, der die gegenwärtige hohe Bedeutung der Schule und Volksbildung zu schätzen weiß, wird eS vom besondern Interesse sein, einige nähere Details bezüglich der wichtigen, zeitgemäßen, pädagogisch-didakt. Berathun gen der schweizer'schen Lehrerschaft, bei Gelegenheit des Lehrerfestes in Aarau zu vernehmen. Gemäß Festprogramm fand am 19. Aug. die 1. Sektion für die Primärschulen (Volksschulen) unter dem Präsidium vom Herrn Schulinspektor Pfarrer Brhner statt. Thema: Welche Mittel können vom Staate, von Gemeinden
, Familien, Lehrmeistern, Vereine«, Leh rern, Geistlichen und Privatpersonen angewendet werden, um das von den Kindern in der Volksschule Gelernte nach dem schulpslichtigeu Alter nicht nur zu erhalten, sondern anch für das Leben fruchtbar zu machen? Referent in dieser zeitgemäßen Frage war Herr Lehrer Heimgartner in Fislisbach und stellte folgende Thesen auf: 1. Es liegt zunächst in der Aufgabe der Schule selbst, dafür zu sorgen, daß dasjenige, waö sie der Jugend zu ihrer Ausbildung bietet
, für das spätere Leben fruchtbar sei. Denn „nicht für die Schule, son dern für'S L-ben' soll gelernt werden. 2. Die Schule thut dies zunächst durch einen all seitigen, gründlichen, mehr auf das Praktische abzie lenden, verwandle Unterrichtsfächer verbindenden Unterricht, wodurch dem spätern Vergessen deS Ge- lernten wesentlich entgegen gearbeitet wird. *) Der Herr Berichterstatter wird um die Forsetzung seiner Berichte ersucht. Zlnm. d. Ned. Z. Die Familie hauptsächlich sollte eine regere Theilnahme der Schule
und ihren Bestrebungen zu wenden, um ihr die Lösung ihrer Aufgabe zu ermög lichen. Sie sollte ihre Söhne und Töchter nach dem Schulauötrilte in bildender Weise rechtzeitig mit in die Führung de« HauSwesenS hineinziehen, damit das Gelernte allda zur Verwerthung kommt, ehe eS vergessen ist. 4. Ebenso sollten Lehrmeister, Dienstherren und andere Privatpersonen, welche der Schule entlassene jnnge Leute bei sich haben, in beidseitigem Interesse ihnen neben Arbeit auch Zeit geben, das in der Schule Gelernte zu üben
, und die übrigen Gelegen heiten, welche ihnen der Staat, die Gemeinde und die Vereine bieten, zu ihrer weltern Ausbildung zu benützen. 5. Um einen lückenlosen Uebergang ans der Schule in'S praktische Leben zu vermitteln, soll auch daS Trachten der betreffenden Vereine, wie daS der Fa milie, dahin gerichtet sein, die entlassene Jugend, sobald als möglich, in ihren Kreis und ihre Thä tigkeit aufzunehmen, um den Sinn für'S Schöne und Nützliche zu beleben, den Charakter zu stärken, den Willen zu befestigen