Versinken zu retten. Doch lassen wir Bradbury, der sich in einer Unterredung mit dem Berliner Vertreter des Reuterbüros über das Ergebnis der von der Reparationskommission vor genommenen Prüfung der Finanzlage Deutsch lands äußerte, selbst das Wort. Er führte aus: „Unser Besuch in Berlin war nützlich in dem Sinne, daß jedes Mitglied der Kommission jetzt von der Schwere der Lage überzeugt ist. Wir alle 'sind der Meinung, daß, wenn eme Katastrophe vermieden werden soll, sofort Schritte unternom men
. Von dem Gesichts punkte des'Fortschrittes in der Richtung auf Ver wirklichung eines deutschen Planes ist unser Be such in Berlin eine Enttäuschung gewesen." Zum Schluffe sagte Bradbury rein persönlich: „Ich habe so geringes Vertrauen in die finanzielle Zukunft, in jede Kontrolle oder Zwangsvolitik — ,die nach meiner Ansicht unvermeidlich dazu füh ren würden, datz der Franken den Weg der Mark - geht —, daß ich, wäre ich ein Franzose, um die ,'Lage zu retten, noch nachdrücklicher, als ich es jetzt schon tue
, daß sie aufrichtig die kritische Situation, in der Deutschland steckt, zugeben. Und wenn das künstlich von den Fran zosen genährte Mißtrauen gegen das deutsche Holk aufhört und nur eine Atmosphäre inter nationalen Vertrauens geschaffen wird, dann war 'die Reparationskommisfion doch nicht umsonst in Berlin. j Der Außenausschuß und die Reparationsfrage. : Berlin, 10. Nov. (Wölffb.) Der Reichstags- chusschuß für auswärtige Angelegenheiten trat Heute vormittags unter dem Vorsitze des Abg. Dr. (Stresemann
zu einer Sitzung zusammen. Er be schäftigte sich mit der Lage, wie sie sich durch die 'Verhandlungen mit der Reparationskommisiion und nach Anhörung der internationalen Sachver ständigen gestaltet hat. Reichskanzler Dr. Wirth legte in einer einführenden Rede die Stellung nahme der Reichsregierung dar. Beschlüsse wur den nicht gefaßt. ' Günstiger Eindruck der deutschen Vorschläge. Berlin. 10. Nov. Der „Vorwärts" will aus chflverläsfiger Quelle erfahren haben, daß die -deutschen Vorschläge auf die Mitglieder
der Re parationskommission einen nicht ungünstigen Ein druck gemacht hätten, wenn auch vereinzelt noch keine konkreten Pläne gewünscht worden waren. Die deutschen Vorschläge werden in Paris geprüft. , Berlin, 10. Nov. (Wolffb.) Die Reparations- , kommission hat aus das Schreiben des Reichsprä sidenten vom 8. November eine Antwort erteilt, in i der sie erklärt, daß sie sofort nach ihrer Rückkehr nach Paris die vom Reichskanzler unterbreiteten Vorschläge oder andere, mit denen sie sich etwa noch zu besaßen für angezeigt