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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 20.11.1909
Umfang: 14
. Diese beiden Mauerseiten sind höchst wahrscheinlich bis zum Wasserschlaggesims bemalt gewesen. Ob einst auch die Nordseite Malereien trug, läßt sich nicht mehr feststellen. Bei Durchführung dieser Restau- rwrungsarbeit könnte dann auch der angebliche Bestand des großen Christoph-Bildes an der Süd westecke der Kirche sichergestellt werden. Beschreibung der bedeutsameren Bilder: Das erste Bild (I).am Eckpfeiler der West- Südseite ist sowohl in historischer als auch kostüm- licher Hinsicht besonders

bemerkenswert. Es ist ein Bergwerk-Bild und entschieden von Bergknappen öder Bergwerk-Besitzern gestiftet. Es soll uns den Bergwerksegen versinnbildlichen oder die göttliche Vorsehung um einen solchen Segen anrufen oder ihr danken. Oben arbeiten kleine Kuappenfigürchen, unten helfen großdargestellte Engel mit. Am Pfeiler ist oben eine Ortschaft dargestellt, darunter' hackt in einer Höhle ein Engel mit einem Hammer in Stollengeftein. An der Wandfläche sieht man einen Knappen mit einem Wagen aus dem Stollen

. . ; f Das näch st e a n ft offende (kl.) Bild ist ! leider größtenteils zerstört. Die wenig vorhandenen ' ! Spuren zeigen uns eine Architektur, auf der ein I Engelputti mit einer Fahnentrompete steht. Hinter j dieser Architektur sehen wir eine Landschaft mit ! gotischen Fachwerkgibelhüusern. Das Fragment scheint eine künstlerisch wohlgelungene Arbeit aus dem 10. Jahrhundert zu sein. Rechts und links v o m S e i t e n e in g a n g waren einstmals auch Malereien. (Bild III.) Sichtbar ist linker Seite

ein schwarzer Grund mit Felsen. Das Weitere ist zerstört. Rechts finden sich noch einige Farbenspuren. Rechts davon stoßen wir auf ein Bild (kV.) von bedeuten der Ausdehnung. Vorhanden sind leider nur mehr spärliche Farbenreste und Bruchstücke einer 1 Stadt. | Das folgende nächste Bild (V.) zeigt j eine Heilandfigur tu Gestalt der im Mittelalter ; so häufigen Miserikordien oder Erbarmen-Bild. ! Dieses Bild ist sehr schön, sowohl in Farbe als 1 Zeichnung und dürfte aus dem 16. Jahrhundert stammen. Das Bild

umgibt eine Umrahmung mit einer Säule Die hier fehlenden Teile sind ganz sicher nur gewaltsam durch das Einsetzen eines Grabsteines in die Mauer zerstört worden. Das unmittelbar darangrenzende Bild (VI) ist das schönste unter den aufgefundenen Ge mälden und gehört mit dem Bergwerk-Bilde zu den ältesten. Es ist bis auf ein kleines, unwesent liches Stück fast ganz erhalten. Das hier heraus geschlagene, fehlende Bildstück hat jedenfalls auch einer Marmotafel weichen müssen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.03.1915
Umfang: 8
und über den das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist. Bon dem bekann ten, in München lebenden Professor Nißl ist leider nur ein älteres, aber sehr tief empfundenes Bildnis zu sehen. Der Katalog nennt das Bild „Studie", je länger man es aber betrachtet, desto lieber wird einem das Bild, das so viele Empfindungen auslöst. Bon Ma ler Ko e st er, Klausen, von dem auch der Deutsche Kaiser ein Bild erworben hat, sind virtuos gemalte „Enten im Grünen" und eine sehr ernste Studie von- den Äsern des Eisack zu sehen

für eine Madonna, und etn wohlge- iMgenes Bild des bekannten früheren Innsbrucker Professors W. ausgestellt worden. Bon Pro fessor Egger-Lienz sehen wir eine Studie zum Kreuzttäger und eine große Studie zu dem gleichen Bilde, aus welchen die Ansätze für das spätere monu mentale Malen des Meisters bereits vorempsuudeu werden können. Leider ist von Professor Egger ein späteres Bild nicht zu sehen, da der Künstler, wie wir erfahren, durch Krankheit verhindert war, die Aus stellung zu beschicken

. Durch das Entgegenkommen des Grafen Enzenberg ist jedoch ein frühes Bild, „Morgen sonne", des Meisters zur Ausstellung gekommen, das den Meisten nur aus Reproduktionen bekannt war. Die Egger-Verehrer, -Kenner u. -Sucher werden daher der Ausstellung ein besonderes Interesse entgegenbringen können. Vom Innsbrucker Maler Alb. Platin er wäre besonders hervorzuheben die getönte Kohlenzeich nung, Porträt eines Mönches, die an Wucht und Plastik zu dem besten gehört, was wir von dem Meister gesehen haben. Oesters bereits

besprochen und gerühmt wurde auch die Studie eines Bauern, während das Porträt des Ausstellers, besonders in seinem Hinter gründe die Luft vermissen läßt und auch der Fahnen träger einer besseren Zeichnung, größeren Plastik und reinerer Farbengebung bedarf. Von Anger er, der seit längerem in russischer Kriegsgefangenschaft sich befindet, einem auch in Mün chen 'bestgeschätzten Maler unserer Berge, sehen wir leider nur ein Bild, „Bergmahd", das besonders durch die farbig kühne Behandlung des Bergrückens

auf fällt. Von Fritz von Ebner, Innsbruck, sehen wir im Besitze des Ausstellers einen schon öfter mit Erfolg gezeigten römischen Bauer. Auch, das Bild der Sar- nerin wird viele Freunde finden. Dagegen ist das Selbstporträt, was Plastik und Hintergrund anbelängt, eine Zu flüchtige Arbeit. Sehr überrascht der junge Ma ler Hugo Atz wang er, nicht Paul Atzwanger, wie es irrtümlich im Kataloge heißt. Die Stilleben haben eine Farbenfrendigkeit und Leuchtkraft, daß man sie als Aquarell kaum vermuten nröchte

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 05.10.1913
Umfang: 12
Kohl und Schweinsrippen mit weißer Rübe. Das tat seinem leiblichen Menschen wohl. Der Mönch von Nissenbach ging durch die Gassen der Kaiserstadt und sah die feinen Mägd lein nicht und nicht die zarthüstigen Frauen. Er ging wie ein Mondsüchtiger und wachte erst auf im Saal der kaiserlichen Bildergalerie. Da schritt der Mönch von Nissenbach auf leichten Sandalen von Bild zu Bild. And sah sich einmal satt, — wie der leibliche Mensch vorhin satt — gegessen hatte. Im sechsten Saal, vor einer Madonna

Muriltos, blieb er stehen, als hätte er Wurzeln geschlagen. Zuerst sah er das Bild mit süßem Genießen cm, dann verzückt — und zuletzt, als er drei Stunden davor gestanden hatte, mit starrem, brennend for schendem, gierigem Blick. Die Madonna schallte ihn mit runden, großen, schwarzen Augen an, und ihr Mund lächelte. Dreimal kam der Mönch von Nissenbach wieder. And blieb vom Morgen bis zlim Abend. Am dritten Tag versäumte er sogar die Litanei. Dann wunderte er heimwärts. Staubig llnd müd

hob er den Blick. Er sah sein Bild umgleißt von goldenen Rahmen. Hub sah daneben deutlich, in grausamer Vision, wie er's vor Monaten gesehen hatte, das Vorbild: die dunkeläugige, die großblickende Madonna von Wien. Sah sie wie damals, als gefälliger Selbstbetrug die Vorstellung noch nicht getrübt hatte. Da ward ihm klar, daß er ein hölzern, kindisch steifes Bildlein gemalt hatte, nicht anders als die früheren. Er hatte dem deutschen Dirnchen eben nur schwarzes Haar und schwarze Augen aufge

an einem geweihten Bildnis, lebendig eingemauert. Lange, lange Jahre stand das Bild der geblen deten Madonna in einem staubigen Eckchen auf dem Dachboden der Pfarre von Nissenbach. Grün goldiges Flimmern umspann es an Spätnachmitta gen zur Sommerszeit, und weißliches Schneelicht huschte darüber im Winter — in hundertjährigem Wechsel. Die Pfarre von Riesenbach bekam wieder ein mal einen neuen Verweser. Der war einer von den Gründlichen und wollte sein neues Heim in allen Winkeln kennen lernen. Er kroch, trotz kni

sternder Augusthitze, bis auf den Dachboden. Der geistliche Herr sah sich die Balken an, in denen leere Eisenhaken stacken. Im Winter werden Schinken und leckere Würste daran hängen. Er zog die Läden und Fächer auf, die rotbäckige Aepfel, Mehl und Hülsenfrüchte aufnehmen sollten. Der Pfarrer sah endlich auch das alte Bild. Es lehnte au der Wand, er kehrte es mühsam um — die geblendete Madonna. Am Albend schlief er glücklich ein — zum ersten mal als Verweser von Nissenbach, dieser reichen Pfarre

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 20.08.1910
Umfang: 18
ist von den Geschwistern Elisabeth und Magdalena Walch gestiftet. Im linken Seitenschiff der Kirche finden wir der Seitentür gegenüber die Darstellung des Vesperbildes, Maria mit dem Leichnam Jesu im Schoß, ein Bild voll rührender Andacht. Im heiligen tiefen Mutterschmerz neigt Maria ihr edles kümmerliches Antlitz dem Leichname ihres Sohnes zu und drückt ihn voll Innigkeit an ihre Mutter brust. Ueber dieser Schmerzensgruppe beugt sich mitleidig und helfend der Liebesjünger im dunkelrot leuchtenden Gewände, heilige

. Das anschließende Bild stellt Maria Heimsuchung dar. Mit dem Wanderstab in den Händen ist die junge Gottesmutter über die im Hintergründe auf ragenden Berge Judas gewandert und steht nun vor dem Hause ihrer Base Elisabeth, die ihr mit inniger Freude und Ehrfurcht im Angesicht ent gegen geht. Unter der Schwelle des Hauses steht die ehrwürdige Gestalt des Zacharias. Einfach ist die Szene und doch so weihevoll. Leider hat dies schöne Bild noch keinen Stifter gefunden. Das dem Chor nächst stehende Bild des linken

, das die Jungfrauenweihe der himmlischen Schutzpatronin darstellt. Die sechs Fenster des Chores sind im allgemeinen noch vornehmer, prunkender, farben satter gehalten. Sie beginnen, allerdings nicht in genauer chronologischer Reihenfolge. Das erste Chorfenster an der rechten Seite stellt die Verkündigung dar, im Bild ganz mittel alterlichen Charakters, an Schongauer sich stark an lehnend. Die selige Jungfrau kniet in Andacht versunken da und wendet demütig ihr Haupt dem Himmelsboten zu. In der Höhe halten zwei Englein

den Baldachin auseinander, der das stille Gemach der Jungfrau sonst den Blicken verhüllt. Der grüßende Engel mit dem Zepter ist eine wahre Prachtgestalt. In mächtigen Lichtfluten schwebt der heilige Geist, vom Vater in den Höhen aus gehend, hernieder, um das heilige Geheimnis der Menschwerdung an der demütigen Magd des Herrn zu wirken. Unten trägt das Bild das Wappen und den Namen des Stifters Dr. Friedrich Vögele. Das zweite Chorfenster zeigt uns die Geburt der seligsten Jungfrau. In einem reich

des Apostel Johannes auf Pathmos in mächtig ergreifender Auffassung und leuchtenden Farben vor Augen. Ein Engel mit einer Lilie schwebt hernieder und weist den Propheten des neuen Bundes hin auf das Bild das in den Höhen erscheint. Johannes sitzt sinnend in farbenprächtigster Gewandung mit Buch und Feder da und wendet sein Haupt aufwärts, der von der Sonne umflossenen himmlischen Frau zu. Zu seinen Füßen ruht sein Evangelium und sein Evangelistensymbol, der Adler. Wie mild strahlt aus den Höhen

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Unterinntaler Bote
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Seite 12 von 14
Datum: 24.05.1913
Umfang: 14
hinüberspannte. Winter starrte immerfort das schöne Königskind an und sagte leise: „Ich sah ihn vor - einigen Tagen selbst, den „König von Rom". Im Prater —" „Dann müssen Sie auch Mitleid mit ihm haben!" rief die Gräfin. „Lesen Sie selbst, was der Knabe auf die Rückseite des Bildes geschrieben hat!" . % Sie wandte das Bild um, und Winter las die von Kinderhand geschriebenen Worte: „Liebster Vater! Ich bete jeden Tag für Dich, daß Du bald zurückkehrst. Ich liebe Dich von ganzem Herzen und sende Dir tausend

Grüße und Küsse übers Meer. Dein Dich ewig liebender Sohn Napoleon." Die Gräfin sah, wie Winter seine Rührung niederkämpste^ Da glaubte sie gewonnenes Spiel zu haben und sagte leise: „Nicht wahr, das ist weder Hochverrat noch Intrige — das ist nur ein Ausfluß kindlicher Liebe. Es liegt nichts Verbrecherisches darin, wenn Sie dieses Bild dem Kaiser überbringen — es ist im Gegenteil eine schöne und edle Tat. Sprechen Sie: dürfen wir auf Sie hoffen? Es ist ja auch nicht die geringste Gefahr

für Sie dabei. Denn als Gelehrter haben Sie auf Sankt Helena freie Bewegung, und es wird Ihnen daher ein leichtes sein, dieses Bild dem Kammer diener des Kaisers, Marchand, zu übergeben. Sie brauchen ihm bloß mit den Augen ein Zeichen zu geben, so wird er Sie ver stehen und sich Ihnen unauffällig nähern." Professor Winter erhob sich. „Frau Gräfin", sagte er, „diese Versuchung war stark, aber ich muß ihr widerstehen. So sehp mich auch das Schicksal des jungen Prinzen rührt, so kann dies mich doch nie

dazu verleiten, meine Pflicht zu.verletzen .und mein Wort zu brechen. Nehmen Sie dieses Bild zurück, Frau Gräfin; ich kann Ihre Bitte niemals erfüllen. Niemals!" wiederholte er mit Nachdruck. Die Gräfin nahm es mit zitternden Händen, versenkte es in die Tasche und sagte erblassend: „Mein Gott, so habe ich also vergeblich an Ihren Edelmut und an Ihre Menschlichkeit appelliert! Das ist bitter, das ist furchtbar! So soll also der Kaiser niemals das Bild seines Sohnes sehen, soll niemals seines Kindes Lippen

sich aufrichtig über diese Reise und über sein fernes, fast märchenhaftes Reiseziel. Auf dem weltentlegenen Eiland vollzog sich die Tragödie eines Gewaltigen, der einst Europa be herrscht und Königen Gesetze diktiert hatte! Nun war er ein ge fesselter, besiegter Löwe! ■ Unwillkürlich mußte Winter an die Sage von Prometheus, dem Titanen, denken, der zur Strafe dafür, daß er Zeus über listete, an einen Felsen geschmiedet wurde, wo ein Adler über ihn kreiste und ihm die Leber zerfleischte. Dieses Bild stand

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Sterne und Blumen
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Seite 6 von 12
Datum: 17.05.1914
Umfang: 12
„Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn man von dem, was ein Bild ausdrückt, fo gepackt wird, daß man darüber fast vergißt, wie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gehabt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter eines Handwerkers in einem kleinen Provinzstädtchen, so ziemlich das Dümmste, was ein aufstrebender junger Mensch in seinen Verhält

Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es stand immer eine Menge Bewunderer vor deni Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebensersassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehcnde Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal. in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar

nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. - Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser klciderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen

und hatte gesagt: „Sie müssen ihn frei geben. Das Elend einer Hungerehe wäre der Tod seiner Kunst. Ec leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, es einzugestehen. Ich weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diese Jugendtorheit." Sie hatte ihn freigegeben. Und deshalb hatte sie Anteil an seinem Künstlertum! Sein Kunstwerk war die Wunderblüte, die aus der Asche ihres Opfer erstanden, aus ihrer erwarteten Jugend, ihrem un- gelebten Frnuenleben. Sie blickte auf das Bild

, und der österreichisch-ungarische Botschafter in Nom, v. Merey, nahmen an den Beratungen teil. Die vier Diplomaten haben nicht nur die politische Lage eingehend be sprochen, sondern auch gesellschaftlich in freundschaftlichster Weise miteinander verkehrt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Graf Berchtold, Marchese di San Giuliano, Gräfin Berchtold, der italienische Botschafter Herzog Avarna und der österreichische Botschafter Ex. v. Mereh.

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Tiroler Post
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Seite 18 von 20
Datum: 15.05.1914
Umfang: 20
- mit und ohne H allen Preislagen Landeck. Menus 3p 153 „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn inan von dem, was ein Bild ausdrückt, fo gepackt wird, daß man darüber fast vergißt,Uvie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gehabt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter eines Handwerkers in einem kleinen Provinzstädtchen, so ziemlich das Dümmste, was ein aufstrebender junger

sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es- stand immer eine Menge Bewunderer vor dem Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebenserfassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar

nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen

und hatte gesagt: „Sie müssen ihn freigeben. Das Elend einer Hungerehe wäre der Tod seiner Kunst. Er leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, es einzugestehen. Ich'weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diese Jugendtorheit." Sie hatte ihn frcigegeben. Und deshalb hatte sie Anteil an seinem Künstlertum! Sein Kunstwerk war die Wunderblüte, die aus der Asche ihres Opfer erstanden, aus ihrer erwarteten Jugend, ihrem un- gelebten Frauenleben. Sie blickte auf das Bild

Botschafter in Wien, Herzog Avarna, und der österreichisch-ungarische Botschafter in Rom, v. Merey, nahmen an den Beratungen teil. Die vier Diplomaten haben nicht nur die politische Lage eingehend be sprochen, sondern auch gesellschaftlich in freundschaftlichster Weise miteinander verkehrt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Graf Berchtold, Marchese di San Giuliafio, Gräfin Berchtold, der italienische Botschafter Herzog Avarna und der österreichische Botschafter Ex. v. Merey. -— -4 INNSBRUCK wert

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Außferner Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 10.05.1914
Umfang: 20
» sc Durch i lagen Lage, f bi 1 ligt Kiavi« jeder . 3471 z Am bei der Hal Zweitrittel ( St. Anton a beträgt 3215 Jagdsreunde ff 4 r- 153 „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn man von dem, was ein Bild ausdrückt, so gepackt wird, daß man darüber fast vergißt, wie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gek>abt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter

, die die Lauscherin nicht verstand. Aber sie verstand, daß es Lob und Bewunderung war, und deshalb erfüllte sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es stand immer eine Menge Bewunderer vor den: Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebenserfassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemänd wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand

nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinen: Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht

an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen und hatte gesagt: „Sie müssen-ihn freigeben. Das Elend einer Hungerehe wäre der Tod seiner Kunst. Er leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, es einzugestehen. Ich weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diese Jugendtorheit." Sie hatte ihn freigegeben. Und deshalb hatte sie Anteil an seinem Künstlertum! Sein Kunstwerk war die Wunderblüte, die ans

der Asche ihres Opfer erstanden, aus ihrer erwarteten Jugend, ihren: un- gelebten Frauenleben. Sie blickte aus das Bild mit etwas wie mütterlicher Zärtlichkeit. Sie hatte es mitgeschafsen. Es überkam sie eine große, heilige Freude. Es war, als ob ein Strahl des sommersonnigen, lebenswarmen Bildes ans sie gefallen wäre und sie mit dem Glanze des Glückes und einer neuen, schönen Jugend übergossen hätte. Aber der Glanz kam nicht von außen, er kam aus ihr selbst. — Damals hatten sich wohl zweifelnde

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Unterinntaler Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 10.05.1913
Umfang: 16
sich im übrigen aber nicht weiter um sie. Heute wurde er zum ersten Male auf sie aufmerksam, als sein Knabe ihm sagte, daß Tante Resi ihn angehalten habe, für seine Mutter zu beten. Das verriet ein gutes Herz, einen edlen und frommen Sinn; er war ihr dankbar für diese zarte Aufmerksamkeit, für diese Pietät und Treue, die sie seiner verstorbenen Frau entgegenbrachte. Der Knabe betrachtete noch immer das Bild seiner Mutter und fragte dann plötzlich : „Papi, wo ist Mammali?" „Jnl Himmel!" gab der Professor

auf jedes Geräusch, das draußen auf den Gängen hörbar wurde; die beiden andern Damen bewachten einen zweiten Ausgang des Zimmers. In der Mitte des Zimmers stand ein kleiner, spitzbärtiger Maler in schwarzem Samtjackett und malte ein kleines Bild des Knaben, des blonden, blauäugigen Königs von Rom! „Monsieur Sibay," sagte der Knabe mit seiner hellen, befehlen den Stimme, „Sie müssen nicht nur mein Gesicht malen, sondern auch meine Gedanken mit hineinlegen und all meine Liebe! Mein Gesicht soll sprechen

sie inbrünstig. Noch einige Pinselstriche, und das Bild war vollendet. Der Maler trat zur Seite und sagte, sich tief verbeugend: „Sire, wenn Eure Majestät die Gnade haben und das Bild prüfen wollten — ich bin fertig." Rasch trat der Knabe vor das Bild und betrachtete es aufmerk sam. „Ja," sagte er, „das ist der junge Adler! Man sieht, wie ihm die Flügel gewachsen sind. Wenn er erst flügge ist — o, da soll die Welt staunen. Erzittern soll sie; denn ich will das- Werk meines großen Vaters vollenden

." Die Anwesenden schwiegen. Sie wußten, daß er gern solche Reden führte und von großen Dingen träumte. Von seinem Vater hatte er den Durst nach Abenteuern und die unersättliche Gier nach Ruhm geerbt, ohne zu wissen, wie unausführbar für ihn derartige Pläne waren. Im besten Falle blieben sie Phantasien einer kindlichen Seele. Seine Gedanken sprangen gleich wieder auf einen andern Punkt über. „Wenn nur mein Vater das Bild auch erhält!" sagte er.. „Gott verdamme die Engländer, die ihn bewachen

wie einen ge fesselten Löwen! — Henker sind sie, Kerkermeister! — Was meinen Sie, Gräfin?" „Wir wollen trotz aller Wachsamkeit der Engländer den Versuch machen, das Bild in Sankt Helena einzuschmuggeln," sagte die Gräfin. „Hoffentlich gelingt es uns." „Das gebe Gott," sagte der Knabe und drückte seine Lippen auf die noch feuchte Leinwand. „Diesen Kuß sendet der König von Rom seinem großen Vater!" Der Maler verließ, nachdem er vor dem jungen König ritter lich das Knie gebeugt hatte, das Zimmer und wurde

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 15.03.1916
Umfang: 4
damit beschäftigt, eine Reihe neuer Münzen zu prägen, "die demnächst zur 'Ausgabe gelangen werden. Es sind dies in erster Linie Zwanzig hellerstücke aus Eisen, die aus'der Rückseite das neue kleine Reichswappen Hagen werden. Die Vorderseite dieser Geldstücke wird das Bild des bereits eingeführten neuen Zehnhellerstückes ausweisen, nur mit dem Un terschied, daß an Stelle der Ziffer 10 die Ziffer 20 in den neuen großen Typen tritt. Das eiserne Zwanzig hellerstück wird etwas größer sein als die bisherigen

anschauliche und packende Bilder dieser Kämpfe erhalten, wie sie uns in den neuesten Heften des „Völkerkrieg" (67 und 68 ) von den im Mai, Juni und Juli 1915 an der Front zwischen Maas und Mosel, bei St. Mihiel, in Lothringen und in den Vogesen vorgefallenen Kampfhandlungen gegeben werden. Da gewinnen wir ein rechtes, eigentümliches Bild von dem, was moderner Krieg heißt, und erhalten zuverlässige Anhalts punkte für die Beurteilung des Kampfwerts und der Leistun gen der eigenen und feindlichen Truppenteile

. Neben den ohne Ausnahme vrächtigen Einzelschilderungen weiß der „Krieg" das Bild des Kriegstheaters wieder durch wertvolle Aufsätze wie über „Lastkraftwagen" und vom „Luftkampf an der Westfront" so rund und vollständig als nur möglich zu machen. Von den Bildern, die besonders in Heft 69 von feinem land schaftlichen Reize sind, möchte man fast sagen, sie werden von Heft zu Heft schöner. Jedenfalls krönenen sie das Werk der mit allgemein anerkanntem Fleiß und Geschick bearbeiteten Hefte. Junges

Irmsbruok« Triumph-Kino Maria Theresienstraße Nr. 17—19. ♦ *, ♦ Fernsprecher Nr. 178 und 531. m m OH M Spielplan vom Donnerstag den 16. März bis einschließl. Samstag den 18. März 1916. Der neueste deutsche Bericht von den Kriegsschauplätzen. Das Geheimnis der Mumie Verbrecher-Schauspiel in 3 Abteilungen. Die ersten Erlebnisse des Meistergeheimpolizisten Joe Ienkins. In der Hauptrolle Einar Zangenberg. Eine geradezu verschwenderische Fülle höchst eigentümlicher Gedanken findet von Bild zu Bild

zu trennen, und die ganze Erzählung müßte ein Buch werden, weshalb wir diesmal weiter nichts verraten, als nur das, daß der jenige, welcher diesen Film gesehen haben wird, von dessen Inhalt ganz überrascht, dieses Bild seinem Nachbarn bestens empfehlen wird. WM" Als Einlage: Herrliche Hochgebirgsaufnahmen. Deutsche und österreichische Skilauf-Lehrabteilungen in den Zillertaler Alpen. Unterkunfts-Haus Berliner-Hütte. In 10 Tagen werden dort je 450 Mann, die in der Berliner-Hütte Unterkunft finden

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 19.05.1914
Umfang: 16
» tagemu OOOOOOOOOOOOOOOOOO „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn inan von dem. Was ein Bild ausdrückt, so gepackt wird, daß man darüber tast vergißt, wie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gehabt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter eines Handwerkers in einem kleinen Provinzstädtchen, so ziemlich das Dümmste, was; ein aufstrebender junger

sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es stand immer eine Menge Bewunderer vor dem Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebensersassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar

nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen

-ungarische Botschafter in Rom, v. Merey, nahmen an den Beratungen' teil. Die vier Diplomaten haben nicht nur die politische Lage eingehend be sprochen, sondern auch gesellschaftlich in freundschaftlichster Weise miteinander verkehrt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Graf Berchtold, Marchese di San Giuliano, Gräfin Berchtold, der italienische Botschafter Herzog Avarna und der österreichische Botschafter Ex. v. Merey. * I Herausgeber: Vsttiroler preß-Konsortium. - Verantwortlicher Redakteur: Robert

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 28.07.1917
Umfang: 8
Stimmungsbilder, wie z. V.: „Morgenaufgang am Stilfserjoch" und „Soldatengräber im Tofanagebiet", fesseln hier das Gemüt und zwingen zu ehrfürchtigem Staunen über die majestätische Hochgebirgswelt, in deren Schluchten und Felswänden die Schönheit der Natur mit dem Verderben des Todesgrauens um die Palme des Sieges ringt. Staunend stehen wir auch vor der eisgepanzerten „Radiostation in 3500 Meter Höhe", vor dem „Blick auf den Monte Darena mit erobertem italienischen Panzerwerk", welches Bild

eine sehr große Aufnahme der Stellungen vor und nach der Mai-Offensive am Plateau von Vielgereuth, im Pa- subiogebiet, Valsugana, Stilfserjoch, Pustertal u. a. Besonders sehenswert sind die Fernaufnahmen feind licher Kampfbestigungslinien und italienischer Stellun gen. Aufnahmen des Ortlergebietes mit dem höchsten Schützengraben der Welt, dann eine Quer linie durch ganz Tirol auf 100 Kilometer und ein Bild, das das höchste Geschütz im Tonale-Abschnitt darstellt. Haben wir zum Schluß noch die gelungenen Photo

graphien vom Besuch unseres Kaisers in Südtirol, von Ihren kaiserlichen Hoheiten den Erzherzogen Eugen, Friedrich und Leopold Salvator, sowie die Charakter köpfe einiger Standschützen-Typen betrachtet, dann be treten wir den zweiten R a u m der fernphotographi- schen Abteilung. Hier fällt uns vor allem ein großes Bild vom Asticco-Tal in dir Augen, in dessen Hintergrund wir das eroberte italienische Panzerwerk Campo longo, das auch im großen gezeigt wird, sehen! Für die Kuft sieiner besonders

- stellung und als besondere Merkwürdigkeit ein erobertes schweres italienisches Schiffgeschütz am Danteplatz in Trient. Seltsam mutet uns das Bild an, auf dem das von erbeuteten Waffen umgebene Dantedenkmal gezeigt wird. Im dritten Raum lernen wir die Wirkungen und Leistungen der Fernphotographie deutlich kennen; denn hier stehen wir vor Bildern, die aus 4, 5. 6 und 13 Kilometer Entfernung ausgenommen sind, an Klarheit und Schärfe ihrer Einzelnheiten aber trotzdem nichts zu wünschen übrig lassen

. Das sehen wir besonders an der Fernaufnahme der Valsugana, die eine in Trümmer geschossene Stadt darstellt, an einer Fern aufnahme des großen italienischen Werkes Preggazena und an der „Befestigten Bergspitze der Italiener". Einen großen Flächenraum nimmt das prächtige Blatt „Tonale-Paß" ein. Das Bild „Schwalbennest" ver anschaulicht die förmlich in die Felsen gehauenen Unter stände unserer Soldaten. Außer mehreren Ausnahmen von den Dolomiten sind hier noch besonders sehens wert: Die aus 3 Kilometer

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 20.04.1913
Umfang: 16
. „Natürlick wärst d' dumm!" echote der behäbige Gamswirt. „So a Bild kriag i nit alle Tag' wieder!" „Joa, is es denn au' g'wiß a richtiger Matthias Schmid?" „Dös will i moane!" Und flüsternd fügte er hinzu: „I sag's nit gern laut, weil d' Stadtleut' mir so oft schon dos Bild hab'n abschwätz'n woll'n. Erst neulich hat mir oaner fünfhundert Gulden derfür bot'n." Der Gamswirt schlug die Hände überm Kopf zusammen. „Was, fünfhundert Gulden! Dös is ja a Vermög'n!" schrie er staunend. „Willst glei' 's Maul

ich mich, oder sagten Sie, daß Sie selbst einen Matthias Schmid besitzen?" wandte sich Haller jetzt direkt an Bachhoser. Ter klopfte.umständlich stine Pfeife aus. Und erst nach einer längeren Pause verflieg er sich zu einem harmlosen „Joa". „Könnte ich das Bild einmal sehen?" erkundigte sich Haller. „Nit guet." „Und weshalb nicht?" „Weil mei' Weib in derselb'n Kammer im Bett liegt." Haller erschrak sichtlich. „Hat Ihre Frau eine ansteckende Krankheit?" „Dös grad nöt," meinte Bachhoser. „'n Bub'n hat sie vor acht

. Und nachdem Haller den kleinen Weltbürger genügend bewundert und in Gestalt eines Goldvögeleins seinen Tribut entrichtet, fand der Hausherr sich bereit, seinen Schatz zu zeigen. Es war dies ein wirklich schönes Gemälde, mit echten Matthias Schmidschen Gestalten bevölkert. Und zwar stellte es eine Tiroler Wein lese dar. Hallers Augen strahlten. „Ist das Bild auch gezeichnet?" fragte er vorsichtig. „Und ob. Sehen S', links unten steht deutlich ML 8." „Woher haben Sie es?" „Mei'm Schwager sein Onkel

war der Sohn von 'em gut'n Freund vom alt'n Schmid, 'em Vater des Matthias," berichtete der Bachhofer. „So, so!" Das Bild gefiel Haller von Minute zu Minute besser. „Nun, wieviel soll es kosten?" fragte er so ruhig wie möglich. „I Hab' selber mei' Freud' dran und möcht's eigentlich nit hergeb'n." „Nun, sagen wir dreihundert Gulden," schlug Haller nun unbe kümmert vor. „Ha, ha," lachte der Bachhoser Franzl, „wenn i's für dreihundert hergeb'n würd', käm' i mit Herrn Obermeier unter'nander." „Wer ist der Herr

an der neuesten Errungenschaft hatte, gönnte sie ihm diese von Herzen. Be- sonders, als jeder, der das Bild bewunderte, den guten Griff pries, den Haller hierbei gemacht. Denn jedermann versicherte, daß ein Matthias Schmid Tausende wert sei. An Weihnachten ging eine beträchtliche Sendung von Eßwaren und Spielzeug an die Back hoferscke Familie ab. Und als ein neuer Sommer ins Land zog, finden wir den dank baren Rentier wiederum in der „Goldenen Gams" zu L. Haller wurde nicht wieder erkannt. Sein langer

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 20.02.1918
Umfang: 4
-Roman von Erich Lbenstein. Vera fuhr sich über die Stirn. „Ich verstehe nicht, was Sie meinen. Kennen Sie denn den Mörder?" Hempel zog eine Photographie aus der Tasche, die er nach dem Wawra abgetansten Bild angefertigt hatte. Alles Beiwerk war weggelassen und lediglich der Kopf des erwartungsvoll in die Ferne starrenden Mannes war daraus zu sehen. Vergrößert, scharf Umrissen in den Li nien durch die grelle Beleuchtung, trat der lauernde, raub tierartige Ausdruck dieses Kopfes noch viel deutlicher

zu tage, als auf dem Originalbild. „Dies ist das Bild des Mörder!" Schaudernd starrte Vera darauf nieder. „Welch unheimliches Gesicht! Und dieser Mann soll Fräulein Spras Herzen nahe stehen? Das kann ich nicht glauben!" „Nun, er wird ja nicht immer so — unheimlich aus- sehen. In diesem Augenblick glaubte er sich eben allein und unbeobachtet, da kam der wahre Ausdruck seines We sens zum Vorschein. Später, als Fräulein Spira kam — denn er erwartete sie eben zu einem Stelldichein — wird er vielleicht

sanft und liebevoll dreingeblickt haben." „Wer machte das Bild?" „Ein kleiner unbekannter Photograph, der ausgegan gen war, Naturstimmungen feftzuhalten, und dabei diesen Mann zufällig aus sein Bild bekam. Eigentlich aber möchte ich sagen: die Vorsehung schuf dieses Bild!" ^ wartete wirklich auf Fräulein Spira?" „Ja. Ich besitze noch ein zweites Bild, das beide zu sammen zeigt. Und Sie begreifen: wenn es nicht Liebe war, was sie zu ihm führte, so kann es nur Mitschuld sein! Denn ohne Grund

«Fritz". Natürlich soll er ein Wunder von Hochherzigkeit Güte und Edelmut sein —" „Gerade danach sieht er aber doch nicht aus — wenn es dieser Mann ist, besten Bild Sie mir zeigten!" „Nein, darnach sieht er nicht aus, und deshalb laste ich auch die Möglichkeit offen, daß „Fritze" eine zweite Per sönlichkeit ist. Immerhin aber kann er sich Fräulein Spira gegenüber verstellt haben oder sie sah ihn eben durch —. 50? • des Publikums umso mehr Anklang finden wird, als auch die r. winftaussichten

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 07.08.1909
Umfang: 12
und Meister gebeten, ihr» Söhne und Lehrlinge zu derselben zu schicken. Einen patriotischen Festabeud veranstaltete letzten Sonntag der Kath. Arbeiterverein für Thaur und Umge- gebung im Saale beim Stangl. Die Vortragsordnung war folgende: 1. Josef Speckbacher, Gedicht von Graf Wicken burg. 2. Speckbacher-Lied, gemischter Chor von Josef Pem- baur. 3. Anderl Speckbacher, Gedicht. 4. Anderl Speck bacher, lebendes Bild. 5. Speckbacher auf der Flucht beim Hoppichlerbauer, Szene aus „Speckbacher

", von Ferdinand v. Scala. 6. Schlacht, lebendes Bild. 7. Tiroler Adler, Männerchor von Schenk. 8. Huldigung, lebendes Bild. Der gute Besuch bewies, daß dieser junge, strebsame Verein sich bereits großer Beliebtheit erfreut. Ein neuer Gendarmerieposten, bestehend aus 2 bis 3 Mann, soll in nächster Zeit in Thaur errichtet werden. Feldmäßiges Schießen. Die k. 1 Bezirkshauptmann schaft Innsbruck verlautbart, daß der Gefechtsschießplatz auf der Thaurer Mure am 12., 16. und 17. August, sowie am 1. und 2. September

K oder Arrest von 6 Stunden bis 14 Tagen be straft. Unterinntal. Volders. Im hiesigen Servitenkloster weilt gegenwärtig zur Sommerfrische der Hochw. Herr Generalsekretär U. Valentin Blaas aus Rom. — In der Kapelle des Schlosses Aschach, das der Frau Walter aus Venedig gehört, wird der Bild hauer Herr Bachlechner aus Hall demnächst einen stilvollen Tabernakel aufftellen. — Vom hiesigen Verschönerungsverein wurden längs des Voldertalerweges zwölf Sitzbänke auf gestellt. Volder-Wildbad. Das bestbekannte

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 18
Datum: 27.05.1911
Umfang: 18
(Krems); für Gesang: Ettel Josef (Hohenelbe), Halatschka Jda (Gröding), Fr. Rellich Domenicus (Innsbruck) und Weber Ignaz; für Orgel: Fr. Merkte Lorenz und Fr. Pudmensky Moriz. Uikerarisches. Die Krönungsfeierlichkeiten in England wurden mit der dieser Tage in London statt- gefundenen feierlichen Enthüllung eines Königin Viktoria-Denkmals wirkungsvoll eingeleitet. Oester reichs Illustrierte Zeitung reproduziert im eben erschienenen Hefte 34 ein Bild des prachtvollen Monuments. Um dieses Bild

. Von den übrigen Aktualitäten verdient eine Gruppenaufnahme der Teilnehmer vom I. österreichischen Tuberkulose-Kongreß, ein Gruppenbild vom Bundestag der österreichischen Frauenvereine, eine Gesamtansicht der Inter nationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden, eine intereffante Aufnahme von der Eröffnungsfeier lichkeit im Kaiserin Elisabeth-Bade in Teplitz rc besondere Erwähnung. Jntereffe erweckt auch ein Bild der Führer der mexikanischen Revolutions- bewegung. Wir sehen da den Enkel Garibaldis

, der, dem Beispiele seines berühmten Großvaters folgend an der Seite von Freischärlern kämpft, den präsumptiven Präsidenten Madero, den heftigsten Widersacher des gegenwärtigen Regimes Diaz u. a. m. Die Nummer enthält weiters ein Bild von der Grundsteinlegungsfeier des evan gelischen Vereinsheimes in Wien, ein Porträt des jüngst verstorbenen ehemaligen Hofopern direktors Mahler u. s. v. a. mehr. Ein Jubiläums artikel mit vielen Illustrationen, hervorragende Werke aus der Jubiläumsausstellung des Wiener

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 13.12.1913
Umfang: 20
3 blieben bei Eintritt des ersten Erdstoßes mit einem harten Ruck stehen; mehrere Passagiere erlitten hie durch Verletzungen. Die gestohlene „Monna Lisa" aufgefunden? Aus Florenz wird telegraphiert: Der „Agencia Ste- fani" zufolge wurde die Monna Lisa bei einem Mann namens Vinzenz Peruggio aufgefunden, der, wie es scheint, das Bild von Paris mach Florenz ge bracht hat. Er bot es dem Antiquitätenhändler Ger- ri zum Kauf an. Dieser verständigte, da er Verdacht schöpfte, sofort den Museumsdirektor

und den Di rektor der schönen Künste, worauf Perua-no verhaf tet und von der Polizei einem längeren Verhör un terzogen wurde. Er gestand, daß er der eigentliche Dieb des Bildes sei. — Aus Rom wird noch ^be richtet: Der Generaldirektor der schönen Künste, Ricci, hat von Florenz aus dem Unterrichtsminister Credaro telegraphiert, daß das Bild der Gioconda wiedergefunden worden ist. Das Bild war einem florentinischen Altertumshändler angeboten worden.' Da dieser Verdacht schöpfte, setzte er sich mit Poggi

, dem Direktor der Florentiner Museen, in Verbin dung, der die Nachricht Ricci mitteilte, worauf sich dieser sofort nach Florenz begab. Der Mann, in dessen Händen sich das Bild bis jetzt befand, ist ein in Paris weilender Italiener. Er erklärte beim Ver hör, daß er den Diebstahl im Louvre begangen habe, um alle von Napolenon in Italien begangenen Diebstähle zu rächen. Das Bild ist nun 'beschlag nahmt und nach Rom gebracht worden. Sturzflüge mit Passagier. Der bekannte Flug künstler Pegoud stieg am Donnerstag

, ist gegenwärtig im Haag zu sehen und er regt in der Kunstwelt das gebührende Aufsehen. Wie im „Cicerone" berichtet wird, stammt das Bild, das bis heute unbekannt geblieben war, aus England. Es stellt einen Mann in blauer Hemdenbluse dar, wie sie noch bis vor einem Jahrzehnt in Holland all gemein von den Müllern getragen wurde. Der Dargestellte, der sich augenscheinlich soeben einen Gänsekiel zugeschnitten hat — er hält ihn in der einen Hand und in der andern ein Messer — hat eiüen Stoß geöffneter

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 21.05.1910
Umfang: 12
, Hans Bren- dicke mit Namen, den Erau Stadtrat Felbel kennen gelernt, war nach voraufgegangenen geschäftlichen Verhandlungen mit der Her stellung des Doppelbildnisses betraut worden. Und er weilte bereits seit einer Woche in Rotenfels, um sich seiner künst lerischen Mission zu eutledigen. Daß da? Bild vortrefflich werden würde, unterlag nach dem Urteil der Frau Stadtrat schon jetzt nicht dem mindesten Zweifel. Es war der Phantasie des Künstlers gelun gen, sich bei der Darstellung der Mama

vor einer Thronnische das auf der Brüstung stehende Kind, indes mit Rosen bekränzte Engel mit brennenden Kerzen sich herandrängen. Kompositionen voll feierlicher Repräsen tation sind die Anbetung der Könige in den Uffizien zu Florenz und in der Eremitage zu Petersburg. Das Bild in den Uffizien, das vielleicht unter dem Einfluß des jungen Leonardo enstanden ist, weist bemerkens werte Porträtfiguren aus der Familie der Medici auf, in derer Auftrag es gemalt wurde. Der religiöse Vorwurf ist auf diesem Bilde, das viele

als das bedeutendste Werk des Meisters ansehen, beinahe nur ein Vor wand, denn die Aufmerksamkeit des Be schauers richtet sich weniger nach der kleinen Gruppe der Muttergottes mit dem Jesus kinde und des heiligen Joseph, als vielmehr nach dem großen Hofstaat der Mediceer, den Botticelli mit den vielen charakteristischen Gestalten in kostbaren Gold- und Seiden stoffen abkonterfeit hat. Vasari berichtet, daß dieses Bild „bei den Zeitgenossen so allgemeine Bewunderung erregte und dem Meister Sandro so hohen Ruhm

er eine in der Muschel von Windgöttern unter einem Rosen regen über das Meer getriebene nackte Venus, die sich jetzt in den Uffizien zu Florenz befindet, den Frühling (in der Akademie zu Florenz), die Verleumdung des Apelles (ebendort) nach Lucian. Die Geburt der Venus, um 1485 in Wasserfarben gemalt, ist ein Bild von wun derbarem Farbenreichtum, in dem er ein berühmtes an.ikes Kunstwerk, die mediceische Venus in malerischer Freiheit nachbildete. Angeregt wurde er dazu durch einen homerischen Hymnus

mutlich später entstandenen Bilde. In diesem Frühling spiegelt sich der heitere, festliche Geist d^r Liebessonette Lorenzos von Medici und der Dichtungen seines Freundes Angelo Poiiziar.o wieder. Die Ausgestoßene ist ein Bild von starkem Empfindung»- und Stimmungsgehalt und mutet uns wie das Werk eines modernen Seelenma'ers an. Zu den letzten Bildern gehört die Grab legung Christi in der Pinakothek in München. Als Kenner der heimatlichen Liter?tur betrieb Botticelli e'frig das Studium Dantes

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 04.10.1912
Umfang: 8
, die maze kräftige. sehnige Gestalt eines Tiroler Bauern, wie ; er mit der Sense die reife Frucht abmäht. Schlicht j und einfach, eine dunkle Hose, ein gestrickter, weißer Janker, ein paar alte, grobe Schuhe bilden die Arbeitskleidung des Bauern, wie sie uns in den Bergabhängen bei der schweren Arbeit begegnen, und dieses einfache Bild hat Egger als Gedanken zu seinem neuen Bild: „Die Ernte" gewählt. Bei der Arbeit sucht Egger die Motive zu seinen Gemälden. Die Objekte seines Pinsels, die Realistik

seiner Bilder sind nichts anderes als die lebenswahre Sprache von harter Arbeit, die getreue Schilderung der Wirk lichkeit. Diesen tiefen Gedanken hat der Künstler auch in seinem neuesten Werk zum Ausdruck gebracht und wer sich bemüht, wird des Meisters Werk auch verstehen, umsomehr, wenn man ihn selbst malen gesehen. Ein Blick auf das Modell und das Ge mälde sagte selbst dem Laien viel — denn lebens wahr und wuchtig entsteht im Bild die Figur des Bauern mit der Sense unter dem Pinsel des Künstlers

. Je länger man Modell und Bild mit einander vergleicht, desto großartiger erscheint die Wiedergabe, desto lebenswahrer auch das Gegen stück : „Die Saat". Zwei herrliche Stücke, echte Egger-Gemälde sind „Saat" und „Ernte", zwei Bilder aus dem Berg, leben, beide mitten in Bergen entstanden. Zwei einzige Figuren und doch zwei ganze Szenen voll Kraft und Leben, zwei Bauerntypen und jede spricht mehr wie manch figurenreiches Gemälde. Je länger man die zwei Bilder besieht, desto wirkungsvoller donischen Berge

! Es wird sozusagen der Gedanke zum Bild. Man glaubt selbst mit auf dem Acker zu stehen, die schweren Tritte be§ Sämanns zu hören, zu sehen, wie er mit schwieliger Hand die Saat ausstreut oder wie die reiche Frucht unter der Wucht der Sensenhiebe als Ernte zur Erde fällt. Zwei Gedanken, einfach und schlicht in der Darstellung, aber groß und monumental in ihrer Wirkung. So hat denn Egger-Lienz in den Ferien seine Werke wieder um zwei Gemälde bereichert, die sich würdig an die vorhergehenden anreihen

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