GZxsra-ßvetlage de« f«r ZL Die tirolisch Vorarlberg. Kunstausstellung. (Fortsetzung von Nr. LV5.) Daß die AnSstellung nun geschlossen, thut diesem letzten Bericht keinen Eintrag, denn bei Besprechung der „Malerei aus neuer Zeit', sowie der plasti schen Werke, Handzeichnungen und Architektur genügt häufig die Nennnng des Namens allein, um bei dem Leser nicht nur den betreffenden ausgestellten Gegen stand, sondern auch ein Bild des ganzen «Schaffens und Wirkens eines bedeutenden Meisters
der alten Niederländer, die farbig-interessanten, aber etwas unruhig gehaltenen Bilder Philip Haller'S, ferners die besonders als Zeit- und Sittenbilder, sowie als Portraits charakteristischen Darstellungen Johann Ritter v. Lampi'S, Josef Bergler's und Anton Kapeller's, das mhlhologifch-allegorische Bild Crasso- nara's und den breit und flott gemalten Studienkopf von Angelika Kaufmann — kommen wir noch zu den Aquarellen, respcctive getuschten Federzeichnungen PlaziduS Allmutter's. Er hat mit großer
Liebe und Hingebung in einer Zeit, in welcher daö Genre-Bild noch gar nicht gepflegt, ja fast mit Verachtung be handelt wurde, .es unleriiommen, das Volksleben dar zustellen, den Bauer bei seinen Festen, seiner Arbeit, in seinen Eigenschaften zu belauschen. Altmutter, dessen Schaffen in die Zeit der großen kriegerischen Bewegung am Ende des vorigen und Beginn dieses Jahr hunderts fällt, hat auch mehrfach Scenen aus dieser Zeit illustrirt. So wäre denn, wenn auch nicht in Bezug auf Technik
und Behandlung, doch in Bezug auf die Wahl der Stoffe eiu Meister gefunden, der nns vor bereitet auf die Perle der modernen Abtheilung, auf Defereggers Hoferbilv. Es ist bereits soviel von be rufener und unberufener Seite über dieses neueste Bild DesreggerS geschrieben und gesprochen worden, daß mir der verehre Leser wohl erläßt, diese Literatur noch zu bereichern. Ein solches ^ild ist überhaupt nicht zu beschreiben, man muß es sehen, auf sich wirken lassen; diese Einfachheit in der ganzen Be handlung
, daß man lieber der Ehrenbezeugung beiwohne» möchte, als dein Abschied vor dem Tode. Wenn aber die Unverfrorenheit so weit geht, wie ich häufig Ge legenheit halte zu hören und die Behauptung auf stellt, dieses oder jenes Bild DesreggerS „ist besser', so ist das, gelinde gesagt, ein Mangel an Bescheiden heit, der einem Desregger gegenüber sich doch etwas arrogant auSnimmt. Leider war der Platz, welchen das Bild eingenommen, etwas ungünstig und auch die Umgebung ursprünglich nicht die passendste, doch ward