, die maze kräftige. sehnige Gestalt eines Tiroler Bauern, wie ; er mit der Sense die reife Frucht abmäht. Schlicht j und einfach, eine dunkle Hose, ein gestrickter, weißer Janker, ein paar alte, grobe Schuhe bilden die Arbeitskleidung des Bauern, wie sie uns in den Bergabhängen bei der schweren Arbeit begegnen, und dieses einfache Bild hat Egger als Gedanken zu seinem neuen Bild: „Die Ernte" gewählt. Bei der Arbeit sucht Egger die Motive zu seinen Gemälden. Die Objekte seines Pinsels, die Realistik
seiner Bilder sind nichts anderes als die lebenswahre Sprache von harter Arbeit, die getreue Schilderung der Wirk lichkeit. Diesen tiefen Gedanken hat der Künstler auch in seinem neuesten Werk zum Ausdruck gebracht und wer sich bemüht, wird des Meisters Werk auch verstehen, umsomehr, wenn man ihn selbst malen gesehen. Ein Blick auf das Modell und das Ge mälde sagte selbst dem Laien viel — denn lebens wahr und wuchtig entsteht im Bild die Figur des Bauern mit der Sense unter dem Pinsel des Künstlers
. Je länger man Modell und Bild mit einander vergleicht, desto großartiger erscheint die Wiedergabe, desto lebenswahrer auch das Gegen stück : „Die Saat". Zwei herrliche Stücke, echte Egger-Gemälde sind „Saat" und „Ernte", zwei Bilder aus dem Berg, leben, beide mitten in Bergen entstanden. Zwei einzige Figuren und doch zwei ganze Szenen voll Kraft und Leben, zwei Bauerntypen und jede spricht mehr wie manch figurenreiches Gemälde. Je länger man die zwei Bilder besieht, desto wirkungsvoller donischen Berge
! Es wird sozusagen der Gedanke zum Bild. Man glaubt selbst mit auf dem Acker zu stehen, die schweren Tritte be§ Sämanns zu hören, zu sehen, wie er mit schwieliger Hand die Saat ausstreut oder wie die reiche Frucht unter der Wucht der Sensenhiebe als Ernte zur Erde fällt. Zwei Gedanken, einfach und schlicht in der Darstellung, aber groß und monumental in ihrer Wirkung. So hat denn Egger-Lienz in den Ferien seine Werke wieder um zwei Gemälde bereichert, die sich würdig an die vorhergehenden anreihen