Franz von Defregger : Biographisches und Kritisches.- (Deutsche Bücherei ; 40)
Dar stellung verdiene. Wie wichtig die Wahl eines Bildvorwurfes ist, beweist auch das technisch tadellos gemalte Bild von Defregger: „Tie zerbissene Gans'. Das Ge- ; mälde erzählt uns, daß ein Hund, der eine Gans todtgebissen hat, eine heftige Prügelstrafe empfangen soll. Das ist nun ein peinlicher, ja widerwärtiger Stoff und erscheint nicht der Mühe werth, selbst von einem Defregger gemalt zu werden. In dem Bilde Defreggers: „Die Wohlthätigkeit', ist der Stoff aller dings auch nicht hoch
, daß die Selbstbeschränkung eines Künstlers auf oin Stoffgebiet mitunter zu fatalen Conseqnenzen führe, und langte deshalb selbst nach Gemäldestoffen aus der Geschichte der tiroler Befreiungskämpfe. Auf diesem Boden wuchsen ihm Lvrbeern. Unbestritten sein bestes Bild ist: „Das letzte Aufgebot.' Wie ergreifend sind auf diesem Gemälde, welches den Namen Defreggers auf Jahrhunderte hinaus berühmt erhalten wird, die muthigen Greise dargestellt, welche sich mit Sensen, gezähnten Helle barden, Morgensternen und mit Heugabeln