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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 26.11.1910
Umfang: 16
Herren saßen im großen Ausstellungs saale, wo sie im Stillen die Triumphe genossen, die das Bild feierte. Niemand ahnte, daß der Künstler, den gar mancher gern gesehen hätte, so nahe sei, achtlos gingeil die meisten an den ruhig dasitzenden Herren vorüber. Der Künstler hatte mit „A. Stohr' gezeichnet. Am folgenden Tage reiste der Papa ab. Kurt hatte ihm versprochen, so um Mitte Dezember abzureisen, nachdem er alles geregelt habe und die neue Wohnung fertig und eingerichtet sei.' Auf dem Buhnhofe

?' Mit anscheinender Gleichgiltigkeit griff Else nach dem Blatt, innerlich konnte sie aber kaum die Zeit erwarten, darin zu stöbern, ob vielleicht über ihren Kurl etwas darin stehe. „Dich wird nichts darin interessieren, Else.' ^Neiu?' gab sie nur kurz zur Antwort und beg^n zu lesen. .Papa, was ist das für ein Mann, der ^ A '-Ztöhr, der das große Bild in der Weihuachls- ausstellung gemalt hat; das Bild muß ja groß» artig seiu. Höre einmal, was die Zeitung schreibt: „„In der Weihnachtsausstellung in München

. Hinter ihr das Beil noch zum Schlage erhoben, stürzt ein hunnischer Krieger, durch bohrt von dem Speere eines bloildlockigen Ger manenkriegers. Man kann das ganze Werk nur als einzig in seiner Art, auch in der Durch führung gut gemalt, bezeichnen. Dem bisher un bekannten Künstler dürfte eine glänzende Künstler lausbahn bevorstehen. —'' Hast Du den jungen Mann auch dort ge» sehen? Warum steht über Kurt sein Bild nichts drin? Was hat er denn gemalt?' „Oh, ganz gutes, wird auch schon erwähnt sein, vielleicht vorher

Tage, dann kommt Kurt ja selbst her, da wirst Du ja sehen, ob er wie solch ein Künstler aussieht!' * » * Wieder ist der Weihnachtsabend herange kommen und wie vor einem Jahre ist Kurt in Elses kleinem Salon, der an das große Zimmer anstößt, von den: die ersten Tannendüste eines angebrannten Zweiges herein duften. Heute ist Kurt kein unruhiger Warter, nein, er stellt ein Bild auf und zwar so. daß es mitten in der geöffneten Tür steht, deren Flügel leicht an gelehnt

in das Weihnachtszimmer uud steht neben Else, als sie sich vom Klavier erhebt. „Was ist das?' fragen alle ganz perplex über das herrliche Gemälde, das bisher niemand im Rahmen der Tür gesehen Halle. „Ist das nicht jenes so gepriesene Bild von der Münchener Ausstellung?' fragt Else leise. „Jawohl,' antwortete strahlend und sich die Hände reibend der Papa, „hatte ich Dir nicht ge sagt, Goldkind, daß ich selbst den jungen Künstler getroffen habe?' „Und das Bild hast Du mir gekaust, Papa?' „Nein, meiu Kleinchen

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 15.01.1944
Umfang: 6
Schönheit und wuchtig« Origi nalität in den letzten Jahren vor dem Weltkriege bereit» internationalen Ruf ernmgen und alljährlich von Tausende^ von Gästen aus allen Ländern besucht wurde. ' Ring» um dieses NatuMeater «in wqhres Jahrmarkttreiben. Würstl- und Erstes Bild: Jährmarkt in Älgund... Grausamer Steuerdruck und. militärischer Dienst- zwang bedrücken die Bauers!... Frau- .zosenhaß lodert empor... - Der „Eggek Hans' . halbes besonders scharf auf die „Blau-Weißen'. Aber^ noch heißt es „kuschen

Wells Schofa sein, weil sie still höbn beim Schern und Obstechen. Wie die Schofa seids! Grob wia die Schofa!' Aber es ist zwecklos. „Heut miaßn mlär lns nou untnduckn.' Eine meisterliche Exposition. t Zweites Bild: Tief drinnen im wildbachumrauschten Paffeiertal... In der.,Stube des Sand wirtes ... Geheimnisvolle Boten -- kom men und gehen auf den nächtlichen Pfa den des , sturmumtobten Jausen., Die Frucht ist xeif... die Bäche bringen Sagmehl....der Sturm bricht los... der Landsturm rückt

aus. Scklacht am Berg Jsel und Heimkehr der Sieger... Le ibende Bilder. vow unveraeßllcher Leucht kraft,-.„als hätte sie Meister Defreggers genialer Pinsel auf riesenhafter^ Lein wand hingezaubert. Drilles Bild: ' Hofers Höhe und Ehrentag in Inns bruck... Ueberreichung der von Kaiser Franz verliehenen Chrenkette... Speck bachers schnittiges Raffegesicht taucht auf. Bleies Bild: - Die Schlacht am Küchelberg. Die pak- kendste Szene, sich abspielend mitten auf dem Boden des historischen Geschehens

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 22.08.1923
Umfang: 6
über eine neue Honorargrundlage erfolgen, den Kampf um ihre bedrohte Existenz mit allen Mit teln aufzunehmen, auch nicht vor einem ollge meinen- Behand.nngsstrelk zurückzuschrecken. Augpo^erkehr in Deutschland. Die deutsche Statistik oes Lufl^u'iverkehres gibt im allge meinen kein sehr günstiges Bild, wie wir der „Luftfahrt', der Zeitschrift des Deutschen Luft- sahrtverbandes entnahmen. Allerdings haben die Flugzeuge (Luftfchiffverkehr, den es in Deutsch, land vor dein Kriege, durch die „Delag' — Deutsche

Bildübertragungsverfahren ein Indirektes entwickelt und praktisch eingeführt hat. Die zu übertragende Photographie wird dabei, wie dies üblich ist, mittelst eines Rasters zerlegt, wobei jeder 'Punkt des Bildes durch zwei Koordinaten angegeben werden kann, wie man dies von den mit Ziffern und Buchstaben de zeichneten Quadraten unserer Stadtpläne kennt. Außerdem >wivd das Bild aber auch nach seinen Grauabftufungen in 5 Grade von Schat tierungen zerlegt, indem man einfach die Flecken von verschiedener Helligkeit, aus !denen

eine Photographie besteht, -umrändert und mit der Nummer jenes Schattierungsgrades bezeichnet, der '-ihnen jeweils am ähnlichsten ist. Man er hält dadurch gewissermaßen eine dritte Koordi nate, und wenn dies geschehen ist, braucht man nichts weiter zu tun, als diese drei Bestim- muNHsstücke wie ein Börsentelegromm dem Empfänger zu depeschieren, der sich nach ihnen auf dem umgekehrten Weg das Bild rekonstru iert. Die zwischen Sende- und Empfangsbild trotz der Primitivität des Verfahrens entstehende

Nebereinstimmung ist staunenswert groß, und trotz ihrer Umständlichkeit hat sich diese Art von Uebertragung im amerikanischen Zeitungsdienst eingebürgert. So konnte beispielsweise ein großer Brand in Neuyork von den Zeitungen der Westküste binnen 2^ Stunden im Bild ge zeigt werden, zu einem Zeitpunkt also, wo selbst die Löscharbeiten noch nicht beendet waren. Täglich um t? Uhr mittags erscheint die «Meraner Zeitung'! Sie bringt da her am frühesten die letzten telegraphischen Berichte und Kurse. Kurort Aleran

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 01.02.1873
Umfang: 4
den lebhaftesten Widerspruch. Demzufolge wurde der Abbruch der Eisdecke bi» auf weiteres si- stirt, indem Hr. Ludwig Tschugguel die Ge fälligkeit hatte, die Benutzung des Eises aufso lange zu gestatten, als die WitteruogSverhältnifse überhaupt dem Eislaufe günstig sind. Schon gestern Nach mittags wurde auch die Eisfläche schon wieder recht munter befahren. (Ein Bild Deffereggers.) Unser berühmter LandS- mann, Maler Desseregger. welcher den Winter über in der freundlichen Villa Moser wohnt, hat so eben

ein prachtvolles Genrebild. »Die Bettellänger', vollendet, und über gestelltes Ansuchen dessen Aus stellung in Bozen au den Tagen 2 und 3. l. MtS. von 9 Uhr Vorm. bis 4 Uhr Nachm. im obern Mer- kantilsaale zu einem wohlthätigen Zwecke freundlichst gestattet, bevor es an den Besteller in München ab- gesendtt wird. Wer je ein Bild Deffereggers gesehen, wird sicher von dessen schaffendem Genius überrascht und entzückt gewesen sein und so können wir unserm Publikum nur dringend empfehlen, die Gelegenheit

nicht zu verabsäumen, auch das neueste Werk Deffereggers zu bewundern, um so mehr, da der Erlös dem hiesigen Armensonde zufließt. DaS reizende Bild, welches nnS der liebenswürdige Künst ler in seinem Atelier zu bewundern Gelegenheit gab, stellt das Innere einer Bauernschänke vor, in wel cher Bettelsänger, an der Thüre stehend, einer ge spannt zuhorchenden Gruppe vorsingen. Die Gruppe ist meisterhast in Zeichnung und Gestaltung ganz der Wirklichkeit entnommen und mit solcher Wahrheit im Bilde wiedergegeben

, daß man Leben, volles Leben vor sich zu sehen glaubt. Da dieses Bild auch für die Wiener Weltausstellung bestimmt ist, dürfte es nicht wenig dazu beitragen, den Ruhm des trefflichen Künstler? immer weiter zu verbreiten. Bei dieser Gelegenheit wird auch eine Gednldarbeit des Herrn Lieutenants Jaschka vom Kaiser-Jäger- Regiment hier zu Ausstellung kommen, welche eben falls aus der Weltausstellung in Wien Aussehen er regen wird. Dieselbe besteht in einem Jagd-Tableau von 1'>,' im Quadrate, Mittelbild

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Meraner Zeitung
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Seite 117 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
hinein und frage das ihrer sansten Heiterkeit einen Widerschein in mich zu streuen. Ich weiß gewaltigere, ge-krönt mit den heroischen Jnsignien 'großer 'Vergangen heit, Landschaften, die das Meer zu ihren »Füßen Haiben, das unendliche, oder einen See, ständig das Bild ihrer Anmut zu spiegeln, Landschaften, die wie urweltliche versteinerte Gedanken sind, Tragödien aus Fels und WM. Ich sehe sie an, suchend, an hundert Stellen ihre Schönheit zu fassen und nichts Einzelnes gibt Antwort

, im Kreise weniger Stun den, vermag man hiivr beide zu empfinden, den Winter am Morgen, den Frühling zu Mittag, wenn die Sonne den weihen Reis weggetrunken und ihre freundlich« Wärme über dos Tal ge breitet hat. Geschwisterlich sind hier die Jahres zeiten. Wie aus einem antiken Bild, geschmückt mit den bunten Allegorien der Früchte, wandeln i'l> dahin und verstatten das freundliche Wun er, ihnen vereint zu begegnen. Dieses Wunder hat d>e Landschaft von Meran vollbracht dadurch, daß sie den Störenfried

von spielerischer Hand mit Pinsel auf durchsichtiges Pergament gezeichnet, steht das Bild klar vor dem Blick. Der Dampfer „Tajima Maru' lief in die Sa gamibucht ein, stoppte vor den Molen, und eilige Dampfboot« -schössen herbei, die Reisenden an Land zu bringen. In weiten Bogen standen die Wellenbrecher gebaut, mit den Fluten kämpfend' die Springfluten dämmend und zer splitternd. Das seltsame Spiel der Lichter flim merte über dem Tumult de« wiegten sich. Seite an Seite dto Girmen h«tlen und ho' des Hafens

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.09.1892
Umfang: 4
und dazu beitrug, ein ganz reizendes Bild zn schaffen. Aber auch Herr Nagele, unser ver dienter Musikkoinmaiidant, that sein Möglichstes, um seine Mannen zusammenzubringen und pünktlich um 8 Uhr Abends erschien die FeuerivehrkäpeUe am Johannsplatze, um durch Abhalten eines Promenade- konzertes unseren Gästen vom Alpenverein eine Aufmerksamkeit zu erweisen, die sehr dankbar aufge nommen wurde. Unterdessen hatten sich die eigens für dieselben rescrvirten Tische bei K^räutner mit Herren und Damen znnieist ans

man an, daß es an diesem Abend war, wo sich die Herzen des Kron prinzen und der reizenden Helene Vacarescu gefun den hatten. Heute ist der kleine Romall bereits durch die unerbittlichen Forderungen der hohen Politik zu Ende geführt. Noch steht ein seltsames malerisches Bild vor uns, das wir eines 'Abends in Sinaja zn beivnnder» Ge legenheit hatten. Wandernde Zigeuner hatten im Walde ihr Lager -aufgeschlagen. Carmen Sylva, von Helene Vacarescn begleitet, beide im rninänifchen Kostüm, gefolgt von anderen Herren und Damen

werden? Aus dem Zillrrthal wird den „M. N. Nachr.' unterm 4. September geschrieben: Wohl seilen ist es den Touristen, welche im Herbste das Zillertdal besuchen, vergönnt, das Thal selbst und die dasselbe umgebenden Berge in ihrer eigenartigen Schönheit so zn schauen, wie es in den ersten Septeinbertagen dieses Jahres möglich war. Die Spitzen der Ziller- tlnler Alpen mit ihren Gletschern uud Schneefeldern bilden, umgeben vom tiefblauem Aether, ein Bild von berauschender Schönheit, das jedem Besucher den höchsten Genuß

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.07.1884
Umfang: 4
beschuldigt, geflüchtet hatte. Während ihn oie baierische Polizei in Amerika wähnte, befand sich der Verfolgte mit seiner Fa milie als Bergwerksarbeiter in Bregenz und gieng auf die angegebene Art in die Falle. (Zer Znlutttirolrr), das neueste Lustspiel Moser's wurde in Warmbrunn mit großem Beifall aufge nommen. Berlin bildet den Hauptschauplatz des Stückes. Defregger's kostbares Bild „Der Salon tiroler' hat dem Dichter die crste Anregung zu dem Lustspiele gegeben: überall hat ihn der „Salontiroler

', der sich von den beiden drallen Madeln und den Tiroler Burschen auslachen lassen muß, verfolgt. Als Moser vor einigen Monaten in Dresden auf dem Belvedere im Concert sitzend und, wieder das Bild vor Augen, von der Musik steierische Volksweisen erklingen hörte, war die Idee zu dem neuen Lustspiel gefunden. Wenn bei Beginn des dritten Actes der Vorhang in die Höhe geht, erblicken wir in einem Tiroler Gast zimmer genau die Situation des Desregger'schen Bildes; der Berliner Baron, Herr v. Strehsen, der Anfang eines non

', weil im dritten Aet, der in Tirol spielt, Sepp einige Tiroler G'stmyeln fingt, eines der Lieder ist übrigens von Millöcker componirt. Defregger, dem Moser mitgetheilt hatte, daß er , sein Bild als Motiv benützt habe, hat gemeint, er sei doch neugierig, wie die von ihm gemalten Person en reden würde n. «eueSe VoS. Wien, 2. Juli. In der heutige» Wählerver sammlung des Bezirkes Leopoldstadt provocirte ein Häuflein czechischer und clericaler Wähler arge Scandale. Eduard Sueß kennzeichnete scharf die Thätigkeit

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.10.1902
Umfang: 8
war bereits zum Verpacken zugerichtet, fertig zur Reise auf die Ausstellung; das Bild selbst aber war noch unverdeckt. Geschmeidig und schlank hob sich die kräftige Jünglingsgestalt, vom blütengestickten Mantel umflattert, von dem düstern Hintergründe ab, dessen dichte Nebel sich zu den Umrissen einer mächtigen Riesengestalt zusammenballen, die sich aber wie in rasenden Schmerzen zusammerizu!cümmen scheint, denn schon hat der goldene Pfeil des Frühlings den Winter getroffen. Gleich einem funkelnden Sonnen

wie der kleine, rosige Bub im Schnee erfror, denn solche Bilder kann man nur malen, wenn das Herz« gefühl einem den Pinsel führt. Ueber dem armen Amor aber, seltsam packend durch die fahlen Beleuchtungseffekte, hing ein Bild, dem eine alte, in Tirol wohlbekannte Sage zu Grunde liegt. 'Es stellt jene sieben wortbrüchigen Ritter dar, die dereinst zu Lebzeiten eine Wallfahrt gelobten nach dem Gnadenorte Wcißenstein . bei Bo zen, die aber dann im Trubel eines leichtsinnigen und schwelgerischen Lebens

der Schmerz, der ein Talent zum Lichte emporhebt, der der Kunst erst das wahre Adelspatent verleiht. Ich glaube, bei Meister Sieber ists so gewesen. — —, — — —. 7 ! Bevor ich nachher das Atelier verließ, fiel mir ein Kabin.ett -Bild auf, das /inen schlanken Mann in der Tracht der .deutschen Ordensritter darstellte, und das an ein besonders schönes Plätzchen gestellt war. Das ist Erzherzog .Eugen, sagte bie Kleine, er hat den Onkel zweimal Hon im Atelier besucht.

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 21.12.1898
Umfang: 6
der Regentropfen draußen. Sie trocknete ihre Thränen und trat ans Fenster, die heiße Stirn an den kalten Scheiben kühlend. Wehmüthig blickte sie auf die trübe, winterliche Umgebung. Der graue Himmel schien sür lange Zeit jeden freundlichen Sonnenblick zu verbannen; der Wind peitschte den Regen gegen die Fenster und die schmutzigen Straßen boten für den, der ge nöthigt war, sie zu betreten, wahrhaftig kein einladendes Bild. Einige Reste von Schnee auf den Dächern der Häuser, die herunterzuspülen dem Regen

noch nicht völlig gelungen war, erinnerten allein daran, daß man sich eigentlich inmitten der Saison des Schlitten- und Schlittschuh sports befand. Alles erschien grau in grau; kein freund liches Bild brachte Abwechslung in dieses trostlose Einerlei. ,Ein Spiegelbild meines Lebens/ dachte Ada, und seufzend wandte sie sich vom Fenster weg. In diesem Augenblick hörte sie, daß eine Equipage heranrollte und vor dem Hause hielt, und bald darauf drangen fröh liche Stimmen an ihr Ohr. Sie unterschied deutlich Hugos

ooll Entsagung und Kummer auf sich zu nehmen ? Würde er der Tochter sein Heim zur Verfügung stellen, auch wenn sie arm zurückkehrte? Er hatte aus ihren Brief nicht geantwortet! Sollte sie das als ein Zeichen seiner Mißbilligung auffassen? Würde er sie zwingen, dieses Leben des Scheines weiter zu ft'lhren? Ada trat vor daS Bild ihres Vaters, ein Kabinetporträt und vertie/te sich in der Be trachtung dieser ihr so lieben Züge. Sie küßte dasselbe dann innig und sprach: „Nein, du verläßt

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 03.06.1894
Umfang: 12
, nicht so leicht niederzwingen, und eine Thräne, halb zerdrückt, flimmert doch in dem Auge, daS sich zum letzten Male an dem schönen Bild der Heimat satt trinke« möchte. Und wenn sie dann tief unten im Zwischendecke eines großen Oceaudampsers zusammengepfercht in einem kleinen, stallähnlichen, dumpfen, halbdunklen Raume auf dem Stroh liegen; wenn die Kinder schreien, die Frauen wimmern und stöhnen unter der Unbill des MeereSdämons; wenn die Mi nuten zu Stunden, die Stunden zu Tage werden; wenn der Vater

aus das vor ihm liegende Bild menschlichen Elends blickt — dann überkommt wohl auch einen wetterharten Mann so etwas wie Reue und er verflucht vielleicht den Augenblick, da er der Heimat zu entfliehen beschloß. Wenn dann das kleinste Kindchen, das di« grau samen Uebel des Oceans am wenigsten zu überstehen ver mochte, eines Morgens als Leiche aus deu schützenden Decken gewickelt wird, dann hat die arme Mutter nur das erste schwere Opfer von einer langen Reihe von Leiden und Ent sagungen, Entbehrungen und Herzensqualen

gebracht. Noch steht vor mir das Bild einer wackeren Schweizerin, die mir erzählte, wie sie aus der Ueberfahrt ihr Liebstes, ihr einziges Kind, verlor, daS die Reise auf dem Schiffe nicht ertragen konnte und jämmerlich zu Grunde ging. Es starb kurz vor der Ankunft im Hasen zu Newyork, und einer be sonderen Gunst des Capitäus hatte das Elternpaar es zu danken, daß es die Leiche ans Land nehmen und in der fremden Erde bestatten durfte — das Erste, was die Be- dauernsmerthen in der neuen Welt zu thun

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