern genug, die nicht vorwärts kommen können, die immer geringe Erträge haben, weil ihnen ihr Boden ein spanisches Dorf ist, weil ihr Boden eine ganz bestimmte Be handlung verlangt, wenn er die höchsten Erträge liefern soll, und weil ihm die Bauern diese. Be handlung nicht geben. Der Boden ist nämlich ein Werkzeug

Masse. In vielen Fälle» ist er mit halb oder ganz verwesten Stof fen untermengt, die von Tieren oder Pflanzen stammen und die du Humus nennst: in anderen Fällen ist er huinuslos und tot. So schaut dein Werkzeug aus, Bauer, bei jedem anders, ja sogar auf einem und demselben Grundstücke verschieden. Dem einen ist er eine Zange, niit der er die Ernte mühselig aus dem Boden ziehen muß. Das ist d^r tonige, schwere Boden: Er ist schwie rig zu bearbeiten, naß und kalt und trocknet selbst bei andauernder

Hitze nicht leicht aus. Plötzliche Regengüsse bilde» an der Oberfläche eine Kruste und findet sich Ton unter der Acker krume, so entstehen kalte, nasse Stellen oder Wassergallen, ja bei starker Nässe sogar Ver sumpfungen. Beim Bearbeiten bildet der Ton boden starke Schollen, die sich schwer zerkleinern lasten. Allo Zersetzungsvorgänge gehen im Ton boden träge und langsam vor sich. Schwer zer setzbare Düngemittel kommen darin nur sehr langsam zur Geltung; sie fördern jedoch durch ihre Zersetzung

die Lockerung des schweren Bo dens. Ist dein Werkzeug ein schwerer Tonboden, dann heißt es auf der Hut sein. Das Sprichwort: „Man muß das Eisen schmieden, solange es warm ist' gilt auch für den Tonboden. Du mußt ihn bearbeiten, solange er es — erlaubt. Der Ton boden ist ein großer Sparmeistcr an Pflanzen- nähr^'fen. Er hält sie, wie ein fürsorglicher Fina^nninister die Staatsgcldcr, in den oberen Bodenschichten an und gibt sie erst ab. wenn die Pflanzenwurzeln kommen und danach suchen. Düngest

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.07.1909
Umfang: 8
Suspendierung der Grundbuchsan legung erfolge, und erklärte seine Bereitwilligkeit, dem Justizministerium die Ausarbeitung einer Gesctzesvorlage zur Regulierung der Teilwaldfrage zu empfehlen. Am 5. Juli sprach eine Deputation von 50 Wald besitzern aus dem Pustertal im Innsbrucker Landhaus vor. Die Leute verlangen dringend, daß die Teilwälder- srage in ihrem Sinne geregelt werde. Die wertzinvachssteiiev an Gviinö iiir- Boden. Die Regierungen des deutschen Reiches und Oesterreichs haben derzeit mit ähnlichen

ist die „Wert- zuwachssteuer bei Immobilien und Wertpapieren" be sonderer Beachtung wert, da dies eine Steuer ist, die sozialpolitisch vollkommen gerechtfertigt erscheint und be deutende Erträge abzuliefern imstande ist. Im Fol genden soll die Berechtigung und Rentablität einer Be steuerung des oft geradezu unglaublichen Wertzuwachse an Grund und Boden erwiesen werden. Die Hauptursache des enormen Wertzuwachses des Grund und Bodens in unseren Großstädten ist das Anschwellen der städtischen Bevölkerung

. Diese rasche Zu nahme der Bevölkerung erzeugt bald einen empfindlichen Mangel an Grund und Boden, der wiederum in der Verteuerung desselben zutage tritt. Die Ver teuerung des Bodens wird aber durch die Boden spekulation in solchem Maße gefördert, daß in wenigen Jahren der Wertzuwachs einzelner Grundstücke in unseren Großstädten eine geradezu fabelhafte Höhe er reicht. Dieser Wertzuwachs, den die einzelnen Grund stücke von Jahr zu Jahr in steigendem Maße ergeben, ist cs nun, der in einzelnen Staaten

und Gemeinden einer Besteuerung, der sogenannten Wertzuwachssteuer, unterzogen wurde. Der Gedanke dieser Besteuerung des Wertzuwachses an Grund und Boden hängt mit der Bodenreformbewegung innig zusammen. In Deutsch land war es insbesondere Adolf Wagner, der diesen Gedanken seit Jahrzehnten eifrigst verfocht. Bisher war im deutschen Reiche die Wertzuwachssteuer — als Reichssteuer — nur in Kiautschau eingeführt, gemäß einer Verordnung vom 2. September 1898, welche dem Wiederverkäufer von Grundstücken

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 02.11.1889
Umfang: 8
auf die Be schaffenheit des Bodens Rücksicht genommen werden. In einem leichten Boden ist der Herbstpflanzung entschieden der Vorzug zu geben von Mitte Oktober bis Mitte- November. Bei Herbstpflanzungen in einem leichten Boden vernarben die Schnittwunden der Wurzeln und vermittelt diese Callnsbildung bis zum Eintritt der Wurzelfaserbildung bei Beginn der Ve getationszeit die erste Nahrungsaufnahme aus dem Boden. Die häuflgen atmosphärischen Niederschläge des Winters befördern das Zusammensetzen der Erde und bewirken

das feste Anlegen derselben an die Wurzeln. Auch die Oberfläche des Bodens wird während des Winters besser gelockert und gestattet bei Eintritt der wärmeren Jahreszeit einen unge hinderten Zutritt von der Luft. Es sind dies die wesentlichen Vorzüge der Herbstpflanzung, allein es darf auch nicht verschwiegen werden, daß selbst bei einem leichten Boden so ganz glatt die Sache doch nicht immer verläuft. Bei scharfem Frost setzt sich oft der Boden in einer so starken Weise, daß die Wurzeln der Bäumchen

sich vom Boden lostrennen und durch die Kälte Schaden leiden. Man versäume also nie, beim Pflanzen im Herbst den Boden um die Bäume mindestens einen Meter breit mit Laub streu oder kurzem Mist zu bedecken und bei sehr strenger Kälte auch die Stämmcben mit Stroh zu umwickeln. Das Anbinden der im Herbst gesetzten Bäume muß sehr locker und lose geschehen, damit der Baum sich ungehindert mit der Erde setzen kann. Dann pflanze man im Herbst nie einen Baum, der nicht vollständig entlaubt ist und ist man gezwungen

zu pflanzen, wo der Baum noch Laub hat, so müssen die Blätter sämmtlich so entfernt werden, daß ein Theil des Stieles stehen bleibt. Eine Bersäumniß dieser Vorsichtsmaßregel hat die sichere Folge, daß die Triebe runzlich werden und der Baum schwer anwächst, unter Umständen ganz eingeht. Unter Be rücksichtigung der hiermit gegebenen Anleitung wird die Pflanzung auf leichterem Boden wohl nie fehl schlagen und ist unbedingt die Frühjahrspflanzung vorzuziehen. Hat man es dagegen mit einem schweren, nassen

Boden, mit einer hohen, rauhen Lage zu thnn, oder sollen Bäume in einem engen, feuchten Thale gepflanzt werden, dann ist von Herbstpflanzung kein Erfolg zu erwarten. In solchen Böden und Lagen ist eine Erkrankung der Wurzeln an den Schnitt flächen unvermeidlich, auch leiden unter den ange gebenen Umständen frisch gesetzte Bäume bei verhält- nißmäßig geringem Frost schon Schaden. Die Nachtheile beim Pflanzen von Bäumen im Frühjahr sind zunächst das Austrocknen und Hart werden des Bodens

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 02.03.1901
Umfang: 10
deshalb ja nicht in einer guten Obstbaumschule, sondern bei einem Masseneczeuger und dieser giebt ihm die billigsten Bäumchen semes Gartens, häufig sogar nicht ver edelte Waare. Dann trägt der Hausirer dieselben Tage, ja Wochen lang herum. Was kann da Gutes herausschauen? ^ > Sollten du aber doch eine ausgetrocknete Waare kaufen, so gieb jie ja nicht ins Wasser, sondern lege dieselbe an einem schattigen Orte zu Boden und be decke das ganze Bäumchen mit Erde. Bevor du es einsetzest, richte

aus altem Rindsdünger und Holzasche, im Wasser gelöst, gießest, so wird ein kräftiger, ertragreicher Baum deine Mühe lohnen. „Ja", höre ich einen Obstbaumzüchter sagen, „das alles habe ich so gemacht und meine jungen Bäum chen wollen doch nicht vorwärts wachsen, oder gehen bald ganz zu Grunde. Was ist daran Schuld?" Du selbst bist es, lieber Freund, der die Schuld trägt, oder vielmehr deine Unkenntniß über diesen Zweig der Kultur. Dein Boden ist naß und feucht. In diesem Falle solltest du durch Dranaige

oder Ent sumpfung den Boden geeignet machen. Wie das ge schehen soll, nun das werde ich dir ein andersmal sagen. Soll sich aber der Boden, vermöge seiner Lage, nicht entsumpfen lassen, so verfahre be'm Pflanzen der Bäume so: Grabe ebenfalls erne Grube von der Größe w.e ich früher anführte, vielleicht noch etwas weiter. Mische die aufgeworfene Erde mit Mauerschutt oder Kalksand und fülle dieselbe vollständig zu und dünn stelle das Bäumchen neben den in d.n Boden geschlagenen Pfahl, breite die Wurzeln

schön aus und bedecke selbe mit nahrhafter Erde, welche du von einem anderen Platze geholt hast, wo du selbe ent- beyren kannst. Das Bäumchen steht somit nicht in der „Erde", sondern oben auf und gewöhnt sich all mählich an seinen Standort. Uebrigens kannst du auf feuchtem Boden ganz ruhig Zwetschken pflanzen, diese lieben feuchten Boden und tragen dort um so lieber. Der Nachbar Hans hat aber sandigen Boden, auch der muß verbessert werden; denn in solchem, für den Obstbau ungünstigsten Boden

, auf welchem höchstens Kirschen gedeihen, menge die Erde mit Lehm. Je sandiger der Boden, desto mehr Lehm mische der Erde bei, daher größer, namentlich weiter mache die Grube. Probiere es einmal, lieber Freund, und mit Freuden wirst du bemerken, daß auch Aepfel und Birnen dort die erwünschten Erfolge haben werden. Lies, lieoer Freund, diese mane Rathschläge und befolge sie, ich bin überzeugt, d ine Mühe wird von Erfolg gekrönt sein. Auszug aus de« Amster Kircheumatrikeu im Wouat Aebruar 1901. Geburten: Strobl Emilia

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 28.07.1934
Umfang: 8
er übrigt werden, wenn der gute Wille vorhanden ist. Vergegenwärtigen wir uns einmal, welche Bedeutung einer zeitigen Schälfurche zukommt. Jede Frucht, auch unsere Getreidearten, hmterlas- sen bei gutem Bestand infolge der Beschattung, den Boden in einer gewissen Gare, der sogenannten Schat tengare, die wir nach Möglichkeit ausnützen müssen. Diese Gare ist sehr vergänglich und verschwindet nach der Aberntung der Frucht je nach dem herrschenden Wetter und der Beschaffenheit des Bodens meist sehr rasch

, oft schon in einem Tag. Ist dieselbe ver schwunden, so trocknet der Boden infolge der unge sicherten Einwirkung von Sonne und Wind sehr schnell bis zu großer Tiefe aus und verhärtet. Vor nehmlich leidet stark darunter das Bakterienleben, das bei den 'Umsetzungen :m 'Boden eine so große Rolle spielt und ausschlaggebend für die gute Beschaffenheit der Ackerkrume und somit für die Ertragsfähigkeit des Bodens ist. Wird dagegen kurz nach dem Mä hen der Boden geschält, so erleichtert die noch vorhan

dene Schattengare nicht nur die Arbeit, sondern der Boden bleibt locker und wird, wie schon erwähnt, qualitativ sehr verbessert. Die gestürzten und in den Boden gebrachten Stoppeln und Wurzelrückstäiche ver wesen überdies auch rasch und reichern den Boden mit Humus an. Will man die Zersetzung der Pflan zenreste besonders fördern und den Boden rasch in den Zustand der alten Kraft bringen, so wird man mit dem Schälen auch gleich eine Düngung verbin den. Auf diese Weise wird der Boden gleichmäßig

die inzwischen aufgegangenen und durch die Düngung im Wuchs geförderten Unkrartt- samen als auch die übrigen Schädlinge in den tie feren Boden kommen, wo sie zugrundegehen. Ver säumen wir aber das Schälen der Stoppeln, so brau chen wir uns mcht zu wundern, wenn die Pflugarbeit im Herbst erschwert wird, wenn unsere Felder ver unkrauten und von Schädlingen aller Art heimgesucht werden und in chrer Ertragsfähigkeit Nachlassen. — Bergbauernhilfe. Im Rahmen der von der Regierung eingeleiteten Hilfsaktion

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 28.04.1938
Umfang: 12
Noch düngen im Avril? VA. Oftmals wird von Gartenfreunden diese Frage ge stellt und nur zu oft wird gefragt, ob zu dieser Zeit noch Stalldünger in den Boden gebracht werden kann. Nun, an sich ist diese Frage einfach zu beantworten, denn einige uns zur Verfügung stehende Düngr4nittel lassen sogar eine Düngung während der Wachstumszoit zu. Man nennt eine solche alsdann „Kopfdüngung". Aber nicht mit Stalldün ger! Denn damit hat es seine besondere Bewandtnis. Stall dünger, der übrigens in leichten

Böden rascher verzehrt, also aufgebraucht wird als in schweren Böden, soll grund sätzlich im Herbst in den Boden eingebrächt werden. Die Erfahrung lehrt, daß besonders im Gartenbau die Stall düngergabe im Frühjahr zu vermeiden ist,, weil durch den Geruch allerlei tierische Schädlinge unserer Gemüsekultu ren angelockt werden und uns dadurch vielen Verdruß be reiten können. Stallmist soll also im Spätherbst auf das Feld gestreut und, so wie er liegt, eingearbeitet werden. Dann erfüllt

er auch seine Ausgabe, dem Boden Humus zuzuführen, der bekanntlich mit dem Kalk die Grundlage einer jeden Düngung bildet. Während der Kalk, der übri gens bis zu einem gewissen Grade als Pflanzennährstoff dient, die Aufgabe hat, Säuren im Boden zu binden und unschädlich zu machen, schwerere Böden zu lockern sowie die Entwicklung der so überaus wichtigen Kleinlebewesen im Boden zu begünstigen, ist der Einfluß des Humus auf unsere Kulturböden von so entscheidender Bedeutung, daß ohne ihn ein erfolgreicher Ausbau

unserer Kulturgewächse unmöglich ist. Sein Einfluß in chemischer, physikalischer und biologischer Hinsicht ist bestimmend für ein günstiges Pflanzenwachstum und somit für den Ausfall der Ernten. >^umus macht schwere Böden lockerer, leichte Böden bindi- ger; er erhöht die wafferhaltende Kraft des Bodens in star kem Maße, ein Umstand, der für die Bebauung leichter Boden sehr wichtig ist. Kalte, schwere Böden, die rechtzei tig genügend Humus erhalten, erwärmen sich rascher, und durch die Bodenlockerung

ist ein leichteres Eindringen von Luft und Sauerstoff in den Boden möglich. Darüber hin aus dient der Humus den Bodenbakterien als Nahrung, die letztlich für den Umsatz der im Boden vorhandenen organi schen Substanz eine bedeutsame Rolle spielen. Die hierdurch .im Boden ausgelösten Vorgänge bewirken wiederum eine stärkere Kohlensäurebildung, und der damit den Pflanzen zugeführte Kohlenstoff 'ist ein Nährstosfaktor, aus den kaum verzichtet werden kann. Unser Leister Humusträger ist zweifellos Stallmist

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.08.1937
Umfang: 8
Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch« land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Ar. 183 Innsbruck, Donnerstag. 8en 12. August 1937 45. Jahrgang Die Limes" gegen die deutsche PreffevoiM ■IHM 111 ■■■II imilllllllLI ———— Blut und Boden Jede Zeit gebiert ihre Gedankenwelt, die meist schon Don der nächsten

man sich, ja gibt es so etwas ine diktatorisch angehauchten Europa, daß einer sich zum König fremder Staatsangehöriger ausrusen lassen darf? Aber, siehe, kein Mensch hat dagegen Verwah rung eingelegt, alle haben es für selbstverständlich empfun den, baß ein Zigeuner über Zigeuner herrsche. Allerdings hat dieses Zigeunerkönigtum eine Merkwür digkeit: es ist ein Königreich o h n e L a nd, wie das beherrschte Volk ein Volk bhne Land ist, ja das durch die Jahrhunderte jede Bindung mit dem Boden ablehnte

. Selbst der Absolutismus Josefs IT. ist daran gescheitert, den un steten Wandertrieb dieses Volkes einzudämmen. Trotzdem aber dieses Volk keinen Boden besaß, durch den es zusammengehalten und geformt wurde, war die Dlutbindung so stark, daß sie bis heute nicht gelockert wurde und der vergiftende Einfluß der Ue'berkultur scheint au ihrem Volkscharakter wirkungsloser abzuprallen als an den boden gebundenen Völkern. Blut und Boden — der Grundsatz hat offenbar ein Loch für den Zigeuner gilt er nicht, den bindet

nur das Mut an seinen Stamm. Aber noch ein zweiter „unpolitischer" König hat Heer- schaiu gehalten: der Weltpfadsinderführer Baden- Po w e l l. Tausende kamen zusammengeströmt aus der ganzen Welt. Weiße Nordländer, gelbe Asiaten mit dem Bruder des Kaisers von Japan, Rothäute in bunter Tracht, Schwarze mit Kraushaar und Wulstlippen, kurz Vertreter der ganzen Weltsamilie der Menschheit. Nicht der Boden bildet das Band, das diese junge Schar verbindet, aber auch das Blut nicht —sie einigt

nur derselbe Gedanke, der G e i st allein ist es, der sie. nach Do- gelenzang in Holland rief. Und trotzdem unermeßliche Freude, unermeßlicher Jubel, ein Schrei der Begeisterung für den Führer, trotzdem er für einen Gutteil rassefremd ist. Und die Lehre für uns, die wir das Glück haben, im zweiten deutschen Staat zu leben, in dem wir uns offen und frei darüber aussprechen können. Die Lehre ist kurz und bündig: Wir achten und beachten den Boden der Heimat, wir lieben ihn wie kaum ein zweites Volk — wir achten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 21.03.1946
Umfang: 8
gesteigert, die Freude am Kartoffel anbau wächst mit dem Erfolg und bildet die we sentliche Stütze für den ertragreichen Acker- und Futterbau. Die Boden haben in ihrem Naturzustand für die einzelnen Feldsrüchte nicht den günstigen Stand, um die Voraussetzungen für die Erzeu gung hoher Erträge zu gewährleisten. Die .Kultur böden sind geneigt, in sich zusammenzusinken, werden dicht und fest und verlieren so das rich tige Verhältnis zwischen dem Gehalt an minerali schen Bestandteilen

und dem in einem gekrümel ten Boden vorhandenen Porenvolumen. Tie tiefe Ackerkrume wechselt auf verschiedenen Boden arten und bei verschiedenem Kulturzustand. — Manche Böden unserer alpinen Landwirtschaft haben eine ganz seichte Ackerkrume. Solche Bö den sind oft einer hohen Kultur schwer zugänglich. Aber auch solchem Kulturboden kann durch eine starke Auflockerung die Mögiichkeit gegeben wer den, die tiefer gelockerte Schicht mit Humus zu versorgen. Die starke Auflockerung verbessert die Durchlüftung

und eine ergiebige Stallmist düngung sorgt für das Bakterienleben und die chemischen Umsetzungen auch in den unteren Schichten. Durch eine sachgemäße Bodenbearbeitung wird die Lockerung des zu dichten Bodens bezweckt, damit die Pflanzenwurzeln sich entwickeln kön nen, zu den Nährstoffen gelangen und das Wachs tum fördern. Ein wichtiger Erfolg vor allem wird dadurch erzielt, daß der tiefer aufgelockerte, in guter Kultur stehende Boden, die wasserhaltende Kraft erhöht. Für die Überwindung von Trocken perioden

im Hochsommer ist dies bedeutend, weil flach bearbeiteter Boden bei Dürre leichter ver sagt und tiefer bearbeiteter Boden gut durch haltet, die Pflanzen gleichmäßig ausreifen und durch den höheren Wasservorrat höhere Ernten ergeben. „Ein lockerer Schwamm saugt mehr Wasser auf und hält es fest, als eine dichte Masse mit nur wenig Poren." Ein gesunder Boden hat das Aussehen eines Maulwurfhaufens, fein ge krümelt und locker, gesättigt von löslichen Nähr stoffen und ermöglicht den Pflanzenwurzeln

, daß sie sich ohne Schwierigkeiten ausbreiten können. Pioniere derartiger Böden sind einzig und allein die Hackfrüchte, die tief gelockerten Boden, reichliche Stallmistdüngung und gute Durch lüftung verlangen. Mit dem Kartoffelanbau steht und fällt der Acker- und Feldfutterbau. Die im Kartoffelbau mit Erfolg durchgeführte Boden- und Kartoffelanbau bearbeitung hat damit das Ziel erreicht, den Bo den für die nachfolgenden Ackerfrüchte (Getreide, Hülsenfrüchte. Feldfutter) in den Zustand eines gesunden, lockeren, ticfkrümeligen

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Seite 8 von 8
Datum: 11.01.1908
Umfang: 8
der einzelnen Gegenden. Es ist durchaus kein Zufall, daß die Länder des vorwiegenden Großgrundbesitzes die höchste Zahl solcher Brandfälle haben. Hier ist dem Volk die Ansiedclungsmöglichkeit fast ganz abge- schniiten, der Boden ist nicht teilbar und wird zu- sammengehalten. Nur Mecklenburg macht hier eine Ausnahme, die wohl mit seiner eigentümlichen sozialen Struktur Zusammenhängen dürfte. Bayern, Baden und die Pfalz stehen ziemlich in der Mitte. Die Pfalz hätte jedenfalls, wenn sie für sich behandelt

worden wäre, eine geringere Ziffer, am besten steht es mit Rheinland. Es ist ja kein Zweifel, daß diese Brände um so seltener sind, je mehr die Bevölkerung sich am nationalen Boden beteiligen kann, je mehr auch dem kleinen Manne, dem ländlichen und industriellen Arbeiter die Möglichkeit gegeben ist, eine eigene Scholle und ein eigenes Heim zu erwerben. Wo die Arbeiter auf fremden Boden in d in fremder Wohnung hausen müssen, wird nicht jene Sorgfalt angewendet, um die Kinder vor fahrlässiger

Brandstiftung zu hüten; der eigene Boden und das eigene Heim sind, wie diese Karte uns zeigt, ein förderndes Mittel allerersten Ranges. Freiwillige Feuerwehr Rasserein. Die freiwillige Feuerwehr Nafferein, die dermalen 118 Mann zählt, hielt am 22. Dezember ihre General versammlung ab. Die Feuerwehr hat im vergangenen Jahre viele Schläuche, einen Transportkarren rc. neu angeschafft. Für St. Anton sind besonders die fünf Hydranten, welche die k. k. Staatsbahn von der neuen Hochdruckwasserleitung abgab

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 22.03.1908
Umfang: 16
und wenig bindenden Bodenarten vorzügliche Dienste für deren ertragreiche Bewirtschaftung leisten. Bei der Düngung sind stets die organischen oder tierischen den künst lichen Düngemitteln vorzuziehen, da erstere in ihrer Zersetzung dem Boden die beanspruchten Nährstoffe weit ausgiebiger und „verdaulicher" zuführen und somit für die Ausschließung des Bodens weit vorteil hafter wirken, als dieses die weder erwärmenden noch lockernden Mineral- oder künstlichen Düngemittel zu erreichen vermögen. Außer

dem, erfordert die Anwendung der letzteren, sollen sie dem Boden die benötigten Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung zuführen, eine genaue Bodenanalyse und ein gründliches, technisches Wissen, um nicht durch Verwendung unrichtiger und im Boden wirkungsloser Dünge mittel zwecklose Ausgaben zu haben und schließlich bezüglich der Boden- ertragmsse mehr Schaden wie Nutzen zu stiften. In den meisten Fällen wrrd überdies der Laie überhaupt nicht in der Lage sein, das gekaufte Produkt auf den wirklichen

Wurzel- und Zwiebclgemüse, wie Karotten, Möhren, Petersilie, Radieschen, Rettich, Rüben, und alle Salate am besten in zweiter Fruchtfolge, also auf vorjährig gedüngtem Boden wachsen; diese müssen dann wieder durch die wenig oder gar keinen Dünger beanspruchenden und für die Folgefrucht stickstosfsammeln- den Hülsenfrüchte — Erbsen und Bohnen - in dritter Fruchtfolge ab gelöst werden, die hier weit besser als auf frisch gedüngtem Boden, auf dem sie nicht selten eine Mißernte zeitigen, gedeihen

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 01.04.1928
Umfang: 16
und wieviel sie essen. Auch ein Grund? — Was heißt das nun, ein Stück Garten ist erdäpfel- oder kohlmüde? Jede Pflanze braucht zu ihrem Wachstum gewisse Stoffe aus dem Boden und gewisse aus der Luft. Die aus der Luft werden meistens leicht und schnell ersetzt anders aber ist es mit den Stoffen aus dem Boden. Durch jede Ernte wird der Boden an jenen Stoffen ärmer, oie gerade diese Pflanze braucht, für andere Pflanzen arten wären noch Nährstoffe genug. Kommt nun im mer wieder die gleiche Pflanze

in den gleichen Boden, ist es leicht zu begreifen, daß sie schließlich nimmer gedeihen kann, während gewechselte Pflanzung wie der die besten Erfolge gibt. Wohl kann durch Dün gung der entzogene Nährstoff wieder ersetzt werden, die Frucht gedeiht aber doch in einem gewechselten Boden besser. Was dann die faulen Kartoffeln jenes Winkels betraf, ist eben erwiesen, daß jedes Jahr mehr oder weniger Krankheitskeime bei unseren Pflanzungen sich einstellen, z. B. bei den Kartoffeln die Fäulniserreger; kommt

nun nächstes Jahr wieder die gleiche Pflanze, findet sie einen durch Krankheits keime vergifteten Boden vor und wird alsbald die Folgen zeigen. Einer anderen Frucht dagegen kann der Fäulnispilz der Erdäpfel nicht schaden, er stirbt ab. Die zweite Lehre betrifft die Düngung. Man glaubt, den Stalldünger nie tief genug unterzubringen> gräbt einen Viertelmeter tiefe Gräben aus und — pumps — zuunterst muß der Dünger hinab. Allen Respekt vor dem tiefen Graben, der Dünger darf aber nie tiefer hinunter

des Vorjahres längst in den unfruchtbaren Grund hinunter geschwänzt wurde. Also den Dünger nicht zu tief eingraben, je kleiner die Pflanze, desto seichter der Dünger in den Boden. zu unserm schönen, guten Heiland Jesus Christ dahin, und wird er solches wie mir also dir lohnen." Mehrer von denen Frauen wollten nicht von ihr Gat ten und Vätern lassen und ihnen annoch weiter das Geleite geben bis Passau oder Wien. Da erließ der Kaiser ein streng Edikt, daß ein ferner Geleite nicht verstattet sei, und sollten

hinter ihnen her, und geschah nicht selten, daß eine zu Boden fiel und, ihr Gesicht an die Erde drückend, schluchzet: „Ach, Herre Gott, jetzo ist die ganze Welt und alles, was sie Liebes hat, tot für mich!" — Solch jämmerlichen Schauspieles sah ich dieser Tage viel, und ist mir öfters schier weh ums Herz worden. Bei Tag und Nacht zog das reitend und wandernd Kriegsvolk, so männiglich rote Kreuzlein an die linke Schulter geheftet halt, betend, singend, auf Hörnlein blasend durch Stadt Regensburg hindurch

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Außferner Zeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 25.01.1913
Umfang: 20
Nr.Z. / Gerte 6. vernünftige Agrar- und Verkehrspolitik Einhalt ge- boten wird, so ist das traurige Schicksal der Bewohner von Boden besiegelt. Wenn infolge besserer Verhält- nisse eine rationelle Bewirtschaftung platzgreifen könnte, wäre der Grund erträgnisreich genug. So ließe sich der Futterbau, dem großen Flächenmaß von Wiesen in Oberpfafflar entsprechend, viel ertrags- fähiger gestalten, wenn die Arbeitskräfte vorhanden mären und künstliche Düngemittel angewendet wer den könnten

, die mangels eines Fahrweges vermißt werden müssen. Für Fruchtgattungen taugt der Bo den nicht, wohl aber für den Anbau von Kartoffeln. Also bleibt der einzige Erwerbszweig in Boden die Viehzucht. Diese 13 Bauern züchten gegenwärtig jährlich 40 bis 45 junge Kälber. Die gesamte Rind viehzahl beträgt durchschnittlich 165 Stück im Früh jahr. Da der Kornanbau völlig fehlt, so muß alles Mehl in Imst — 19 Kilometer bis Boden — oder in Elmen — 15 Kilometer von Boden — gekauft und nach Hause getragen

werden, was an Geld eine große Summe kostet. Nach einer Durchschnittsschätzung be- nötigt die gesamte Fraktion an Lieferungen 14.600 E, was über 2000 K Lieferungskosten ausmacht, per Tag also 4 E. Welche Last bedeutet dies für 13 Bäuerlein! Wenn noch in Betracht gezogen wird, welchen Verbindlichkeiten diese 13 Parteien von der Fraktion Boden in kommunaler wie kirchlicher Be- ziehung nachzukommen haben, so ergibt sich von selbst die unleugbare Tatsache, daß diesen überbürdeten Leuten so schnell wie nur möglich

mit allen zu Gebote stehenden Mitteln und Maßnahmen helfend unter die Arme gegriffen werden muß, um ein arbeitsames, biederes Bauernvolk auf seiner angestammten väter lichen Scholle zu erhalten, und dazu sind vor allem zwei Maßnahmen unbedingte Notwendigkeit: Eine dem Rechte und der Billigkeit entsprechende Durch- sührung des eingeleiteten Agrarverfahrens — Gene- ralteilung der Weiden und Wälder mit der Fraktion Bschlabs —, ohne eine solche kann Boden sich nicht mehr existenzfähig erhalten, und die Erbauung

eines Zufahrtsweges, dessen Verlangen in doppelter Hin- sicht begründet erscheint, und zwar um eine Auswan. derung des-Volkes von Boden zu verhindern und weil das Hochtennjoch einen Verbindungsdurchgang vom Lechtal zum Jnntal bildet und im Sommer sehr viel begangen wird; drittens haben unweit der Ortschaft Boden die Sektion Anhalt und Hanau des Deut schen und Oesterreichischen Alpenvereines große Un- terkunstshäuser erbaut, die über den Sommer auch bewirtschaftet werden. Aus Nah und Fern. Nachwahl

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 25.07.1929
Umfang: 8
- und Klauenseuche, von heilender Wir kung ist. Da man beim Einstreuen von Torf vur ge ringe Mengen braucht, somit im Vergleich zu anderen Düngemitteln viel Zeit und Arbeit er spart wird, so ist Torf auch von diesem Stand punkt aus als das billigste Streumittel anzu sehen. Torf ist aber nicht nur ein vorzügliches Streumittel, sondern ein mindestens ebensogu tes Mittel zur Bodenoerbesserung. Er macht den Boden locker, sodaß Lust, Licht und Regen viel leichter eindringen können, und hält die Feuchtigkeit

viel länger zurück, was besonders bei unseren trockenen, steinigen Weingarten- Böden von großem Borteil ist; daß somit die Wurzeln sich besser entwickeln und leichter in den Boden vordringen, also die im Wasser ge lösten Nährsalze viel besser ausnützen können, ist eine natürliche Folge. Besonders gut bewährt sich mit Jauche durch tränkte? Torf im Garten- und Obstbau; bei gu ter Beschaffenheit ist er imstande, das ungefähr Zehnfache seines Gewichtes an Jauche einzu saugen. Femer enthält Torf

, Feuchterhaltung, Stick stoffzufuhr, gewährt, so müssen wir uns sagen, daß die Verwendung von Tors unserer Wirt schaft sicher nur zum Vorteil gereichen kann und unseren Landwirten sehr zu empfehlen wäre. Etwas von Kalidüngung Kali ist eines der Nährstoffelemente, die für das Leben der Pflanze unbedingt notwendig sind. Es kann von den Pflanzen aber nur in löslicher Form aufgenommen werden. Das aufnehmbare. Kali findet sich im Boden in den abschlämmbaren, tonigen Bestandteilen. Je toniger oder, wie man zu sagen

pflegt, „schwe rer' also ein Boden ist, desto mehr Kali kann er je nach seiner geologischen Entsteyungsart be sitzen, und umgekehrt, je sandiger, „leichter' er ist, desto ärmer ist er gewöhnlich an diesem not wendigen Pflanzennährstoff. Für die Pflan zenernährung kommen bekanntlich nur die in Wasser leicht löslichen Kaliverbindungen in Frane. Die Sandböden sind aber meist durch die Tätigkeit, des Wassers, das die leichten Tcn- substanzen sortspülte und die verhältnismäßig schweren Sandkörner

zurückließ, in ferner Vor zeit entstanden. Es ist daher leicht erklärlich, daß bei diesen Vorgängen auch die leicht lös lichen Kaliverbinduagen ausgewaschen wurden. Gleichzeitig mit den Tönsubstanzen verlor der Boden aber auch die Fähigkeit, Kalisalze, die ihm durch eine Düngung zugeführt werden, für längere Zeit festzuhalten. Die Kaligaben sind daher alljährlich zu wiederholen. Auf leichtem Boden bedarf jede Frucht einer Kalidüngung. Ueber das Nährstoffbedürfnis eines Bodens erhält man durch einen exakt

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 3 von 6
Datum: 24.06.1943
Umfang: 6
und da r Hände göttliche tlltar - gnet. — Donnerstag, den 24. Juni 1943/XXI ,9ofomtff n‘ Nr. 25 — Seite 3 Hin er dem Erntewagen ,^vee wahr«, richtige Ackersmann hängt an den Erntewagen den Pflug gleich an.' So wird's gepredigt, und das soll heißen: Die richtig« Bodenbearbeitung beginnt eigentlich mit dem möglichst baldigen Stoppelsturze. Hättest du Augen wie ein Sperling oder eine Henne, die sedes Körnchen am Boden sehen, dann schlügst du die Hände zusammen, wenn du dein Feld nach der Aberntung des Getreides

ist, und mit dem Unkraut, so meinst du, ! da müsse es wohl eine andere Bewandtnis haben. Das müsse aus dem Boden von selbst entstehen, sonst wär's nicht möglich, daß es lum mer wieder da ist, und gerade dann, wenn du dir's am wenigsten verstehst. Ja, freilich, in einem hast du recht: Das Un kraut entsteht von selbst. Mer so, wie du's meinst daß es aus der Erde heraus entstünde, da hast du unrecht. Es entsteht von selbst, aber aus dem Samen,- den du hegst und pflegst auf dem Felde, damit er — sicher keimt. Hast

Unkrautfamen sofort ausgehen. Die ausaegangenen Unkräuter können dann im Svölb-rbst tiefgestürzt werden. Wenn du dieses Verfahren sowohl bei den Winter- als auch den Sommerhalmfrüchten beobachtest, dann wirst du nicht mehr viel über Unkraut zu klagen haben. Hast du Sandboden oder einen sonstigen lok- ker-n Boden auk dem die Egge In der Getreide- I stoppe! tief genug eingreift, so genügt es voll ständig. das Feld kräftig zu eggen; ist der Boden gehörig feucht, so ist mehr zur Vertil gung des Unkrautes

nicht nötig. Hast du «s absr mit einem trockenen Boden zu tun so muß, damit dt« Unkrautfamen leichter kennen können, auch noch gewalzt werden. Ist der Boden zu fest für die Egge, so tut es vielleicht der Wühler; ist aber auch mit dielein Geräte nichts auszurichten, so muß ganz seicht gepflügt, dann ge<Mt und bei trockener Witterung auch noch gewalzt und in jedem Falle im Spätherbst zur vollen Tiefe gestürzt werden. Da hast du ein Rezept. Bauer, und wenn du tust einmal nichts zu tun hast dann schneid

, daß eine der wichtigsten Aufgaben der Bodenbearbeitung darin besteht, jedes Feld, auf schwerem und auf leichtem Boden, so schnell als möglich nach der Ernte zu stürzen. Was dann an Stoppeln Wurzelrückständen und Unkraut pflanzen vorhanden Ist. kann schneller verwesen und der Boden ist noch feuchter und kann leichter bearbeitet werden. Sieh' dir den Boden an zur Zeit der Ge treideernte! Er ist in der Regel nichtsehr feucht, und der Regen, wenn er nicht sehr dick kommt, pflegt ineist in kürzester Zeit verdunstet

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 28
Datum: 11.02.1932
Umfang: 28
dem Chemiker sogleich die Möglichkeit, über die im Thomasmehl vorhandene wirksame Phosphorsäure Aufschluß zu erhalten. Wird von nun an das Thomasmchl nur nach zitronenfäurelöslicher Phosphorsäure verkauft, so wird da- her von dem Landwirt nur jene Phosphor- säure bezahlt, die auch voll und ganz in kürzester Zeit zur Wirkung kommt. Diese so- fertige Wirkung des Thomasmehles wurde lange Zeit be zweifelt. Nahm man doch bisher an, daß das Thomasmehl im Boden einer Ausschließung oder Umsetzung unterworfen

, wenn es mit dem Boden nicht vermischt wurde, wie dies bei Kopfdüngungen mit Thomasmchl der Fall ist. Man denke hier zum Beispiel an die ausgezeichnete Phosphorsäurewirkung des Thomas- rnehles auf Wiesen, Weiden und Futtevfelder, wo Thomas- mehl selbst nach dem ersten Futterschnitt gegeben, noch im Herbst bedeutende Ertragssteigerungen bringt. Die Erklärung hiefür gab die im Vorjahre erschienene Arbeit Dr. Wilhelmjs, welcher feststellte, daß Thomas- mehl auch schon durch den Regen allein

oder durch die Bodenfeuchtigkeit gelöst wird, ohne daß Säuren hiezu nötig wären. Es ist dies für die landwirtschaftliche Praxis zu wissen überaus wichtig, da dadurch die schon von Geheimrat Prof. Wagner empfohlene Verwendung von Thomasmehl „zu jeder Frucht und auf jeden Boden" ihre neuerliche wissenschaftliche Bestätigung erfahren hat. Da nun, wie bereits erwähnt, diesem lösenden Boden- wasser am ehesten eine 2%ige Zitronensäuvelösung entspricht, dieselbe auch dem Chemiker im Laboratorium jederzeit zur Verfügung steht

und ihm die Möglichkeit gibt, die vovhan- dene wirksame Phosphorsäure rasch seftzustellen, so kann die für den Verkauf von Thomasmehl eingefUhrte Bewertung nach zitronensäurelöslicher Phosphorsäure als einzig richtige gelten. Dem praktischen Landwirt aber wird durch diese Be wertung schon beim Kauf von Thomasmehl die Möglichkeit geboten, durch die Feststellung der zitronensäurelöslichen Phosphorsäure sich über den Gehalt an wirksamer boden- wasserlöslicher und damit leichtlöslicher Phosphorsäure zu informieren

. Daß tatsächlich dem Bodenwasser jene lösende Kraft auf die Phosphörsäure des Thomasmehles zukommt, beweisen die zahlreichen günstigen Versuchsergebnisse der Praxis, die bet FrUhjnhrodüngungen mit Thomasmehl gemacht wurden. Ist daher aus irgendeinem Grunde die notwendige Phos- phorsäuredUngung im Herbst unterblieben, so wird man sie ruhig jetzt im Frühjahr durchführen können. Sie wird ent- weder vor der Bestellung im Boden untergebracht oder als Kopfdüngung -»geben. Da man is b»i Thomasmchl

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 16.03.1890
Umfang: 8
anbaut, wie bei dem Bauer und dem wenig bemit telten Taglöhner, der nur ein kleines Stück Feld sein eigen nennt, um darauf den Bedarf an Kar toffeln zu bauen. Außerdem bildet die Kartoffel sozusagen das Fundament der Schweinezucht. Wenn also die Kartoffelernte schlecht ausfällt, so ist das ein Schlag sowohl für den Industriellen als auch den Bauer und namentlich für die Ar beiterklasse. Allgemein ist man nun der Ansicht, daß die Kartoffel außer mit dem schlechtesten Boden auch mit der schlechtesten

Bearbeitung derselben vor lieb nimmt, was jedoch nicht wahr ist. Die erste Bedingung zum Gedeihen der Kartoffeln ist gerade eine gute Bodenbearbeitung. Der Boden kann zwar minderwerthig sein, muß aber eine gründliche, tiefgehende Lockerung erfahren, damit die Wurzeln eindringen können. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, ganz besonders schweren Boden schon vor Winter tief zu pflügen, nachdem gleich nach Abern- tung der Acker flach gestürzt worden war.. Die Be- arbeitung des Bodens ist beim Kartoffelbau

ist die junge Pflanze auf den Inhalt der Mutterknolle angewiesen, eine andere Nahrung vermag sie nicht aufzunehmen; fehlt es nun an die ser, sei cs der Größe wegen, oder auch, weil im warmen Keller schon ein starkes Vorkeimeu stattge- fuuden hat, so bleibt die Pflanze schwach, mag auch der Boden noch so fruchtbar oder noch so gut gedüngt sein. Da es sich nicht um die Ersparniß des Saatgutes, sondern um eine große Ernte han delt, so sollte jeder halbwegs vernünftige Bauer unbedingt die besten Kartoffeln

, damit sie völlig austrocknen. Zn Hause schütte man selbe in gute Keller oder ähnlich paffenbe Räume auf den mit Brettern belegten Boden. Die Saatkartoffeln soll mau ans solchen Gruben oder Kellerräumen etwa acht Tage vor der Saatzeit herausnehmen und auf einen luftigen Boden schütten, weil sie sonst zu lange im Acker liegen würden, bevor sie keimen. Je mehr sie hier dünn ansgebreitet liegen und ab welken, desto besser eignen sie sich als Saatgut. „Ja", so wird mancher Leser meinen, das, was uns da gesagt

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 10
Datum: 13.03.1929
Umfang: 10
vom Boden des Christentums aus. Wr wollen, daß das Christentum das gesamte Gemein schaftsleben durchdringe und wir fasten die Arbeit auf als einen Dienst am Volke und an der Gemeinschaft. Die christ liche Gewerkschaftsbewegung kämpft zunächst für die Ver wirklichung des sozialen Gemeinschastsgedankens. Es ge nügt nicht, daß man Verfastungen ändert, es kommt auf den Geist, die seelische Haltung des Menschen an. Wir lehnen jede Gleichmacherei ab, aber ebenso selbstverständlich

uns auf den Boden, wo die gemeinschaftswirkenden Kräfte gedeihen, oder auf die Seite der Klassenkämpfer. Wir gehen bei unserer Arbeit aus vom Boden des Chri stentums und stützen uns im Kampfe gegen Wilkür und Unterdrückung auf das im Christentum begründete Gebot der Gerechtigkeit und der allumfassenden Liebe. Das ist das Entscheidende im Leben der Völker und im Wirtschafts leben. Gewiß wird es immer, solange es Arbeitgeber und Arbeitnehmer gibt, natürliche Gegensätze zwischen diesen beiden Volksschichten geben

. Aber wir stehen auf dem Standpunkte, daß eine Lösung dieser Gegensätze nicht auf dem Boden der Macht und der Gewalt möglich ist im Sinne des Klassenkampfes; unser Endziel ist vielmehr die Aussöhnung und Ueberbrückung der natürlichen Gegen sätze im Sinne des Gemeinschaftsgedankens auf dem Boden der gegenseitigen Anerkennung und der gegenseitigen Gleich berechtigung. Wir wissen, daß Gesetze allein diese Interessen gegensätze nicht ausgleichen können, es kommt vielmehr darauf an, daß die Menschen selbst gut

, von diesen Fesseln sich zu befreien. Sie waren es ihrer Familie und ihrer Standes ehre schuldig. Es wäre leichter gewesen, mit den Sozialisten zu gehen, deren Bewegung 25 Jahre älter war. Das haben die Gründer unserer Bewegung nicht getan, sie wollten die Lage der Arbeiter verbessern auf dem Boden des Christen tums, weil sie das Christentum für die Grundlage hielten, auf der sie ein gesundes Gemeinschaftsleben aufbauen konn ten. Die Beschreibung des eigenen Weges war ihnen ein inneres Gebot. Wer wollte leugnen

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