, Nrüffen wir ihn in feiner Werkstätte, an seinen Studienplätzen besuchen und das dort Entstehende betrachten. Der wahre Künstler wird von seinent Vorwurf erfaßt und er erfaßt den Vorwurf. Das hieraus resultierende Rin gen, welches anr stärksten in der ersten Skizze zum Ausdruck kommt, ist naturgemäß in der angefangenen .Arbeit am deutlichsten zu spüren und deshalb gilt dieselbe dein: Kenner zuwei len mehr als das vollendete Bild. Dies ist der Grund, weshalb wir hier in der Ausstellung
. Wenn Sie also eines oder das andere Ihnen bereits be kannte Bild hier vernrissen, so soll dies nicht eine geringere Wertschätzung desselben bedeuten, sondern lediglich dem Mangel an Platz zu einer denn Werke entsprechenden Ausstellung zu geschrieben werden. Ob Schretter unter seinen Landsleuten weilte, in seinen geliebten Ber gen, oder ferne int Orient feine Studien machte, stets war es der malerische Vorwurf, der ihn mit aller Macht znm Schassen zwang. 'Darin war er ein Moderuer inö besten Sinne des Wortes; er bediente sich allerdings
den Rundgang durch die Ansstellnng an, über die in folgeirdem berichtet wird. Mit wehmütigen Gefühlen schreiten wir durch all die Farbenpracht, die Trauer um den all zufrüh dahingeschiedenen Meister überkommt uns mehr denn je in diesem Räume, der gleich sam die Quintessenz seiner Kunst enthält. Der Blick gleitet zögernd von Bild zu Bild, mit einem Schlage wird man gebannt, es ist, als ob der Meister selbst heraufgestiegen wäre, wie er unter uns lebte, wie wir ihn alle zu sehen gewohnt
gewissermaßen in einem künst lerischen Stenogramm festgehalten hat. Nament lich das Auge und die Stirn, auf welcher be reits die Schatte» des Todes ruhen, find mit wahrer Meisterschaft wiedergegeben. Das Fehlen alles Beiwerks tut dem Bild uicht nur keinen Abbruch, es läßt es vielmehr wie eine Vision erscheine,!. Möchte doch wenigstens dieses Werk uns dauernd erhalten bleiben. In der Reihe vou Mänuerbildnissen dieser Wand ragt noch besonders das Porträt Pro fessor Lantschners hervor, dessen allbekannte
dieses Bild von dem Künstler aus dem Ge dächtnisse gemalt wurde, daß es also gewisser maßen kciu Porträt im eigentlichen Sinne dar stellt, sondern aus rciuer Schaffensfreude her vorging, so wird uns das Werk nmso inter essanter, als es die ungetrübte Emanation der Kullst Schretters darstellt, welche hier durch' keinerlei Kouzessioucu gehemmt war. Gleich da neben hängt das Brustbild eiues Herrn, das wir ebenfalls als Meisterleistung bezeichnen möchten; die ganze Auffassung dieses KopscS ist reiu malerisch