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Umfang: 191 S.

so weit unser Auge schaut, so weit ein gutes Fernrohr trägt, ja so weit, als ein Dampfschiff wäh rend eines ganzen Tages fährt. Man kommt förm lich in eine Spannung hinein, wenn man Stunde um Stunde an diesen Meergebirgen vorübersegelt, immer neue Formen und Gestalten sich vor das Auge schieben, das Gesamtbild aber immer gleich wild und großartig bleibt. Die Formen der Berge sind so zerissen, daß man glaubt, nie etwas Ähn liches gesehen zu haben, ja man wird die Empfin dung nicht los

, diese tausendzackige Mannigfaltig keit sei in ständiger Bewegung. Das zerklüftetste Alpenpanorama (zum Beispiel in unseren Dolomi ten) ist noch eine ruhige Landschaft gegenüber die sem Gewimmel von Hörnern, Zacken und Klippen. Und man denke sich diesen Riesenwalb von Bergen und Spitzen beinahe senkrecht und unmittelbar aus dem Meere emporsteigend zur imposanten Höhe un serer Tiroler Berge; denn mit ihren Höhenmaßen von IMO bis 1300 Metern sind diese Steinriesen nicht niedriger als unsere Tiroler Berge

von dm Hochtälern aus gesehen. Man denke sich dazu die schwindelige Fernsicht, die überraschenden Luftspie gelungen, die zauberhasten Täuschungen des Auges; Berge scheinen auf dem Kopfe zu stehen, sich Zu verdoppeln, sich übereinander zu türmen, mit den Gipfeln aneinander zu stoßen usw. Kein Wunder, daß die Phantasie der Dichter und des sagenfrohen Volkes Leben in dieses meerumspülte, steinerne Zau berland gebracht hat und die Berge und Kuppen als Riesen und Riesinnen, als Ritter und Jungfrauen

Anmerkungen: In Fraktur

Signatur: II A-19.967

Intern-ID: 89237

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1934

Seite 61 von 93

und doch wieder nah und deutlich — ich weiß nicht, was es ist, aber ich Hab es oft gehört. Rund im Kreise herum fitzen und knien und stehen die 'dunklen Berge wie ernste, fromme Beter, ganz in stille Andacht versunken. Der helle Juhschrei des Hirten klingt wie ein himmelMuchzenbeS Alleluia, und in gewaltigem Chore gebe« die Berge hundertfach die Antwort: ,,Alleluja, Alleluia!' — Über den Häuptern hin, fast zum Greifen nahe, reiten die weißen Wolken, und ununterbrochen, Wie in feierlicher

Prozession, Ziehen die Wolkenschatten an den sonnigen Bergwanten dahin. Roch viel nah« kommt aber die Größe «nb Majestät Got tes, wenn er in seinem feurigen Wetterwagen über die Alm fährt, wenn die Berge rauchen, wenn die Gletscher geistergelb strahlen und in ihren Tiefen krachen. Nachtschwarz, wuchtig und schwer schiebt fich die Wolkenmauer über die Berge, feu rig zuckt es auf, über ganze Gemeinden und Kirchspiele leuch tet es hin, hell schmettert der Knall, groß und Majestätisch rollt der Donner fort

über ganze Alpenregionen bis an Pie Gren- zen der Berge. Das ist die schaurig-schöne, feierliche Wetter. Prozession der BergWelt, der gewaltigste Vers im herrlichen 'Bttgpsalm. Der Älmerer sind vor dem Wettervagen Gottes in die Knie, Vnd doppelt innig und vertrauend stammelt er seine Bitte: „ààlgure er rempe5rsre liders nos, Domine Jesu L^riste — Vor Blitz und Ungewitter erlös uns, lieber Herr Jesus Christi' Bergeshoh' ist Gottesnsh'.

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Kategorie:

Sport, Spiel

Jahr:

1930

Dolomiten-Wanderbuch

Seite 255 von 371

Autor: Delago, Hermann / von Hermann Delago

Umfang: 358 S. : Ill., Kt.

Schlagwort: g.Dolomiten;s.Wandern;f.Führer

Signatur: I 59.414

Intern-ID: 346780

ist 925 m lang und mißt an der breitesten Stelle 325 m; mittlere Tiefe 3.6 m. Die Straße nach Cortina zweigt 25 Min. südl. des Misu- rinasees von der nach Auronzo führenden Straße r. ab, über schreitet die alte österreichisch-italienische Grenze und führt durch Wald allmählich bergan. Während dieses kurzen An stieges entwickeln sich die Berge im S. immer großartiger. Der hohe, rotgefärbte Mauerwall des Sorapis, der einen klei nen Gletsdier umschließt, die bleichen Berge der Marmarole

mit ihren schneebedeckten Karen, scharfen Spitzen und Tür men, die Zackengruppe der Cadini und die weiten Wälder geben ein wundervolles Bild. Nach 5 /< Gehstunden erreicht man (5 km) die weite Paß höhe von Tre Croci (1800 m) mit dem Grand-Hotel (180 B.). Der Paß erhielt den Namen von drei Kreuzen, die zur Er innerung an eine hier 1709 mit ihren zwei Kindern erfrorene Ampezzanerin erriditet wurden. Das prächtig grüne, reich besiedelte Ampezzotal liegt nun vor uns. Neue Berge zeigen sich im W.: Die mächtige Gruppe

der Tofana, 1. davon über dem Falzarego-Paß der Col di Lana und hinter dem Nuvolau die schneebedeckte Marmo- lata, der höchste Gipfel der Dolomiten. In unmittelbarer Nähe der M. Cristallo mit seiner kahlen, bald in Wände, bald in vereinzelte Pfeiler und Grate aufgelösten Südseite. Auf dem Wege von Tre Croci nach Cortina hinunter ent wickelt sich die Aussicht auf die Ampezzaner Berge immer mehr. R. schließen an die Wände des Cristallo jene des Po- magagnon, im SW. reihen sich an den Nuvolau die Zacken

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1931

¬Der¬ wilde Jäger : Erzählung

Seite 141 von 151

Umfang: 149 S.. - 1.- 10. Tsd.

wieder meine alte Kraft habe. Die Berge, die Berge, und die gute Luft und wohl auch die Milch- kost haben mich geheilt. Vor vier Wochen ist plötzlich mein Freund Gebhard in die Alm hinaufgekommen und hat mir von dem Geld erzählt, das du ihm gesandt hast, auch hat er mich deinen Brief lesen lassen. Da war es um mich geschehen. Von neuem packte mich ein brennendes Heimweh. Mein Vater war gestorben, daran konnte ich nicht mehr zweifeln, und auch du hieltest mich für tot. Bald würde ich vergessen sein. Diesen Gedan

ken wurde ich nimmer los. Ich fühlte eine furchtbare Verlassenheit. Es zog mich fort an Händen und Füßen, heim, heim. Und so bin ich hergekommen. Seit vierzehn Tagen wandere ich nun Zwischen dem Kampen- und Rilljoch hin und her und tu nichts als die Berge anschauen, und die Berge schauen mich an. Wo ich einem Menschen begegne, fliehe ich. Es soll mich niemand erkennen. Gestern und am Frauentag und am vorigen Sonntag bin ich in Hellweg drüben gewesen beim Gottesdienst

Signatur: II 61.385

Intern-ID: 64904

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1928

Maria Schnee : Erzählung

Seite 240 von 257

bot ihm die Heimat nichts mehr, absolut gar nichts. Er wollte nur sein Montenkirchl noch einmal besuchen, auf Adelheids Grab ein Weih wasser sprengen, dann rasch sein Anwesen ver lausen, mit dem Erlös fortziehen und sich ir gendwo in weiter Ferne niederlassen, wo man ihn nicht kannte und nichts von ihm wußte. Als er nun aber der Heimat ganz nahe kam, merkte er, daß er doch noch Freunde hatte, die Berge, die lieben Berge, an denen er seit seiner Kindheit mit allen Fasern des Herzens hing. Schon

vorgestern hatte er die ersten Heimatberge von weitem gesehen. Er kannte alle Berge von Tirol und wußte, wo sie stan den. Mochte er an welchem Eck des Landes immer sein, er konnte von jedem bedeutenden Berg den Namen sagen, wenn er nur ein Zip felchen von ihm zu Gesicht bekam. An den Ber gen seiner Heimat aber kannte er jedes Fält- chen, jedes Grätchen, fast jeden Stein; an ihnen hing er mit einer förmlichen Leidenschaft. Allein so sehr ihn die Berge hielten, fort mußte er doch. Er konnte

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1934

Seite 54 von 93

geben, damit es nicht friert auf seinem hohen Stand, in den kalken Nächten, damit es lange frisch und gesund bleibt.' Er liebkoste mit der Nase das Blumensträußlein und sagte: „Gita, da hast du mir eine große Freud gemacht. Jetzt fühl ich die Berge nicht nur, jetzt rieche ich sie.' — — — An einem glashellen, sonnetrunkenen Augusttag saßen die beiden wiederum auf dem Bergjoch. Der alte Toman starrte mit seinen leblosen Augen in die Ferne und schüttelte immer fort das Haupt. Plötzlich sagte

er: „Es ist sonderbar. Heute «einen alle Berge, gar alle.' „Aber nein, Vater', widersprach das Mädchen. „Fühlst du nicht den wunderschönen Tag? Das ganze Land ist voll Sonne, kein Wölkchen am Himmel, alle Berge glänzen und lachen.' „Ich versteh nicht, was heute ist. Mir kommt es vor, als wenn die Berge allesamt bitterlich weinen täten.' Schwermütig ließ er den Kopf hangen und versank in ein düsteres Träumen. Das Mädchen aber ging leise fort und suchte Blumen, um den Vater damit aufzuheitern. Nach einer Weile horte

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1934

Seite 88 von 93

Behüt euch Gott! Zum Abschied noch ein Wörtlein. So schön unsere Berge sind und so heiß wir sie lieben — vergöttern dürfen wir sie nicht. Der Reiz und die Schönheit der Berge, wie überhaupt alle Schönheiten und Freuden, gehen von Gott ans, der die Schönheit und das Glück selber ist. Ihm gebührt die größte Ehre, ihm gebührt die stärkste Liebe, e r muß unser letztes und höchstes Ziel bleiben. — Mir tut es in der Seele weh, wenn ich sehen und erfahren muß, daß Tausende und Tausende von Menschen

an Sonn- und Festtagen in den Bergen herum- schwärmen, ohne Gott eine Chre gegeben, ohne an einem Got tesdienst teilgenommen, ohne wenigstens einer hl. Messe beigewohnt zu haben. Wer den Sonntag, den Tag des Herrn, nicht achtet, wer über Gottes Ehre und Gottes Gebot sich hinwegsetzt, der ist gar nicht würdig, unsere herrlichen Berge zu besteigen, dessen schämen sich die Berge, der vermag gar nicht in die wahre Bergfreude tiefer einzudringen, sondern er schöpft nur den oberflächlichen Schaum davon

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1928

Maria Schnee : Erzählung

Seite 46 von 257

.' „Und du gönnst mir nicht einmal die un schuldige Freud an den Bergen! Die Berge sind mein Element, ich bin ganz verliebt in die Höhen und Berge, an ihnen häng ich mit Leib und Seel. Wenn ich nicht mehr in die Berge gehen kann, bin ich wie ein Vogel im Käsig oder wie der Fisch im trockenen Sand.' „Auf die Berge gehen kannst von mir aus, so viel du willst. Nur die Büchse sollst nicht 45

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[1920]

Dichtungen

Seite 46 von 165

Autor: Willram <Bruder> ; Weingartner, Josef [Bearb.] / von Bruder Willram. Ausgew. und eingel. von Josef Weingartner

Umfang: 155 S. : Ill.

N o r wort Am Land der Berge, wo die Wasser schäumen vom Hochland nieder in kristallenen Fluten, wo leis des Abends letzte Feuergluten mit lichtem Purpur Firn und Fels umsäumen; im Land der Berge, wo die Rosen träumen und lächelnd sich im Sonnenglanz verbluten, wo sturmgepeitscht von heißen Flammenruten gleich wilden Rennern sich die Blitze bäumen; im Land der Berge, wo die Donner grollen und die Lawinen in die Täler rollen, sind diese Lieder meiner Brust entquollen: — Still, wie die Blumen

meiner Heimat blühen, stolz, wie die Wetter um die Berge sprühen, und heimwehsüß wie femes Alpenglühen. à

Anmerkungen: In Fraktur

Signatur: 1490

Intern-ID: 73194

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Kategorie:

Sport, Spiel

Jahr:

1930

Dolomiten-Wanderbuch

Seite 34 von 371

Autor: Delago, Hermann / von Hermann Delago

Umfang: 358 S. : Ill., Kt.

Schlagwort: g.Dolomiten;s.Wandern;f.Führer

Signatur: I 59.414

Intern-ID: 346780

oder auf dem bez. „Göllersteig' durch Wald hinab nach (3% St.) Kaltem. Von Bozen in die Eggentaler Berge Nahe von Bozen erhebt sich, den Dolomiten vorgelagert, ein Hochland von besonderem Reiz: die Eggentaler Berge, von den Einheimischen Reggelberge genannt. Weißhorn, Schwarzhorn und Zanggenberg sind seine höchsten Erhebungen; diese bilden die An gelpfosten für ein Gebiet, das sich wie eine zweite Seiser Alpe, die aber nicht abgeholzt, in meilenweitem Umkreise vom Eisak- und Etsdital bis zum Rosengarten

- und Latemargebirge erstreckt. Weit ausgedehnte, urzuständliche Waldungen, schöne Wiesen, Ein zelhöfe und kleine Ortschaften, die Felsenpracht der nahen Dolo miten, die weiten freien Ausblicke auf die Gletscher der Ortler- und ötztaler Hochalpen geben unvergeßliche Bilder weltentrück ten idyllischen Friedens. Die Bewohner des Hochlandes heißen Reggelberger; sie sind, wie die Sage geht, eingewanderte Hessen oder Schwaben. Leichte, prächtige Wanderungen führen durch die Eggentaler Berge zur Dolomitenstraße

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1938

Wo Tag und Nacht die Sonne scheint : eine Nordlandsfahrt

Seite 78 von 195

Umfang: 191 S.

Meeresarm, der fast so breit ist wie das Adriatische Meer, überqueren, und erst nach fünfstündiger Fahrt befanden wir uns tatsächlich in ihrer Nähe. Die Gebirge waren aber nichts anderes als die herrliche Inselkette der Lofoten. Sobald man in die Lofoten hineinkommt, fängt erst recht das äffende Gaukelspiel an. Berge, Zacken, Spitzen, Kuppen — alles ist in Bewegung. V o r einem, hinter einem schließt sich der Ring, man sieht Berge, wo keine sind. Berge, die sich teilen, verdoppeln, die sich ver

Anmerkungen: In Fraktur

Signatur: II A-19.967

Intern-ID: 89237

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1934

Seite 55 von 93

endlich das Mädchen an der Abstufung einer Felsenwand mitten in einem Beet von Edel- weißpflänZchen liegen. Es war tot. Anfangs tat der Vater fchier wahnsinnig vor Schmerz. Er zerraufte sich die Haare, stöhnte furchtbar und klagte die Berge an, daß sie ihm sein Liebstes geraubt hatten. Als aber die Hirten fortgegangen waren, um Leute Zu holen, die das tote Mädchen und den Grei« zu Tal bringen konnten, wurde dieser ruhiger. „Die Berge tragen kerne Schuld', sprach er zu sich selber

; „sie haben ja mein Kind lieb gehabt - sonst hatten sie nicht ss bitterlich geweint — und sie weinen noch.-' Und nun flössen ihm zwei Tränenbächlein warm und lind über die starren Wangen. An diesem Tag war der blinde Toman das letztemal auf den Bergen gewesen. Doch konnte er die Berge ebenso wenig vergessen wie sein totes Kind. Bei schönem Wetter saß er immer auf der Bank vor seinem Hause und träumte von sei. ner doppelten Lieb, die weitfern von ihm und doch ss nahe

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1934

Seite 34 von 93

, wäre er wohl selbst in den Krieg gezogen. So mußte er aber auf seinem Standort blei ben und Versank in dumpfe Traurigkeit. Er sprach mit seinen Rachbarn kein Wort mehr, kümmerte sich um nichts, was um ihn vorging, ließ auch die Wolken und Wetter ungehindert durchs Windloch ziehen und den Hagelschlag ins Waldental niederfahren. Ebenso vergrämt wie der Almhauser schauten die anderen Berge darein, aller Sang und Klang war erstor ben im hohen Almtal, es lag so totenstM und traurig da wie ein Friedhof

. Nach und nach verloren die Berge sogar jede Zeitrechnung und wußten nicht mehr, wann Ssnn- und Fest, tag oder Werktag war. Es vergingen ein paar Wochen, da merkten die Berge eine« Tages, daß der Krieg in nächste Nähe gekommen sei. Bum — bum — bum ^ bum — trommelten die großen Kanonen von der welschen Grenze heraus. So oft ein solcher Donnerschlag an des AlmhsuserS Ohren hämmerte, gab es seinem Körper einen ge«Oltigen Stoß, und die Felsenbrust ächzte:

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 171 von 261

Umfang: 260 S. : Ill.. - 1.- 10. Tsd.

die Fahnen und Fähnlein wallen und slattern dem Herrn sehnsüchtig entgegen, die Bäume flü^ stern mit ihren tausend und tausend grünen Blät terzungen ein inbrünstig Gebet, die Kornfelder verneigen sich tief und stehen wieder aus und verneigen sich wieder, und sie lispeln ein ganz fei nes, wonneschauerndes Lied, das man verstehen muß — der Wind rennt stürmisch auf und ab und meldet atemlos: „Er kommt, er kommt!' Die Glocken steigen mächtig in die Höhe und ver künden es weit in die Berge hinaus

, die Poller (Mörser) donnern ihre Stobgebete, der schwarze Wald und die Berge beten dumpfmurmelnd nach wie ein Männerchor, die Almen haben ihr bestes grünseidenes Festkleid angezogen, und über ihre Schultern gucken ehrfürchtig die uralten Gletscher könige mit den silberblitzenden Kronen, das ganze Land schaut auf den Herrn, und die Glocken ru fen immer höher und voller: „Frohlockt ihr Himmel, Welt und Meer, Und Flur und Berge rings umher, Ihr Bächlein jauchzt vor Gott dem Herrn, Er kommt, er kommt

Signatur: II 61.401

Intern-ID: 64885

Bücher

Kategorie:

Sport, Spiel

Jahr:

1930

Dolomiten-Wanderbuch

Seite 47 von 371

Autor: Delago, Hermann / von Hermann Delago

Umfang: 358 S. : Ill., Kt.

Schlagwort: g.Dolomiten;s.Wandern;f.Führer

Signatur: I 59.414

Intern-ID: 346780

mittelst eines kurzen Tunnels an die Ostwand der Crepa hinaus. Da tut sidh mit einem Schlage das überraschendste Bild auf, das die Dolomitenstraße bietet: das Talbcckcn von Ampezzo liegt vor uns. In seinem Mittelpunkte erhebt sich aus einer Gruppe dichtgedrängter weißer Häuser der schlanke Kirchturm von Cortina. Weite Matten und Felder breiten sich ringsum aus und als Rahmen des lieblidien Bildes er heben sich in regelmäßiger Umwallung machtvolle Felsen berge. — Die Dolomitenstraße wendet

und Rosengartenspitze. Postgasth. Zum Lamm (16 B.), Burgwirt (4 B.). — Birdiabruck ist Ausgangsort für Übergänge ins Fleims- und Etsdital sowie Touren in der Latemargruppe; sdiöne Wanderungen auch von hier aus in die Eggentaler Berge. (Siehe den Abschnitt: Von Bozen in die Eggentaler Berge.) Touren von Birchabruck über das Reiterjod) (1991 m) und Satteljoch (2123 m ) nac ^ Predazzo im Fleimstal. 6% St. Bez. Wege. Aussichtsreich und lohnend. Von Birchabruck auf der Straße im Eggentale talaufwärts zum (20 Min.) Gsth

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[ca. 1920]

¬Das¬ Heimwehe : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)

Seite 11 von 257

Umfang: 256 S. : Ill.. - 1.- 10. Tsd.

ihren Kuppen, Kämmen, Hörnern und Zöchem. Qnö der Söller war eine Merkwürdigkeit für sich, er bot einen förmlichen Sonnenkalender. Auf den Söllerbrettern rundum hatte der Mar ten nämlich eine Menge von Pfeilen eingeschnit ten, die alle auf gegenüberliegende Berge oder Sättel hinzeigten, und neben den Pfeilen stand in grober Schrift das Datum zu lesen, wann die Sonne an diesem Berge auf- und an jenem untergehe. So hieß es zum Beispiel: „Lim Peter und Paul steht Sie Sonn am Rothorn

auf,' — „Am Matthuis und St. Benedikten schaut die Sonne durchs Gabeljoch,' — „Am Heiligen Abend liegt die Sonne auf dem Gams- anger,' — „Am Bllschel-Frauentag geht die Sonne hinter Sem Steindachl schlafen' usw. „Wenn man soviel allein ist wie ich, kommt man auf allerhand Gedanken. Ich Hab die Sonne und die Berge gern, und ich weiß mir keine bessere Unterhaltung, als zuzuschauen, wie die Sonne bei den Bergen zu Gaste geht,' sprach der Matten. Jetzt blickte ich den Mann noch größer an. Später fragte

Signatur: I 61.407

Intern-ID: 64944

Bücher

Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[ca. 1920]

¬Das¬ Heimwehe : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)

Seite 33 von 257

Umfang: 256 S. : Ill.. - 1.- 10. Tsd.

nie mehr gesehen. Ich bin auch gleich das erstemal aufs Dach hinaufgestiegen mit den dreihundert Türmchen und auf den großen Turm, weil man uns gesagt hat, daß man von dort aus die Schweizer Berge fleht. Ich hatte dazumal Augen wie ein Geier, Hab auch länger als eine Stunde gespitzt und geschaut, konnte aber keine Spur von einem Berg ent- decken. Im Sommer daraufhab ich die Schweizer Berge öfters gesehen, aber ganz undeutlich und verschwommen wie einen Traum. Weil sie so weit fort

waren, erschienen sie niedrig,- es müssen aber hohe Berge gewesen sein, denn man sah Schnee darauf. Mit meinen Kameraden bin ich gut aus gekommen. Ich war jetzt nicht mehr der „ledige Bub', sondern ein ebenbürtiger Kamerad neben den andern und Hab zu meiner Freude ge- merkt, daß ich jetzt etwas gelte. Über kurz habe ich auch ein paar ausgezeichnete Freunde gefunden, Sie ich bis heute nicht vergessen kann, und gefunden hoben wir uns durch die Musik. Das ging so. Es hatten sich etliche aus un serer Kompanie

Signatur: I 61.407

Intern-ID: 64944

Bücher

Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1934

Seite 52 von 93

jetzt oft herwärts den Vorschlag, Zum Schwarzen Herrgott und auf das Joch hinauf zu steigen, damit der Vater — wie er sagte - die schöne Rundsicht genießen könne. Eines Tages hockten sie wieder droben auf dem Jochkamm, und der Alte ließ sich vom Mädchen die Richtung zeigen, wo dieser und jener Bergspitz ins Blau hineinragte. Nach einer Weile sprach er halb zu sich, halb zur Tochter: „Die Berge haben es wie die Menschen. Bald tun sie lachen, bald weinen.' „Wieso denn, Vater?' „Ja, siehst du, Gita

, wenn keine Wolken am Himmel sind,' dann strecken und recken sich die Berge, höher und höher, dem lieben Gott entgegen, und ihre Gesichter lachen vor Freude; denn bei Gott ist das Glück, einzig bei ihm ... Wenn aber schwere Wolken über die Berge herziehen, dann lassen sie traurig ihre Köpfe hängen. - - Die Schwarze Wand da

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1928

Maria Schnee : Erzählung

Seite 136 von 257

er dann in den Bergen? Nichts — die Berge selbst! Hatte er doch nichts mehr in der Welt als seine Berge. Die Berge konnte er nicht lassen, er liebte sie zu leidenschaftlich. Aber das planlose, tatenlose Herumvagieren in den Ber gen wollte ihm nicht behagen. Wie oft hatte er sich lustig gemacht über die verrückten Eng länder und faulenzenden Iochrutscher! Und nun war er auch ein solcher. Mußte er sich nicht schämen vor sich selbst? Ja, das müßige Berglungern war eine Schmach für einen richtigen

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1934

Seite 7 von 93

die ihr nsch nie gesehen habt, ich will euch von Menschen erzählen, die zutiefst in die Geheimnisse der Berge eingedrun gen find, die den Bergen ins Herz geschaut und mit ihnen Wsprsch« haben; den« die Berge können auch reden. Viel leicht gehen manchen Wanderern, die bisher halbblind oder halbtaub Mwesen sind, Augen und Ohren weit auf, so daß sie die volle Freude wie einen Hort reinen Gsldes aus dem Zaàrreich der Berge zu heben vermOgen. Das wünsche ich van Herzen, und jetzt wißt

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Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1931

Altstraßen vom Brenner bis Matrei

Seite 247 von 500

Autor: Plattner, Alois / von Alois Plattner

Verlag: Verlagsanstalt Tyrolia

Umfang: [36 S.]