' cinschenken, die käme ans ihrem trübseligen Dahinbrüten doch nicht heraus. Wenn er mit etlichen Strichen ihr Bild hier festhalten würde, vielleicht möchte sie darüber ihren stillen Kummer vergessen und etwa gar zum Lachen kommen. Sb ist der Leibinger nun einmal, daß er die Menschen und zumal gar ein Madl nicht be trübt um sich wissen mag. Und Christin? Gesicht zeichnet sich Iststsch. Das steht er nach de» ersten flüchtigen Strichen. Gang in Eifer kann der Maler darüber kommen. Er merkt es selber
; 29. in S. Leo nardo in Pass, und in Bressanone; 80. in Curon und in Merano. — Markt in Sarentino. Am Montag. 7. Sep tember, wird in Sarentino ein Markt ab- gchallen. Seite. Triumphierend hält er Christin das flüchtig hingeworfene Bild hin. „Din das ich?' fragt das Mädchen, über diesem Erkennen selber rot werdend. „Ja, freilich, Fräulein Christin! Gefallen Sie sich nicht? Ein bißchen froher dürfen die Augen ja dreinsehen, aber mir kann es recht sein, weil man so besser Ihre wunderschönen Wimpern sieht
kam, als diese während ihrem Fort- sein am Abend allein dort anzutreffcn war. Was sollte Martin mit der Magd zu tun haben, wenn er für die Tochter vom Haus nur die kleinwinzigste Liebe verspüren würde? Aber gewiß denkt er nicht an sie. Umsonst war ihr Warten nach Maries Tod durch lange Wochen! Dem Maler kommt jetzt ein Gedanke. Christin, so wie sie vor ihm jetzt ans dein niederen Polsterbänklein sitzt, möchte er male». Ein gutes Bild müßte es werden. Ein paar bi,',zr>n m>'l er vorher
von ihr machen. Dann nw!> er mit dem Bild fein Schaffen in; neuen Heim eröffnen. Es gibt also schon 'üeder etwas zum Freuen, denn bei der Arbeit ist er ja immer am seligsten. Kein Gedanke kmmnt in ihm auf, daß Christin etwa „nein' sagen könnte. Der Kunst muß doch ein jeder Mensch dienen, und das Pauli Leibinger kein Stümper ist, sa daß sein Pinsel schon Lorbeeren geerntet hat, kann er mit seinem preisgekrönten Bild beweisen. „2llso, Fräulein-Christin. Sie koimnen! & ■ werden keine langen Sitzungen sein, und Sie sollen nicht zuviel
Zeit darüber verlieren. Di: Arbeit bei den Bauern eilt ja jetzt nicht. Mit der Feldarbeit ist es vorbeit, und im Stob kann leicht eine Magd für Sie einfpringen Zu dem Bild müssen Sie mir verhelfen. Sie brauchen ja nicht allzu oft zu kommen. E' könntc init zehn Sitzungen abgehen. Das >0 nicht viel. „Und ich brauch nix zu tun dabei, als aui die Bank herzusitzen?' Pauli Leibinger lacht mit dem ganzen Be sicht. „Nein, wirklich, Fräulein Christin. S>o brauchen nichts anders zu tun als ruhig zu sitzen