Freitag den 18. Juni 1S14. Einkehr nahm und - gar - minniglich traktiert wurde.- ^ 4. HZie das Bild Ln einer Kirchen zu öffentlicher Ausstellung kam. — Ueber eine kurze Zeit, da der Kaufherr aus Candia in Rom war, da überfiel ihn eine große Blödigkeit und hinfälliges Wesen dergestalt, daß er Wohl merkte, es helf ihm weder Kräutlein, noch/ Arzenei wieder auf. Unter solchen Um ständen ließ er seinen Gastfreund an fem Sie chenlager kommen und sprach er also zu ihm: „Du hast mir gar viel Guts
und Liebs angetan, wofür dich Gott gesegnen soll. Da du also gut und ein rechter, treuer Freund bist, so erfülle auch noch meinen letzten Wunsch und Willen, . dieweil ich sterben und von dieser Welt abschei den muß. Unter meiner Habseligkeit findest du ^ ein gar wonnigliches und fast gnadenreiches Bild Unserer Lieben Frauen Sant Maria, so ich von Candia mit mir geführt Hab. Das Bild sollst du nehmen und in einer Kirchen der Stadt Rom „ausstellen, auf daß viele Arme und Presthafte allda Hilfe finden
, das es ein .hochbegnadetes Bildnis ist.' Und darauf erzählt er dem Freund von dem Meeressturm und anderw ähnlichen Sa chen. ' Der Gastfreund versprach dem Kaufherrn,! nach seinem Begehren zu tun, und darnach starb der Kaufherr aus Candia eines gottseligen To des. Sein römischer Gastfreünd aber hatte nit anderen Sinn, denn daß er, so bald und aller erst er könnte, dessen letzten Willen und frommen Wunsch erfüllen möchte. Er hatte aber ein Weib, und alsobald dieses vernahm und hörte, was sür ein hochbegnadetes Bild
aus dem. Hause getan würde. Solches wär aber in allen Wegen nit recht gewesen, auch wenn es aus Purer und lau ter Frommheit geschehen war, was nit glaublich, sintemal das Weib eine rechte Eva war, will sagen eigensinnig und rechthaberisch, sonsten aber nit bös. Also wollte das Weib recht behalten und nit leiden, daß das Bild in . eine Kirche übertra gen würd, ihr Mann aber unterzog sich, weil er Händel im Haus wollt haben. War sol- ches Nachgeben auch nit recht, da er hätte nach Pflich^.und gegebenem
Versprechen. und Wort Handelemsollen. And zu dreien Walen ermahnte ihn Unsere Frau Sant Maria /im Schlaf und im Traum,/daß er^^follt^Kyrt..HMett'-.Mdnit also das Pild für ihn nehmen. Es war sein Wille auch gar nit schlecht, abet. also schwach unh blöd, daß er allzeit von seinem- Weib sich um drehen und abspenstig machen ließ. Allha er schien ihm Unsere Fraue zum vierten und letzten Male im Traum und sagt zu ihm mit sast trau rigem Antlitz: „Ich seh Wohl ein, daß du mein Bild nit nach Schuldigkeit willst