km in Beruf, Wort und Schrift haben sie das Volk für die Schule begeistert, daß eS für die Bildung sei ner Jugend erglühte. Diesem Geiste deS Volkes, der Unterstützung einsichtiger Regierungen, dem Talent und Elfer bedeutender Pädagogen und der Geschick- Uchkeit und dem Eifer des Lehrerstandes sind die Fort schritte des VolkSfchulwesenS in diesem Jahrhundert ;u danken, nicht den hierarchisch gesinnten Theologen, die heute keinen Platz mehr haben in der Schule, weil sie grundsätzlich
keine Theoretiker sein können und er fahrungsgemäß keine Praktiker sind. Da hilft kein Brüsten mit den Verdiensten der Kirche und kein Gel- tendmachen von Aelternrechten auf die Schule. DaS Kind ist längst mündig geworden und will nun weiter nichts, als lo« sein von der herrschsüchtigen Mutter. Die privilegirten und gebornen Schulinspectoren passen nicht mehr in die heutige Schule. Die feinfühlende Jugend selbst opponirt dagegen, weil sie weder metho disch unterrichten, noch pädagogisch discipliniren
, also auch nicht beaufsichtigen und leiten können. Man will sich übrigens dem nicht verschließen, waS» die Geschichte als Verdienst der Kirche um die Schule verzeichnet, was Luther, die Jesuiten, Fenelon, Francke, Felbiger u. a für das ErjiehungSwesen gethan haben und einzelne wohlmeinende Geistliche noch thun. Aber eben, weil eS trotzdem, daß Theologen als Sterne in der Geschichte der Pädagogik glänz'n, heute unmöglich ist, daß ein Theolog und ein Pädagog sich in einer Person wahrhaft vermählen können, eben deßwegen darf
man auch nicht verschweigen, waS die Kirche, das heißt die Hierarchie, gegen die Schule gethan, gegen d i e Pädagogen gethan hat und noch thut, die aus dem Kreise der Theologen selbst hervorgegangen sind. Diesterweg, den erhabenen Meister der Metho dik, muß man todtschweigen, weil er kein Theolog war. Aber daß ihn die Hierarchie wegen seiner Ver dienste um eine freie Schule seines Amtes entsetzte, diese Thatsache kaun keine Gewaltthat auslöschen. Läßt die Hierarchie Schleiermacher als Päda goge« gelten, der als Theolog
die Religion des Gei stes von Neuem entdeckt und die dürren Aeste der Dogmatik ohne Rücksicht abgeschnitten? Nein. Warum nicht? Weil der Pädagog Schleiermacher bekannte: ..Der Religionsunterricht gehört nicht eigentlich in die Schule; er ist nur ein Rest auS früherer Zeit, in der diese Anstalten, kirchlichen Ursprungs, der Kirche uu- tergeordnet waren. Jetzt sind sie nicht mehr kirchliche Anstalten.' — A. H. Nie meyer, der das fromme Geschwätz und Heuchelei nicht leiden mochte, warum nennt