. „Gut, gut, ich gehe! Aber ich schwöre Dir: Sie wird Dich auch nicht besitzen. Sie oder ich, eine muß zu Grunde gehen!' Und damit stürzte sie hastig aus dem Zimmer. 4. Es war nur wenige Wochen nach jenem Auftritt mit Lucie, als der Maler seine Sachen packte und nach Berlin zurückkehrte. Lu:':s hatte noch einmal den Versuch gemacht, ihn zu sprechen; aber auf BadingS strenge Weisung war ihr der Zutritt zu seinem Atelier verwehrt worden. Dann hatte sie mehrmals brieflich auf ihn einzuwirken versucht
. Das erste Schreiben hatte er beant wortet, kurz und klar, daß alles aus sei zwischen ihnen und daß ihn nichts von seinem Vorsatz abzubringen vermöge, „das blasse, unbedeutende Diug' zu seinem Weibe zu machen. Alle andere Zuschriften hatte er unbeantwortet gelassen. Da war sie plötzlich abgereist, wie er erfahren hatte, nach Berlin. Hans Bading ahnte nichts Gutes; ihrem leidenschaftlichen Charakter durfte er schon irgend eine kühne That zutrauen. Kaum war Hans Bading in Berlin angelangt — er war im Hotel
auf den Maler gerichtet war. Er hatte wohl erfahren, daß sie zu dem Zwecke einige Zeit Berlin den Rücken gekehrt hatte, ohne ihn über Ziel und Grund der plötzlichen Reise aufzuklären, um in Rom mit dem Maler zusammenzutreten. Sein leidenschaftliches Naturell war von Lucie so völlig gefangen genommen worden, daß er ohne das Mädchen nicht leben zu können glaubte. Der Gedanke, sie zu verlieren, raubte ihm die ruhige Ueberlegung. Wäre Lucie nicht unerwartet zurückgekehrt, — er wäre iu einigen Tagen in Rom