Jahren mögen sich vielleicht noch 4—S Binderwerkstatten in dieser Gasse befunden haben. Da gab es gar oftmals ein großes Feuer, wenn die Binder die neuen Stander and Panzen auf der Gasse ausbrannten. Der lusti- ze Takt der Binderschlägel hallte durch die Gassen. Früher waren auch die Ritschen offen und die Wä scherinnen und Hausmutter wuschen auf offener Gasse ihre Wäsche, so auch in der Bindergasse. Diese Gasse weist auch die ältesten Wirtshauser «Vf. Mondschein. Eisenhut. Achtmarkt, Rößl sind schon
durch mehr als hundert Jahre Einkehrgast häuser. Beim Eisenhut kehrte auch regelmäßig der Sandwirt Andreas Hofer ein, wenn er anläßlich seiner Weineinkäufe im Etfchtale nach Bozen kam. Än manchen Häusern in der Bindergasse sehen wir religiöse Bilder, hauptsächlich Muttergottes bilder. Auch in den übrigen Straßen, durch welche seit Alters her die Fronleichnams- u. Rosenkranz- ProzMon zieht, finden wir an vielen Häusern fromme Muttergottesbilder, rechtferigend den al ten Namen: „Die mananische Stadt Bozen
'. Von der Bindergasse zweigt die Kirnergasse (heute Dr. Streitergasse) ab. Sie kommt wohl nur als Nebengasse in Betracht. Der alte Mauerbogen «He, Xltdle«* chen, «nd entdeckt« erst jetzt, daß dasselbe statt 897 I. nur 8.97 Lire als Guthaben auswies. Da Josef Egger zahlungsunsähig ist und das geliehene Geld bereits verbraucht hatte, fand Bartlmä Haf ner keine Deckung und hatte das Nachsehen. Josef Egger hatte sich am 29. Oktober vor dem Kreis gerichte in Bozen wegen Verbrechens des Betru ges und wegen
und er erhielt auch die 200 Lire von seinem Onkel als Darle hen vorgestreckt. Als sich Josef Wieser später über die Angaben seines Neffen erkundigte, stellte es sich heraus, daß Braito die Erzählung von der Kaution und dem Chauffeurkurs nur zu dem beim Oelhaus erinnert an ein Stück Altbozen, das von vielen Malern schon als Motiv verwertet wur de. Die Karnergasse barg damals die vielen Obst magazine, die heut« zum Teile Eeschäftslokalitä- ten gewichen sind. Von der Bindergasse hinunter gelangen
