32.266 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1907/26_07_1907/UIBO_1907_07_26_6_object_8317703.png
Seite 6 von 12
Datum: 26.07.1907
Umfang: 12
. Ein gemeinsames Interesse, die Kindesliebe und Kindererziehung gibt es fast nicht mehr und die Folge ist völlige Entfremdung — und Scheidung". Das Bild Mariä Verkündigung m der Pfarrkirche zu Hörbrauz in Vorarlberg. Von Pfr. Fr. A. Bickel in Hörbranz. („Archiv für chriftl. Kunst" Ravensburg.) (Fortsetzung.) Unter dieser Widmung findet sich noch in deutschen, goldenen Leitern die Aufschrift: „Wahrer Abriß des wunderwürklichen und von himm- lscher Hand gemalenen Englischen Gruß zu Florenz zu ge- mainer Andacht

, dann in Augs burg, jetzt in Hörbranz befindliche Bild folgendes: „Ich gedenke lieber einer Kopie von jenem wundertä tigen Bild in der Kirche Santa Annunciata in Florenz, die sich jetzt im Werner'schen Hause in Augsburg befindet. Dies Bild kann wohl kaum eine Kopie genannt werden, da es außer derselben Anordnung der Idee in der Ausführung nichts mit jenem alten Bilde in Florenz gemein hat und nach des Künstlers origineller, eigentümlicher Weise behan delt ist. Der Engel kniet, nein! schwebt knieend

und nun bald über Mariens Haupte ruht. Dieses Bild hat wohl nie Wunder gewirkt, aber es ist selbst ein Wunder der Kunst. Einen Engel, so blühend, so schön, so reizend an Gestalt und wunderhold, und an Würde so erhaben wie diesen, bekommt man nicht leicht wieder zu sehen. Das schillernde Gewand und der smaragd grüne Mantel fließen großgefaltet über den hehren Wuchs hinab, der Füße irdische Gestalt völlig bedeckend. Von himmlischer Abkunft neigt der Bote sich in Demut vor der sterblichen Magd

der irdische Raphael rühmen dürfte. Blüthe, Kraft und Wahrhiet der Carnation, das Breite und Tüchtige der Behandlung durchaus, die feste richtige Zeich nung, die Lage der Gewänder, kurz alles spricht für die Epoche einer hohen Ausbildung der Kunst". So Späth. Das „Morgenblatt" von Augsburg Nr. 28 , vom I. 1819 nennt das Gemälde „ein Bild aus der blühendsten Zeit italienischer Kunst, das einen durchaus selbständigen Meister verrät, dessen Genialität selbst sein uraltes Vor bild vom Jahre 125S in der Kirche

Annunziata zu Florenz durch eine breite, geistreiche Behandlung, Kraft und Blüte des Kolorits, sowie an Ausdruck und Tiefe des Gefühls übertroffen hat". Der jetzige Galeriekonservator Herr von Huber in Augsburg schreibt von diesem Bilde: „Die Farbentechnik dieses Bildes zeigt ganz die Meisterschaft der Carraccischen Richtung und dabei ist die Stilrichtung der Giotto-Epoche beibehalten, wodurch das Bild einen außerordentlichen, ja hinreißenden Reiz erhielt. Für das Schönheitsgefühl erhebt sich dieses Bild

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1891/28_11_1891/OBEWO_1891_11_28_1_object_8019715.png
Seite 1 von 8
Datum: 28.11.1891
Umfang: 8
mit oder neben der Feuerversicherung einhergeht, wenn durch die obligatorische Versicherung die Zahl der Versicherten eine große ist, wenn Staat und Land nur einen Theil jener Summen als Sub vention gewähren, welche derzeit als Hilfe und Unterstützung der Betroffenen alljährlich ausge geben werden, dann kann es wohl kaum zweifel haft erscheinen, daß eine solche Brand- und Hagelversicherungsanstalt mit obligatorischen IeuMeton. Der Frrnnd in der Notly. Humoreske von Conrad Fischer SaUstein. Das reizende Bild

— eine Photogrvphie — zeigte Amanda als einjähriges Kind, das, lose mit einem Hemdchen bekleidet, auf dem Schoße ihrer da mals noch so schönen Mama saß. Amanda hatte diese Photographie ihrem Verlobten heimlich unter die Papiere gezaubert, die er in der Brieftasche seines Ueberziehers herumtrug. Sie fand das Kunststückchen so amüsant, malte sich so humo ristisch das Erstaunen ihres Berlobten aus, in welches Egon sicherlich gerathen müsse, wenn er das Bild ent decken würde, daß sie auf ihrer Promenade

auf einmal in die Tasche seines Sommer überziehers griff und eine Hand voll Briefe und Karten herausnahm. Doch seltsam — Amanda wurde jetzt purpurroth. Sie hielt den Athem an, sie schlug die Augen nieder, die schöne Sünderin. Jetzt wird er losplatzen. Das Bild ist gerade für einen Ehestandskandidaten so sehr pikant. Wie wird er sich freuen, wenn sie ihm er- röthend eingesteht: die Kleine da — nun das bin ich! Egon hatte inzwischen das interessante Bild ent deckt — war starr geworden, und als er mit einem flüchtigen

Blicke bemerkte, daß die süße Braut den Blick auf den Boden geheftet hatte, begrub er das fatale Bild mit bewunderungswerther Fixigkeit mit sammt den Briefen wieder in der Tasche seines Ueber ziehers. Dann athmete er auf. Donnerwetter, haben ihm ja die Freunde wieder einen Streich gespielt! Eine hübsche junge Dame mit einem Kinde auf dem Schoße! Na, ich danke! Die seit Jahren schon mit Hangen und Bangen angestrebte Verlobung müßte ja unbarm herzig verpuffen. Wie könnte er sich rechtfertigen

, er sei von der Regierung insormirt, daß sich ein solches Gesetz bereits bei den betheiligten Ministerien in Be- rathnng befinde. Möge diese Erinnerung nun auf die bal- Welche Schlußfolgerungen könnte Amanda nicht an das Bild heften? Und er müßte auf alle Fragen die Antwort schuldig bleiben. Die Behauptung, daß ihm irgend ein Freund dieses Bild in die Tasche ge steckt habe, war so sehr eines jeden Beweises bar, daß Amanda, am allerwenigsten aber die p. t. Schwie gereltern darauf eingegangen wären. Wer

2
Zeitungen & Zeitschriften
Sterne und Blumen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/STEBLU/1914/17_05_1914/STEBLU_1914_05_17_6_object_8328264.png
Seite 6 von 12
Datum: 17.05.1914
Umfang: 12
„Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn man von dem, was ein Bild ausdrückt, fo gepackt wird, daß man darüber fast vergißt, wie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gehabt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter eines Handwerkers in einem kleinen Provinzstädtchen, so ziemlich das Dümmste, was ein aufstrebender junger Mensch in seinen Verhält

Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es stand immer eine Menge Bewunderer vor deni Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebensersassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehcnde Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal. in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar

nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. - Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser klciderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen

und hatte gesagt: „Sie müssen ihn frei geben. Das Elend einer Hungerehe wäre der Tod seiner Kunst. Ec leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, es einzugestehen. Ich weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diese Jugendtorheit." Sie hatte ihn freigegeben. Und deshalb hatte sie Anteil an seinem Künstlertum! Sein Kunstwerk war die Wunderblüte, die aus der Asche ihres Opfer erstanden, aus ihrer erwarteten Jugend, ihrem un- gelebten Frnuenleben. Sie blickte auf das Bild

, und der österreichisch-ungarische Botschafter in Nom, v. Merey, nahmen an den Beratungen teil. Die vier Diplomaten haben nicht nur die politische Lage eingehend be sprochen, sondern auch gesellschaftlich in freundschaftlichster Weise miteinander verkehrt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Graf Berchtold, Marchese di San Giuliano, Gräfin Berchtold, der italienische Botschafter Herzog Avarna und der österreichische Botschafter Ex. v. Mereh.

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1914/15_05_1914/TIPOS_1914_05_15_18_object_8207755.png
Seite 18 von 20
Datum: 15.05.1914
Umfang: 20
- mit und ohne H allen Preislagen Landeck. Menus 3p 153 „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn inan von dem, was ein Bild ausdrückt, fo gepackt wird, daß man darüber fast vergißt,Uvie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gehabt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter eines Handwerkers in einem kleinen Provinzstädtchen, so ziemlich das Dümmste, was ein aufstrebender junger

sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es- stand immer eine Menge Bewunderer vor dem Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebenserfassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar

nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen

und hatte gesagt: „Sie müssen ihn freigeben. Das Elend einer Hungerehe wäre der Tod seiner Kunst. Er leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, es einzugestehen. Ich'weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diese Jugendtorheit." Sie hatte ihn frcigegeben. Und deshalb hatte sie Anteil an seinem Künstlertum! Sein Kunstwerk war die Wunderblüte, die aus der Asche ihres Opfer erstanden, aus ihrer erwarteten Jugend, ihrem un- gelebten Frauenleben. Sie blickte auf das Bild

Botschafter in Wien, Herzog Avarna, und der österreichisch-ungarische Botschafter in Rom, v. Merey, nahmen an den Beratungen teil. Die vier Diplomaten haben nicht nur die politische Lage eingehend be sprochen, sondern auch gesellschaftlich in freundschaftlichster Weise miteinander verkehrt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Graf Berchtold, Marchese di San Giuliafio, Gräfin Berchtold, der italienische Botschafter Herzog Avarna und der österreichische Botschafter Ex. v. Merey. -— -4 INNSBRUCK wert

6
Zeitungen & Zeitschriften
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1914/10_05_1914/ZDB-3062711-4_1914_05_10_18_object_8230110.png
Seite 18 von 20
Datum: 10.05.1914
Umfang: 20
» sc Durch i lagen Lage, f bi 1 ligt Kiavi« jeder . 3471 z Am bei der Hal Zweitrittel ( St. Anton a beträgt 3215 Jagdsreunde ff 4 r- 153 „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn man von dem, was ein Bild ausdrückt, so gepackt wird, daß man darüber fast vergißt, wie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gek>abt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter

, die die Lauscherin nicht verstand. Aber sie verstand, daß es Lob und Bewunderung war, und deshalb erfüllte sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es stand immer eine Menge Bewunderer vor den: Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebenserfassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemänd wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand

nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinen: Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht

an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen und hatte gesagt: „Sie müssen-ihn freigeben. Das Elend einer Hungerehe wäre der Tod seiner Kunst. Er leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, es einzugestehen. Ich weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diese Jugendtorheit." Sie hatte ihn freigegeben. Und deshalb hatte sie Anteil an seinem Künstlertum! Sein Kunstwerk war die Wunderblüte, die ans

der Asche ihres Opfer erstanden, aus ihrer erwarteten Jugend, ihren: un- gelebten Frauenleben. Sie blickte aus das Bild mit etwas wie mütterlicher Zärtlichkeit. Sie hatte es mitgeschafsen. Es überkam sie eine große, heilige Freude. Es war, als ob ein Strahl des sommersonnigen, lebenswarmen Bildes ans sie gefallen wäre und sie mit dem Glanze des Glückes und einer neuen, schönen Jugend übergossen hätte. Aber der Glanz kam nicht von außen, er kam aus ihr selbst. — Damals hatten sich wohl zweifelnde

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1905/28_10_1905/OBEWO_1905_10_28_10_object_8029841.png
Seite 10 von 16
Datum: 28.10.1905
Umfang: 16
geweihter Markt flecken. Der Markt Oberndorf an der Salzach in Bayern wird gegenwärtig von seinen gesamten Einwohnern verlassen. Die „Auswanderer" müssen ihren Heimatort verlassen, weil dieser in abseh barer Zeit dem Untergang durch eventuell ein tretendes Hochwasser geweiht ist. Sie werden sich in der Nähe ansiedeln und eine vollständig neue Ortschaft mit neuen Häusern rc. gründen. — D as mißachtete Bild. Aus Kitzingen in Bayern meldete man: Vor einiger Zeit ver kaufte dahier eine Frau ein am Hause

angebrachtes „Mutter-Anna-Bild" um 3 Mark. Ein Bild hauer erwarb jedoch das Bild, nachdem der erste Kauf rückgängig gemacht worden war, um 200 Mark und verkaufte es wieder um 500 Mark an eine Würzburger Antiquitätenhandlung. Der Kunst- und Altertumsverein hat nun das Bild u m 5000 Mark erstanden. — Zwei Hundertjährige grüßen sich. Man meldete aus Reichenau in Sachsen: Der Privatmann Apelt, der vor wenigen Wochen 100 Jahre alt geworden war, sandte der Frau Rudeau in Mörchingen in Lothringen zu ihrem 100

. Ge burtstage seine Glückwünsche und sein Bild. Die Altersgenossin hat nicht verfehlt, ihren Dank zu übermitteln, indem sie Apelt ebenfalls ihr Bild zu sandte mit der Widmung: „Erkenntlichkeitsbezeigung einer Hundertjährigen an einen Hundertjährigen Herrn Gottfried Apelt." — Geringe Strafe. Das Kriegsgericht Posen verurteilte den Leutnant v. Leckow vom 56. Fußartillerie-Regiment, welcher am 1. Oktober in Lissa den Hausdiener Resch nachts bei einem Streite getötet hatte, zu drei Wochen und einem Tag Arrest

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1914/14_06_1914/ALABO_1914_06_14_7_object_8258871.png
Seite 7 von 32
Datum: 14.06.1914
Umfang: 32
gefegnen soll. Da du also gut und ein rechter, treuer Freund bist, so erfülle auch noch meinen letzten Wunsch und Willen, dieweil ich sterben und von dieser Welt abschei den muß. Unter meiner Habseligkeit findest du ein gar wonnigliches und fast gnadenreiches Bild Unserer Lieben Frauen Sant Maria, so ich von Candia mit mir geführt Hab. Das Bild sollst du nehmen und in einer Kirchen der Stadt Rom aufstellen, auf daß viele Arme und Presthafte allda Hilfe finden, das es ein hochbegnadetes Bildnis

ist." Und darauf erzählt er dem Freund von dem Meeressturm und andern ähnlichen Sa chen. Der Gastfreund versprach dem Kaufherrn, nach seinem Begehren zu tun, und darnach starb der Kaufherr aus Candia eines gottseligen To des. Sein römischer Gastfreund aber hatte nit anderen Sinn, denn daß er, so bald und aller erst er könnte, dessen letzten Willen und frommen Wunsch erfüllen möchte: Er hatte aber ein Weib, und alsobald dieses vernahm und hörte, was für ein hochbegnadetes Bild aus dem Hause getan

würde. Solches wär aber in allen Wegen nit recht gewesen, auch wenn es aus purer und lau ter Frommheit geschehen wär, was nit glaublich, sintemal das Weib' eine rechte Eva war, will sagen eigensinnig und rechthaberisch, sonsten aber nit bös. Also wollte das Weib recht behalten und nit leiden, daß das Bild in eine Kirche übertra gen würd, ihr Mann aber unterzog sich, weil er nit Händel im Haus wollt haben. War sol ches Nachgeben auch nit recht, da er hätte nach Pflicht und gegebenem Versprechen und Wort Handelen

sollen. Und zu dreien Malen ermahnte ihn Unsere Frau Sant Maria im Schlaf, und im Traum, daß er sollt Wort halten und nit also das Bild für ihn nehmen.. Es war fein Wille auch gar nit schlecht, aber also schwach und blöd, daß er allzeit von seinem Weib sich um drehen und abspenstig machen ließ. Allda er schien ihm Unsere Fraue zum vierten und letzten Male im Traum und sagt zu ihm mit fast trau rigem Antlitz: „Ich seh wohl ein, daß du mein Bild nit nach Schuldigkeit willst aus dem Haus tragen

aufgestellt und verehrt werden." Es verstand aber das Kind nit, was es sagte, allein die Mutter verstund es gar Wohl und ward sie durch des Mägdleins einfältige und unschuldige Red gar sehr gerührt, also, daß sie ohne ein wei teres Zaudern noch Widersetzen sich des Bildes zu entschlagen bereit war. Es machte ihr nur noch eins Kümmernis, in welcher Kirchen oder Kapellen sie das heilige Bild tragen wollte. Da kam kurze Zeit darnach das Kindlein wieder go- loffen und .sprach abermalen: „Ich Hab ganz ge wiß

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/25_10_1899/TIPOS_1899_10_25_1_object_7987642.png
Seite 1 von 8
Datum: 25.10.1899
Umfang: 8
sie zu allem Ueberfluss noch widerwärtig parfümiert sind." Leider sind diese Worte auch für unsere schöne Kurstadt ungemein wahr und treffend. In der That spielen sich bereits die Juden als die Herren der Situation aus und ver langen die weitgehendste Berücksichtigung ihrer Interessen aus Kosten jener des christlichen Volkes Hievon ein Beispiel. Vor nicht gar langer Zeit war im Schaufenster der Antiqui tätenhandlung Straß er das Bild des durch jüdischen Fanatismus gemordeten hl. Kindes Simon von Trient zu sehen

. Das Gemälde ist aus einer alten südtirolischen Malerschule um das Jahr 1500 hervorgegangen und reprä sentiert daher großen alterthümlichen Wert. Da fühlt sich eines Tages unser Herr Kurvorsteher Huber berufen, dem durch dieses Bild natürlich beleidigten Volke Israels zu Hilfe zu kommen. In fast väterlicher (!) Liebe nahm er sich der verschiedenen „Kaftansträger" an und gab der Frau Straßer die Weisung, das Bild vom Fenster zurückzustellen, um die durch den jüngsten l Ritualmord in Polna noch erregten

Gefühle der Juden nicht aufs Neue zu reizen. Dem Aufträge des Kurvorstehers entsprach Frau Straßer und stellte das Bild ganz in den Hintergrund. Nach einigen Tagen kamen zwei Hebräer in den Laden und ließen sich genanntes Bild bringen. Jetzt gieng das Spotten und Höhnen los von den Gesandten aus dem auserwählten Volke. So sagte unter anderem der Eine: „Das ist das Christenblut, das die Juden in den Osterkuchen mengen. Dieses Bild wird als Hetze gegen uns ausgestellt, o diese . . rc. Nachdem

10
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1914/19_05_1914/ZDB-3091117-5_1914_05_19_6_object_8496958.png
Seite 6 von 16
Datum: 19.05.1914
Umfang: 16
» tagemu OOOOOOOOOOOOOOOOOO „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn inan von dem. Was ein Bild ausdrückt, so gepackt wird, daß man darüber tast vergißt, wie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gehabt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter eines Handwerkers in einem kleinen Provinzstädtchen, so ziemlich das Dümmste, was; ein aufstrebender junger

sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es stand immer eine Menge Bewunderer vor dem Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebensersassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar

nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen

-ungarische Botschafter in Rom, v. Merey, nahmen an den Beratungen' teil. Die vier Diplomaten haben nicht nur die politische Lage eingehend be sprochen, sondern auch gesellschaftlich in freundschaftlichster Weise miteinander verkehrt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Graf Berchtold, Marchese di San Giuliano, Gräfin Berchtold, der italienische Botschafter Herzog Avarna und der österreichische Botschafter Ex. v. Merey. * I Herausgeber: Vsttiroler preß-Konsortium. - Verantwortlicher Redakteur: Robert

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1898/02_04_1898/OBEWO_1898_04_02_3_object_8023436.png
Seite 3 von 10
Datum: 02.04.1898
Umfang: 10
für den 30. März kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Wolf und Lueger. Abgeordneter Wolf verlangte, daß jeder einzelne, der einen Dringlichkeitsantrag eingebracht hat, befragt wird; es seien viele nicht im Hause anwesend. Er stellte einen diesbezüglichen Antrag. Als nun Dr. Lueger einwarf, jeder Abgeordneter, auch der, welcher einen Dringlichkeilsantrag einge bracht. habe bis zum Schlüsse der Sitzung im Hause anwesend zu sein, rief Wolf: Aha. der Gaukler von Wien erscheint wieder auf der Bild- j fläche

der Lichtstrahlen hatte nur noch den einen Haken, daß das Selen in dieser Fassung sich zu schwach erwies, um die Licht erscheinungen die ein bewegtes Bild abgaben, fortzu pflanzen, und bis zu diesem kritischem Punkte hatte auch schon Edison die Angelegenheit gebracht. Dieser glaubte sich der Lösung des Problems schon so nahe, daß er dem Kind auch schon einen Namen gab, indem er es „Telephos" (Fernlicht) nannte, eine Be zeichnung. die wir, nebenbei bemerkt, für eine besser zutreffende als die des „Telektroskop

zu bewerkstelligen. Das Bild im Szczepanski'schen Fernseher wird, wie in einem photographischen Apparat, ein Linsen bild. Dieses Bild wird von einem Spiegel aufge fangen. der bloß eine einzige spiegelnde Linie auf weist; der übrige Theil des Spiegels ist mittelst aufgetragener Tünche geblendet. Derselbe Linien spiegel, dem eine rasche Drehung verliehen ist, wirft das Bild zwei anderen im Winkel angebrachten Spiegeln zu und es kommt auf diese Weise zu einem dem kinematographischen ähnlichen Verlauf. tokoll

und etwas für sich herauszuschlagen. Elend der Deutsche, der heute Zwietracht säet zwischen den Deutschen! Schönerer setzte schreiend seine Zwischenrufe fort. Abg. Dr. Lueger: Ich beantrage, die Rettungs- Das Bild nun, das sich in blitzschneller Folge zusammensetzt, wird auf jenen Punkt des Apparates ! geworfeu, wo die lichtempfindliche Selenzelle, die mit einer sie kräftigenden Batterie verbunden ist, ihren Sitz hat. Herr Szczepanski hat es seinem Zwecke dienlicher gefunden, dieser Selenzelle die Ringform zu geben

. Im Abgabeapparat befindet sich eine dauerhafte Lichtquelle, die, durch Schirme geregelt, die Selenzelle bestreicht. Das Spiegelsystem muß im Abgabeapparat selbstverständlich genau dasselbe sein, wie in der Auf nahmestation. Zur Wiedergabe der Farbe hat Szcze panski an seinem Apparat Prismen angebracht und das ferne Bild im Apparate erscheint somit dem Auge völlig naturgetreu. Alle Subtilitäten des neuen Zauberinstrumentes können selbstverständlich hier nicht aufgezählt werden. Der Erfinder

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/30_06_1944/BZT_1944_06_30_3_object_2103352.png
Seite 3 von 6
Datum: 30.06.1944
Umfang: 6
. Die Leidenschaft für das Bild Von Dr. Gottli Der Sinn für das Bild wächst ständig. Cs gab eine Zeit, da glaubte man. daß das Bild, das „ruhende' Bild, in der allgemeinen Wertschätzung sinken werde. Cs waren die Jahre als das beweg liche Bild des Kinos mehr und mehr die Sinne schmeichelte. Da dachte man allgemein: die Möglich keiten des beweglichen, besser: des sich bewegenden Bildes seien so groß, daß die Ansprüche des Be schauers in dem Maß steigen würden, daß das ruhende Bild nicht mehr in Wettbewerb

mit dem beweglichen Bild treten könnte. Diese Befürchtung verstärkte sich, als die sich bewegenden Bilder nicht nur in ihrem Zusammenwirken ästhetische Eindrücke erzielten, sondern als man daranging, das Einzel bild in dieser Flut der Bewegung in sich so scharf abzustufen, daß es. für sich gesehen, ebenfalls starke Reize auslöste. Die Annahme, daß das sich bewegende Bild das ruhende verdrängen werde, hat sich erfreulicherweise nicht erfüllt. Im Gegenteil! Das bewegliche Bild hat den Sinn für das Bild schlechthin

erst richtig ent facht. Je mehr sich der Mensch daran gewöhnte, in seinen Musestunden in Lichtspieltheatern Bilder zu sehen, die stumm an seinem Auge oorbeihuschten. um so stärker wurde sein Bedürfnis für das Bild.' Es genügte ihm dann nicht mehr, daß ihn die Licht spieltheater abspeisten. Er wollte mehr Bilder sehen — und immer bessere Bilder sehen. In dieser Zeit und aus diesem Grunde bahnte sich der Triumphzug des Bildes in der Tagespresse an. Das Bild wurde sogar politisches Kampfinstrument

. Wir alle entsin nen uns wie uns die Bilder von den Massenver sammlungen der Partei in der Kampfzeit.mächtig packten Ueberall iahen wir sie. diese Bilder: in den Zeitschriften und in der Zeitung. Was vordem der illustrierten Zeitschrift Vorbehalten war, die Unter stützung des Textes durch das Bild, wurde mehr und mehr in den Zeitungen Brauch. Eine immer wieder zu besseren Leistungen angetriebene Reproduktions- cb Scheuffler technik ermöglichte eine gute Wiedergabe von Bil dern auf dem rauhen Zeitungspapier

, das in ra schem Tempo von den Platten der Rotationsmafchi- nen Text und Bilder aufnlmmt. Die Freude am Genuß von Bildern ging Hand in Hand mit der Freude an der Herstellung von Bil dern. Die auf diese Weise von allen Seiten entfes selte Leidenschaft für das Bild wirkte sich schließlich dahin aus, daß der kleine Photoapparat in jeder Fa milie Hausrecht gewann, und wieder schwoll die Welle zum Bild dadurch an, daß das Knipsen immer mehr und mehr Familienbrauch wurde. Es kam bald dahin, daß fast jeder Schuljunge

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1910/13_05_1910/TI_BA_ZE_1910_05_13_4_object_8363066.png
Seite 4 von 16
Datum: 13.05.1910
Umfang: 16
Die Organisation der väuertichen Dienftkoten. An einem nebeligen Augusttage stand ich oben auf einem unserer schönen Tirolerbrrge, dichter Nebel umlagerte denselben Auf einmal zerriß die Sonne den Nebelschleier und ließ mich Ausschau halten. Welch ein fesselnder Anblick! Welch ein Bild, kein Maler wäre imstande es zu malen, kein idealer Genius könnte fich'S schöner vorstellen. Am Fuße deS Berges breitete sich von Westen nach Osten ziehend, ein Tal aus, an dessen smaragdgrünen Fluren

sich daS Menschenauge weidet, Gemüt und Stimmung hebt, ein Tal, aus dem die goldenen Getreidcäcker heraufleuchteten. Zahl reiche Ortschaften liegen in diese Fluren hineingebeitet. An der sonnseitigen Berglehne liegen die Bauernanwesen wie kleine König reiche^ daS Feld rings um den Hof. Oberhalb dieser Felder fangen Wälder, die Sparkassen der Bauern, und die Alpen an. auf welchen viele Rinder weiden. Wahrlich ein Bild christlicher Berufserfüllung und SchaffenStätigkeit, der Signatar eine- katholischen Bauern standes

. Wie ich so hinunterschaute und mein Herz sich an diesen Natur schönheiten ergötzte, stieg mir ein wehmutsvoller Gedanke auf, der meine Freude fast in bitteres Leid verwandelte. Dieser Gedanke war: „Tirol, Tiroler Bauern, werdet ihr diese- Bild bewahren, werdet ihr eS zu erhalten wissen?" Eine Frage, von der die Zukunft unseres Landes abhängt, die fast eine der Lebensfragen desselben ist. Tirol, Tiroler Bauern, wollt ihr, daß dieses Bild, eure Ehre, euer Reichtum auf dieser Welt erhalten bleibe, so helft denen

, die euch dieses Bild, euer Feld bearbeiten helfen, den Dienstboten, und zwar durch die Organisierung derselben. Diese Organisierung wäre in mehrfacher Beziehung im emi nenten Interesse deS Bauernstandes. Erstens einmal, um die Land- flucht, dieses verderbliche Uebel an dem der Bauernstand zugrunde zu gehen droht, einzudämmen. In welchem Maße die Landflucht schon um sich gegriffen hat und wie berechtigt diese Klage ist, be stätigen die statistischen Angaben. In Bayern z. B. hat in der Zeit vom Jahre 1882 bis 1895

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/07_03_1924/TIRVO_1924_03_07_5_object_7635010.png
Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1924
Umfang: 8
stumm; ein wenig erstaunt wandte er sich ihr zu. Die junge Frau stand in der Mitte des Zim mers, hielt das Bild mit beiden Händen vor sich. ■ starrte es an. Sie war leichenblaß und zitterte am ganzen Körper; Harveh hörte, wie ihre Zähne ge gen einander-schlugen. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck tödlicher Angst. Erschrocken stürzte er zu ihr hin. „Grace. um Gotteswillen, was fehlt dir? Fühlst du dich krank?" Sie schien seine Worte gar nicht zu hören, starrte noch immer aus das Bild. Dann ließ

überanstrengt." Nun erblickte sie auf dem Boden die Glassplitter. „Was ist das?" fragte sie. „Ein Bild, du ließest es fallen." „O, Harveh. verzeih." Sie «Hob sich und nahm idas Bild vom Boden auf. „Wer ist das?" fragte sie. Harveh blickte sie erstaunt an, er hatte es ihr doch schon gesagt. „Mein Vater." erwiderte er. Sie betrachtete das Bild und sagte dann: „Ein schlaues Gesicht; Ihr schaut euch gar nicht ähnlich. Eigentlich mag ich die Porträts von Sar- gent nicht, sie sind mir viel zu glatt, zu charakter

los." Er betrachtete sie prüfend. Nein, anscheinend ist nicht das Bild es gewesen, was sie derart erschüt tert hat. Aber was dann? Wahrend der einigen Augenblicke, die ihrer Ohnmacht vorangingen, hatte sie den Eindruck eines zu Tode erschrockenen, sas- sungs- und hilflosen Menschen geboten. Was aber hat dieses plötzliche grundlose Entsetzen verursacht? Vorsichtig, sorgsam darauf bedacht, sie nicht aufzu regen, begann er sie auszuforschen: „Kommt dir mein Vater bekannt vor?" fragte er. Sie dachte

einen Augenblick nach und erwiderte: „Nein, es ist ein mir völlig ftemdes Gesicht." „Erinnert dich auch an memanden?" Sie schwieg eine Weile sinnend, sagte dann völlig unvermittelt: „Muriel Brice." Er starrte sie an. „Wie kommst du jetzt aus diesen Namen?" Sie zögerte, schien verwirrt. „Ich weiß es selbst nicht. Als ich 'das Bild be trachtete, tönte der Name durch meinen Kopf: Muriel Brice." „Denke jetzt nicht daran. Liebste. Komm, wir wollen in den Wald gehen, laß die Bücher." „Ja. ja. Ich weiß nicht weshalb

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/08_05_1934/AZ_1934_05_08_2_object_3246339.png
Seite 2 von 6
Datum: 08.05.1934
Umfang: 6
Gendarmeriekontingenten umzingelt, abgeführt wurden, riesen sie: „Wir sind unschul dig!' kam aber niemals zu einem zufriedenstellenden Resultat. Sein Interesse sür dieses Stück steigerte sich von Tag zu Tag und wurde schließlich zu einer Leidenschasr. Alles, was irgendwie mit ihm zusammenhing, wurde gesammelt und alsbald war der Kunstsorscher in der angenehmen Lage, die Geschichte des geheimnisvollen «Kunstwerkes lücken los zusammenzustellen. Aus alten Schriften und Auszeichnungen war zu ersehen, daß dieses Bild bereits

Studium' ergab schließlich, daß aus Schloß Schleißheim in Bayern ein solches Bild unter andere!» auch den geheimnisvollen Frauen- kops im Kunsthistorischen Museum zeige. Der Kunstsorscher reiste nach Bayern, sertigte an Ort und Stelle einige Photos von dieser ge- malenen „Katalogseite' an, untersuchte das Bild genau und sah, daß sich dieses Gemälde in einer ganz anderen Form zeigte- als das geheimnisvolle Bild im Magazin. Es war rechteckig, während das Wiener Bild einen ovalen Ausschnitt zeigte

, weiters hatte man de» üppigen Busen der Figur mit einem Schleier übermalt. Ansonsten war es gleich dem Wiener Bild. Alsbald wurde auch der Grund sür die veränderte Form gesunden. Karl der Sechste wollte dieses Bild in einer Mauer der Stallburg einsetzen lassen. Da es aber nicht paßte, wurden die Eiken abgeschnitten. In einer Handschristensanimliing der National bibliothek konnte Dr. Wilde das Bild wieder lin den. Es war in den Katalogen des Kunsthisto rischen Museums verzeichnet, jedoch hatten süns

verschiedene Kunstkenner dieses Bild süns verschie denen venezianischen Meistern zugeschrieben. Der Knstos schenkte diese» Auszeichnungen kei nen Glauben. Er war der sesten Ueberzeugung, daß dieses Bild ein Werk Giorgiones sei, nachdem das Frauenporträt jenen eigentümlichen phanta stischen Zug zeigte, der sich bald mir Unbesangen- heit, bald mit glühender Sinnlichkeit verbindet. Diese Darstellungsweise war eine Spezialität des großen Venezianers. Bon ihm kennt man nur drei Werke. Eines davon

ist die berühmte „Ma donna mit dem heiligen Franz', das heute im Doin zu Castelfranco zu sehen ist, das zweite stellt ein Gewitter dar und besand sick) bis vor einem Jahre im Palazzo Giovanetti in Venezia. Der Meister verstarb im Alter von 32 Jahre» an der Pest. Fürst Giovanetti wollte dieses Bild an ein ame rikanisches Museum verlausen, das ihm die un glaubliche Summe von Millionen Dollar bot. Der Staat verweigerte die Ausfuhr und schließlich wurde es von der Regierung sür ö Millionen Lire angekauft

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1929/04_06_1929/TIRVO_1929_06_04_6_object_7646221.png
Seite 6 von 8
Datum: 04.06.1929
Umfang: 8
, menschliche Erregung in ihm. Er hatte die Augen seines Fakirs gesehen. 7. Und einige Tage später saß Werner wieder vor seiner Staffelei, aber ein ander Bild stand auf ihr, ein Kind saß mitten aus einer in hohe Halme geschossenen Wiese, im Hintergrund mähten die Eltern. Der Kleine schien auszu jubeln in die sonnig warme Lust, die über die Halme hin ihm um die rosigen Backen wehte. Ein lachend frohes Bild — eben erst der Wirklichkeit dad roben am Waldrande ab gelauscht. Und wieder pochte es. Der Maler stand

auf und ging zur Tür. Er wußte, wer jetzt über die Schwelle treten würde: Johann Hardt, der Schultheiß von Guntersbach. Und richtig. Da stand er in breiter Wucht und streckte Werner die Hand entgegen. „Guten Tag, Werner, hier bin ich und sehe mir ein mal an, wie's bei Ihnen ist, darf man herein?" „Ich bitte darum, Herr Hardt —" Er nahm ihm den Hut ab, dann den Stock und stellte beides fort. Der Alte sah sich derweil um. Das Bild fesselte ihn zuerst. Er trat dicht heran, legte die rechte Hand flach Wer

' ich malen können. Nur dazu. Daß ich dem Sohne den Großvater zeigen könnte und der Sohn wie der mich seinen Kindern, das wäre meine Kunst Plötz lich verdunkelte sich das frohe Gesicht und seufzend kamen die Worte: „Ich habe ja keinen Sohn!" ^ Werner wollte ablenken und stellte ein anderes Bild unterstützt und außerdem behaupten die Belgier, daß all. Glüubigergruppen sich verpflichtet hatten, nichts zu unte'. zeichnen, bevor die belgische Forderung geregelt ist. Einig der Gläubigergruppen

. Die Produktion der Rohstoffe und die Lebensmittelerzeugung der Wirtschaft der ganzen Welt zeigen eine Zunahme von 20 Prozent, wäh ren die Bevölkerung der Welt bloß um 9 Prozent zunahm. Diel bedeutender ist aber die Zunahme der industriellen Produktion der Welt und in dieser Beziehung nimmt die aus die Staffelest Aber der zähe Alte ging nicht aus dem Gleise seiner Gedanken. „Oder die Tochter den Eltern!" fuhr er fort. „Das Bild zeigt den Alten, wie er um sie war, als sie noch rüstig schaff- ten, erinnert

sie, wenn alles anders, ganz anders geworden ist! In solchem Bilde steckt etwas. Was geht mich der Fremde an, und wenn's noch so wirklich gemalt ist." In Werner Leuthold keimte ein herzhafter Wunsch. „So würde es Sie freuen, wenn ich Ihnen die Toni malte, Herr Hardt?" Der Schultheiß nickte: „Ob's mich freuen würde? Ganz gewiß, aber geschenkt will ich's nicht haben. Was bringt euch Künstler solch ein Bild?" Forschend sah er auf Werner. Der geriet in Verlegenheit. Nichts begehrte er inniger als Toni zu malen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1934/07_02_1934/TIGBO_1934_02_07_3_object_7752868.png
Seite 3 von 4
Datum: 07.02.1934
Umfang: 4
. »Elisabeth!" Bei dem Klang dieser Stimme fuhr sie in die Höhe. Sie sah, datz sie allein mit ihm war, datz die anderen ins Nebenzimmer zurückgekehrt waren. Mit einem verächt lichen Blick sah sie zu Lampen hinüber. »Verzeihen Sie mir, Elisabeth.. ." Eine kurze Handbewegung schnitt ihm das Wort ab. Dann trat sie einen Schritt zurück, bis sie vor dem Bild stand. »Wie konnten Sie das wagen, Herr Lampert?" »Sehen Sie denn nicht, daß es ein Kunstwerk geworden ist? Ein Kunstwerk, das die Kühnheit

- und Ge werbetreibenden für den politischen Bezirk Kufstein hielt nach dem verspätet eingelangten Berichte am 21. Iänner winnen. Und jetzt hatte er sie völlig verloren, war weiter von ihr entfernt als je zuvor. Elisabeth kauerte immer noch zusammengesunken in dem Sessel. Plötzlich fuhr sie in die Höhe, als habe ein Blitzstrahl sie getroffen. Eckertsburg! Wenn er dieses Bild sah, was würde er von ihr denken? Hastig sprang sie in die Höhe, rannte im Zimmer hin und her, beide Hände an die Schläfen gepreßt. »Decken

Sie dieses Bild zu! Ich kann es nicht mehr sehen. Oh, Sie wissen nicht, was Sie mir angetan haben!" Erneut brach sie in fassungsloses Weinen aus. »Beruhigen Sie sich doch, Elisabeth! Ich wollte Ihnen doch wirklich nicht wehtun, und ich verspreche Ihnen, daß kein Mensch mehr das Bild zu sehen bekommt. Ich sehe ein, ich hätte das nicht tun sollen. Verzeihen Sie mir nur. Ich hänge das Bild in irgendeinen Winkel — nur weinen Sie nicht mehr!" »Versprechen Sie mir das, Herr Lampert?" Mit tränen nassen Augen sah

und weil in letzter Stunde eingelangt, auf die nächste Nummer zurückgestellt werden. Haus- und tteabichla-vall im Gasthof ttien- bergklamm am Samstag» den 10. Februar 1934. Beginn 8 Uhr abends. 8u zahlreichem Besuch ergeht die höfliche Einladung. N. Huber. Seit jenem Abend lebte Elisabeth in einer seltsamen Unruhe. Marternde Gedanken zernagten ihren Kopf. Wenn sie nur damals darauf gedrungen hätte, daß der Maler das Bild vor ihren Augen vernichtete! Immer, wenn Lampert kam — und er kam oft, solange Frau Schelmer

noch verreist war —, fragte sie ihn nach dem Bild. Immer gab er die beruhigende Versicherung, niemand anders als er sähe das Bild, das in einem ver steckten Winkel der Wohnung untergebracht war. Im übrigen benahm sich Lampert tadellos. Nicht die leiseste Entgleisung ließ er sich zuschulden kommen. Er war vollendeter Kavalier, und Elisabeth war ganz froh, nicht immer allein zu sein. Frau Schelmer schrieb sehr befriedigt über das Zu sammensein Elisabeths mit Lampert. Und sie redete Elisabeth sogar

19
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1918/20_02_1918/NEUEZ_1918_02_20_4_object_8146824.png
Seite 4 von 4
Datum: 20.02.1918
Umfang: 4
-Roman von Erich Lbenstein. Vera fuhr sich über die Stirn. „Ich verstehe nicht, was Sie meinen. Kennen Sie denn den Mörder?" Hempel zog eine Photographie aus der Tasche, die er nach dem Wawra abgetansten Bild angefertigt hatte. Alles Beiwerk war weggelassen und lediglich der Kopf des erwartungsvoll in die Ferne starrenden Mannes war daraus zu sehen. Vergrößert, scharf Umrissen in den Li nien durch die grelle Beleuchtung, trat der lauernde, raub tierartige Ausdruck dieses Kopfes noch viel deutlicher

zu tage, als auf dem Originalbild. „Dies ist das Bild des Mörder!" Schaudernd starrte Vera darauf nieder. „Welch unheimliches Gesicht! Und dieser Mann soll Fräulein Spras Herzen nahe stehen? Das kann ich nicht glauben!" „Nun, er wird ja nicht immer so — unheimlich aus- sehen. In diesem Augenblick glaubte er sich eben allein und unbeobachtet, da kam der wahre Ausdruck seines We sens zum Vorschein. Später, als Fräulein Spira kam — denn er erwartete sie eben zu einem Stelldichein — wird er vielleicht

sanft und liebevoll dreingeblickt haben." „Wer machte das Bild?" „Ein kleiner unbekannter Photograph, der ausgegan gen war, Naturstimmungen feftzuhalten, und dabei diesen Mann zufällig aus sein Bild bekam. Eigentlich aber möchte ich sagen: die Vorsehung schuf dieses Bild!" ^ wartete wirklich auf Fräulein Spira?" „Ja. Ich besitze noch ein zweites Bild, das beide zu sammen zeigt. Und Sie begreifen: wenn es nicht Liebe war, was sie zu ihm führte, so kann es nur Mitschuld sein! Denn ohne Grund

«Fritz". Natürlich soll er ein Wunder von Hochherzigkeit Güte und Edelmut sein —" „Gerade danach sieht er aber doch nicht aus — wenn es dieser Mann ist, besten Bild Sie mir zeigten!" „Nein, darnach sieht er nicht aus, und deshalb laste ich auch die Möglichkeit offen, daß „Fritze" eine zweite Per sönlichkeit ist. Immerhin aber kann er sich Fräulein Spira gegenüber verstellt haben oder sie sah ihn eben durch —. 50? • des Publikums umso mehr Anklang finden wird, als auch die r. winftaussichten

21