von der verschwundenen Kreuzederin. In einem Herzen aber lebte die Er innerung an das unglückliche Weib frisch und ungeändert fort: im Herzen des Bern ard, ihres Mannes. Der tödliche Schmerz er ersten Zeit war einem stillen Wehe ge wichen, das ab und zu wieder stärker in der Brust des armen ManneS brannte. Hatte er anfangs einige leise Vorwürfe gegen die Traudl nicht gänzlich aus seinem Herzen zu bannen vermocht, so war nun längst jede Spur einer gekränkten Stimmung verschwunden und das Bild der Traudl verklärte
war der Kreuzeder gegen Abend allein in der Wohn stube. Nach einiger Zeit kam Jaggl, der Großknecht, herein und sagte: „Es ist alle mal so: wenn der ,wilde Ochsner' droben auf der ,hohen Burg' recht laut brüllt, dann geschieht etwas Unheimliches; . . . damals, wie die Traudl fortgekommen ist, hat er auch mehrere Nächte schrecklich ge tan.' Der,wilde Ochsner' stand droben auf einer Felsenkante der .hohen Burg' und war ein schroffer Steinaufsatz, aus dem man mit einiger Phantasie in grobm Um rissen das Bild