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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 01.05.1907
Umfang: 14
kircheupolitisches Pro gramm. Der Wahlwerber der erst zu bildenden freisinnigen Partei, Dr. Perathoner, hat sich erklärt für die „Freie Schule', die „Ehereform' und die Justizreform. Diesbezüglich möchte er besonders mit den sogenannten Religionsdelitten aufräumen. „Un arten' gegen Versehgänge, Prozessionen usw. sollen straflos sein. Diese Vorliebe für die Unarten roher, ungebildeter, vielleicht auch studierter Buben gegen das, was den gläubigen Christen heilig ist, nimmt sich bei Leuten

, die sonst so auf Intelligenz und Bildung pochen, recht sonderbar aus. Diese „Unarten', von denen Dr. Perathoner spricht, richten sich gegen unseren Herrn selbst. Wie es scheint, möchte Dr. Perathoner dadurch die Gläubigen zwingen, wenn sie da» ihnen Heiligste nicht der Verunehrung aussetzen wollen, von der öffentlichen Verehrung abzu stehen. Was ist das anders als Kampf gegen die Religion, wenn man dieselbe den Unarten roher Buben straflos aussetzen will? Dr. Perathoner ist für die „Freie Schule'. Die Bewegung der „Freien

Schule' soll nach ihm nichts anderes sein, als das Bestreben nach Beseitigung des klerikalen Geistes, des klerikalen Einschlages aus der Schule. Auf deutsch heißt das doch nichts anderes als, die Kirche, die Religion hat in der Schule nichts zu suchen, der gläubige Katholik hat kein Recht zu fordern, daß die Kinder in der Schule katholisch erzogen werden. Das Recht, die Erziehung in der Schule, den Geist in der Schule zu bestimmen, hat nur der „Freisinn'. Die gläubigen Katholiken haben nur das Recht

und die Pflicht, für die Kosten der Schule aufzukommen, hiefür brav Steuern und Umlagen zu zählen und — 's Maul zu halten. Dr. Perathoner sagt zwar, es sei nicht wahr, daß die „Freie Schule' den Religionsunterricht aus der Schule entfernen will. So? Die religiöse Er ziehung will man aus der Schule verbannen, der Religion sollen höchstens die paar Unter richtsstunden wie etwa dem Schreiben und Rechnen zugestanden werden. Aber auch das nicht. Was will die „Freie Schule' ? Der Vorkämpfer für die „Freie Schule

', der gewesene Abg. Dr. Ofner, sagte am 11. Sept. 1906 in einer Versammlung in Wien: „Wir wollen, datz die Kinder in der Schule zu Selbstvertrauen und zur Tatkraft erzogen werden und sich nicht aus irgend eine Hilfe von Oben verlassen' (Unsere braven Altvordern sagten dagegen: „An Gottes Segen ist alles gelegen'). Am 28. Oktober 1906 sagte der konfessionslose offizielle Wanderredner Otto Glöckel in einer „Freien Schule'-Versammlung in Tetschen: „Religion ist Sache des Gefühls und keine Wissenschaft, darum

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.11.1906
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 132. Samstcm, „Brixener Chronik.' 3. November 1906. M. Jahrg. LikchtcuDciv über die „Freie Schule'. Im Prachtsaale des kaufmännischen Vereins hauses in Linz fand Montag, den 29. Oktober eine Protestkundgebung gegen den Verein „Freie Schule' statt. Wie das über Ereignisse in den Alpenländern stets am besten informierte „Grazer Volksblatt' berichtet, wies diese Versammlung einen in Linz noch nie dagewesenen Versammlungs besuch auf. Die bekannt gewordenen Sprengungs versuche

der Linzer Sozialdemokraten, welche sie allerdings in letzter Stunde widerriefen, hatten zur Folge, daß Tausende von christlichen Partei gängern bereits lange vor der angesetzten Er- ösfnungsstunde den Saal okkupiert hatten. Der Versammlung selbst präsidierten Landesausschuß Mayer, Vereinsobmann Püchner und Kanonikus Stiglitz. Nachdem der Vorsitzende, Landesausschuß Mayer, eine überaus beifällig aufgenommene Eröffnungsansprache gehalten hatte, in der er die Feinde der christlichen Schule, die „hohen

Be hörden', den „christlichen' Bürgermeister von Linz, die „Sicherheitswache' von Linz geißelte und unter großer Heiterkeit selbst des Zettel- anpickers gedachte, der erklärte, daß er die Plakate der christlichen Linzer Vereine mit dem Aufrufe gegen die „Freie Schule' nicht dulde, nahm Abg. Prinz Liechtenstein das Wort, der mit einem minutenlangen tosenden Beifallssturm und Hoch-Rufen empfangen wurde. Aus der Rede des Prinzen Liechtenstein. ... Ein Freimaurer jüdischer Abstammung

, der sich im Verwaltungsdienste durch seinen partei mäßigen Mangel an Objektivität unmöglich ge macht hatte, wurde unter namhafter Beförderung in den Justizdienst übernommen. In dieser neuen offiziellen Stellung hat er es für gut befunden, den Verein „Freie Schule' zu gründen, dessen augenscheinlicher Zweck eine Umgehung unseres Volksschulgesetzes ist. Daß ein höherer Staats funktionär eine solche gegen bestehende Gesetze gerichtete Agitation in Szene setzt und leitet, gehört zu den Eigentümlichkeiten unseres leider

so gelockerten österreichischen Staatsorganismus. (Lebhafte Zustimmung.^ In jeder andern Bureaukratie mit entwickeltem Korpsgeiste, mit einer nur einigermaßen strammen Disziplin wäre ein so krasser Fall gesetzwidriger Intentionen einfach unmöglich. Der Verein „Freie Schule', sagte Redner weiter, ist ein religionsfeindlicher Kampfverein. Im Z 2 seiner Statuten wird als anzustrebendes Ideal eine Schule bezeichnet, in der die Kindel frei von jeder politischen und konfessionellen Tendenz, durch harmonische

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 08.03.1905
Umfang: 14
Sekte 2 - kulturelle Entwicklung gebieterisch den Ausbau und die Verbesserung der Schule auf gegebener Grundlege erheischte, jenen kulturwidrigen Grund sätzen, welche in den Schulanträgen Liechtenstein und Ebenhoch niedergelegt waren, Geltung zu verschaffen. Es ist ihr gelungen, die Schulzeit zu verkürzen, die Lehrerbildung herabzudrücken, den gesamten Unterricht konfessionell zu beeinflussen. Ihr Bestreben, die unbeschränkte Macht über die Schule für sich zurückzugewinnen, welches schon bisher

aufmerksamen Beobachtern nicht entgangen war, mußte allen zu vollem Bewußtsein kommen, als der niederösterreichische und oberösterreichische Landtag ihre Absichten bezüglich der Schule un- gescheut entschleierten. Wohl hat der einmütige Widerstand derer, die noch an anderen Anschau ungen festhalten, die herrschende Partei genötigt, einen Teil dieser Wünsche vorläufig noch zurück zustellen. Es ist aber klar geworden, daß der Schule in ganz Oesterreich in Zukunft noch größere Gefahren drohen und darin liegt

eine Mahnung für jeden einzelnen, an der Erhaltung und Fortentwicklung der freien Schule mitzuwirken. Seit Jahren bietet der der klerikalen Herr schaft vorarbeitende „Katholische Schulverein' durch seine Agitation und durch seine Gründungen auf oem Gebiete des Schulwesens das beste Beispiel dafür, in welcher Weise die Kräfte zur Abwehr zu sammeln sind. So wie der deutsche Schulverein an den Sprachgrenzen tätig ist, so wollen wir gegen den die nationale und kulturelle Entwicklung hem menden Klerikalismus

im ganzen Reiche wirken. Wir wenden Ans an alle, die bereit sind> mit uns den Kampf für eine freie Schule zu fuhren, an alle Nichtklerikalen ohne Unterschied der Parteirichtung; sie mögen eine solche Organi sation schaffen helfen, indem sie sich dem eben ins Leben tretenden nicht politischen Vereine „Freie Schule' anschließen.*) Auf dem Gebiete der Schule können sich Männer und Frauen der verschiedensten Anschauungen zu einträchtiger Wirksamkeit zusammenfinden. Wir wenden uns an alle Interessenten

einer freien Schule, und dies sind keineswegs nur die Lehrer an Hoch-, Mittel-, Volks- und Bürgerschulen, die schon durch ihren Beruf den Fragen der Volksbildung am nächsten stehen, sondern insbesondere auch alle Eltern, die erkennen, daß die Zukunft ihrer Kinder in Frage steht, und alle, die in der geistigen Freiheit das Heil und die Zukunft sehen. Wir wollen allerorten hörbar und energisch Protest erheben gegen jeden Versuch, die Schule zu einer Hilfsanstalt der konfessionellen Hierarchien herabzudrücken

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 12
Datum: 15.04.1928
Umfang: 12
in L e o b e n fiel die ser Tage die siebenjährige Gertrud Erler beim Ball spielen in die Mur. Der 18jährige Tapeziererssokn Franz Hanbauer schwamm dem schon mit dem Tode ringenden Mädchen nach und rettete es. Bezirk Voitsberg. In den Schulen in K ö f l a ch und im Kino wurden an Volksschüler Hunderte von Zet teln verteilt, die nachstehende an die Kinder gerichtete Aufforderungen enthalten: „Schüler! Weg mit der .Prügelstrafe, weg mit den arbeiterfeindlichen Lehrern aus der Schule, weg mit den Zeugnissen

und Sitten noten! Kämpfet gegen jede Willkür in der Schule! Lasset euch eure freie Zeit und eure Pausen nicht durch Strafaufgaben und Hierbleiben stehlen und tretet da gegen auf. . . Der Katechet will uns durch seine Wundergeschichten und frommen Märchen verwirren. . . . darum: fort mit dem Karm! Weg mit den Pfaffen und dem Religionsunterricht aus der Schule! Schüler! Wollt ihr diese Zustände abschaffen? Kämpfet zusam men mit uns für diese Forderungen der Arbeiterkin der! Sendet uns aus eurer Schule

Berichte an die Re daktion." (Folgt die Anschrift.) — Die Revolutionie- rung der Kinder soll von sozialdemokratischer Seite ausgehyn. Direkt ist sie gegen die Schule gerichtet, in direkt (mittelbar) aber auch gegen die Eltern. Man kann nicht eine Autorität untergraben, ohne die andere ins Wanken zu bringen. Wer das nicht einsieht, ist mit Blindheit geschlagen. Mit Blindheit geschlagen scheinen aber auch Unsere Gesetzgeber zu sein, die solchem und ähnlichem Treiben nicht Einhalt gebieten. Bezirk Deutsch

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 14
Datum: 03.10.1906
Umfang: 14
den Steg beim Schietzstande überschreiten. Der Kamerad Gajos war -der Meinung, dieser könne nicht hinüber, weshalb er ihn aufhob, um ihn zu tragen. Gajo fiel ihm aus den Händen und in den Bach. Ratlos rannte der Kamerad herum. Als Passanten den Unfall merkten, war es schon zu spät, denn Gajo wurde bald darauf aus dem Rechen vor der Fabrik der Firma Musch & Lun als Leiche gezogen. „Freie Schule'-Ortsgruppe Meran — triumphiert die „Meraner Zeitung' vom Sonntag. Unlängst meldete sie, daß im „Deutschen

Bürger verein' einer der hiesigen Sozialistenhäuptlinge, Hans Veit, den Ruf nach der „Freien Schule' erhoben hat. Natürlich standen dem internationalen „Genossen' die „teutschen' Recken sofort zu Diensten und beriefen durch den allezeit bereiten Dr. Christo- mannos iin „Grafen von Meran' eine § 2-Ver- sammlung ein zur Gründung einer Ortsgruppe des Vereines „Freie Schule'. Die Zentralleitung schickte als Redner einen Lehrer Glöckl aus Wien. Einge laden und erschienen waren Alt- und Neuliberale

, Deutschradikale und internationale Sozialdemokraten. Geredet haben Christomannos, Glöckl und „Genosse' Snoy. In einer Resolution wurde die „gefetzestreüe Regierung' aufgefordert, die Bestimmungen über die Teilnahme der Schulkinder an religiösen Hebungen abzuändern. Die Leute von der „Freien Schule' wollen nämlich nicht gestalten, daß die katholischen Schulkinder in der Schule das Schukgebet verrichten, in die Kirche gehen, von der Schule angehalten werden, ihre Sonntagspfiicht zu erfüllen, zur hl. Beicht

und Kommunion- gehen, an der Fronleichnams prozession teilnehmen usw. Das alles soll angeblich gegen die den Staatsbürgern gesetzlich gewährleistete Freiheit verstoßen. Die Versammlung wählte für die Meraner Ortsgruppe der „Freien Schule' einen Ausschuß, der wie folgt zusammengesetzt w^rde: Ob mann Dr. Th. Christomannos, Dr. Julius Wenter, Obmann-Stellvertreter, Oskar ElImen» reich erster und Hans Veit, zweiter Kassier; Johann Men z erster und Dr. Z an geile zweiter Schriftführer; Dr. Hole, Ingenieur Kiefer

und Heinrich Snoy, Beisitzer. Diese Ausschußleute sollen also in Meran im Kampfe der „Freien Schule' gegen die religiösen Uebungen der katho lischen Schulkinder vorausstürmen. Daß sie hiezu besonders berufen und befähigt find, wird niemand bestreiten wollen. Herr Dr. Christomannos — er ist kein Katholik, sondern^ von Hause aus nicht unierter Grieche — geht bekanntlich von jeher gerne voran, wo eine „Hetz' los ist; sein Stellvertreter im Ausschüsse, Advokat Dr. Julius Wenter, ist im Verlaufe des heurigen

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 01.07.1908
Umfang: 8
anders ein, als er den Studenten empfahl, sie sollten sich ein würdigeres Objekt ihrer Sympathien erwählen; Wahrmund sei derselben nicht wert. Die Bildung, welche die „Freie Schule' verbreiten soll, hat der „Freie Schul'-Apostel angedeutet, als er erklärte, der Minister v. Aehrenthal hätte den päpstlichen Nuntius sollen „über die Stiege herunterwerfen', und in Oesterreich solle man „französisch lernen', d. h. wie in Frankreich banditenmäßig die katholische Kirche ihres Eigentums berauben, Bischöfe, Priester und Ordensleute

. Aber die Sozi konnten da einmal so recht nach Lust ihrem Hasse fröhnen, deshalb muh die „Freie Schule' zu solchen „Heldentaten' fähige Charaktere aus den Kindern auch bei uns heranbilden. Das ist der „Freiheitlichen' gerühmte „Liebe zu dem Kinde'. Den Tiroler Lehrern macht Elöckel das Kompliment, daß 80 Prozent derselben „Totengräberdienste leisten, weil sie jeden geistigen Fortschritt des Kindes hemmen helfen', d. h. cs nicht zu Banditen und Kirchen- räubern nach französischem Muster hcranbildcn

. Der Hütkinderverein bekommt auch seine Lektion, nur kennt Glöckel weder dessen Ursprung, Wesen und Zweck, die auswandernden „Schwabenkinder' zu schützen gegen Ausbeutung und schlechte Behandlung. Die Hütekinderwanderung ist ein alter Brauch, der Hütekinderverein eine moderne Sache. Die „Freie Schule' will nach Glöckel das Rcichsvolksschulgefetz „zur Tat werden' lassen und bekämpft schon den Inhalt des ersten Paragraphen dieses Gesetzes, welcher die s i 1 tli ch- religiöse Erziehung der Kinder als Aufgabe

der Schule bestimmt. Glöckel schildert das Wirken der Geistlichen und der „Klerikalen' überhaupt in der Schule als entsetzlich verdummend, nach ihm gehen au« der Volksschule durch die Schuld der „Kleri kalen' lauter d e n k f a u l e , blindgläubige Leute hervor. Zugleich weiß er von der Herrschaft der „Klerikalen' so entsetzliche Dinge zu erzählen, daß man unwillkürlich denken muß, diese Geistlichen, diese „Klerikalen' müssen doch verteufelt gescheite, gut geschulte und viel denkende Leute

sein. Aus welchen Schulen find denn sie hervorgegangen? Doch aus der gleichen wie die anderen. Wie können sic dann als „denkfaule und blindgläubige' Leute ein „Arsenal gefährlicher Waffen und eine Apotheke von langsam verdummenden Giften' cin- richten? Dazu braucht's doch denkende Leute. „Warum mischt sich der Klerikale in die Angelegen heiten der Schule? Ist sein Interesse für das Kind so groß? Haben nicht die Eltern das größere Interesse?' fragt Glöckel. Wir fragen: Wozu mischt sich der Sozi und „freie Schul'-Apostel

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.08.1907
Umfang: 8
mit Ausnahme der in die neunte Rangs klasse eingereihten sogenannten „Astronomo-Ad- junkten' mit 2400 K jährlich festgesetzt. Der Gehalt erhöht sich nach je drei Jahren um 300 bis auf 3300 X. Die Adjunkten beziehen die Ak- tivitätszulage der neunten Rangsklasse der Staatsbeamten. — Zu gleicher Zeit veröffent licht die „Wiener Zeitung' eine Verordnung des Unterrichtsministers, betreffend die Remune rationen der Assistenten an den Universitäten, technischen Hochschulen, an der Bodenkulturhoch schule

, au den tierärztlichen und sonstigen Hoch schulen. Darnach beträgt die normalmäßige Re muneration der Assistenten mit Staatsbcamten- charakter 1400 >L jährlich; nach je zwei Jahren erhöht sich diese um je 300 X bis auf den Be trag von 2600 F. Aushilfsweise Assistenten er halten als feststehende Remuneration 1400 T. Gegen die „freie Schule'. Anläßlich der Hauptversammlung bes deutsch mährischen Lehrerbundes äußerte sich Herren hausmitglied Hermann Braß, das an der Spitze der Deutschen Volkspartei in Mähren steht

, über dxn Verein >„Freie Schule' in folgender Weise: „Wie auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, so ist vor allem auch auf dem Gebiete der Schule nationale Trennung nötig. Unsere kulturellen Bedürfnisse, , unsere Schulverhältnisse, unsere Volksbildung sind von denen aller an deren österreichischen Völker scharfe verschieden, nild darum können wir nur auf nationaler Grundlage etwas erreichen. Wir brauchen iauch eine scharse Waffe, nm die Freiheit der Schule zu verteidigen, aber der Verein

. > Bei Gründung des Ver eines „Freie Schule' sei Abg. Pernerstorfer an ihn herangetreten und habe ihn aufgefordert, dem Verein als Gründer beizutreten.' Redner habe da mals erklärt, er werde immer und überall zu finden sein, wenn es gelhe, die Freiheit der Schule zu verteidigen, er sei jedoch! überzeugt, idaß dieser Kampf nur auf nationaler Grundlage Erfolg haben könne. Unter die Gründer eines deutschen Vereines, welcher der deutschen Schule Freiheit und nationale Selbständigkeit sichern wolle

,' werde er allezeit mit Freuden treten; diesen Stand punkt vertrete Römer auch noch heute und des halb könne er sich für den 'Verein „Freie Schule' nicht begeistern. Er trete mach, wie > vor ein für die Bildung eines Vereines >,Freie deutsche Schule' joder aber für die Umwandlung' «des be- Mera» er Z teikmg stehenden Vereines zu einem! nationalen Verband, der von allen.parteipolitischen Bestrebungen frei bleiben müsse. An der Schule hänge die Zukunft eines Volkes, darum Müsse es die Sorge aller volksbewußten

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Dolomiten
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Seite 10 von 16
Datum: 23.03.1935
Umfang: 16
wein. Hotel „Alte Post', mündlich, schriftlich und auch telephonisch gemacht werden. Die Sieger- verkündlgung und Preisvcrteilmig findet am Sonntag abends um 0 Uhr in den Sälen des Hocel „Alte Post' statt. s Vom Schiilerabfahrtslaus in Bipiteno. V i p i t e n o. 2t. März. Bei der letzten Schülcr- Schioeranstaltung in der heurigen Wintersaison, die der W.-Sp.-V. Bipiteno am Iosefitag vor mittags abhielt, beteiligten sich >6 Teilnehmer von vier Volksschulen, und zwar von der Schule Bipiteno

-10. von der Schule Ceves 3. von der Schule Racines 2 und von der Schule Casateia I. Die Abfahrtsstrecke wurde in der Umgebung von Ceves so ausgesteckt, dast die Teilnehmer alles herausgebcn mnstten. »m möglichst sturzsrei und ohne grasten Zeitverlust durch,»kommen. Hier bewiesen besonders die beiden erstklasiifizicrten und einzigen Fahrer der Schule Racines durch ihre» grasten Zeitoorfprung. dast sie auf den Schiern ausgewachsen sind und den ganzen Win ter durch auf den Schiern zur Schule fahren

. Aber auch die übrigen Teilnehmer haben sich durch sleistigco Training in die vordersten Reihen eingereiht. Ergebnisie: 1. Klotz Her mann. Schule Racines, 3 Min. 30.8 Sekunden: 2. Klotz Rudolf, Schule Racines. 3 Min. 12.2 Sek. 3. Heidegger Rud.. Schule Ceves, 3 Min. 59.2 S. 1 Gärtner Franz. Schule Dipiteno. -1 M. 3.8 S. 5. Gärtner Karl. Schule Bipiteno, 4 Min. lO Sek. 0. Wellenzohn Kurt. Schule Bipiteno, 0 M. 20 S. Der gestiftete Pokal „Alte Post' für die drei Bestklassifizierten einer Volksschule gewann

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1907
Umfang: 8
k Seite i .Der T t r o l e r' DiesStag 7. Mai 190? Moßin die „Ireie Schute' trachtet. Der Ruf nach der „Freien Schule' ist eS, der in neuester Zeit unter anderem dem mehr und mehr erwachenden christlichen Bewußtsew der österreichischen Völker aus dem antichrist- lichen Lager entgegenhallt. ES wird angezeigt sein, vorer st den Begriff der „Freien Schule' festzustellen. Don was soll die Schule befreit werden? Die Ober aufsicht über die Schule in Oesterreich übt der Staat, die Kirche

hat nur den Religionsunter richt in derselben zu erteilen und zu überwachen. Weitere autoritative Schranken hat die Schule nicht. Die staatliche Oberaufsicht ist ck nun sicherlich nicht, deren Beseitigung hier angestrebt wird, dieselbe wird im Gegenteile immer nach drücklicher angerufen. EL erübrigt demnach nur der bislang noch bestehende Einfluß, den die Kirche mit dem Religionsunterrichte in der Schule ausübt, dessen Entfernung von anti christlicher Seite angestrebt wird. Das also ist'S, i? der „Befreiung' der Schule

von jed« Beziehung zu Religion und Kirche besteht der Sinn und Begriff der .Freien Schule'. Diese Auffassung ist gewiß die richtige. Die Kampfmittel der antichristlichen Mächte find nämlich dieselben auf dem ganzen Erden runde. In Frankreich insbesondere wurde das Experiment mit der .Freien Schule' bereits gemacht und eS ist über alles Erwarten ge lungen. Vor beiläufig dreißig Jahren wurde dort die Entfernung jedes Religionsunterrichtes auv der Schule ins Werk gesetzt und jetzt ist eine Generation

dieselben Zwecke verfolgen und dieselben Ziele anstreben, wer wollte angesichts der zahllosen Zeugnisse, die unS hicfür tagtäglich in Wort und Schrift und soweit ihr Einfluß reicht, auch in Taten vor Ohren und Augen gehalten werden, wohl noch daran zweifeln? Eine christuifeindliche Majorität im Reichsrate, eine Revision der Schulgesetze im antichristlichen Sinuc, das heißt mit Ausweisung des Religionsunterrichtes auS der Schule und dazu der staatliche Schulzwang unter einer parlamentarischen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 28.08.1909
Umfang: 8
, weil eine solche allein auch lebensfähig ist.' Der Schlußsatz will doch besagen, daß die Gegner der Regierung sich vergeblich bemühen, die Regierung zu stürzen. Entweder arbeiten sie im Parlament, oder man schickt sie nach Hause. Zur Schließung der „Freien Schule'. Zu der Frage der Schließung der „Freien Schule' schreibt das offiziöse „Fremdenblatt': „Seit drei Jahren führt der Verein „Freie Schule' einen Kamps gegen die nlederöfterreichlsche Landes- und die Wiener Schulbehörde. Im Eifer des Kampfes

zu sorgen. Der Fall der „Freien Schule' ist nicht unllar: Sie hätte vor drei Jahren, dem Aufträge des Landes schulrates entsprechend — und kann es noch heute und rechtzeitig vor dem Schulbeginne tun — für den gesetzlich oorgeschriebenen Religionsunterricht an den Dereinsschulen sorgen müssen. Wäre sie jedoch dabei auf die Weigerung oder den passiven Wider stand der konfessionellen Behörden gestoßen, so hätte derselbe Landesschulrat, der ihr den Auftrag erteilte, die Pflicht gehabt, die notwendigen

Verfügungen zu treffen und allenfalls die an den Dereinsschulen be stellten und befähigten Lehrer mit der subsidiarischen Versorgung des Religionsunterrichtes, natürlich des Unterrichtes derjenigen Kinder, für deren Konfession der einzelne Lehrer die Religionslehrbefähigung er worben hat, zu betrauen. Der Verein hat anders gehandelt, weil die *,fiele' Schule eine Schule ohne konfessionellen Religionsunterricht sein soll; weil er den Grundsatz .der religiös-sittlichen Erziehung so auslegt

, als ob das Religiöse vom Konfessionellen verschieden wäre. Aber unsere liberale Bolksschulgesetzgebung fordert nach ihrem Wortlaute und Geiste die konfessionell- sittliche Erziehung. Die Freidenkerschule widerspricht dieser liberalen Gesetzgebung, und man kann wohl sagen, daß der ganze Kampf des alten österreichischen Liberalismus um die Schule, die sein Ruhmeswerk ist, sich eben gegen jenen Geist gerichtet hat, welcher die Freidenkerschule, die Schule ohne konfessionellen Unterricht will. Denn was galt

es einem Hafner und seinen Mitkämpfern? Ihnen war das Kind das teuerste Gut des Staates, und an diesem Gute sollte sich der Staat sein Recht auch gegen den Willen der Eltern wahren. Das Kind unterliegt der Schul pflicht, mögen sich die Eltern der Erfüllung dieser Pflicht widersetzen, und der Staat bestimmt den Lehrstoff der Schule, ob auch die Eltern das Kind anders lehren wollten. Wenn zu diesem Lehrstoffe der konfessionelle Religionsunterricht gehört: wie sollte das eine Beschränkung der religiösen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 24.07.1909
Umfang: 8
Schule' in Nöte». Der unter sozialdemokratischer und sreimaurrrischer Leitung stehende Verein „Freie Schule' ist durch seinen Führer und Obmann Freiherrn von Hock in arge Bedrängnis geraten. Seitdem Herr von Hock — bekanntlich deutschfreisinniger (??) oder sozial demokratischer (??) Abgeordneter des neunten Bezirkes — im Reichsrate mit den Tschechen gegen die Deutschen gesttmmt hat, lichten' sich die Reihen des Vereines „Freie Schule' in einer Weise, die den Obermachern angst und bange macht

. Aus den deutschen Bezirken Böhmens, Mährens und Schlesiens werden Massenaustritte angemeldet und man sagt es den Herren Hock, Seitz, Adler und Genossen auf „gut deutsch' ziemlich trocken, daß man mit einem Vereine nichts weiter zu tun haben will, der mit dem guten Gelds der Deutschen tsche chische und sozialdemokratische Wahlpnlitik treiben will. Man ist neuerdings nämlich den Herren von der „Freien Schule' daraufgekommen, daß sie gelegene lich der letzten Reichsratswahlen Briefe an die deutsche böhmischen

Lehrer hinausgehen ließen, es mögen die sozialdemokratischen Wahlbewerber unterstützt werden und nicht etwa die deutschnationalen. Im Zu sammenhange mit der deutschfeindlichen Haltung der sozialdemokratischen Abgeordneten im Reichsrate ist es nunmehr in der „Freien Schule' zum Krache gekommen und die Leitung der „Freien Schule' sah sich sogar veranlaßt, in ihrer Not ein Flugblatt ln Massen erscheinen zu lassen, in welchem die „frei sinnigen' Deutschen gar beweglich gebeten

werden, ja nicht aus der „Freien Schule' auszutreten. Frhr v. Hock uird wegen seiner Abstimmung zu entschul digen versucht; das Flugblatt drückt sich dahin aus, daß der Grundsatz der „Freien Schule' auch in Zukunft lauten müsse: „Vereinigung alle! sreigesinnten Deutschen km Kampfe für das hohe Ziel der Befreiung ker Schule von klerikaler (!!) Herr schüft, aber auch Freiheit für jeden im persönlichen und politischen Leben.' Das soll wohl nichts anders heißen, als: „Ihr lieben braven Deutschen, zahlt püickiich Cure Mitglieder

beitrüge in die „Freie Schule' ein. Wir Sozial dcmokraten werden dann diese Gelder zu Umtrieben - Bex VMMZsirZ gegen die Deutschen und gelegentlich der Reichsrats, iahten zur Unterstützung der sozialdemokratischen Kandidaten verwenden.' Der Wiener Dischlerstreik und die am 26. Zebruar d. 3. über die Gehilfen verhängte Sperre urden am 21. ds. beendet. Die Gehilfen erhielten Verkürzung der Arbeitszeit um drei Viertelstunden pro Woche und Lohnerhöhung von 5—10%. Die Institution der Vertrauensmänner

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Tiroler Volksbote
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Seite 19 von 24
Datum: 23.12.1906
Umfang: 24
feierten wir das Fest unserer Patronin und Schutzfrau, der hl. Barbara, mit feierlichem Gottesdienste und fröhlichem Mahle, an dem unser 56 teilnahmen. Es war alles sehr gut und die Bedienung neigte sich stark auf eine Seite. Es besteht hier auch der schöne Brauch, daß die Knappen unter sich eine Sammlung zu Rorateämtem abhalten. Heuer gingen 50 Kr. ein. Man tut das auch'nicht umsonst; trotz der ge fährlichen Arbeit ist bei uns seit Jahren kein größeres Unglück vorgekommen. „Keie schule' und Sozial

demokratie! „Freie Schule' — der jüngste Kampf verein des Unglaubens gegen die katholische Kirche! Was will dieser Verein? Religionsunterricht und Anleitung zum religiösen Leben soll aus der Schule ver drängt werden. Jede Anleitung und Angewöhnung an ein Leben nach den Vorschriften des Glaubens soll in der Schule verboten sein. „Fort mit Gott aus derSchule!' Diesen gottes lästerlichen Kampfruf hat dieser Verein auf seine Fahne geschrieben. Wer tut denn da eigentlich mit? Frei maurer, Radinazi

und verjndete Sozi! Moritz (!) Hartmann, ein jüdischer Professor an der Wiener Hochschule und geistiger Führer der Sozialdemokraten, steht mit Freimaurern und anderen Noten an der Spitze des Vereins. In der Pfarrkirche zu Liesing in Wien waren es hauptsächlich Sozialdemokraten, angeführt von dem Ob mann der Vereinsgruppe „Freie Schule', welche den Prediger störten, daß er ab brechen mußte.. Er hatte einen religiösen Vortrag über die Schule gehalten. Wer erhob dann vor der Kirche unter Gejohle das wüste

Geschrei: „Hoch die Freie Schule! Nieder mit den Pfaffen!?' — Dieselbe rote Rotte. !^n Prag zogen am 9. Dezember die katholischen Vereine vor das fürstbischöfliche Gebäude, um durch diesen großartigen Massenaufzug öffentlich und feierlich Wider spruch gegen die gottlosen Bestrebungen des Vereins „Freie Schule' zu erheben. Wer suchte uun diesen Aufzug mit roher Gewalt zu verhindern? Wieder waren es hauptsächlich die Sozialdemokraten, diese Vorkämpfer für die Parole: Fort mit Gott aus der Schule! Wer

steht denn in Innsbruck an der Spitze des Vereins „Freie Schule', dessen Ortsgruppe erst kürzlich gegründet wurde? Neben den Radinazi die Führer der dortigen Sozialdemokraten als Vertreter der sozial demokratischen Arbeiterschaft. , Katholische Arbeiter im Tirolerlandl! Wo ist da nur ein Funke des Glaubens mutes unseres Andreas Hofer? Für die Wahruug des Glaubens, für die Freiheit der religiösen Uebungen haben unsere Vor fahren, die Heldenmänner des Jahres 1809, Blut und Gut in die Schanze

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 26.08.1885
Umfang: 12
. Vor ein paar Wochen hat in Olmütz der deutsch - mährische Lehrerbund getagt. Die von dieser Lehrer-Konferenz gemachten Beschlüsse theilt die „Brünner Ztg.' in folgender Form mit: 1. In Betreff der sozialen Berhältniffe auf die Schule: Die Schattenseiten unserer sozialen Ber- hättuifle, vor allem die steigernde Genußsucht und Bequemlichkeit, die zunehmende Verarmung, der miß verstandene sozialdemokratische Geist, der allgemeine Rückgang eines harmonisch geordneten Familienlebens sind die Ursachen

, daß die häusliche Erziehung in vielen Fällen eine verkehrte, in nicht wenigen eine gänzlich verfehlte ist. Die Schule findet somit im Elternhause nicht immer die zur Lösung ihrer erzieh lichen Aufgabe nothwendige Unterstützung; oft wirst das Elternhaus der Schule geradezu entgegen. Viele Eltern leiten fich aus dem § 24 der Schul- und Unterrichtsordnung ein Aufsichtsrecht über den Leh rer ab und legen seine disziplinarische Thätigkeit durch unbefugtes Einschreiten völlig lahm. Der Streit der polstischen Parteien

um die Schule stört die friedeusbedürstige Kulturarbeit derselben. Als Mittel zur Behebung dieser Uebelstände empfehlen sich, betr. die Lehrer: Befferung der materiellen Lage und Hebung der sozialen Stellung des Lehr- standes; betr. die Eltern: Bekämpfung der Ver armung und Trunksucht, Hebung des Familienlebens durch Belehrung und Beispiel seüens aller zur Ein wirkung auf das Volk berufenen Faktoren, Grün dung von Bolksbildungs-Bereinen, Anbahnung und Förderung eines innigen Verkehrs zwischen Schule

und Haus; die Kinder betreffend: Errichtung von Kindergärten (auch auf dem Lande), Bereinigung der außer der Schulzeit aufsichtslosen Kinder zu nützlicher Thättgkeit und zur Erholung durch an gemessene Spiele, Errichtung von Rettungshäusern in genügender Anzahl, Erweiterung der Diszipliaar- mittel, Ausdehnung des erziehlichen Einfluffes der Schule über das schulpflichtige Aller hinaus durch Gründung von Fortbildungsschulen aller Art. 2. In Betreff der Stellung der Bezirks-Schul- inspestocen: Mißgriffe

fallen namentlich zwei Momente auf. Erstens enthalten die Beschlüsse nur sehr wenig von solchen Dingen, welche wohl Gegenstand einer Lehrerkonferenz sein könn ten. Eigentliche pädagogische und didaktische Fragen sind kaum berührt. Die Lehrer raisoniren über alle Welt: über die Eltern, über die Regierung, über ihre Inspektoren, nur nicht über das, was sie selber leisten sollten und wie sie die Zwecke der Schule am besten fördern könnten. Man sollte meinen, die Lehrertage lvären in erster Linie

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 08.08.1906
Umfang: 8
sein. Die Bischöfe und Ortsschulräte vor dem Tribunal der sozialistisch - fortschrittlichen Kehrer in Mähre». Auf dem radikal-sozialisti schen Lehrertage in Olmütz schlössen sich die sozia listisch-fortschrittlichen Lehrer zu einer Organisation behufs Verwirklichung der „freien Schule' zusam men, und traten mit dem deutschen Vereine „Freie Schule' in Verbindung. Der Haß gegen das Christ liche erweist sich auch hier trotz aller nationalen Zerklüftung als Kitt des Freisinnes verschiedenster Couleur. In der Sitzung

der Verwaltungsvertre tung der Olmützer Lehrerorganisation wurde ein stimmig der Antrag der Gruppe von Ungar.-Brod angenommen, laut welchem der Zentralverband auf gefordert wird, bei den Landesschulbehörden einzu schreiten, daß nicht Hirtenbriefe und ähnliche Hetz flugschriften vor Schulkindern gelesen werden, um so weniger vom Pfarrer nach seiner Ansicht er läutert und ergänzt werden, weil dadurch das har monische Verhältnis des Elternhauses mit der Schule und das Ansehen des Lehrers beeinträch tigt und gestört

wird. Auf dem Olmützer Lehrer tage referierte Lehrer Valenta über den Ausschluß der religiösen Erziehung aus der Schule und gegen die religiösen Uebungen. Der bekannte Lehrer „Ha- velka' plaidierte unter einstimmigem Beifalle für die Aufhebung der Ortsschulräte> welche nichts ver stünden, grundsätzlich gegen die Schule hetzten und Feinde der Schule seien. Den Landes- uno Bezirks schulräten konzedierte der Lehrertag noch eine Gna denfrist, damit sie baldigst in sich gehen, und auf jede Disziplinargewalt verzichten

und ihre P. T. Herren Untergebenen als oberste Tribunal aner kennen; sonst hat auch deren letztes Stündlein ge schlagen. Es ist bekannt, daß die sozialistischen Lehrer die Erkenntnis von der Beziehung der religiösen Erziehung zur Erziehung überhaupt selbst in der Schule dadurch verbreiten, daß sie unter den Kin dern Zeitungen verteilen (a 1a Ruch), in welchen der Glaube der Kinder in der ärgsten Weise an gegriffen wird. Das alte Märchen von dem Lamme, das dem Wolfe das Wasser trübt! Die sozialistische

Lehrerkolportage in der Schule stört weder das Einvernehmen des Elternhauses mit der Schule, noch das Ansehen des Priesterlehrers, — soll also privilegiert sein — nur die gefährlichen und schäd lichen Hirtenbriefe sollen konfisziert werden! Wahr lich, der freisinnige Uebermut verliert schon alles Maß und glaubt die Ernte für sich reif zu sehen. Katholische Organisationen müssen rasch und ge- schlössen auf den Plan treten, in Mähren muß eine Gruppe des kathol. Schulvereines nach der anderen gegründet

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 06.07.1907
Umfang: 12
' meldet, erließ der Generalgouverneur von Minsk eine Beiordnung, womit den Juden jeder Handel mit christlich»religiösen Gegen ständen verboten wird. * Serurleiluug wegen Spi»uage. Der dem österreichischen Generalstad zugeteilte Ober» leutnant Firbas wurde wegen Spionage und Verkauf militärischer Geheimnisse an Italien zu sechsjährigem Kerker verurteilt. Der ZZruch mit der „Areiea Schate'. DaS Mämclchen, das sich die „Freie Schule' für ihre Reise durch die deutschen Alpenlänver geborgt

, das deutschnationale Mäntelchen, das so gut war, wenn man sich in gewisse klein städtische Bürgerkreise einschmuggeln wollte, flattert zerrissen zn Boden. Die „Deutsche Rundschau', das Wiener osfizielle Organ der deutschradikalen Partei in Oesterreich, erklärt in ihrer Nummer W vom 30. Juni: .Der Verein „Freie Schule' ist gewiß nichts weniger als ein freiheitlicher Verein, sondern eines der Glieder der langen Kette der sozialdemokratischen Organisationen, die bald offen, bald versteckt der Befriedigung jüdisch

, diese Leidensgeschichte spricht Bände für die eigentlichen Ziele und Zwecke des jüdisch- sozialdemokratischen Vereines .Freie Schule'. ... Dis Deutschen wollen nicht nur eine freie, sondern auch eine deutsche, nationale Schule haben und werden sich nie dazu hergeben, sich von Leuten, welchen die Vervollkommnung und finanzielle Kräftigung des tschechischen Mino- ritälsschuIwesenS im deutschen Sprachgebiete mehr am Herzen liegt als die deutsche Schule, unter dem Deckmantel, es gelte für die Freiheit der Schule

! Wir wollen ehrlich eine freie Schule; aber sie muß auch eine deutsche sein und eine freie deutsche Schule streben dis Hintermänner der sozialdemokratischen Organisation „ Freie Schule' gar nicht an.' Ein kräftiges Wahrwort. Es verdiente, in eigenen Flugblättern verbreitet zu werden. * ßiuea werkwürdigen Heschmaiü entwickelte ein Mann, der in ewem Pariser Hospital operiert worden ist. Die Aerzte entfermen dabei aus seinem Magen zwei kleine Stücke Eisenblech, einen eisernen Haken, drei Nägel, zwei Ketten aus Ttahl

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 08.01.1909
Umfang: 12
Rr.s Merauer Aewmg 11 Der Wiener Sezirksschukat gegrn die „Freie Schule' M«;r a n,^9. Januar. Der Verein „Freie Schule' schreibt uns Ms Wien : „Die in den Händen der Christlich-sozialen befindlichen^ Schulbehörden sind eifrig bestrebt, die Weiterentwicklung und den Ausbau der vom Vereine „Freie Schule' errichteten Unterrichts anstalten Ku hemmen. Bisher allerdings vergeb lich, da die Vereinsleittmo^allen Schikanen und Gesetzesverdrehungen zu begegnen wußte. Nun versuchen die Christlichsozialen

ein neu^ Mittel: sie beginnen die Eltern der die beiden Vereins^- 1904^ schulen besuchenden Kinder zU schikanieren. So erhielten MnächstHie im XVI. Bezirk wohnenden Eltern während der Weihnachtsferien eine Vor ladung vor den Wiener Bezirksschulrat. Dort wurde ihnen von einem Beamten, der sich eigen tümlicherweise auch ein-: Kritik der Unterrichts erfolge erlaubte, eröffnet, daß die „Freie Schule' nicht Kl Recht bestehe, die Eltern daher ihre Kinder aus derselben nehmen müßten, widrigen falls sie wegen

SckUlversäumnis ihrer Kinder bestrast werden würden. Man staunt, wie sich eine k. k. Schulbehörde so etwas erlauben kann. Ab gesehen davon, daß es nach dem! Gesetz zunächst Sache der Ortsschulräte ist, gegen etwaige Schul- versämnnisse einzuschreiten, scheinen die Herren Juristen mr Rathause nicht Hl wissen, daß es in Oesterreich keinen Schulzwang, sondern nur einen UnterrichtsHwang gibt. Eigentümlich ist, daß die Schulbehörde die Existenz der „Freien Schule' ableugnet, dieselbe Schulbehörde

, welche von der Leitung der nach ihrer Ansicht „nicht bestehenden Schule' die Schulmatriken abfordert, sich die jährliche Statistik ?c. vorlegen läßt, ja sogar de« Schulinspektor dahin entsendet, allerdings nicht. Um die Ergebnisse des Unterrichtes fest stellen^ sondern nur, um die Amtsschriften der „nicht bestehenden Anstalt' revidieren zu lassen. Der Gedanke, daß die „Freie Schule' nicht be stehe, soll nach.dem! Ausspruche des einverneh menden Beamten der Schulbehörde erst vor eini gen Tagen beigekommen

sein. Wenn mm be denkt, daß an den Vereinsschulen bereits seit vier Jahren unterrichtet wird, jedenfalls ein sehr später Einfall. Glücklicherweise wird die be gonnene Schikanieruna der Eltern keinen Erfolg haben, denn die Volksschulen des Vereins „Freie Schule' bestehen nicht nur in Wirklichkeit, son dern auch W Recht, da bei deren Errichtung sämt liche im § 70 des.Reichsvolksschulgesetzes vor geschriebenen Bedingungen erfüllt wurden. Da es' nach den gemackten Erfahrungen wahrschein lich .ist, daß die Herren Rathaus

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 10
Datum: 10.03.1888
Umfang: 10
Haushaltung heranzubilden. Die erste Schule dieser Art ist schon im Jahre 1877 in Stubersheim, Ober amt Geislingen. versuchsweise errichtet worden, und nachdem sich dieselbe bewährte, wurde am 15. Mai 1878 eine ähnliche Anstalt für katholische Mädchen in Erbach bei Ulm ins Leben gerufen. Dieselbe verdankt ihre Entstehung dem dortigen hochw. Herrn Pfarrer und Dekan Eisenbacher, der sie auch in musterhafter Weise leitet. Durch die Freundlichkeit des kgl. Referenten bei der hohen Zentralstelle

für Landwirthschaft in Stuttgart auf diese, sowie aus die Haushaltungsschule in Aulendors besonders auf merksam gemacht, besuchte ich dieselben persönlich. Die Schule in Erbach ist in einem ganz einfachen Bauernhause untergebracht, und die gesammken Lokalitäten, ebenso wie die ganze nöthige Hausein- rlchtung geben Zeugnis, daß die Anstatt aus sehr bescheidenen Mitteln hervorgegangen ist, den bäuer lichen Berhältniffen aber vollkommen entsprechend; etwas reicher ist die Schule in Aulendors ausgestattet

manche wichtige Wirthschaftszweige z. B. die Milch wirthschaft, ganz oder theilweise überlassen bleiben, so ist gewiß den Bauernmädchen und künftigen Landwirthinen der Besuch einer ländlichen Haus haltungsschule, wie sie jetzt nicht nur im Königreich Württemberg, sondern auch in andern Ländern mit bestem Erfolg bestehen und nach deren ähnlichem Muster auch die neu zu gründende HauShaltungS- schule bei den barmherzigen Schwestern im hiesigen Zusluchtshause eingerichtet werden soll, bestens zu empfehlen

. Wie wir vernehmen, soll diese Schule im Zu fluchtshause schon im künftigen Frühjahr eröffnet werden und deren Programm durch den Landes kulturrath Ieltion ' rechtzeitig veröffentlicht werden, indeflen bemerken wir nur, daß die Berpslegsgebühr für ein Mädchen per Tag nur 40 kr. betragen soll. Anerkennend muß an dieser Stelle öffentlich hervor gehoben werden, daß zahlreiche Klosterfrauen, Schwe stern verschiedener religiöser Orden, in unserem Lande Tirol in der Krankenpflege, in Schul- und Erziehungs anstalten

eine solenne Katzenmusik. Die rohen Gesellen sollen gegen Trinkgeld Besserer arbeiten. Mette*. Der hohe Luftdruck in den letzten Tagen brachte uns ein gleichmäßiges Wetter. Die Temperatur hält sich noch niedrig: die Tage sind heiter und windstill. Das Thermometer des Celsius (im Schatten- und das Barometer um <7 Uhr früh) zeigten: ^okat'- und 'Ur-ouinZlul- GVronrK. Mera», st. März. Für die konfessionelle Schule. In unserer Stadt wurde die Petition um die konsessionelle Schule von gegen 700 Männern und 844

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 09.06.1907
Umfang: 14
, die, wie die letzten Wahlen bewiesen, von der Zahl ihrer Anhänger hundertfach überholt wird. Das Gros der Mit glieder der >,Freien Schule' bilden vielmchr«die Bürger, die Professoren, Lehrer und andere schaffende Stände. Das Bestreben des Vereines sei, die Volksschule zu erhalten, wie sie die frei heitliche Gesetzgebung des Jahres 1869 im Auge hatte. Damit erfülle er eine hervorragende kul turelle Pflicht, denn er wolle nur, dyß das Schul wesen, auf welches Oesterreich stolz sein könne, und das in Graz

auf gleicher Höhe wie im Deut schen Reiche stehe, nicht nur erhalten, sondern auch ausgebaut werde, uird deshalb fei es not wendig, daß alle Paragraphen, welche im Lanfe der Zeiten verschlechtert wurden, wieder aboliert und in ihrer Reinheit hergestellt werden. Daß sie verschandelt wurden, sei der Erfolg der kleri kalen Hintertreppen- und Unterrock-Politik. Er schließe, indem cr die ganze Bevölkerung aufrufe, für die Schule und ihre Reinheit einzutreten, denn die Schule sei für sie geschaffen worden

-- und Existenzfrage sprechen zu wollen, als die sich die Eherechtsreform darstelle. Auch die Eherechtsreform sei ein wesentliches Postulat der freiheitlichen Sache, ebenso wie das Bildnngs- wesen, und deshalb erhebe er die Forderung auch im Namen der Freiheit, der Kultur und der Bildung. Schule und Hans seien die Grundpfeiler alles geselligen Lebens. Das gemeinsame Element bilde das Kind, das Teuerste, was Menschen be sitzen. Nicht der Segen des Priesters, noch der rechtliche Vertrag buden das Wesen der Ehe

, sondern das gemeinsame Interesse zweier Men schen, tüchtige Menschen heranzuziehen und eine glückliche Generation tzu schaffen. Deshalb muß Schule und Familie das Hauptaugenmerk des Staates bilden. Sie geben ihm gesunde, geistig regsame und urteilsfähige Menschen, deren er zu seinem Bestände bedarf. Nur geistig ver krüppelte Menschen lassen sich zu fremden Zwecken mißbrauchen, und ideshalb habe der Klerikalismus alle Kräfte angespannt, um sich in den Besitz der Schule, der Familie zu setzen, sich willfährige

Werkzeuge zu schaffen. In der Schule wolle er die Entwicklung des Geistes hemmen, in der Familie schon den Keim des kommenden Menschen für seine Zwecke präparieren. Der Klerikalismus wolle keine freie sittliche Familie, sondern eine der Geistlichkeit untertane Menschheit, ein Ge schlecht von Betbrüdern und Kerzelweibern. An diesem Bestreben trete ihm der Verein ^Ehe rechtsreform' ebenso entgegen, wie der Verein „Freie Schule'. Deshalb wolle der Verein, daß in Oesterreich eine auf freier Liebeswahl

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 08.05.1907
Umfang: 16
, k. k. Universitätsprofesjor in Innsbruck. // Vas will „Freie Schule und „Ehereform'? Dr. Perathoner leugnete als Wahlwerber in Meran und Bozen den religions- und kirchenfeind- lichen Charakter beider Beslrebungen. Andere sind viel aufrichtiger als er. Am 20. April war in Wien, Hotel Wimberger, die von den Mitgliedern der „Freien Schule' und „Eherechtsreform' ver anstaltete Versammlung mit der Tagesordnung: Freie Schule, Ehereform und Wahlen. Dort kon statierte der ehemalige Franziskaner und nunmehrige altkatholische Pfarrer Ferk

wörtlich: Die „Freie Schule' sammelt alle Gegner der katho lischen Kirche.' Ja, Ferk fügt noch ausdrücklich hinzu: Die „Freie Schule' wirkt auf die römische Kirche wie das rote Tuch auf den Stier.' Er erklärte es als Hauptaufgabe der „Freien Schule', datz sie bei dem Unterrichte der Kinder mit den Schöpfungsmärchen <! !) aufräume. Die „Freie Schule' müsse der katholischen Kirche die Kinder enrreißen. Wir glauben recht gerne, datz den Obermachern des Vereins „Freie Schule' diese Geständnisse

sehr unangenehm sind, aber über diese Tatsachen wird auch der ge riebenste advokatische Wahlwerber nicht hinweg kommen. Der Vorsitzende dieser denkwürdigen Ver sammlung, in der ausdrücklich der Abfall von der katholischen Ki rche als das Endziel der „Freien Schule' und „Ehereform' erklärt wurde, ein Herr Dietl, bat dringend, datz alle Teilnehmer der Ortsgruppe des Vereines „Freie Schule' bei* treten, damit die je bald wieder eine solche antirömische Versammlung einberufen könne. ' i. 1

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.10.1906
Umfang: 8
beide ziemlich berauscht das Gasthaus und wollten auf einem Steg den Stadtbach überschreiten. Gajo wurde von seinem Kameraden, der ihn über den Steg tragen wollte, aufgehoben, er fiel ihm jedoch aus den Händen und in den Bach. Gajos Kamerad rannte ratlos herum, bis Passanten den Unsall merkten. Da war es jedoch schon zu spät, denn Gajo wurde bald darauf im Rechen vor der Fabrik der Firma Müsch & Lun als Leiche herausgezogen. Meran, I.Oktober.(„Freie Schule.')Kaum wurde der neue Kampsverein „Freie

Schule' in Wien gegründet, fiel auch schon der erste Schuß in der Kurstadt Meran. Am Freitag wurde hier über Anre gung des Dr. Christomannos eine Ortsgruppe dieser neuesten sreimaurerischen Garde gebildet. Natürlich, Meran ist keineswegs eine der geringsten Städte Oesterreichs, wenn es gilt, der katholischen Kirche und deren Dienern eins am Zeug zu flicken, trotzdem man gegen andere Religionsbekenntnisse von Tole ranz förmlich trieft. Kurz, der erste Schuß ist bereits gefallen und weitere

die „sogenannten (!) Andachts übungen' (Aha! die rechte Art und Weise zu beten, wird man'uns in der „Freien Schule' lehren) abzuschaffen, und zwar aus hygienischen Gründen und um dadurch die „Übertragung gesundheits schädlicher Keime zu verhüten'. Soll das vielleicht eine Reklame sür den Kurort Meran sein? Man muß ja auf den Gedanken kommen, als ob die Kinder Merans mit den Taschen voll Bazillen herumlausen. Warum aber läßt man sie dann gemeinschaftlich in die Schule und ins Theater gehen? Sind sie vielleicht

ist man bei uns im lieben Oesterreich gekommen und wohin wird man noch kommen, wenn es so weiter geht? Bisher hat man die jungen Leute der Reli gion abwendig gemacht, sobald sie aus der Schule kamen, nun will man es in der Schule selbst unter den Augen der Eltern versuchen. Denn daß die „Freie Schule' nicht bei den reli giösen Uebungen Halt machen, sondern noch andere Angriffe versuchen werde, ist jedem Denkenden klar. Darum, christliche Eltern, die Augen offen halten, bevor es zu spät ist! Meran, 1. Oktober

. Nun ist auch die Kur stadt an der Passer sür den Freisinn gerettet, denn am Freitag abends wurde hier im Hotel „Gras von Meran' eine Ortsgruppe des Vereines „Freie Schule' gegründet. Die Mehrzahl der Besucher be stand aus Sozialdemokraten. Den Vorsitz führte Dr. Christomannos, Referent war Lehrer Glöckel aus Wien. Dieser, der Vorsitzende und der Sozialisten- sührer Snoy arbeiteten einträchtig cm der Ver nichtung des Klerikalismus. Der Ausschuß setzt sich durchgehends aus Radikalen und Sozialdemokraten zusammen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 07.02.1906
Umfang: 8
. Fortschritte des Katholischen Schnlver- eine». Man schreibt uns aus Wien: Zur Ein leitung des 5. allgemeinen österreichischen Katho likentages hat der Katholische Schulverein sür Oesterreich zwei Tage vor dessen Beginn, am 15. November v. Js., zwei Massenversammlungen im großen Musikvereinssaale veranstaltet, woselbst sämtliche illustre Redner aus die Linzer Schul geberaffäre und das Treiben des Vereines „Freie Schule' hinwiesen. Die Versammlungen haben jedenfalls ihren Anteil an der nunmehrigen Auf hebung

wird den Katho liken der seit Jahren unermüdlich wirkende Schul verein als bestes. Gegengewicht gegen den Verein „Freie Schule' behufs Unterstützung durch Gebet, Geldopfer, Propaganda und Gründung neuer Pfarr gruppen auf das angelegentlichste empfohlen. Bei der im alten Rathausfaale abgehaltenen Dele giertenkonferenz des Katholischen Schulvereines, wo jeder Hunderte vertrat, zeigte sich ein herr liches Bild der Arbeit und Einmütigkeit. Man sah unter den Delegierten, geschmückt mit dem Ab- eine Schar Kinder

Schul derem in den lobensten Ausdrücken zu sprechen. Geheimer Rat Erzbischos Tr. Josef Teodorowicz berührte in der Schlußrede des Katholikentages noch einmal die Tätigkeit des Vereines, den er einen „fruchtbaren' nannte. So war den Katholischen Schulverein eine Fülle neuer Anregungen geworden. Mit neuer Begeisterung erhoben die im Dienste der Sache der christlichen Schulen erprobten Mitglieder und Freunde des weitverzweigten Vereines seine Fahne. Die „Freie Schule' rastet

nicht und auch der Katholische Schulverein sucht seine Tätigkeit zu erweitern. Die segensreich wirkenden Schul-und Erziehungsanstalten des Vereines schreiten auf der Bahn ruhiger Entwicklung weiter. Die Organisation erweiterte sich teilweise und viele Zweige begannen mit erneuter und vermehrter Tätigkeit. Der Pro paganda gegen die „Freie Schule' und für die christliche Schule dienten eine große Zahl von Ver sammlungen, in welchen stets gegen die Be strebungen der „Freien Schule' aus das entschie denste vielfach

gegen die gegnerischen Be strebungen auf dem Gebiete der Schule erhört werden! Seine Agenden, die Schule und Erziehungs anstalten; die Propaganda, fordern immer mehr Mittel, indem der Verein in beiden Belangen fort- schretiet. Möge auch das demnächst vor dieOeffent- lichkeit tretende Lotterieunternehmen und die aus Wunsch vieler Vereinsmitglieder demnächst erschei nenden Wohltätigkeitsmarken recht viele gutherzige Abnehmer finden. Der Katholische Schulverein sür Oesterreich ist und bleibt die mächtigste Samm lung

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