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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 02.02.1919
Umfang: 16
eclte 6. Nr. S. draußen auf dem Lande niemals erwartet hätte. Bald lernte ich auch den Geiger kennen. Er kam jeden Sonn- und Festtag in aller Herrgottssrüh vom Berge herunter — an Festtagen trug er die Geigenkiste unter dem Arni — und war in seinem ganzen Aufzug wie aus einem Schächtelchen her aus. Obwohl er schon fast an die Siebenzig ging, verlvandte er doch eine offenkundige pein liche Sorgfalt auf seine Kleidung. Nock. Weste und Hose waren von demselben dunkelvioletten Stoff und schienen

hatte der Marten nämlich eine Menge von PfeilenEnge- schnitten, die alle auf gegenüberliegende Berge oder Sättel hinzeigten, und neben den Pfeilen stand in grober Schrift das Datum zu lesen, wann die Sonne an diesem Berge auf- und an jenem untergehe. So hieß es zum Beispiel: „Um Peter und Paul steht die Sonn am Rothorn auf," — „Um Matthuis und St. Benedikten schaut die Sonne durchs Gabeljoch", — „Am Hei ligen Abend liegt die Sonne aus dem Gams anger," — „Am Büschel-Frauentag geht die Sonne

hinter dem Steindachl schlafen" usw. „Wenn man soviel allein ist wie ich. kommt man aus allerhand Gedanken. Ich Hab die Sonne und die Berge gerb, und ich weiß mic keine bessere Unterhaltung, als zirzuschauen, wie die Sonne bei den Bergen zu Gaste geht" sprach der Marten. Jetzt blickte ich den Mann noch größer an. Später fragte ich ihn in d.er Stube drinnen, was denn auf den Landkarten die roten Ringe um manche Städte, zum Beispiel um Verona. Mai land. Zürich, Lyon, Marseille, Bordeaux usw. zu bedeuten hätten

und der Kratzer hat mich gerottelt wie einen Lauspclz. Verstehen Cie mich wohl, Herr; ich erzähle das alles nicht deshalb, weil ich gegen den Krätzer oder andere Leut noch eine Bitterkeit Hab oder mich heraus streichen will,. sondern nur, damit Sie sich das, was ich später zu erzählen Hab, leichter erklären können. — — Das Geißhüten war mir im Ganzen und Großen kein unliebes Geschäft, denn ich kam viel in den Bergen herum und die Berge hatte ich schon dazumal gern. Auch mnd ich dort zum erstenmal einen Freund

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 05.08.1899
Umfang: 18
für den katholischen Glauben. Sie wußten mit dem Rosenkranz ebenso umzugehen wie mit dem Stutzen. Der urdeutsche Vizebürgermeister geht noch weiter. Unser Kaiser, der unlängst im Stefansdom gekniet und sich und sein Reich dem Herzen Jesu geweiht, der unlängst seinen nächsten Verwandten in unsere Berge geschickt, um der Einweihung der Herz Jesu- Anbetungskirche in Bozen beizuwohnen, wäre nach Dr. Erler kein Deutscher mehr! — Das Ideal der Gegner ist dafür jener Reichskanzler, der gegen Oester reich den Bund

, als ihm die Treue gegen das Kaiserhaus zu nehmen." Und am Berg Jsel stehen die Worte in Stein eingegraben: So lange unsere Berge und Felsen zum Himmel ragen, wird unsere Brust die Mauer für das Haus Oester reich sein! Diesen Schwur wollen wir heute erneuern. — Wer da nicht mitthun will, wer sich nicht an schließen will dem Rufe: „Für Gott, Kaiser und Vaterland!", dem sprechen wir das Recht ab, sich ! einen Tiroler zu nennen und diesen Ehrennamen zu mißbrauchen. Im Gegensätze zu Dr. Erler sagen wir: Wo Unglaube

getaucht. Die Blitze fuhren wie feurig glühende Schlangen um der Berge Lenden und zur Erde nieder. Die weißen Firnen- und Schneefelder bildeten, durch das grelle Licht der Blitze eigenthüm- lich beleuchtet, einen fast erschreckenden Gegensatz zu dem unheimlich düstern Bilde ihrer Umgebung. Tief und hohl rollte unaufhörlich der Donner durch die Lüfte und hallte mächtig in hundertfachem Echo in den Felsenwänden und Thalticfen wieder. Immer kürzer wurden die Pausen, immer wilder das Dröhnen des Donners

hatte, oder I aus greil—icher Furcht vor den Tiroler Bauern. ! Für das Landvolk von Tirol soll in der Landes- ; Hauptstadt ebensowenig Platz sein als in der Bundes stadt Bozen. Es bleibt sich jedoch gleich, ob wir unsere Stimme in Wilten erheben oder in Innsbruck. Unsere Gegner werden sie doch deutlich vernehmen." Herr Prangner machte sodann auch auf zwei sehr praktische Momente aufmerksam. „Zunächst mehr Rückgrat denen gegenüber, welche unsere Berge und Thäler durchwandern. Wir üben oft maßlose Rück sichten

auf sie. Redner erzählte hier ein Beispiel, das er selbst erlebt! Als er auf einem Berge in einem Bauernhause einkehrte, sah er, daß weder vor noch nach dem Essen gebetet wurde. Er fragte: „Ist es bei euch nicht mehr Brauch, ein Tischgebet zu sprechen?" Die Leute waren mit der Antwort sichtlich verlegen. Endlich erwiderte man ihm; „Im Winter beten wir es schon; aber solange die Fremden da sind, lassen wir cs aus." Das ist zuviel der Nachsicht für unsere Gaste; das ist falsche Scham. Zeigen wir den Fremden

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 26.11.1938
Umfang: 10
Buben, unter Leitung des alten Lehrers, nett vorgetragen, entlockte den Hamburgern starken Beifall. Heiß brannte die Sonne auf die Berge in den ersten, Beschimpfungen mit den Fäusten mehrmals ins Ge sicht. In den folgenden Stunden wurden alle Geiseln von den bis an die Zähne bewaffneten Wachen unter Mißhandlungen und Beschimpfungen mit dem Erschie ßen und Aufhängen bedroht. ttnr Mitternacht ließ Martin seinen Spießgesellen Penz rufen und teilte ihm mit, daß „etwas geschehen müsse. Honomichl müsse

. Das waren Eindrücke, diese erste Begegnung mit den, Bergen! Er, ein Holsteiner Kind, das die See liebt wie kein anderer, und das flache, grüne Holsteiner Land, der nie verstehen könnte, wie man s o für die Bergs schwärmt. Betroffen aber und schweigend stand er vor der Gewalt und Schönheit dieser Landschaft. S o ge waltig hatte er sich das denn doch nicht vorgestellt! Die Berge zeigten aber auch alles, was sie an Schö nem hatten in dem prächtigen, sonnigen Wetter der ersten Tage. 1 Von ihrem Tiroler Haus schauten

sie rund auf die Berge. Auf der einen Seite das „Kaisergebirge" in seiner ganzen Breite, so nahe, daß man meinte, man, könne vom Fenster aus schon den Aufstieg beginnen. Auf der anderen Seite das Kitzbüheler Horn und da zwischen das Achental, in dem sich die Eisenbahn ent langwindet. Zur Linken, unsichtbar hinter grünen Tan nen, St. Johann, und rechts, wie aus einer weihnacht lichen Spielzeugschachtel aufgcbaut, die Wintersport-, stadt Kitzbühel. Zwischendurch, auf allen Höhen, ein same Tirolerhäuschen

, wie das, in dem sie selber wohnten. Friedlich und sauber. In den Tanncnwaldstückchen, überall verstreut, dröhnte den Tag über der Schlag der Aexte. Auf den Weiden bimmelten die Glocken der Kühe. Früh um vier Uhr schon stand der Bauer mit seinen Helfern auf dem Felde, mähte den Hafer, wendete das Heu. Da stieg rundherum aus dem Tale in lauter Säulen der weiße Morgennebel auf. In halber Höhe der Berge blieb er hängein, verfing sich zu Wolken, die um die, Bergspitzen schwebten — mal höher, mal tiefer — mal

sich wie ein Kranz um die Berggipfel legend, daß nur !noch die Spitzen herausschautcn, mal die Gipfel verdeckend, daß es aussah, als stießen die Berge in den Himmel. G em Begriff sozialen Handelns! Vom Ausbau der Llnterinntaler Reichsstratze (NSG.) Das Anschlußstück an die mit Betonbelag versehene Straßeinstrecke östlich von Schwaz, das bei Mäurach beginnt und vor der Zillerbrücke nächst Straß in die bestehende Reichsstraße einmündet, wurde diese Woche für den Verkehr freigegeben. Damit ist ein wegen

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 01.12.1934
Umfang: 6
reicht in ein tiefes Altertum zurück, die Kirche S. Leonardo > wurde urkundlich 1194 geweiht. Damals hauste „auf dem Berge' ein Ministerialengeschlecht der > Bischöfe, das sich „die Herren vom Berge' nannte 'und seit dem Anfange des 11. bis Ende des 14, i Jahrhunderts in vielen Urkunden unter diesem Namen (als „de Perge', „de Monte'), sowie in direkter Stammfolge auch unter anderen Namen sich nachweisen läßt. In der Nähe des bischöflichen Maierhofs-; „Zinzages' (der gegenwärtig als „Dorf

' bezeichneten Fraktion) besaßen die Herren vom Berge einen ausgedehnten Giiterkomplex als Allodium. Es war für jeden Maier notwendig, auf oder wenigstens in der Nähe der Dingstätte zu Hausen. Man darf daher schließen, daß auch die Ministerialen „vom Berge' in früherer Zeit innerhalb der Dorfmarkung von Zinzages blei benden Aufenthalt hatten. In der Nähe von Zin zages lag und liegt heute noch der Sedelhof. Der Name deutet auf einen alten Herrensitz, welcher leuteigen, d. h. frei von allen Lasten

ist. Dieser Sedlhos stand auf leuteigenem Grunde der Herren vom Berge und lag frei da, den Ausblick auf das weite Talbecken gewährend, im Gegensätze zu dem hinter einem Hügel versteckten Zinzagen. Von diesem, schon durch seine Lage ausgezeichneten Her rensitze aus, walteten die Inhaber^ des Maierho ses auf dem Berge ihres einflußreichen Amtes, wie Pros. I. A. Heyl vor 33 Iahren in einem Aussatze „Zur Geschichte der Herren vom Berge' ausführ lich darlegte. Die von den Maiern zu beaufsichtigenden Güter

Andrea, an das Kloster Novacella usw. Die Her ren vom Berge bezogen aus ihren Allodien und Lehen bedeutenden Nutzen und kamen bald zu großem Wohlstande. Sie erwarben mit der Zeit ein Gut nach dem anderen in Eigenbesitz, auch Weingüter im Etschlande nach dem Brauche der Zeit. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gaben sie groß geworden — um 1230 das Maieramt auf, das ihnen nicht mehr genügte. Der Maierhof zu Zinzages war nämlich aus der Grundherrschaft des Bischofs in jenen des Domkapitels übertragen worden

, das sich in der Nähe von Zinzages ein Bruderhaus erbaute, um daselbst den Sommer in klösterlicher Gemeinschaft zu verbringen. Dieser Bau, monasteriolium. d. i. Kleinmünster gehei ßen, gehörte zum Weiler Unterkarnol und wurde 1809 von den Franzosen eingeäschert. Es steht beute noch als Bauernhof unter dem Namen Monttrol. Die Kapitelherren waren damit ihren Ministerialen, den vornehmen Herren vom Berge, nahe an den Leib gerückt, für letztere sicher mi^ ein Grund, im Dienste des Bischofes zu verblei- ben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 05.05.1949
Umfang: 10
!" Das habe ich ihm still in Gedanken gesagt. Dann nahm ich meinen Teil von meinem Rocke unter den Arm, lugte noch eine Weile Berggenossen, von H. Schultern Es gibt Alpinisten, die eine Freude daran haben, allein auf die Berge zu steigen. Nicht nur ohne Führer; auch ohne Kameraden. Aber deren sind wenige. Der Austausch von Empfin dungen und Gedanken erhöht den Reiz. Wenn irgendwo, so ist im Hochgebirge geteilte Freude doppelte Freude. Einen merkwürdigen Kauz lernte ich vor wenigen Jahren in der Rauhenegghütte ken nen

mich am gleichen Tische in der Ecke nieder, der mir am nächsten war. Ich grüßte; der Herr mit dem verhärmten Gesicht grüßte wieder, und es dauerte nicht lange, so kam es zwischen uns zu einem Gespräch. Der Foxel, Flockerl ge nannt, hatte vermittelt, was sich wohl sonst nur schwierig ergeben hätte. „Und der steigt mit auf die Berge?“ „Auf die leichteren schon. Bin vorsichtig ge worden mit den schweren. Sehr traurige Erfah rungen, wissen Sie. Aber mit hinaufnehmen muß ich ihn schon, wohin es geht. Die Hunde

, das mögen Sie glauben oder nicht, die haben sehr viel Sinn für die Berge. Mein Foxel schaut oft ganz entzückt die Gegend an.“ Ich mußte lachen. Der Gesichtsausdruck des anderen aber ließ mich erraten, daß er das kei neswegs spaßhaft gemeint hatte. „Oh, mein Bello, mein früherer Hund, wissen Sie, der hat noch mehr Freude an der hoch alpinen Natur gehabt.“ „Ein anderer Hund? Der ist auch mit Ihnen auf die Berge gestiegen?“ „Ja“, seufzte der Verhärmte, „hinaufgestiegen ist er immer anstandslos

der andere bitter lächelnd bei. „Sie können sich also denken, daß mich der Verlust eines so lieben Tieres furchtbar hat schmerzen müssen. Ein halbes Dutzend Jahre hab' ich’s gehabt... Mein Gott, so gern ist der Bello auf die Berge gestiegen!“ „Der ,Verlust* also? Ist der Hund gar nicht mehr vom Berg heruntergekommen? Hat er sich totgefallen?“ . „Ja, wenn ich das Tier ganz einfach tot ge wußt hätte! Aber...“ Er vermochte nicht weiterzusprechen. Eine heftige Erregung hatte ihn wieder ergriffen

, und wie er sich auch wehrte, er vermochte lange nicht, ihrer Herr zu werden. Wir sprachen von anderen Dingen. Er berichtete, daß er bei der Post Kontrolleur und verwitwet sei. Daß die Berge seine ganze Freude ausmachten und es wenige gebe, die er nicht schon bestiegen habe. Vor dem ersten Weltkrieg war’s. Eines Tages erreichte mich nach 42 Monaten Präsenzdienst zeit die lang erwartete Einberufung zur Gendar merie, jenem Berufe, dem mich zuzuwenden ich fchon mit sieben Jahren entschlossen war. Die Zelte abzubrechen

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 08.06.1919
Umfang: 16
\ > ich ihm nicht. Und als ich schließlich von uzen weg mußte, ist mir das Fortgehen wer geworden, weil ich jetzt aus Nanneles ihe fortkam. Ich Hab mich wieder dern Pu rtal zugewandt, bin aber nicht gleich nach ■ Heben gekommen, sondern stab draußen in' ikirchen einen guten Dienst gefunden, wo I drei Jahre blieb. An Sonntagen bin ich st jedesmal auf die Obkirchner Alm hinauf- Megen, wo ich ins Gatzebnerta! hereinsehen td meine geliebten Berge erschauen konnte, inner stärker hats mich da hereingezogen, idlich nach drei Jahren kriegte

Hab ich mir schließlich so viel Geld verdient, daß ich das Stöcklhaus da heroben mit dem kleinen Acker kaufen konnte, und es blieb mir noch ein Sümmchen übrig. Lieberes'Plätzchen hätt ich in ganz Gaßeben keines finden können. Drunten im Tal sieht man viel zu wenig Berge, hier oben aber kann ich sie alle schauen, das Rothorn und die Hochschneid, den Gams anger und Geierplan, das Gabeljoch, das Steindachl und Kirchdachl, und alle, alle, die ich gern Hab. Sie stehen mir grad gegenüber, .sie sind meine liebsten Nachbarn

und gucken mir früh und spät zum Fenster herein. Wir haben oft den größten Diskurs miteinander, und ich schaue zu, wie sie sich fedes Jahr mehr mals neu kleiden, bald weiß, bald schwarz, bald grün, wie sie ihre Nebelkappen aufsetzen und lüften, wie die Sonne bei ihnen aus und ein geht. — Jetzt Hab ich eine Heimat. Ich bin eigentlich mein ganzes Leben lang das Heim wehe nie los geworden. Je länger ich die Berge anschau, desto heißer brennt mir das Herz, und ich muß immer an ein Land denken

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.08.1943
Umfang: 4
auf. Er öffnete das Schreiben, überlas es, und erblaßte. Denn jedes Wort darin war rauh unh hart und war Befehl und Vorwurf. „Ich dank's Euch mit dem Teufel, daß Ihr mir meine Berge verlassen habt'..." schrieb der König. „Schafft mir meine Berge wie der ... um jeden Preis." Soldat bis in die Fingerspitzen, brannte in Fouqus gekränkter Stolz auf. Hielt der König ihn, für einen schlechten und unzuverlässigen Kerl?... Warf der König ihm gar Feigheit vor?... Der alte Soldat fühlte sich bis ins Mark getroffen

. Schafft mir meine Berge wieder! Wie ein böser Spuk tanzten diese Worte vor seinen brennenden Augen. Bei sinkender Sonne versammelte Fouquö seine Offiziere um sich. Es war draußen vorm Zelt, in den zerstampften Feldern zirpten die Grillen, und ab und zu klangen von den Wachtfeuern abgerissene Fetzen eines preußischen Soldaten liedes herüber. zusammen ich habe das Unglück gehabt, das Vertrauen meines Königs zu verlieren. Auch Sie haben Teil an die sem Unglück. Haben Sie mich verstanden?..." Stille

. „Wir werden alles an unsere Ehre setzen und im Morgengrauen die Berge zurückerobern. Nur dies, meine Herren, wollte ich Ihnen sagen." Der General hob die Hand zum Mützenrand, machte eine langsame Kehrtwendung und trat wieder ins Zelt. Wie ein Strom, der donnernd über die Ufer tritt, waren die Preußen zum Angriff vorge gangen, wie ein Unwetter. Dreizehntausend gegen Sechzigtausend. Die Erde dröhnte, es war als berste ein Damm. Und als der neue Tag vom Kampflärm aufgeschreckt die Augen auftat. hatten die Preußen die Berge

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 30.08.1927
Umfang: 6
, zutiefst aus den Wassern Aber stumm ist dieser glatte, gleißende Spie gel, stumm wie tote Lippen und' die Zeugen längst entschwundener Tage, nur sein Auge ist beredt, weist immer wieder nach den Wundern seiner Tiefen. Am Karerfee Wanderer — locken die blauen Fluten, das einschläfernde Flüstern und Rauschen wald düsterer Tannen, oder sahst du die Wunder berge In ihrem Zauberlichte, so sich in den Wellen spiegelten, als deine Augen müde wur den vom Schauen und Staunen? Tannengrün mischte

sich mit den dunklen Wassern und dem dahinsterbenden Leuchten der Berge. ' , In traumhafter Abendstille ruhen die gewal- rigen Massen der Dolomiten, Berge, Heimat berge, die sich in die Herzen schmeicheln, deren Anblick leise die Sehnsucht lockt. Wie sie emporstreben, gigantisch, hehr und feierlich, thronend wie Könige im weiten. Reiche. Letzter Abschiedsstrahl der Sonne huschte wie fröhliches Kinderliicheln leise über Fels und Stein, weit ausholend noch zum letzten, späten Gruße. Das „Pferdefest' in Sarentino

verklärt, sie losschälen vom emporwallenden Erdenschatten. Noch ein letztes Strahlen und Berge unì Felsenhäupter sinken und hüllen sich tief in d« stille Nacht, wenn fernes Rot purpurgliihènì sie noch küßte. Traumschönes Bergesleuchten, irrende Lich ter um einsame Firne und weltenferne Höhen, Firnenfeuer im berückend hehren Glänze! Leis flüstern die Tannen am See im lauen Abendwind und erzählen sich Märchen vor fernen Bergen, so ihr Antlitz tief erröten las sen wie im Bann übergroßer Freude. Rosen

Abenden in tiefe Gründe schweigende« Wasser verlieren. Am Karersee Ich sah die Berge stolz aufragen, sie neigten sich tief unter dem Kusse letzter Sonnenstrah len und blickten fremd und unirdisch Heraul aus den dunklen Wassern zu meinen Füßen, die Kuppeln, Spitzen und Türme lugten irrend herauf — wie Gespenster einer versunkenen Stadt. Nur das Leuchten in den Tiefen zeugte voin Leben, das Wunderglühen stieg auf wie frü hes, verheißungsvolles Morgenrot . . . Als du Sonne sank. Glühet, ihr Berge

, ihr stolzen Südlands- berge, seid Leuchttürme der Sonnenheimat, in stillen Abendstunden erhaltet die Feuer, die ein Gott in Liebe euch schuf, seid Wegweiser und grüßend Hände. Im heimlichen Halbdunkel gehüllt, träumt in stiller Vergeinsamkeit der tiefdunkle See. Sanft schmiegen sich harzduftende Tannen ganz nahe an die Wasser, tauchen ihr Silbergrün zutiefst in die blauen Fluten, grüßen wie aus ferner, ferner Welt empor, wie ein süßes Wunder märchen aus uralter, grauer Zeit. Ueber den Wellen

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Dolomiten
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Seite 5 von 6
Datum: 05.08.1940
Umfang: 6
zu den Rufen der Männer hinüber, die fernab den Brand bekämpften. Sic arbeiteten schon lange. Martin schlief nur ein bihchen, dann half er ihnen. Berge Don Fritz Mülle r-Partenkirchen. Berge sind die Akzente auf der Erde. Ohne sie wäre die Erde nur oberflächlich. Mit ihnen be kam sie Höben und Tiefen und einen Rhythmus. Der mürrischste Berg in der Schweiz ist der Rigi. — Warum? — Lasten Sie jährlich vier zehn Zentner Käserinden und Dutterpapiere auf sick herumstreuen und stch vom Samstag auf den Sonntag

dreitausend Menschen auf den Rücken steigen... Berge sind Monarchen. Dag revolutionäre Zwillingspaar Waster und Kälte unterminiert sie und trägt sie Stück für Stück ab. in's Tal der Demokratie. Die Berge überreden auch den Flachlands- mcnschen zur Tiefe und zur Höhe. Berge wollen bezwungen sein, wie schöne Frauen, die uns überwältigen, bevor wir sie bezwingen. Berge sind den Menschen ähnlich: Am Fuß des Berges stand ein Hüttchen, sagt das Mär chen. — In Wolken hat dieser Berg sein Haupt gehüllt

. — Des Berges Rücken klettern wir hinauf. — Im Herz des Berges trifft der Berg mann auf die Adern. Auch in den Eigenschaften: Zornig können Berge sein und lieblich, majestätisch, alt und jung. — frühlingsgleich und launisch, wettcr- windisch und und vergrämt. Nur in einem gleichen sie sick nickt: Berge können schweigen. Oh. so wundervoll schweigen. Und Menschen...? Doch wir wollte» sa von Bergen reden. Dieser Berg soll ohne Mitleid sein? Und die Totenliste soll's beweisen? Ihr verkennt den Riesen. Er bat

sie nur umarmt und da ist den armen Menschen gleich der Atem ausgegangen. Wer di« Berge lieb hat. kann kein ganz schlechter Mensch fein. Die Berge haben ein doppeltes Gesicht: „Die treuen Felsen', sagt der eine, und sein Äuge glänzt. „Die alten Stoana'. sagt der andere, und sein Atem keucht. Kommt so ein Grünling aus der Stadt zum erstenmal in's Hochgebirg und meint, schon in der ersten Stunde müste sich die Schönheit des Gebirges enthüllen. „2a. Schnecken!' sagt der biedere Gebirger. „Hundert Liter Schwein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 11 von 20
Datum: 31.03.1923
Umfang: 20
. Zaim die Zehner, die Elfer, die Zwölfer- ziscke. Mg: die Große. !Ind dann klangen alle zusammen, ein »reusendes Jauchzen, als od Felder. Wald zgZ, Berge meinandertönten. Auferstehung! Iis Peterl tanz:c ü: die iiirche. Die Glok- >«n sangen so jubelnd, daß er nichl langsam Hniten konnte. Wer nach der Kirche, da ging erst die rechte sfreude au Die Köchin schnitt Geweihtes ad. Ein Ziicsendrum. Holte bunte Eier aus dem 5c a ftn, legte dem Peterl einen ganzen Teller seil. Peterl hau? in der Kirche

. Ein solches Paradies ist Südtirol. Die Schweiz hat hohe, herrliche Berge, im Kaukasus steht der Ararar und der Hima laja ist noch höher. Aber die Dolomiten sind etwas Einziges in der Weil. Die Zacken und Linken, das Gewirr und G^woge der Spit zen und Stufen, das Gelürme und Gerlüste: wild und mild steht es iiki Sounenglanz. dua ler Tannenwald zu Füßen. Es ist ein Aus druck der deutschen Seele, die wohl das Fonneinsache und das ruhig Erhabene er saßt. aber vor Mzuregelmäßigeni. starr Gesetzmäßigem fich schent, Raum

Pracht Hai in Ken Dolomiten ihr Reich. In diese Wildnis der Eisferner find früner tausend nm tausend Deutsche aus NorS und Süd gezogen, Hähensehn'uch: im Herzen: sie dachten mit Auw» Renk: „Die Sehnsucht toll uns treu begleiten bis in den Firiiensonncnschein. wir fühlen alle Seligkeiten, einsam ein freier Mensch 511 'ein.' Bis an den Fuß der Gletscher ha: deutsche Liebe zu den Bergen und deutsche Zähigkeit die Häu'er vorgeschoben, daß man drin wohne und den Berge» naher iei. Dorr wollte der Deutsche

. In solche Bergeswunder stellt er seinen Momsalvatsch und Parzwal und sucht mit ihm tren und sehnend den heiligen Gral. Wer wundert sich, daß dein Tiroler Süd land so viel Dichter entsprossen? Die Berge müssen den Südtiroler ?u:n Dichter machen: in wessen Brust nur ein Funte des Talents glimmt, da muß sie leicht entfacht werden: Stosf liegt auf der Straße zu Berg und zu Tal, erschüttert und erhoben nur» er auf Schritt und Tritt. Slimninugvkräite wirt'.'ln immer auf. Die Berge geben dem Land den äußeren Charakter

und Äötter. er machts in die Berg dMiam nach. Wie die Berge will er. gegen alle Wirr nisse des Lebens gewappnet, sestgewurzei!. nekn. immobiles siciil patriae nionies. wie es am Berg Jsel in einer Jnsryrifr sieht. Die Berge können auch das Maß der Men schen werden, Sie unter ihnen wohnen. Tirol ist ein Kind der Berge. Aus seinen Bergen strömt unversiegbare iirakt. Hochlcm5sa?em. Was zagt ihr. Mens^.entiuder? Penraut auf die Berge! Sie sprechen: „Wir sind die Säu len der Erde, wir sind die Säulen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 04.09.1953
Umfang: 6
Täglich berichtet die Presse davon ,.. Auf der Landkarte sehen Berge sehr harmlos aus: Ein blauweißer Fleck im Grün. Man stochert mit dem Zeigefinger darauf her um, und das berühmte Zitat: „Hier wollen wir mal hin!" klingt nicht aufregender als würde ein Kinobesuch oder ein kleiner Aus flug besprochen. „Hier wollen wir mal hin!“ sagen viele — und manche davon kamen nicht mehr zurück. Es hat keinen Sinn den warnenden Zeigefinger wie einen Scheiben wischer vor des Fremden Blick zu bewegen

ist das keine mehr .... Einem jungen Mann wurde es zu langwei lig, immer nur in der Alster zu schwimmen. „Ich will och mal ins Jebirche!“ Das Seil ist für die Berge ungefähr dasselbe wie ein Schiff für das Wasser. Er informierte sich flüchtig über die „Gebrauchsanweisung“ und setzte seine Theorie sofort in die Praxis um. Er seilte sich über ein kurzes, harmloses Felswändchen ab — das heißt, er schlang das Beil um Schulter und Nacken und turnte mit Händen und Füßen hinab. Das Seil verhängte

Ab sicht in unser Land kommt und sich leider nur zu oft selbst mit dem Eispickel mehr ge fährdet als den Berg. Denn Berge sind keine Maulwurfshügel .... Mayka Den 85. Geburtstag feierte die Witwe und Pensionistin Franziska Ras im im Versor gungsheim Brixlegg. Die Rentnerin und frü here Köchin Betty Weißbacher vollendete Im Brixlegger Versorgungsheim gleichfalls ihr 85. Lebensjahr. Das 75. Lebensjahr vollen dete am 2. September die Witwe Anna Thaurer im Montanwerk Brixlegg in vol ler Rüstigkeit

Cicero“. — Löwen: „Gegen alle Flaggen". — Triumph: „Der letzte Walzer“. — Zentral: „Die große Versuchung“. — Nonstop-Kino: „Griff nach dem Atom“, „Bärenfang, der nicht gelang“. Tiroler Lichtspieltheater: Brixlegg: „Die Warschauer Zitadelle.“ — Ehr wald: „Fräulein Casanova.“ — Fulpmes: „Hölle der roten Berge.“ — Jenbach: „1. April 2000.“ — Solbad Hall: „Der Kaplan von San Lorenzo.“ — Hopfgarten: „Die Fiaker-Milly.“ — Imst: „Die Diebe von Marschan.“ — Kitzbühel: „Vergiß die Liebe nicht.“ — Kufstein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 15 von 20
Datum: 31.03.1923
Umfang: 20
die Mehner, die Elfer, die Zwölfer- Me, Mtzl Sie Große. Und dann klangen alle zusammen, em dreusendes Jauchzen, als od Felder, Wald in Berge ineinandertöruen. Äuserstehung! Zis Peterl tänzle in die Kircl)e. Die Glok- !m iarigen so jubelnd, daß er nicht langsam schreiten konnte. Wer nach der Kirche, da ging erst die rechie Zltude an Z>ie Köchin schnirr Geweihtes ab. Em Zicsendrum. Holte bunte Eier aus dem Ka- Ni, legte dem Peterl einen ganzen Teller UÜ. Peleri haue in der Kirche steißig geb««l. Äß daher

und Fallbrücke. Diese ist aufgezogen, nur um schweres Gold, das bei uns rar, will sie sich senken. — Gerade der Wiener, die Men- säM in der Ebene erlräumen sich das Para dies in einem erhaben schönen Gebirgsland, in einem, das unter der Majestät der Berges häupter, unter SchneefelZern und Felsen zacken, „ewig'biauen Himmel drüber ge- wölbi, auch die mannigfache süße und duf tende Fülle der südlichen Sonne ausbreitet. Ein solches Paradies ist Südüral. Die Schweiz hat hohe, herrliche Berge, im Kaukasus stehr

und sehnend den heiligen Gral. Wer wundert 'ich. Las; dem Tiroler Süd- laird so viel Dichter emsprosszn? Die Berit-? müssen den Südnroler >«n Dichter machen^ in wesien Brust mir ein Funke d.'s Taie-tts glimm:, da muß sie leicht enisacht iveroen: Stosf liegt aus der Slrcuze zu Burg und zu Tal. erschüttert und erhoben ivird er auf Schritt und Triu, S^nmungslrärie ',vir>><n immer aus. Die Berge geben dem Land den äußeren Charakter: sie müssen wohl unbeding: auch alles Denken und Arbeiten neeimlniien

: sie stehen allem, was da lebt, zu Häupten. sie schauen ins Dorr und auf die Slroßrn im Tai: alles lieg: im Banntreis der Berge: ma:: kann ihnen nichr eurri:nen, man mi>!z an ihren himmelrcgendcn Gewaile» sein Tun und Denken messen, sie sind Mahner und können Führer werden in ein H-.ichl.'.nd des Geistes, des Charnnors, -i, >,^1 ,>5ar! Zchön- Herr: A Tiroler, der laßt ii „öl biegen mia a weidene Rueui am Bach, Föst steh: er bei Srurm und Wörier. er machts 'N di>.- Berg dolwain nmli. Wie die Berge

will er, gegen alle Wirr nisse des Lebens gewappner. 'estgewur-elr. steh», immobiles sicur pcnriae »innres, niie es am Berg Isel in einer Inschrisr stehr Die Berge können auch das Maß der Meu schen werden, die unter ihnen wohnen. Tirol ist ein Äind der Berge. Aus seinen Berken strömt unversiegbare Kruft, Hochlanosarem. Was;agl ihr. Menschenkinder? Vertrau: aus die Berge! Sie sprechen: „Wir sind die Siin len der Erde, wir sind die Säulen eures schicks, wir rrogen jedem Sturm, muchi es uns nach!' lind das Alpenglühen

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Alpenländer-Bote
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Seite 18 von 22
Datum: 13.03.1938
Umfang: 22
und rennt da- ^-Dvn. — Könnte nicht der Franz auch Angst haben um seine Rosl? Wenn sie so mutterseelenallein in die Berge wandert? — Aber er hat keine Angst, weder um sich noch um sein Dirndel. — Sie sind ja beide so jung, so voN Kraft und Leben! — Und eines glaubt das andere um ein ellenlanges Trumm lieber zu haben. Kann da der Herrgott etwas Dum mes passieren lassen, wenn zwei so junge Menschen ein ander so gern haben? — Nein, nein, — dafür ist er viel zu gut! — Die Oberperfußer haben die verwundeten

und von dort über den Schelleberg, übers Ster- zinger Moos auf den Jausen und hinunter nach St. Leon hard ins Passeier zum Sandwirt Andreas Hofer. Kaum ist der Finger dort, geht er den ganzen langen Weg wieder zurück, um ihn dann ein drittesmal zu zeigen. Und endlich fragt der Teimer: „Merkst dir das? — Weißt jetzt den Weg? — Findest ihn?" Eifrig bejahend nickt Franz mit roten Wangen. „Auch bei Nacht? Es geht alles über die Berge. Heimliche Weglein sinds, die bei Nacht schwer zu finden sind! — Traust dich?" „Wohl, Teimer

kommt für längere Zeit. Beid, Hände legt sie ans Herz, damit man nicht sein laut-schmerz. liches Pochen hören soll. „Franz — ich geh mit!" sagt sie im ersten Schreck. „Um Gottes willen, Dirndel — was fällt dir ein!" ent setzt sich Franz. „Du kannst doch nit Tag und Nacht durch Wälder und über Berge laufen!" „Tag und Nacht!" schimmern ihn ihre Augen groß und ungläubig an. „Freilich, Tag und Nacht!" lacht er. „Ich kann doch nit ein Jahr lang auf dem Weg sein!" „Da wirst du doch schrecklich müd

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 09.12.1933
Umfang: 12
. Wie das ist? Wenn ein Märchen stirbt? Ganz plötzlich? „Das muß sehr traurig sein!" meinte ich . . sehr traurig! Aber sieh, \vk nmidherum die Bäume blühen!" Er fetzte sich am Waldrand in den Klee. Leiser Sommerwmd strich über die Gräser, über das Gras, und Grillen zirpten zu seiner Erzählung. ,„ . . Ein kleines Dorf, das Tal sehr eng. Pol ternd fließt die Drau über Stein und Sand. Selt same Wolken ziehen doch ewig um die Berge. ' Wenn die Ruhe irgendwo zu suchen ist, dann dort. Tie Menschen leben einsam, aber darum

nicht weni ger glücklich als anderswo 'Die Ruhe, die ich suchte, glaubte ich in diesem Herrgottswinkel gefunden. Ich stieg die Berge'auf und ab, sah mit Weh mut, wie damals der Sommer imm'er weiter aus dem Lande zog; er Mhm den steilen Wiesen das letzte Grummet weg, färbte die Lärchen gelb xmi> die Berge blau. Ich aß die letzten Hün'beereN im Schlag. Eines Tages ging ich an irgendeinem Haus vor bei. Ein Garten- schloß sich unmittelbar an seine Son- nenfiont. Georginen in allen Färben

ich ihm, „ich bin' von dort ge flohen und suche dm Frieden. Mr scheint, als wäre er hier zu finden-." Bald lag zwischen uns jene Freundschaft, die mir einem offenen Buche AchnlichkeI hat. Ich wuße, daß seine Ehe nicht restlos glücklich war. Aber mittlerweile mt auch der - letzte Her bst ge kommen. Die Rücken der Berge wurden bräunlich grau, wie die .haut riesiger Tiere. Die Lärchen war fen ihre gelben Nadeln auf dm Waldboden weder. Tie Nächte wurdm kalt und alle Blumen starben. Auch die Georginen- und Astern Frau Erikav. Trau rig

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