55 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2009/01_10_2009/Schlern_2009_10_01_118_object_6042688.png
Seite 118 von 262
Datum: 01.10.2009
Umfang: 262
Ein „Bollwerk unseres Volkstums” eingeweiht Mädchenheim des Michael-Gamper-Werkes in Meran / über die „Krise der Schule“ / Hilfe Wiens für fünftes Heim m Dos vierte Heim des Miehacl-Gamper-Wcrkcs ist am Samstag in Meran feierlich seiner Bestimmung übergeben wor den. Unter den Klangen des Heimatliedcs. gespielt von der Musikkapelle Algund, durchtrennte Landeshauptmann Magnago in Anwesenheit zahlreicher Behördenvertreter das traditionelle Band am Eingang dieses architektonisch bestechenden Neu

in einem vielbeachteten Referat zur Krise der Schule Stellung und zeigte nach einer eingehen den Darlegung der Südtiroler Verhältnisse Ansatzpunkte für eine Lösung unserer Schulprobleme auf. Der Vertreter des österreichischen Unterrichlsministers, Ricger, konnte die er freuliche Mitteilung überbringen, daß in Wien die Geldmittel, die für das in Schlünders geplante fünfte Gamper-Heim in Aussicht gestellt worden waren, „bereits gesichert sind". Die Segnung des Schülcrinncnhcimcs nahm Wcihbisehof Forcr vor, wobei

Schülerinnen die Fürbitten vortrugen. Hinter der Glasfront dieses auffallenden Hulbrundbauc:- in Grätsch leben seit drei Wochen 150 Mädchen aus Südtirolcr Familien, die nicht täglich /wischen Elternhaus und Schule pendeln können und deshalb im neuen Mädchenheim des Michael-Camper-Werkes wohnen, lernen und einzeln oder gemeinsam ihre Steckenpferde reiten. Dieses vierte der Camper- Heime ist wiederum dank großzügiger ausländischer Hille errichtet worden (Archivbild) Die Gäste in Meran Bei der Einweihung

kei ne schulische Ausbildung erhalte, weil ihr die Ausbildung in der Muttersprache versagt sei. Diese kaum wiedergutzuma- chcnden Schäden und Mängel könnten dazu führen, daß Ln der weiteren Ent wicklung eine ganze Generation im gei stig-kulturellen Leben und in vielen Teilen des beruflichen Lebens ausfalle. „Aber nicht klagend nach rückwärts schauen, soll unsere Aufgabe sein, son dern die Zukunft für die kommenden Generationen zu gewinnen." Dabei sei die Schule einer der wichtigsten Fakto ren

den. die auch als Fahrschüler nicht täg lich in ihr Elternhaus zurüekkehren kön nen. „Heime sind wesentlich, um der lugend unseres Volkes den Zugang zur Bildung offenzuhalten, sie sind uner läßlich. um die Bildung unseres Volkes setzen, werden sie Bollwerke unsere» Volkstums.“ Im Andenken an den „Vorkämpfer unseres Volkstums in schweren Zeiten“., Kanonikus Michael Camper, werde nun dieses Haus für Schülerinnen einge weiht. nachdem das Studentenheim ne benan bereits zum Wohle der Heimat wirke. Der Landesassessor für Schule

1
Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2009/01_10_2009/Schlern_2009_10_01_65_object_6042635.png
Seite 65 von 262
Datum: 01.10.2009
Umfang: 262
Freitag, den 27. Mm 163) _ Nr. 121 — „Dolomiten“ Seite ft Einweihung desKanonikus-Gomper-Schiilerheimes in Bozen Das Kanonikus-Mitiael-Gaiapc-r-Wcrlc er ■«ichs aus der Absicht, das Andenken ein« UannK zu ehren, der sich zeit, «eine-, i T. txm unerschrocken und furchtlos fü r die unveräußerlichen Rechte seines Volke- c'n gesetzt hat und in der deutschen Schule di» Grundvoraussetzung für die Erhaltunn und Behauptung angeatammten Heimatbodens er kannt hat. Diesem Ziele diente er in unver

rtldcbarer Treue ln den »chwanien Jahren der Katakombcnuiiule. diesem Kampfe für Jugend und Muttersprache galt seine lobr-rn- lange publizistische Tätigkeit. Im Zeichen dankbaren Erinnern? an diesen Mann stand am Mittwoch nachmittag die BüdUrolische Welheatunde, zu der das Kano- ntkue-Midtaet-Gampcr-Wcrk zahlreiche Per- sonlichkeilen des öffentlichen Lebens einge- laden hatte, denen die Leitung der po'ltl- schen Ge '-hicke. vor allem aber die Betreu ung der deutschen Schule und der hcran- wachaendi.li

europäischen Gemeinschaft mitzu wirken, in der alle Volksgruppen in gemein samer Arbeit den ihnen zustehenden Platz einnehmen können. Dieser Geist soll auch die ses Werk beseelen, dao seinen Namen weiter trägt.* 4 Worte dankbarer Erinnerung widmete Dr. Tinzi in der Folge dem allzu früh ver storbenen Schulamtsleiter Hochwurden Josef Ferrari, der auf den Trümmern von 1945 die deutsche Schule geradezu aus dem Nichts ge schaffen hat. Von ihm stammt auch der Gedanke des Kanonikus-Gamper-Werkes

. Aus seiner leidvollen lebendigen Kenntnis unserer Schulverhältnisse hat er die Mängel und Un terlassungen, die eine Folge der politischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte waren, am besten erfaßt. Der Redner erinnerte daran, daß die Zerstörung der deutschen Schule in Südtirol die Volksgruppe schwer in» Hintertreffen gedrängt hat. Die jahr zehntelange Ausschaltung unserer Jugend aus Ausbildung.*- und Aufstiegsmöglichkeiten hat geradezu zu einem Minderwertigkeitsgefühl der ganzen Volksgruppe geführt. Erschreckende

und ihr Aufstiegsmöglichkeiten geben, wollen wir niemanden verdrängen, doch unser gutes Recht durchzuselzen. Die bloße Volks schule Ist für beruflichen Aufstieg nicht mehr ausreichend. Von den gegenwärtigen Besuchern der deutschen Mittelschulen, stammt ungefähr die Hälfte aus städtischen Familien. Von der an deren Hälfte sind rund 900 „Fahr-Schüler", also Kinder, die viel wertvolle Zeit auf den Verkehrsmitteln verlieren. Diese Ziffern be weisen die dringende Notwendigkeit, für die studierende Jugend aus unbemittelten

2
Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2009/01_10_2009/Schlern_2009_10_01_147_object_6042717.png
Seite 147 von 262
Datum: 01.10.2009
Umfang: 262
pcsinM?!a?,. den 13. Mai 19? 1 — Kr. 109 NACHRICHTEN AUS S 0 D TIROL Dolomiten Q GLOBUS© Landeshauptmann Magnago wies in seiner Rede einleitend darauf hin, daß dieses Heim zu dem Zwecke erbaut wor den sei. daß möglichst viele jugendliche, die zur Ausbildung von zu Hause wegen großer Entfernung von der Mittel- oder höheren Schule fortgehen müssen, Un terkunft erhalten. Da jedoch eine gute Ausbildung auf breiter Basis heute uner läßlich ist, berühre das Bestehen und die Führung dieser Heime

. können wir uns vor Überfremdung schützen", sagte Dr. Magnago wörtlich. „Haben wir sic nicht, dann kommen sie son auswärts, von den anderen Gebieten Italiens. Das ist eine Tatsache, der wir ins Auge sehen müssen. Wir können ihr nur durch Ausbildung begegnen, und zwar durch beste Ausbildung — Lamen tieren hilft nicht und auch nicht Pro teste allein ... Darum wird die Frage der Ausbildung für uns zur Lebensfrage.“ Weiter führte der Redner aus. daß Untermaiser Schule wird nun ausgebaut Das Schulhaus in der Untermaiser Romstraße

nun durch Vizebürger- mebter Pobitzer, der gleichzeitig Bau- asscssor ist. in Erfahrung bringen, daß die Gemeindeverwaltung sich nunmehr entschlossen hot, diesem Mißstand abzu- helfen. Bei der nächsten Sitzung wird dem Gcmcindcrat ein Projekt zur Ge nehmigung vorgelcgt, das den Ausbau des geräumigen Dachbodens der alten Schule vorsieht. Gedacht wird dabei an den Ausbau von acht Klassenräumen, verteilt auf die beiden Flügel des Gebäu des. Der Mittelteil wurde schon vor eini ger Zeit zu einem Gymnustikraum ausge

ort besuchen können. Der Süd tiroler Jugend hingegen könne dieselbe Ausbil dung vielfach nur durch Einsatz von eigenen Sehullransportmitteln und eben durch Schülerheime ermöglicht werden. Weitere große Schwierigkeiten, mit de nen die Südtiroler Schule zu kämpfen habe, sind der Mangel an Professoren für die unteren und oberen Mittelschu len. sowie der Mangel an Schulgebäuden. Wahrend der Mangel an Volksschulleh rern in den 25 jahren nach dem Kriege nun behoben werden konnte

vor, in der auch die Mittel zur Anschaffung der nö tigen Einrichtungsgegenstände einbezo gen sind. Wenn keine unerwarteten Schwierigkeiten auftreten, wird man gleich nach Schulschluß mit den Bauar beiten beginnen können, m daß die neuen Klassenräume im Laufe des Herb stes ihrer Bestimmung übergeben wer den. Damit wäre an dieser Schule die Raumnot beseitigt, was sicher von allen, Eltern, Schülern und Lehrern, sehr be grüßt wird. Brandstifter am Werk Gestern gegen I9 Uhr wurde auf der Meraner Gilfpromenade nahe der Gilf

4
Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2009/01_10_2009/Schlern_2009_10_01_125_object_6042695.png
Seite 125 von 262
Datum: 01.10.2009
Umfang: 262
Land als „Bollwerke des Volkstums“ - und Anton Zeiger das vollbrachte Werk. Zeiger nutzte die Gelegenheit, um Grundsätzliches zur Schule in Südtirol zu sagen und so manche kritische Bemerkung der jüngsten, aber auch der entfernteren Vergangenheit, „in das richtige Lot“ zu bringen 200 . Über seine schulorientierten Aussagen hinaus ver deutlichte Zeiger die ungebrochene Notwendigkeit, für neue Heimplätze zu sorgen, zumal nach den aktuellsten Berechnungen 850 Mittel- und Oberschüler und rund 300

, „daß die finanziellen Mittel, die Österreich für Schlanders zugesagt hat, bereits gesichert “ seien. Worauf es in einem Schülerinnenheim an komme, das „weder eine Verbesserungsanstalt noch eine Eß- und Schlafstätte“ sein kann und will, sondern das nach Kräften versuche, „Schule und Familienleben zu ergänzen “, machte die Regentin Sr. Reinhilde Platter deutlich. Am Ende der Ansprachen beschloss Weih bischof Heinrich Forer, wie schon seinerzeit in Bozen und im benachbarten Buben heim, diese Eröffnungsfeier

Südtiroler Lehrerbund), „schu le heute" (Dezember-Ausgabe 1971) veröffentlicht worden. Sonderdrucke daraus wurden angefer tigt und unter dem Titel „Südtiroler Schulprobleme" verbreitet. Zeiger entwickelte darin, wie das seine Stärke war, eine übersichtliche Darstellung der Schule im Land mit einem streiflichtartigen Rückblick auf die Zeit seit dem Inkrafttreten der „Lex Gentile" im Jahre 1923, insbesondere aber seit der Einführung der Einheitsmittelschule im Herbst 1962, und spannte davon ausgehend

ei nen Bogen, der das Phänomen „Schule" und seine gesellschaftliche Wirkung auf die Zukunft mit Nachhaltigkeit umschloss. Berichterstattung zur Einweihung des KMGW-Mädchenheimes in Meran in „Dolomiten" vom 25.10.1971, Nr. 244, Seite 3 („Ein ,Bollwerk unseres Volkstums' eingeweiht"). Siehe Seite 116. 201 Endabrechnung über den Bau des Mädchenheimes in Meran (KMGW/Archiv 3 Dr. F. Ebner Meran 03.199). 202 Fritz Ebner, geboren am 27. Februar 1920 in St. Pauls, Studium an der „Gregoriana" in Rom, Pries

terweihe in Rom am 29. Oktober 1944, ist am 16. Juni 1977 gestorben. Nachruf in den „Dolomiten" vom 23.6.1977, Nr. 139, Seite 7. Die bei seinem Begräbnis in St. Pauls gehaltenen Ansprachen und Reden von Bischof Joseph Gargitter, Landesrat Anton Zeiger und Schulamtsleiter David Kotier sind in einer Sondernummer der KSL-Zeitschrift „schule heute" veröffentlicht worden. 203 Damit ist das namentliche Gedenken an die ersten zwei Schulamtsleiter Südtirols in Meran festge macht: Nach Josef Ferrari wurde

5
Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2009/01_10_2009/Schlern_2009_10_01_246_object_6042816.png
Seite 246 von 262
Datum: 01.10.2009
Umfang: 262
sehr ge fallen. Fast ausschließlich waren es Italiener, die mit ihren Autos gekommen waren und am Rathausplatz und den umliegenden Gassen ihre Stände aufbauten und mit Ware handelten. An ihnen habe ich sehr früh auch verstanden, dass Beweglichkeit und Dynamik nicht dasselbe sind. Sie waren dynamisch, wir dagegen (nur) beweglich. Mit einem Markt vom Typ der Meraner Karl-Wolf-Straße assoziierte ich aber einen ganz besonderen Tag, denn an diesen Markttagen in Tramin dauerte die Schule nur bis 10 Uhr

und dann war marktfrei! Es wäre zu schön gewesen, hätte sich diese Gewohn heit in Meran fortgesetzt. Eine liebe Kindheitserinnerung zerbrach. An diesem ersten Schultag waren wir noch keine Viertelstunde in der Schule und in der uns zugewiesenen Klasse - die meisten Klassenkollegen wohnten im Gamper- heim, die Kollegen von der parallelen Nachbarklasse dagegen wohnten (fast alle) im Rediffianum, als die Klassentüre aufflog, der Direktor mit überrötetem Kopf und spärlichem vibrierendem silbrigem Haar hereinsprang

und mit überlauter Stimme die vollmundig fragende Feststellung traf: Kommt ihr denn alle vom Föld herein??? So klang Feld in unseren Ohren. Feld wie Föld oder Föld wie Feld! Jedenfalls war klar, was er meinte, denn es war nicht zu übersehen: Durch die Marktstände in der Karl- Wolf-Straße zog sich vom Gamperheim her bis zur Haustüre unserer Schule und von dort weiter in den ersten Stock und den langen Gang entlang bis in unsere Klasse eine rötlich-braune Lehmspur. Leichter wäre es nicht gewesen, die Täter

zu überführen. Zu sehr haftete am Schulfußboden, an den Stiegenabsätzen und an unseren Schuhen inzwischen eingetrocknete Gamperheim-Hoferde, als dass wir es vermocht hätten, überzeugend darzulegen, von der unliebsamen Spur durch die Schule nichts zu wis sen. Das war meine/unsere erste Begegnung mit dem Direktor. Was sollten wir tun? Er brüllte eine Zeitlang, wir ließen das Ganze über uns ergehen und behielten es in Erinnerung. Der Schulalltag war also gestartet. Eine Begrüßung durch den obersten Verant

wortungsträger unserer Schule hätten wir uns allerdings anders vorgestellt. Kommt ihr vom Föld herein? Auf viele von uns traf dies ja zu, nur: An diesem Tag kamen wir nicht vom Föld, sondern vom Gamperheim. Das war zwar vollkommen neu, aber noch nicht ganz fertig. Unsere Schuhe lieferten dafür den besten Beweis. Im Heim wurde in diesen ersten Oktober-Tagen wettgemacht, was wettgemacht werden konnte. Wobei zugute kam, dass der 4. Oktober, der Tag des Heiligen Franz von Assisi - dieser Tag war noch schulfrei

6
Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2009/01_10_2009/Schlern_2009_10_01_219_object_6042789.png
Seite 219 von 262
Datum: 01.10.2009
Umfang: 262
Oolonriten - Nr. 24 IN MEMORIAM Südtirol trauert um Anton Zeiger Langjähriger Landesrat verstarb gestern im 94. Lebensjahr in Bozen - Ein Leben für Sprache, Schule und Kultur ozen - bi zwei Wochen, am 14. Februar 2008, hätte An ton Zeiger das 94. Lebensjahr vollendet. Dieser Tag sollte ihm nicht mehr beschieden sein. Der Herrgott, auf den er Zeit seines Lebens vertraute, holte ihn gestern zu sich. Er verstarb am Morgen in der Marienklinik in Bozen. Damit vollendete sich ein langes, erfülltes

. Er konnte bereits als Kind erah nen, was die Folge des unrecht mäßigen Anschlusses Südtirols an Italien für Land und Leute bedeuten würde. Die italieni sche Zwangsschule und gleich zeitig der faschistische Um gang mit dem Deutschtum in Südtirol und mit den Menschen dieses Landes waren für ihn die Lehre des Lebens. Anton Zeiger erkannte ganz offensichtlich bereits in seiner Jugend- und Lernzeit die Be deutung der Schule, und er ent schied sich durch das Studium

, auch nicht an Bereitschaft, sein weiteres Le ben in den Dienst ganz Süd tirols zu stellen. Modischen Erscheinungen nicht wohlgesinnt Mit der Wahl in den Landtag im Herbst 1960, der 1961 die Berufung in die Landesregie rung mit der Zuweisung des Ressorts für Schule und Kultur folgte, begann die 29jährige po litische Karriere Zeigers. Er wurde zum großen Schul- und Kulturpolitiker Südtirols, ln diese Berufung legte er seinen ganzen Charakter an Gerad linigkeit, auch Kompromisslo sigkeit (wo es um die Grund sätze

7
Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2009/01_10_2009/Schlern_2009_10_01_69_object_6042639.png
Seite 69 von 262
Datum: 01.10.2009
Umfang: 262
Volksschullehrerkern garantierte eine Festigung des Fundamentes der Südtiroler Schule in sich, und darauf kam und kommt es ganz wesentlich an 108 . Für Mädchen gab es in Meran einige Heime, für Buben dage gen war die Unterkunftsmöglichkeit in einem Schülerheim eher gering: Es gab das „Rediffianum“ der Marienberger Benediktiner am Rennweg 109 , ein Schülerheim der Eucharistiner am Winkelweg und die „Villa Serena“ an der Goethestraße, so dass das Bedürfnis nach neuen Heimplätzen für Buben sehr groß war. Die Idee

ein Schülerheim zu errich- 108 Seinerzeit hatte es eine Lehrerbildungsanstalt in Bozen gegeben, die jedoch im Zuge der Umwand lung der Südtiroler Schule von einer deutschen in eine italienische als überflüssig und darüber hinaus von den neuen Machthabern als obsolet betrachtet wurde und daher im Jahre 1924 für im mer ihre Pforten schließen musste (vgl. dazu auch oben, Fußnote 11). Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es wieder zur Einrichtung einer Lehrerbildungsanstalt (LBA), und zwar im Klosterbereich der Maria

dem Schuljahr 1949/50), das Heim der Schulschwestern in Obermais, die von den Englischen Fräulein als Mädchenheim geführte Villa „Stoddard" in Unter mais und eine kleine Heim-Einrichtung für Mädchen im Hause des Dr. Alfons Ludwig neben dem Kapuzinerkloster. 109 Das „Rediffianum" war seinerzeit in Verbindung zum Humanistischen Gymnasium der Marienber ger Benediktiner entstanden (Kurze Angaben dazu bei Parteli, Othmar: „Die Schule von Marienberg nach dem zweiten Weltkrieg" in: GrafschaftTirol -Terra Venusta

9
Zeitungen & Zeitschriften
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2009/01_10_2009/Schlern_2009_10_01_13_object_6042583.png
Seite 13 von 262
Datum: 01.10.2009
Umfang: 262
sen gerecht zu werden hatte. Zur Errichtung der dafür notwendigen Schultypen genügte einsichtigerweise nicht nur deren Einrichtung als solche, wozu geschickte Verhandlungen mit den kompetenten Stellen in den dafür zuständigen Ministe rien in Rom zu fuhren waren - ein Bereich, der dank des Umstandes, dass eine der fähigsten Persönlichkeiten des unmittelbaren Nachkriegs-Südtirol, Josef Ferrari, als „Viceproweditore“ (Vizeschulamtsleiter) an die Spitze der aufzubauenden Südtiroler Schule berufen

worden war, gut abgedeckt war. Die Errichtung eines neuen Schultyps verlangte selbstredend aber auch nach geeigneten Schulhäusern und vordergründig nach qualifiziertem Lehrpersonal im ausreichenden Maße, was angesichts der überkommenen Defizite aus der faschistischen Zeit wie ei ne schier unlösbare Herausforderung empfunden werden musste. Dennoch ver mochten die höchsten Verantwortungsträger der Südtiroler Schule jede noch so knifflige Situation im Interesse der Sache gut zu meistern, wenngleich

niedergelassen, wo staatli- cherseits für sie ja entsprechende Wohnbauprogramme verwirklicht wurden und wo sie im Regelfall auch ihren Arbeitsplatz hatten. Für ihre Kinder war es daher mit keiner besonderen Auflage verbunden, die Mittelschule und eine weiterführende Schule zu besuchen, weil sie diese vielfach vor der Wohnungstüre hatten. Für die Südtiroler dagegen, die in den größten Zentren des Landes zur Minderheit gewor den waren (Bozen, Meran, Leifers, einige Gemeinden des Unterlandes

11