hat und daß Eisenbahner, die an Versammlungen teilneh men, die Entlastung und obendrein noch eine strenge Bestrafung riskieren. Irr Streik in Antwerpen. Ueber den Streik in Antwerpen entwirft der Kor respondent der Wiener „Arbeiterzeitung" folgendes Bild: Der Hafen von Antwerpen ist eine grandiose Stätte der modernen, die Natur bezwingenden menschlichen Arbeit. Ein unübersehbares Reich von offenen Docks, Lagerhäusern, Werften, Petroleum tanks, Werkstätten mannigfachster Art, von graßen und kleinen Schiffen
mit einem der Motor boote bis zum versperrten Eingang des großen Ha fenbeckens. Da liegt ein Ricsenschiff der Red Star Line da, deren Paketboote sede Woche von hier nach Neuyork fahren. An Bord fast gar keine Bewegung. Ein paar Seeleute verrichten Neparaturarbeiten. Daneben ein kleinerer Kanadafahrer. Dasselbe Bild. Weiterhin ein paar Schiffe, die ganz verlas sen sind. ?! uf einem weiteren verrichtet eine Schar van Frauen mit um die Stirn gewickelten roten Kopftüchern Streikbrecherarbeit. Gewöhnlich
haben die Frauen Säcke zu vernähen, heute sollen sie Lade dienste besorgen. Aber auch die Mehrheit der Hafen arbeiterinnen streikt. Hin und wieder sieht man auch männliche Streikbrecher. Zehn, fünfzehn Ar beiter auf einein Platze, wo sonst fünfzig oder hun dert + ätici sind. Bei den Docks an den inneren Becken und im städtischen Lagcrhause, wohin wir. eine Eisenleiter an der Kaimauer hinaufkletternd, gelangen, dasselbe Bild der Untätigkeit. Keine Waggons auf den Geleisen, wenige Fußgänger, zu meist Neugierige
. Die übrigen stehen mit parallel gestreckten Armen da -»• wie eine Schlachtfront, die ein furchtbares Zauber wort erstarren gemacht hatte, im Augenblick, da sie die erste Lanze schleudern wollte. Dieses Bild der gewollten einmütigen Ruhe, dieses prächtig geru fene Nein! werde ich nie vergessen. Berichte vom Generalstreik. Brüssel, 21. April. (Amtlich.) Heute treten die Diamantschleifer Antwerpens in den Ausstand. Die Buchhändler Brüstels versichern, daß die Zei tungen morgen erscheinen werden. Zirka 15.000