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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 30.01.1910
Umfang: 16
Ungeduldig harrte der Sohn des BaterS, der sich immer noch allerlei zu schaffen machte. Absonderlich kam er dem Sohn vor mit seinem ängstlichen Wesen. „Gleich komme ich wieder, dann gehen wir hinauf." Er mußte doch sorgen, daß der Ahuensaal verschlossen blieb, denn was sollte er wohl sagen, wenn der Sohn das Bild der Mutter nimmer finden würde, statt dessen die grausige Jnschnft? Ein anderes Bild hinschaffen, ja, das war das einzig Richtige. Als er den Saal entlang aing, da stürzte plötzlich

mit einem entsetzlichen Schlag, staub- aufwirbelnd, des ältesten Ahnherrn Bild nieder auf den Estrich. Welche Bedeutung —? Endlich war es dem alten Mann gelungen, em großes Gemälde oeizusästeppen, um die leere Stelle zu verdecken. Dem Sohn Matthias war unterdessen die Zeit lange geworden, und nachdem er in den verschiedenen Teilen der Burg Umschau ge halten, in Gewölben und Stallungen, stieg er langsam voran die Wendelireppe hinauf, die zum Turm führte. Er wollte des Vaters Wunsch nicht mißachten, endlich vernahm

, der wie mit entsetzten hohlen Augen, die einen grausigen Tod geschaut, noch immer hinausblickt über Wälder und Berge als ragendes Denkmal eines edlen Geschlechtes — als überwältigendes Bild zerfallender Erdengröße. Die Gnade des Lebens ward ihnen zum Recht — Hoch stieg auf der schwankenden Leiter Der Zeiten empor das gewalt'ge Geschlecht Bis hierher — doch nun nimmer weiter . . P H > > allerlei. Irr unseren Bildern. Gin Automobil-Rodelschlitten. Der von einen: Lehrer in Thüringen konstruierte Automobil

» Jahres fe.tiggestellt. Er ist jetzt auch für die größeren Schifss- iypen der deutschen Flotte benutzbar und diente beispielsweise kürzlich zu den Probefahrten des neuen deutschen Dreadnoughts „Nassau". Die „Nassau" ist 137 Meter lang und 27 Meter breit und hat bei einem Tief gang von 8 Metern eine Höchstgesch Bündigkeit von 20 Seemeilen in der Stunde. Unser Bild zeigt die „Nassau" auf einer Fahrt in dem neuen Kriegshafen, begleitet von dem nicht minder riesigen Schiffskoloß „Westfalen". Zn Kaisers

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 20.04.1913
Umfang: 16
. „Natürlick wärst d' dumm!" echote der behäbige Gamswirt. „So a Bild kriag i nit alle Tag' wieder!" „Joa, is es denn au' g'wiß a richtiger Matthias Schmid?" „Dös will i moane!" Und flüsternd fügte er hinzu: „I sag's nit gern laut, weil d' Stadtleut' mir so oft schon dos Bild hab'n abschwätz'n woll'n. Erst neulich hat mir oaner fünfhundert Gulden derfür bot'n." Der Gamswirt schlug die Hände überm Kopf zusammen. „Was, fünfhundert Gulden! Dös is ja a Vermög'n!" schrie er staunend. „Willst glei' 's Maul

ich mich, oder sagten Sie, daß Sie selbst einen Matthias Schmid besitzen?" wandte sich Haller jetzt direkt an Bachhoser. Ter klopfte.umständlich stine Pfeife aus. Und erst nach einer längeren Pause verflieg er sich zu einem harmlosen „Joa". „Könnte ich das Bild einmal sehen?" erkundigte sich Haller. „Nit guet." „Und weshalb nicht?" „Weil mei' Weib in derselb'n Kammer im Bett liegt." Haller erschrak sichtlich. „Hat Ihre Frau eine ansteckende Krankheit?" „Dös grad nöt," meinte Bachhoser. „'n Bub'n hat sie vor acht

. Und nachdem Haller den kleinen Weltbürger genügend bewundert und in Gestalt eines Goldvögeleins seinen Tribut entrichtet, fand der Hausherr sich bereit, seinen Schatz zu zeigen. Es war dies ein wirklich schönes Gemälde, mit echten Matthias Schmidschen Gestalten bevölkert. Und zwar stellte es eine Tiroler Wein lese dar. Hallers Augen strahlten. „Ist das Bild auch gezeichnet?" fragte er vorsichtig. „Und ob. Sehen S', links unten steht deutlich ML 8." „Woher haben Sie es?" „Mei'm Schwager sein Onkel

war der Sohn von 'em gut'n Freund vom alt'n Schmid, 'em Vater des Matthias," berichtete der Bachhofer. „So, so!" Das Bild gefiel Haller von Minute zu Minute besser. „Nun, wieviel soll es kosten?" fragte er so ruhig wie möglich. „I Hab' selber mei' Freud' dran und möcht's eigentlich nit hergeb'n." „Nun, sagen wir dreihundert Gulden," schlug Haller nun unbe kümmert vor. „Ha, ha," lachte der Bachhoser Franzl, „wenn i's für dreihundert hergeb'n würd', käm' i mit Herrn Obermeier unter'nander." „Wer ist der Herr

an der neuesten Errungenschaft hatte, gönnte sie ihm diese von Herzen. Be- sonders, als jeder, der das Bild bewunderte, den guten Griff pries, den Haller hierbei gemacht. Denn jedermann versicherte, daß ein Matthias Schmid Tausende wert sei. An Weihnachten ging eine beträchtliche Sendung von Eßwaren und Spielzeug an die Back hoferscke Familie ab. Und als ein neuer Sommer ins Land zog, finden wir den dank baren Rentier wiederum in der „Goldenen Gams" zu L. Haller wurde nicht wieder erkannt. Sein langer

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 24.10.1916
Umfang: 8
, wie in einem Bergwerke oder einer Grotte, der Altar, die Stufen, der Boden, das Speisegitter waren aus Munitionskistchen gemacht — 25.000 Pa tronen Inhalt. Jeder Ort ein anderes Bild — aber überall das eine große, heilige Geheimnis, das sich gleich bleibt, im lichtvollen Dom und im dunk len Keller, gleich eine Gnade und Liebe, gleich an Kraft und Segen. Du, Mütterlein, warst im Geiste überall dabei. Du weißt, warum ich Priester ge worden; Gott, der lieben Gottesmutter und Dir sei Dank.' ' Vater

dünkte ihm jetzt albern und kindisch; sie hatte in seinem Herzen kleine Spuren hin terlassen, als flüchtige Erinnerungen, ^ die wie die Scbatten leichter Sommerwolken über sonnige Wiesen über seine Seele dahinlMchten. War es das reine Bild dieses Mädchens, das er beute zum ersten Male gesehen, vor dem alle jene Er innerungen erblaßten? Aergerlich über sich selbst, schleuderte er die Ziga rette aus dein Fenster. ^ Da sah er eine schlanke, in schlichtes Weiß gekleidete Frauengestalt über den Kiesweg

des Parkes schreiten, die sich in einer schattigen Grotte niederließ. Ähre Hände hielten ein Buch, das sie jetzt össnete. um sich darin zu vertiefen. Zu ihren Fußen schmiegte stch eme lelbe Dackelhündin, mit klugen Augen zu ihr aufschaue end. Hasso erkannte Fräulein Richter. ^ , „Ein hübsches Bild', dachte er. ..Schade, das; rai kein Maler bin . . ^ Eine Weile blieb er am Fenster sitzen. Aber eine innere Unruhe zitterte in ihm. Dann erhob er NM. mng einige Male im Zimmer aus und ab. ergriff plo

, der Gesellschafterin seiner stolzen Mutter. Fräulein Richter faß ihm gegenüber: mit ei nem leichten Lächeln auf den frischen Lippen lauschte sie seinen Erzählungen; in ihren sanften, braunen Au gen blitzte es zuweilen fast mutwillig fröhlich auf. wenn Hasso eine scherzhafte Episode erzählte, sonst saß sie^still da, die schlanken, weißen Hände leicht in dem Schoß zusammengefaltet. Hasso glaubte noch nie ein solch entzückendes Bild frischer Jugendlichkeit gesehen zu haben. Ein weißes einfaches Gewand schmiegte

sich um ihre schlanke Ge stalt. Ein breitrandiger Strohhut, mit einigen Blu men geschmückt, beschattete das liebliche Antlitz mit den sanften, braunen Augen, die an die Äugen eines Re hes erinnerten; goldbraunes Haar legte sich in an mutigen Wellen um ihre weiße Stirn. Ein Bild des sonnigen Iunitages - so erschien sie ihm! Durch ein langgestrecktes Dorf rollte der Wagen, den die Bewohner des Dorses ehrerbietig grüßten; dsnn bog er in eine vrachtige Lindenallee ein. durch fuhr ein hohes altes Tor, dessen Giebel zwei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 16.11.1911
Umfang: 12
, trotzdem er wohl wußte, daß sich die Dinge nicht beschleunigen ließen, mit Fragen über das Ergebnis seiner Wanderung, und erst beim vierten Besuch in der Totenbucht wußte der juuge Mann etwas neues zu berichten, nämlich, daß er mit Judith Holt gesprochen habe. Gerade als er seine Malutensilien zusammenpacken und sich wie gewöhnlich auf den Heimweg machen wollte, war das junge Mädchen, statt sich in die Kajüte zurück zuziehen, die Strickleiter herabgeklettert, und hatte ihn gebeten, sein Bild

besichtigen zn dürfen. „War sie zufrieden damit?' fragte der alte Mann eifrig. „Das könnte ich gerade nicht behaupten', lachte Leonard. „Sie war im Gegenteil enttäuscht, weil sie „so schmächtig aussah' auf dem Bild. Ich öermochks ihre Eitelkeit aber zu beruhigen, indem ich ihr zu ver stehen gab, daß ich auf eine Entfernung von fünfzig Metern unmöglich ein gutes Porträt anfertigen könne. Ich versprach ihr, ein lebensgroßes Bild von ihr zu malen, wenn sie mir gestatten würde, an Bord des Wracks

sich keine Erklärung dafür, zumal die argwöhnische Haltung des Mädchens keinen Moment nachließ, so lange er arbeitete. Immerhin taute die wilde Tochter des Marsch landes ein wenig auf, als er ihre Stellung bestimmt hatte, und bewies, daß er tatsächlich ihr Bild malen werde. Am Geländer der Kajütentreppe lehnend, begann sie allmählich auf das Geplauder einzugehen, das er über ihr Leben auf dem Wrack, die Jagden ihres Vaters, und feine eigenen Erlebnisse in London eröffnete. Trotzdem schien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 16
Datum: 21.03.1914
Umfang: 16
und Sensation aus den Markt wirft, uicht aber veredelnde Kuustprodukte. Wenn genannter Kinobesitzer dann und wann aus seinen Einladungen deu Vermerk anbringt: „Kinder haben keinen Zmritt', so wird das wohl mehr als Reklame, denn als Fcruhaltuug wirken. Poher führt auch den argentinischen Kuhdirutauz, Tango genannt, vor, an welchem Se. Majestät, unser.Kai ser, dem Militär teilzunehmen verboten hat. Das Bild ist aber oft noch verderblicher als die Wirklich keit. Daher möchten wir fragen: Ist jede Gemeinde

im Anzeigenteile zu ersehen. Vortragsabend im Alpcnvercin. Am 10. März hat im Hotel „Mondschein' der erste Vortragsabend der Bozner Sektion des Alpenvereincs stattgefun den. Herr Heinrich Krempel, Vizepräsident des Oest. Alpenklubs iu Wien, der als liebwerter Gast der Sektion Bozen des D. und Oe. Alpenvereincs schon wiederholt seine hervorragenden hochalpineir Lei stungen in Wort und Bild am Vortragstisch der hiesigen Sektion geschildert hatte, sprach diesmal über seine im Jahre 1912 unternommenen führerlosen

seinen Vortrag in Wort und Bild. Der 2, Vorstand Herr Ingenieur Dolezalek sprach ihm namens der Sektion den wärmsten Dank aus, wie auch Herrn Ingenieur Garay für die tadellose Vor führung der Lichtbilder. Mit dem Wunsche, Herrn KrcmpU auch im kommenden Jahre am Vortrags tische der Sektion Bozen des D. u. Oe. Alpcnvcrcincs nach den neuen Gletscherfahrten in den Westalpen begrüßen zu dürfen ,schloß der 2. Vorstand den er sten so gelungenen Vortragsabend der Sektion. Wieder ein Konkurs! Das k. k. Krcisgcricht

konnten sich die Flocken am Bodcn im Talkessel nicht behaupten, Wohl aber blieb der Schnee bis zur Höhe des Birgl herab liegen nnd die Temperatur hat Lementiprechens auch cinc bedeutende Abkühlung erfahren. Hema xoar es wieder zeitweilig sonnig. Das landschaft liche Bild, das sich heute morgens unter den Stroh, len der lieblichen Frühlingssonne Karbol, war entzückend schön. Unten im Talkessel die vielen blühenden Obstbäume auf saftgrünem Rasen- grund uud die Höhen nnd Berglehnen geschmückt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 24.10.1916
Umfang: 8
werkes, wie in einem Bergwerke oder einer Grotte, der Altar, die Stufen, der Boden, das Speisegitter waren ausMunitionskistchen gemacht — 25.000 Pa tronen Inhalt. Jeder Ort ein anderes Bild — aber überall das eine große, heilige Geheimnis, das sich gleich bleibt, im lichtvollen Dom und im dunk len Keller, gleich eine Gnade und Liebe, gleich an Kraft und Segen. ^Du, Mütterlein, warst im Geiste überall dabei. Du weißt, warum ich Priester ge worden; Gott, der lieben Gottesmutter und Dir sei Dank.' Vater

des Parkes schreiten, die sich in einer schattigen Grotte niederließ. Ihre Hände hielten ein Buch, das sie jetzt öffnete, um sich darin zu vertiefen. Zu ihren Füßen schmiegte sich eine gelbe Dackelhiindin, mit klugen Augen zu ihr aufschau end. Hasso erkannte Fräulein Richter. „Ein hübsches Bild', dachte er. „Schade, daß ich kein Maler bin . . Eine Weile blieb er am Fenster sitzen. Aber eine innere Unruhe zitterte in ihm. Dann, erhob er sich, ging einige Male im Zimmer auf und ab, ergriff plötz lich

, der Gesellschafterin seiner stolzen Mutter. Fräulein Richter saß ihm gegenüber: mit ei nem leichten Lächeln auf den frischen Lippen lauschte sie seinen Erzählungen: in ihren sanften, braunen Au gen blitzte es zuweilen fast mutwillig-fröhlich auf, wenn Hasso eine scherzhafte Episode erzählte, sonst saß sie -still da, die schlanken, weißen Hände leicht in dem Schoß zusammengefaltet. Hasso glaubte noch nie ein solch entzückendes Bild frischer Jugendlichkeit gesehen zu haben. Ein weißes einfaches Gewand schmiegte

sich um ihre schlanke Ge stalt. Ein breitrandiger Strohhut, mit einigen Blu men geschmückt, beschattete das liebliche Antlitz mit den sanften, braunen Augen, die an die Augen eines Re hes erinnerten: goldbraunes Haar legte sich in an mutigen Wellen um ihre weiße Stirn> Ein Bild des sonnigen Iunitages — so erschien sie ihm! Durch ein langgestrecktes Dorf rollte der Wagen, den die Bewohner des Dorfes ehrerbietig! grüßten: dann bog er in eine prächtige Lindenallee ein, durch fuhr ein hohes altes Tor, dessen Giebel

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 05.08.1911
Umfang: 8
. einer Kapelle. Als er genas, ging er frisch ans Werk und fing mit Haue und Schaufel an jener Stelle an zu graben, an der sich zu wiederholten Malen nächtlicher Weile ein wunderbares Licht ge zeigt hatte. Siehe da — o merkwürdiger Fund! Er stößt beim Graben auf einen harten Gegenstand, aus ein Bild der schmerzhaften Mutter Gottes aus weißem Stein. — Das Gemälde stellt uns den Moment der Auffindung lebendig vor Augen. Der fromme Leonhard, die Schaufel in Händen, sinkt andächtig ins Knie und verehrt

das aufgefundene ^.esperbild. Etwas zurück vom Beter erblicken wir Mne Frau und seine Tochter, die ihm beim Graben Aschen und erstaunt das Wunder wahrnehmen. Tas Mädchen zeigt mit dem Finger auf das auf- öesundene Bild und die Mutter folgt dem Beispiele Leonhards nach und kniet nieder zum Gebete. Der Rosengarten, der im Abendschimmer erglüht, voll» ^det die weihevolle Stimmung der ergreifenden ^Zene. Je eine Inschrift hier und dort vom Bilde M dem Pilger, daß er dem Beispiele der guten Auersleute nachfolgen

, die im besten Gange ist, verspricht ausgiebiger zu werden, wie die vergangene. Auf den Bergen und in den Tälern, wo das Wasser und die Bewässe rungsanlagen oft mangelhaft find, da hört man jammern und klagen, daß die noch stehenden Feld- srüchte abdorren. ES ist dies vielleicht ein Mahn ruf. Hände und Herzen himmelwärts zu richten. werfen und in inbrünstigem Gebet ihr Herz aus schütten. Jetzt wird uns klar werden, was das Bild in seinem Zusammenhange bedeutet. Der aussteigende Rauch versinnbildet

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
, Oberösterreich, Böhmen und Ungarn jetzt in einen schönen Park umgewandelt ist. Das äußere Bild Belgrads weist trotz der verblüffend schnellen Modernisierung, die sich mit der Stadt vollzogen hat, noch mancherlei Anklänge an seine Vergangenheit unter dem Zeichen des Halbmondes auf. Auch hier gibt sich noch aus den Straßen all das Völkergemischs des orientalischen Balkan ein Stelldichein. Und an Markttagen verschwindet wohl gar der westeuropäisch gekleidete Städter im Ge wühl der serbischen Bauern

, die im Schafpelz und Lammfellmütze mit ihren bunt und grell gekleideten Frauen herbcigepilgert sind, der Albanesen mit engen Hellen Röcken und Hosen, der Bulgarinnen in knallroten Miedern und buntbefranzten Schürzen, der Türken in schmudligen Pumphosen, mit weiß umwickelten Turban oder auch den roten Fez und Zigeuner und Zigeunerinnen in zerlumpten Gewän dern. Aber dieses farbcnschillernde Bild schwindet mehr und mehr mit dem Eindringen abendländischer Sitten und Gebräuche, und auch die kleinen un scheinbaren

Schmuck auf. Ein reizendes Bild. In den Straßen der Stadt herrscht selbst für den internationalen Wallfahrtsort Lourdes ungewohntes Treiben. Alle Nationen der Welt sind vertreten, alle Idiome zu hören: Deutsche, Eng länder, Spanier, Italiener, Amerikaner, Belgier, Holländer, Oesterreicher, Portugiesen, Griechen, Chinesen, Indier, Afrikaner, Australier, kurz, ein fast kaum je gesehenes Völkergemisch. Wir erhalten folgenden Originalbericht von einem Mitglied des Wiener Pilgerzuges aus dem Burg

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