42 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/16_06_1851/TZW_1851_06_16_1_object_5028344.png
Seite 1 von 4
Datum: 16.06.1851
Umfang: 4
. Blutiger Krawall. Berlin.. Diplomatisches Manöver der ..Preußischen Ehre' in Frankfurt. Frankfurt. Die Nationalgarde. Dresden. Unglück. Italien. Frankreich. . England. Rußland. Schweiz.. Wie man die Gelegenheit vorn Zaune bricht. Erklärt aus- der Taktik der radikalen Presse in der Schulfrage von einem Einsender. ES- ist das bekannte Streben der Radialen und ihrer Organe den bisherigen Stand der Schule in der Schilderung so tief als möglich hinabzudrücken. Die Triebfedern dieses Strebens liegen eben

nicht gar tief und verborgen. Man merkt es selbst bei ober flächlichem Blicke, daß sie sich in der Absicht concentriren, die Schule von der Kirche zu trennen. Wir wollen das Edle oder Unedle dieser Absicht keiner nähern Kritik unterziehen, sondern vorderhand nur die Taktik besprechen, womit man den bisherigen Zustand der Schulen in das schlechteste Licht zu stellen sucht. — Das eine Mal. sind es negative Be-, weise, die dafür, angeführt werden. Weil z. B. manche erwachsene Leute nicht schreiben

gleich mit dem Urtheile fertig: es müsse an der sittlichen Erziehung in den Schulen fehlen, da so viele gut unterrichtete Schüler späterhin Sträflinge, geworden seien. Sonderbar, daß die „Jnnsbr. Ztg.' diesen Punkt auch nur von Weitem berühren mochtest Dieser Beweis für den schlechten Stand der Schule wäre un widerlegbar (!), wenn er nicht durch den Umstand etwas geschwächt würde, daß zwischen Lernen, Wissen und Befolgen noch ein bedeutender Unterschied, und zwischen der Schul- und Strästings-- zeit

ein großer Zwischenraum stattfindet. Doch das thut. nichts — man muß die Gelegenheit vom Zaune brechen, um über die Schule schimpfen zu können. In jüngster Zeit ergab stch eine neue, gewissen Leuten sehr willkommene Gelegenheit, um über den armseligen Stand der Schule bittere (Krokodil!-?) Thränen zu weinen — und diese Ge legenheit war die im laufenden Quartal erste Schwurgerichtsver handlung, welche die „Jnnsbr. Ztg.' schon vor Monaten mit sicht licher Freude als den Armenseelen-Prozeß in fetter Schrift

Zeugen .sich hatten betrügen und. zu abergläubischen Dingen ver führen lassen, liefert den Beweis, daß sie in der Schule schlecht waren unterrichtet worden st .... So bündig diese Beweisführung: ist, so läßt sie doch einige' Gegenbemerkungen zu. Zuerst kann. man fragen, ob nicht auch Zeugen zugegen waren, welche sich nicht hatten betrügen lassen? Ja, und.zwar Mehrere. — Wenn nun. an Allem die Schule Schuld tragt , wo ssrnd denn diese Letzteren in die Schule gegangen? Ist z.. B. derjenige

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/20_03_1851/TZW_1851_03_20_1_object_5028028.png
Seite 1 von 12
Datum: 20.03.1851
Umfang: 12
sein, und nicht das Unmögliche verlangen: ad impossibilia nemo tenetuiv 2) Ihren magern Gehalt. Ich will diese viel gezogene Saite' nicht neuerdings anstimmen-, die Sache ist so evident und'so oft schon besprochen worden, daß sie sowohl Schreiber, als Leser er-' müden möchte. Ich sage, nur soviel: Was kann man von einem Lehrer erwarten, der die Schule nur' als Nebenfach,' als Neben erwerb betrachten , und den- größten Theil seiner Zeit und seiner Mühe auf Gewinnung deS-täglichen Brodes verwenden muß? welch ein Hinderniß

für die Schule, wenn der geplagte Lehrer im Som mer, statt sich fortzubilden, in s^ AuSland wandern, und da mit der Maurerkelle, oder im Steinbruche sich beschäftigen, oder zu Hause, anstatt Feder und Bücher an die Hand zu-nehmen, die Senfes die Art, oder gar den Hirtenftab ergreifen muß, um sein Leben von dem peinlichen Hungertode zu fristen? Das sind traurige Erschei nungen! und dock muß man so manchem Lehrer nachrühmen, sie haben im verflossenen-Sommer Schule gehalten, und- dabei die Sorge, für Haus

und Familie außer Acht gelassen, und ihren LebensverdieNft verabsäumt. Verdient solch ein Eifer, und uneigen-- nütziges Streben nicht Lob und Beifall? 3) Die kurze Schulzeit.. Bekanntlich ist. bei uns. nur der Winter, von Martini bis Georg! gesetzlich zur. Schule bestimmt; wenn man nun die vielen Feiertage, die,finstere, rauhe, den Musen unholde Jahreszeit,' die lästigen, weiten, oft, gefährlichen Wege zur Schule, Husten--'Unpäßlichkeiten und.manch.ändere -Hindernisse uyd Schwierigkeiten von. Seite

der armen Lehrer ! V 4) Die Natur der - Land / besonders der. Bergkinder. Man ' darf diese nicht mit den Stadtkindern'in eine Linie stellen; diese sind an. Umgang und Gesellschaft gewöhnt, haben von . Kindheit - aus eine' geordnetere bessere. Erziehung bekommen, ihr Gesichts- und Begriffskreis ist erweitert, sie haben doch schon über etwas nachdenken und sprechen gelernt, ehe sie in die Schule kommen, zudem erfreuen. sie sich fort und fort. der eifrigsten Nachhilfe zu Hause durch'separaten Unterricht

, Jnstructionen u. s. w. Die Kin- ; der auf dem Lande hingegen, besonders aus den- Bergen und abge legenen Orten wachsen in der Stube auf/kommen selten unter die Leute, selten in die Kirche, ihr Gesichts- wie ihr Gedankenkreis'ist ■ äußerst beschränkt, sie können , sich völlig, schwer ausdrücken, die Hindernisse, und Schwierigkeiten, welche aus diesen nothwendigen Verhältnissen für einen.Lehrer hervorgehen müssen-, springen wohl jedem, in die Augen, der nur. einmal; eine Schule betreten

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/13_03_1851/TZW_1851_03_13_1_object_5028008.png
Seite 1 von 4
Datum: 13.03.1851
Umfang: 4
(bei dem ich auch wohnre), welche beide über Schule und Kirche unsere Ansichten vollkommen theilen ; in dem auch sie behaupten, daß der Zeiten Unheil aus der Schule und deren Entchristlichung kam, und nur durch die Schule und em thätiges, häusliches, in's Leben übergehendes Christenthum das Heil der Zeit und Böller wieder gesucht und erhalten werden könne. Die Misch-Ehe, sagten sie, sei der Grund des JndifferentismuS Und Quelle so vieler Uebel, kurz sie behaupteten, wenn der Staat Kirche und Schule trenne

,, so untergrabe er seine einzige Stütze, sind stürze sich in's Heidenthum ; denn welche Autorum, welche Kraft soll ein nicht christlicher Staat haben? u. s. w. - In Bezug auf Schule bitte ich die löbliche Redaction ja allen, Verläumdern unserer Volksschulen in Tyrol zu sagen, daß sie sich zuerst über die Schulen des. so als aufgeklärt gerühmten Deutsch lands richtige, wahre Begriffe verschaffen, bevor sie so unwissend als lieblos immer gegen Tirols schlechte Schule und Verdummung losstürmen, und immer

noch auf größere Aufklärung desselben dringen. Ich bin durch 20 Jahre Lehrer an Volks- und Haupt schulen nicht nur in Tirol, sondern auch in anderen höheren Leyr- Anstalten gewesen, und kann aus Erfahrung mit vollem Bewußt sein behaupten, den Zustand unserer Schulen gewiß genauer zu kennen, als jene Artikelschreiber, welche nie mehr eine Schule be suchten, seitdem sie au'S derselben entlassen wurden. — Ich besuchte auf dieser Reise in vielen Dörfern und Städten aller Länder mit ten durch Deutschland

die Schulen, und fand mich sehr getäuscht über die so hoch getragene Volksaufklärung Deutschlands, die man uns immer als Muster vorhält, o nein, es ist eine Lüge. Denn weder ihre Lehrer, obwohl aus Lehrer-Seminarien kommend, noch die Resultate ihres Unterrichts sind der Art, daß- sie als Muster dastehen. Ich bin gewiß nicht an der. besten Schule Tyrols er zogen,^ noch als Lehrer an derselben gestanden, doch eine solche schmutzige, verkümmerte Schuljugend, wie ^ch im Norden Bayerns, in Hessen und vielen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/18_03_1851/TZW_1851_03_18_1_object_5028024.png
Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1851
Umfang: 4
bisher für die Volksschule ge schehen? X/?. In der verstrichenen Periode der, Gährung und des Um sturzes war die Volksschule ein Hauptgegenstand des Angriffes und- der Reformbestrebungen, besonders aber war es die Schule in Tirol, welche die Augen und die Zungen der intelligenten und re- sormatorischen Partei m einem hohen, Grade auf sich zog, denn sie jag ja unter dem Nebel einer undurchdringlichen Finsterniß , das arme Volk war ja noch um ein halb Jahrhundert zurück und seufzte gar

sehr unter dem unerträglichen Joche des/geistlichen Druckes, und bevormundender Verwahrlosung. Man spottete, man schmähte, man wollte niederreißen, und anders machen, um die versunkene Schule zu heben, das gute Volk zu bilden, und das Licht der Auf klärung und des Fortschrittes auch in unsere heimathlichen Thäler und Berge zu bringen. Es sind nun mehr als 2 Jahre vorübergegangen, die stür mische Fluth ist wiederum gefallen, die ruhige Besinnung, und die Hoffnung des Friedens, ist zurückgekehrt; da soll nun ein ernst licher

Umblick erlaubt sein, und die bescheidene Frage, was haben alle Vorschläge, alle Angriffe, der ganze große Lärm gefruchtet, was haben die Äetheiligten für dje Bildung unseres Volkes 'sich kosten lassen, ist die Schule wirklich besser geworden? Diese Haupt frage löst sich mir in 3 Ünterfragen auf, wovon die erste tarnet: Jr ' ■ . . Was hat die Regierung bisher für dieSchule gethan? 1) Es erschienen Lehrpläne, ganze Tabellen vcn Gegenstän den von einem solchen Umfange, daß die Lehrer auf der Univer

sität ihre Vorbildung hätten einnehmen müssen, dabei aber so un-. praktisch, daß die Behörden selbst wieder davon abließen, und wieder in das alte Geleise einlenkten: .es erschienen Aufrufe, Vor stellungen, Drohungen, ein unabsehbarer Schwall von Worten und Reden, aber in der That, unmittelbar und wesentlich geschah wenig von Belange; die Worte verhallten, die Blätter vermoder ten, die Zeiten gingen vorüber, aber die arme Schule blieb im Ganzen im Alten. — Es ist noch kein einziges brauchbares Lehr

buch erschienen, die Gratiebücher stießen , immer spärlicher und sel tener, es ist zum Staunen oder zum Jammern, im diesseitigen Distrikte traf es Heuer je 20 Kinder einen kleinen Katechismus von 3 kr. im Werthe, oder höchstens ein Namenbüchlein, da.es doch in jeder Schule arme Kinder gibt, welche der Bücher und der nothwendigen Schulrequisitcn entbehren. Wer kann hier eine Avf- hilfe, oder eine Vorsorge nur ahnen? 2) Das hohe Ministerium, und in Folge dessen das hoch würdigste Konsistorium

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/21_01_1851/TZW_1851_01_21_1_object_5027816.png
Seite 1 von 4
Datum: 21.01.1851
Umfang: 4
Schwarzenberg. Die Prozedur der Juliane Weiskirchner. Deutschland.' Dresden, Berlin. Kiel. München. Leipzig. Frankreich. Schweiz. Volksbildung in Tirol. III. Sommer schule. An den meisten Orten wird in Tirol nur im- Winter Schule gehalten. Die Schulzeit erstreckt sich von Martini bis Georgi oder eigentlich bis zur Schulprüfung, die auch öfters im März schon stattfindet. Haben die Schulkinder die Rigorosen glücklich bestan den und vom Schulvisitator ein belobendes Wort vernommen, so nimmt man's in der Regel

noch Ruh- und Rasttage), wenn man bedenkt, daß oft wegen grimmiger Kälre, Lawinengefahr oder schlech ter Wege ein guter Theil der Kinder die Schule wochenlang nicht besuchen kann, so ergibt sich eine beträchtliche Anzahl von Vacanz- tagen', aber keine zu große Summe von Schulkagen. Wenn man nun ferner bedenkt, daß in einer Schule oft ge gen 100 Kinder beisammen sind, die alle unter Einem Lehrer ste hen; wenn man bedenkt, daß die wenigsten Kinder im Sommer von ihren Eltern zu einer Wiederholung

? Denn der arme Landschullehrer muß im Sommer früh und spat auf dem Felde ar beiten, wie ein anderer Landmann. Auf diesen Einwurf habe ich schon im I. Artikel geantwortet. Gebt dem Lehrer so viel, daß er nicht das halbe Jahr die Feder und daS andere halbe Jahr den Spaten in die Hand neh men darf. Es läßt sich dann jeder Lehrer gern herbei, auch im Sommer einige Monate Schule zu halten. Wie bringt man aber die Kinder in die Sommerschule? DaS ist nicht so schwer. Ich habe auch schon Sommerschule gehalten

. Und wenn man im Sommer auf dem Land nur Vormit tags Schule halten würde, so dürste man auch keine gar zu große Anstrengung der jugendlichen Kräfte zu fürchten haben. Daß Sommerschulen auch für die Sittlichkeit der Kinder sehr förderlich wären, bedarf keiner weitem Ausführung. Und so glau ben wir zum Vortheil der Sommerschule der wichtigen Gründe genug vorgebracht zu haben. Man führe sie deßhalb ein, will man die Volksbildung mehr heben. IV. Lehrerinnen und Industrie-Schulen für die Mädchern In manchen Orten unseres

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/11_07_1851/TZW_1851_07_11_1_object_5028424.png
Seite 1 von 4
Datum: 11.07.1851
Umfang: 4
wünschten, wäre es diese: .Da in. unsern Thälern und..auf unsern Bergen die Wege bis zur Schule lang und im Winter oft von der Art sind, daß sie det Gesundheit der kleinen Kinder schaden, und die Verstandesentwicklung bei den Kindern auf dem Lande erst später eintritt, so könnte man wohl füglicher die verpflichtende Schulzeit vom 7. bis zum 14. Jahre ansetzen. Die meisten Lehrer auf dem Lande würden diese Anordnung mit Freude begrüßen. Denn was kann man viel Gescheidtes auS einem Kinde heraus

und in dasselbe hineinbringen, wenn eS die Schule in jenem Jahre verläßt, in dem der Verstanv anfängt, aus seinen Aeuglein herauS- zugucken? Die Wiederholungsschule sollte aber vom 14. bis zum 18. Jahre dauern. 2) „Sind die Schüler zum Besuch der Schule verpflichtet?' Ohne uns lange hin und her zu besinnen, antworten wir mit einem festen, entschiedenen Ja Man darf wohl nicht die Gründe angeben, warum die Kinder zum Besuch der Schule verpflichtet sind. Es ließen sich in der That so viele anführen, daß man be fürchten müßte

, damit viel zu weitläufig zu werden. Schaut nur in jene Länder, in denen der Schulbesuch nicht streng verpflichtend ist, und ihr werdet mit Freude ein Gesetz begrü ßen, das aus dem Menschenthierlein einen Menschen bildet. Was ihr von einem Zwang faselt, hat keinen Sinn. Gebt. mir ver nünftige Eltern, und sie schieben aus freiem Stück ihre Kinder in die Schule. Wollt ihr aber nicht auf einige Stunden jenen un natürlichen und grausamen Eltern die Kinder entreißen, die sonst dem Müßiggänge, dem Bettel oder dem Geize

könnte dem Lehrer in den Sack fallen; nur sollte er dann jenen Kindern, die ohne ent schuldigenden Grund von der Schule ausbleiben, einige Privatlectio-

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TZW/1851/22_01_1851/TZW_1851_01_22_1_object_5027820.png
Seite 1 von 4
Datum: 22.01.1851
Umfang: 4
Mittwoch Volksbildung in Tirol. V. Sonn- und Feiertagsschule. Der Knabe und daS Mädchen ist mit dem vollendeten 12. Le bensjahre der Werktagschule entwachsen. Wir hielten es zwar für' viel gesche'idter, wenn man auf dem Lande die Kinder erst mit dem 7. bis zum 14. Jahre in die Schule schicken würde. Denn was kann man auch von dem besten Schulunterrichte erwarten, wenn die Kinder in jenen Jahren ihm entzogen werden, wo ihre Ver standesthätigkeit erst erwacht? Früher sind sie oft nur so Men

ist es, wenn Kinder, die mit einer hinlänglichen Portion von den nothwendigsten Kenntnissen die Schule verlassen haben, wenn diese oft schon mit dem 20. Jahre keinen rechten Hausbuch- staben mehr machen, keinen Satz ohne Stottern lesen und die kleinste Zifferrechnung nicht mehr herausbringen können. Ebenso happert'S im Katechismus. Beim Brauteramen, mit dem man eine kleine Religionsprü- sung verbindet- wird oft eine solche Unwissenheit an den Tag ge legt, daß die Brautleute von dem Priester in den wichtigsten

Wahr heiten unserer Religion unterrichtet werden müssen. Beschuldigt mich nicht, daß ich hiermit die Sache übertreibe. Ich habe oft Gelegenheit gehabt, Briefe in die Hände zu bekom men, welche von jungen Leuten, die beim Militär dienten oder in der Fremde arbeiteten, geschrieben wurden. Welch' ein Geschreibsel und welch' ein ewiges Einerlei darin! Und dennoch sollen dieje nigen, die so verständig, so hübsch und beredt schreiben, einst in der Schule zu den Ersten gehört haben. Wie kam

bringen? Haben Sie Geduld, meine Herren, ich will Ihnen zei gen, daß wir hiermit nicht gar so eine unsinnige Forderung ge stellt haben. Warum lernen die Kinder in der Schule lesen? Bloß deßhalb , daß sie später einen Kaufbrief oder ein Gebetbuch lesen können? Da wäre doch offenbar ein zu enger Kreis der Lesebegierde gezogen. Ein Volk, das den Namen eines gebildeten verdienen will', muß gebildet und somit auch belesen sein. Wie kann aber von einer wahren Volksbildung die Rede

7