der Gottheit, das Geheimnis der Dreifaltigkeit begreifen. Über eine dunkle Vorstellung, ein Rhnen davon können wir trotzdem haben, weil unser Geist nicht bloß ein Ebenbild Gottes ist, sondern unser geistiges Leben auch die Spuren der gött lichen Dreifaltigkeit an sich trägt. Denk nur einmal: was tust du, wenn du Gewiffenserforfchunc machst oder über dein Leben nachdenkst? Du schaust ir deine eigne Seele, in dein Wesen hinein. Es steht gleichsan geistig vor dir als ein zweites Selbst. Es ist ein Bild
, das deine Seele sich von sich selbst gestaltet, ein Erkenntnisbild, ir dem die Seele sich selbst begreift und umfaßt. In Gott ist dü Erkenntnis seiner selbst, dieses innere Schauen seines eigner Wesens, seiner Macht und Weisheit, nicht mehr ein bloße; Bild, sondern, weil Gott die ewige Vollkommenheit selber ist eine Person, die zweite Person in der Gottheit. Es ist di« persönliche Weisheit des Vaters, die dem Vater entgegentritt als sein lebendiges zweites Ich. Darum wird in den heiligen Büchern
diese persönliche Weisheit Gottes auch das „Wort" genannt: „Im Anfänge war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort." Und nicht bloß erkennst du dich selbst, sondern mit einem unbegreiflichen Drang deiner Seele liebst und willst du auch dich selbst, willst du dich, d. h. den, welchen du in dem Er kenntnisbild als dich selbst erkennst. Geradeso wie in Gott die Selbsterkenntnis nicht bloß Bild, sondern Person ist, so ist auch die Liebe zwischen Vater und Sohn nicht dunkle Neigung