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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 28.05.1933
Umfang: 16
so viel wie: ,Jbn Gütige". Seine Güte gegen das Volk, besonders gegen Notleidende aller Art, schien oft schrankenlos zu sein, weshalb es leicht bearetfllch ist. daß der Weltkrieg lein edles Herz brach. Als dessen Nachfolger {ring der Erz bischof von Bologna, Giacomo Paolo Giovanni Bat- ttsta (Jakob Paul Johann Bavtifta) della Thiesa her vor. Cr entstammt« einem alten genuesischen Mark- grafengeschlecht, war am 21. November 1854 in Genua geboren und nahm nach seiner Erwählung zum Papst den Namen Benedikt

XV. an, und »war aus (Hrsurcht vor Papst Benedikt UV, dem berühmten Rechtsgelehrten, der 1678 in Bologna das Licht der Welt erblickte, dort also, wo Bene dikt XV. sieben Jahre lang den Hirtenstad al» Erz bischof führte. Sein Name Benedikt, d. h. der Geseg- net«, wurde cm ihm selbst und durch ihn an anderen in der Tat wahr gemacht. Er selbst ward von Gott «ich «segnet und reicher Segen ging von chm au» über die Völker, besonder» wahrend de» Weltkriege»» aber auch später noch. Benedikt XV. wird der Papst des Weltkrieges

genannt, weil er eben zur Zeit des furchtbaren Dölksrkampfes die Kirche regierte. Er könnte aber mit demselben Stecht der große Frieden»- vapst genannt werden oder auch der einzig große Neutrale im Dölkerringen. wie noch «aelgt werden soll. Benedikt XV. hatte e» als Hochschmer zum drei fachen Doktor gebracht, zum Doktor de» römischen Rechtes, dann des Kirchenrechte» und der Theologie. Er besaß einen scharfen Verstand und, was leider nicht von allen Studenten und anderen jungen Leuten ge sagt

Studenten gesagt werden können, daß sie freiwillig mit großem Eifer religiös und geschichtlich-apologetische Werke lesen und studieren, wie es Benedikt XV. als Student getan hat, um ge- S igriffe und Geschichtslügen gesichert zu fein und n Stellung nehmen zu können. Tiefgründige >sität durch eine gute Erziehung im Elternhause, gründliche religiöse Kenntnisse, eifriges Studium relr- giös-opologetischer Literatur und der Geschichte sind Grundpfeiler echt christlicher Charaktere, felsenfester Männlichkeit

würde. Solches Christentum ist Scheinchristentum. Der christliche Glaube muß das ganze Leben durchfluten nicht nur im Hause Gottes, auch überall und in allem außer- kalb desselben, wie das im Elternhause des nachman- oen Benedikt XV. der Fall war. Am 21. Dezember 1878 wurde er zum Priester geweiht, tags darauf SMK

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 29.01.1922
Umfang: 12
. Bei der Wahl ging der Kardinal Erzbischof von Bologna, Giacomo (Jakob) della Chiefa, als neugerveihter Papst hervor, der den Namen Benedikt der XV. annahm. Benedikt war klein von Statur, etwas fchrvächlich, aber groß fein Geist und noch größer fein Gottvertrauen, in dem er die schwere Bürde aus sich nahm. Beneidet hat ihn um seine hohe Würde niemand, bedauert wurde er viel. In einer solchen Zeit die päpstliche Tiara tragen, war eine furchtbar schwere Auf gabe. Papst Benedikt richtete aber seinen Blick

aus den, dessen Stellvertreter er geworden, aus Jesus Christus, der die Welt überwunden hatte und nahm unverzagt die schwere Bürde auf sich. Sein erstes Augenmerk galt natürlich dem entsetzlichen Krieg und da arbeitete er nach einem dreifachen Gesichtspunkt. Erstens wahrte er die unbedingte Neutralität, das war eine Arbeit, die äußerst un- ckbar war, und ihm ungeheuer erschwert de. Don allen Seiten drängte man in ihn, er chte sich für die eine der kämpfenden Parteien .^sprechen. Benedikt tat es nicht, schon

Druck aus ihn aus. und England bot dem von allen Hilfsmitteln abgeschnittenen Papst Millionen, wenn er unsere Sache als ungerecht erkläre. Papst Benedikt blieb unerschütterlich gegen allen Druck und alle Lockungen. Das Hauptziel, das er sich setzte, war die Beendigung des Krieges. die Herbeiführung des Friedens. Um dies sein Ziel zu erreichen, ließ er kein Mittel '-'iv?rsucht. Schon im September 1914 bat er die ; egierungen in einem Rundschreiben, vom Kriege a%Ua£[ea und sich zu versöhnen

schein! als die Gegner. Denn während sie nicht Hoffnung auf übertriebene oder trügerische Dinge erweckt, stellt sie nur das in Aussicht, was gerecht und von Dauer ist." Als Lehrer der Welt trat Benedikt im letzten ! Icchre mit drei Rundschreiben vor die Mensckheit: ! In den Enzykliken zu den 700jährigen Jubiläen des Dritten Ordens des hl. Franziskus und des Todes des hl. Do m i n i eus. Der Hl. empfiehlt den Dritten Orden als ein geeignetes und noch immer zeitgemäßes Mittel, um die Welt mit dem Geist

der katholischen Wett. Benedikt XV. förderte auch auf alle Weise den im neuen Kirchenrecht gleichsam gesetzlich fest gesetzten Wunsch der Kirche nach Gründung katholischer Universitäten. Nur durch die Erfüllung dieses Wunsches, der den Katholi ken Befehl sein sott, kann das katholische Geistes leben zu gehöriger Geltung gelangen. Da» katho- lische Italien hat in Mailand in jüngster Zeit seine Universität gegründet. Polen hat gleich zwei katholische Hochschulen, in Warschau und Lublin, in» Leben gerufen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 23.04.1915
Umfang: 8
Frieden. Täglich, vom frühen Morgen bis in die späte Nacht, arbeitet Papst Benedikt XV. unermüdlich und widmet sich den Interessen der gesamten katholischen Welt. Gerade so wie seine Vorgänger Leo XIII. und Pius X. ist Papst Benedikt XV. für seine Person ungemein bescheiden und genügsam; er ißt einfach und wenig, steht zeitig auf und ar beitet den ganzen Tag. Um 6 Uhr morgens steht er bereits auf, liest die hl. Messe oder hört Migoni, dann nimmt er das Frühstück und etwas Gebäck, dann liest

der Papst für seine Person ist, so streng achtet er das Zeremoniell an sei nem Hofe. Die Leibgarde, deren Zahl Papst Pius erheblich reduziert hat, erhöhte Benedikt um das Doppelte. Den täglichen Dienst versehen in seinen Gemächern ein Kommandant der No belgarde, vier bis sechs Nobelgardisten, dann acht bis zehn Schweizergardisten, zwei geheime Kämmerer und zwei Ehrenkämmerer, ferner der geistliche diensthabende Kämmerer und' der Oberftkammeren. der aemöbniick' oeaeü 11 Ubr alles Landes

und temperamentvoll, aber nie ungeduldig, wenn sein Gast sich nicht klar fassen kann. Benedikt hat einen eisernen Willen, und ist nicht zu be einflussen, scharfsinnig, von rascher Auffassung, aber ungemein bedacht, vorsichtig und über legend. Selten wird er Entschlüsse fassen ohne dieselben früher genau zu erwägen. Er ist un- gemein zartfühlend und wohlwollend, gutherzig und ein großer Feind von Ohrenbläserei und Verleumdungen; wehe dem, der Personen anzu schwärzen sucht, der ist bei ihm gerichtet. Der Heilige

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1915
Umfang: 8
für das Gemeinwohl in den fetzigen ernsten Zeiten und für den baldigen Frieden. Täglich, vom frühen Morgen bis in die späte Nacht, arbeitet Papst Benedikt XV. unermüdlich und widmet sich den Interessen der gesamten katholischen Welt. Gerade so wie seine Vorgänger Leo XIII. und Pius X, ist Papst Benedikt XV. für seine Person ungemein bescheiden und genügsam; er ißt einfach und wenig, steht zeitig auf und ar beitet den ganzen Tag. Um 5 Uhr morgens steht er bereits auf, liest die hl. Messe oder hört Migoni

, zu welchem er in Zärt lichem Verhältnis steht. (Ist vorige Woche ge storben.) So einfach der Papst für seine Person ist, so streng achtet er das Zeremoniell an sei nem Hose. Die Leibgarde, deren Zahl Papst Pius erheblich reduziert hat, erhöhte Benedikt um das Doppelte. Den täglichen Dienst versehen in seinen Gemächern ein Kommandant der No belgarde, vier bis sechs Nobelgardisten, dann acht bis zehn Schweizergardisten, zwei geheime Kämmerer und zwei Ehrenkammerer, ferner der geistliche diensthabende Kämmerer

auf sein Gegenüber. Er ist in seinen Fragen ge messen präzis und wird hie und da lebhaft und temperamentvoll, aber nie ungeduldig, wenn sein Gast sich nicht klar fassen kann. Benedikt hat einen eisernen Willen, und ist nicht zu be einflussen, scharfsinnig, von rascher Auffassung, qber ungemein bedacht, vorsichtig und über legend. Selten wird er Entschlüsse fassen ohne, dieselben früher genau zu erwägen. Er ist un- gemein zartfühlend und wohlwollend, gutherzig und ein großer Feind von Ohrenbläserei

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 23.04.1915
Umfang: 8
Benedikt XV. unermüdlich und widmet nch den Interessen der gesamten katholischen ^elt. Gerade so wie seine Vorgänger Leo XIII. und Pius X. ist Papst Benedikt XV.. für seine lerjon ungemein bescheiden und genügsam: er V einfach und wenig, steht zeitig auf und ar- stitet den ganzen Tag. Um 6 Uhr morgens ncht er bereits auf, liest die hl. Messe oder hört stWni, dann nimmt er das Frühstück und iitvas Gebäck, dann liest er die Zeitungen und Pudatbriefe, empfängt den Staatssekretär zum Ertrag, was zirka

an sei nem Hofe. Die Leibgarde, deren Zahl Papst Pius erheblich reduziert hat, erhöhte Benedikt um das Doppelte. Den.täglichen Dienst versehen in seinen Gemächern ein Kommandant der No belgarde, vier bis sechs Nobelgardisten, dann acht bis zehn Schweizergardisten, zwei geheime Kämmerer und zwei Ehrenkämmerer, ferner der geistliche diensthabende Kämmerer und der Oberstkämmerer, der gewöhnlich gegen 11 Uhr alles Landes bis an den Dnjestr nahm inzwi schen ihren Fortgang, so daß heute das ganze Gebiet

sich nicht klar fassen kann. Benedikt hat einen eisernen Willen, und ist nicht zu be einflussen, scharfsinnig, von rascher Auffassung, aber ungemein bedacht, vorsichtig und über legend. Selten wird er Entschlüsse fassen ohne dieselben früher genau zu erwägen. Er ist un gemein zartfühlend und wohlwollend, gutherzig und ein großer Feind von Ohrenbläserei und Verleumdungen; wehe dem, der Personen anzu schwärzen sucht, der ist bei ihm gerichtet. Der Heilige Vater spricht ein klassisches Latein; ein elegantes

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 1 von 12
Datum: 24.04.1915
Umfang: 12
Papst Pius X. die ! Augen für immer schloß, dachte kaum einer , daran, daß das jüngste Mitglied des heiligen \ Kardinalskollegiums sein würdigster Nachfolger i wird. Wie glücklich diese Wahl ausfiel, beweist ] bereits das erfolgreiche Wirken des Papstes für j das Gemeinwohl in den jetzigen ernsten Zeiten und für den baldigen Frieden. Täglich, vom ! frühen Morgen bis in die späte Nacht, arbeitet ? Papst Benedikt XV. unermüdlich und widmet ! sich den Jntereffen der gesamten katholischen ! Welt. Gerade

so wie seine Vorgänger Leo XIII. j und Pius X. ist Papst Benedikt XV. für seine - Person ungemein bescheiden und genügsam; er , ißt einfach und wenig, steht zeitig auf und ar- ; beitet den ganzen Tag. Um 5 Uhr morgens ! steht er bereits auf, liest die hl. Meffe oder hört ! Migoni, dann nimmt er das Frühstück und ! etwas Gebäck, dann liest er die Zeitungen und ■ Privatbriefe, empfängt den Staatssekretär zum ! Vortrag, was zirka bis halb 10 Uhr dauert. ! Darnach folgen die Privataudienzen der Kardi- uÄe

Benedikt um das Doppelte. Den täglichen Dienst versehen in seinen Gemächern ein Kommandant der No belgarde, vier bis sechs Nobelgardisten, dann acht bis zehn Schweizergardisten, zwei geheime Kämmerer und zwei Ehrenkämmerer, ferner der geistliche diensthabende Kämmerer und der Qberstkämmerer, der gewöhnlich gegen 11 Ubr alles Landes bis an den Dnjestr nahm inzwi schen ihren Fortgang, so daß heute das ganze Gebiet zur Rechten dieses Flusses bis im Süden von Stanislau wieder in österreichischem Besitz

, daß das Zeremoniell streng stens eingehalten wird. Der Papst, von mittlerer, zarter Statur, mit dunkelschwarzem Haar ist eine aristokra tische Erscheinung mit markanten Zügen. Der Blick seiner schwarzen, klugen Augen leuchtet hie und da scharf beobachtend hinter der Brille auf sein Gegenüber. Er ist in seinen Fragen ge- meffen präzis und wird hie und da lebhaft und temperamentvoll, aber nie ungeduldig, wenn sein Gast sich nicht klar saffen kann. Benedikt hat einen eisernen Willen, und ist nicht zu be einflußen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.01.1922
Umfang: 8
„Der^kr/lerZ ! ^ ^ ! »> ^ - 7^' ' . U !> <»» k7 >;w - selbe war so gehalten, daß man de» ganze» Ernst der Krankheit erkennen konnte. Der Leibarzt des Hl. Vaters äußerte sich, daß nur mehr «n Wunder Papst Benedikt am Leben erhalten könne. Man befürchtet« >enn auch, daß noch in der Nach: die Kata strophe eintreten könne. Der HI. Bater ab« überwand glücklich die Nacht von Freitag aus Sametag und ertrug seine Leiden mit vollster Ergebung. Ms die Äerzte ihm emp fahlen, sich an die Weisungen

, wie es dem Hl. Ziater geht, ob der Tod eingetreten oder eine Besserung wahrzunehmen sei. Der ganze Verkehr nach' dem Vatikan hin zeugt von der Bedeutung, welche da» Oberhaupt der Kirche genießt. Benedikt XV. wird von der römischen Presse als großer Diplomat iiÄ» seiner Politiker gefeiert,- auch die geg nerischen Zeitungen können ihm die Aner- kemiung nicht versagen. Besonders wird seine gut organisierte Hilfsaktion für die Kriegsgefangenen gelobt, in welcher Arbeit ihn der gegenwärtige Nuntius von Madrid. Msgr

. TÄ>eschini unterstützte. Die gegneri schen Blätter schreiben, Benedikt sei ein lauterer Clmratter, voll Güte und Milde gegenüber den Notleidenden und Armen. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß das Tiroler Volk dem Hl. Vater viel verdankt, indem er den gemeinnützigen Instituten im vergangenen Iabre eine namhafte Spende vermochte. Der Tod. Rom, 2?. Jänner. Nach lange»! Todeskampfe hat Benedikt XV. in den ersten Morgenstunden de» heu tigen Sontags seine Seele dem Schöpfer hingegeben. Der letzte Tag

glich einem lang, samen Verlöschen des Lcbcns.In der Nacht vom Freitag auf den Samstag verlor Papst Benedikt zeitweise das Bewußtsein. In den Vormittcigvstlnvden des Samstag verschlim merte sich das Befinden immer mehr und man glaubte, der Papsi werde de» Mittag mcht mehr erleben. Besonders schwer war dir Atmung. In den VormlUagssiuuven kamen zahl reiche Persönlichkeiten in den Vatikan, dar unter auch der Alk>.rl»auministcr. dessen Er. seinen im Vatikan als Minister der italie nischen Regierung

zu merken, daß die Füße kalt wurden und die Augen die TodeserscheinnnjZ zeigten. Die Bluizir- kulation wuÄe immer unregelmäßiger. Ge gen L Uhr früh öffnete er noch einnial die Augen sah die an seinem Krankenbette Be tenden an und entschlief dann selig im Herrn. Gleich darauf wurde das Tor. wo die «Schweizer Wache hielten, geschlossen und von dem Petersdome kündete das Läuten der Glocken den Tod des Papstes an. Aas dem Leven Benedikt X V. Papst Benedikt XV. entstammt« einer o!» ini Genuese? Familie

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1922
Umfang: 8
er für die notleidenden Oester- reicher 1 Million Lire, den armen deutschen Kindern Millionen Mark. Er nahm sich der von den russischen Machthabern verfolgten orthodoxen Geist lichen und um das armenische Volk an, das von den Türken zum großen Teil hingemetzelt wurde. So erwies sich der Papst überall hilfreich. Seit Beginn des Jahres 1920 verging kein Monat, in dem Papst Benedikt nicht bedeutende Spenden den vom Krieg am härtesten Getroffenen zukommen ließ. Kurz vor seinem Tod bestimmte er noch eine Geldsumme

für deutsche tuberkulöse Studenten. Wenn auch Benedikt XV. für seine Arbeit für Frieden und Heilung der Kriegswunden viel Un dank und Zurückweisungen erfahren mußte, so gaben doch auch ungezählte Dankschreiben die ver diente Anerkennung. In Konstantinopel errichteten sogar Mohammedaner und Juden ohne Mithilfe der Christen Benedikt XV. ein Denkmal, um ihn als den großen Wohltäter der Menschheit ohne Unterschied der Nation und Religion zu ehren. So war Benedikt XV. ein wahrer Friedens papst, ein rechter

' HM als Erfolg die un parteiische FriedensarbeU des Papstes Benedikt XV. heroor, daß, als die Welt in der europäischen Krise zum Papst il-ce Z-isl.'ch'c nahm, der mächtige Einfluß des Papsttums echölit 'm:rde. Die „Epoca' feiert den Daningeschiedenen als Friedensfürsten und deute sein Fernbalten Friedenskongreß durch Sonn mos überflüssige Sorge vor der Ausrottung der römischen Frage. Der „Popoto Romano' beurteilt Benedikt XV. als den größten politischen Papst. Zielbewußt habe er der Rückeroberung der Schule

und des Geistes lebens Italiens zugestrebt. Die „Idea Nazionale', die mit Trauerrand erschienen ist, glaubt, daß der Augenblick die Lösung der römischen Frage begünstige, eine freie Kirche, geschützt vor jedem parteipolitischen oder ausländischen Einfluß, unlöslich von ihrer italieni schen Tradition. Der „Corriere d'Italia' hebt hervor, daß Papst Benedikt mehr denn je die rein geistige Macht des Papsttums habe in Erscheinung treten lassen. Der „Avanti' meint, die Enttäuschung in der Friedensarbeit des Papstes

habe im Aufschwung der Popolari und in der Vermehrung des diplo matischen Korps ihre Entschädigung gefunden. In Frankreich sind die Zeitungen ausschließlich dem Andenken Papst Benedikt XV. gewidmet. „Excelsior' bringt auf der ersten Seite eine ganze Reihe von verschiedenen Photographien des ver storbenen Hl.Vaters. „Journal' nennt BenediktXV. den Versöhnungspapst. Die englischen Blätter bringen lange Artikel über das Leben und Wirken des verstorbenen Hl. Vaters. „Times' sagen, daß er ein mit außer gewöhnlich

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 28.01.1922
Umfang: 8
der Verhältnisse im Vatikan und aus Grund der Besuche, die ihm Benedikt XV. wiederholt gewährt hat, folgende Charakteristik des verstorbenen Hl. Vaters ge- schrieben: Als in den Sommertagen 19l)3 der erHabens Leo seine Augen schloß, war man in Welt und Kirche überzeugt, daß eins Steigerung in dein Glänze der Persönlichkeit, die den Stuhl Petri zierte, wohl kaum möglich sei. Als Pius X. unter dem Grollen der erstell Kanonenschüsse des Wellkrieges die Schlüsse! Petri aus den mü den Händen sielen

die Größen seiner Um gebung gab, und diese Größen waren Größen ersten Ranges, nicht in einem Atem zu nennen, mit den mancherlei Jammergestalten, die seit Iahren die StaatsKanzleien Europas bevölkern. Benedikt XV. war nicht nur der absolute Herr scher im Vatikan, sondern der absolut herr schende Geist. Obgleich er umgeben war von einer Korona auserwähltester Intelligenzen und vornehmster, stärkster Charaktere, wie dies kaum je einem seiner Vorgänger zuteil geworden war -- ich nenne unter vielen

den Siegel ihres Charakters aufdrücken können. Llber trotzdem gab es zu ihrer Zeit Persönlichkeiten, die Ein fluß auf den Papst hatten, niemals konnte sich dessen aber einer seiner weisen Ratgeber Papst Benedikt XV. gegenüber rühmen, niemals, konnte man hören. ..daß der oder iener dieses Amt bekommen hätte, weil er ein Freund die ses oder jenes Kardinals oder Prälaten ist', „wei! der oder jener Prälat große Stücke am ihn hält', oder das wird nicht geschehen, weil Kardinal N. oder Monsignore dagegen

ist', sondern entscheidend war nur der selbständige, ZielöeWußtL Wille des Papstes. Man möchte Benedikt XV. die Inkarnation der Objektivität nennen, der Objektivität, die ja von jeher eine so hervorragende Rolle in der Charakterisierung der katholischen Kirche spielt. Schon sein Name deutet darauf hin. Die große Verehrung, die Benedikt XV. für Leo XIII. u. für seinen Lehrer und väterlichen Freund Kar dinal Nampalla, hatte — auf seinem Schreib tisch stand immer eine kleine Miniatur des Staatssekretärs —ließ wohl erwarten

mir der General eines aro- ßen Ordens, ein Franzose, der mir zuflüsterte: „Ich glaube, wir werden einen Leo XIV. als nächsten Papst haben'. Die Wahl des Namens Benedikt ist charakteristisch für ihn. Trotz seiner, man darf es sagen, kindlichen Verehrung für jene beiden Männer, wahrte er sich schon damit nach außen hin die absolute Selbständigkeit sei ner inner- und außerpolitischen Anl'^en. Er wählte den Namen in Erinnerung an den letz ten Erzbischos von Bologna, der den päpstlichen Stuhl bestieg. Prosper

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1924
Umfang: 8
ren begonnen, doch um 1.15 Uhr nachmittags die Sitzung abgebrochen und aus heute ver schoben. (Wirtschaftliche und finanzielle Maßnahmen siehe unter Volkswirtschaft.) Sie Srabma! -ßnthSllmlg Benedikt xv. Rom, am 21. Mai 1324. Am Mittwoch, den A. Mai, wurde m An wesenheit von Kardinälen des Bologneser Kar- din<ck-Erzbrschofs NasalliÄocca, des Genuese? Erzbischofs Msgr Srdnli, der Schwester und Schwägerin BenÄzikt XV . päpstlicher Wiirsen- träger, der Stadrvertretung von Bologna

und auch solchen des gleichzeitigen Bologneser Vilger- zuges in der Krypta von St. Peter, den soge nannten Vatikanischen Grotten, das neue Grab mal Benedikt XV. feierlichst enthüllt. Vorher zeigt brierte der Karbwal-ErMschos Nafalli-Rocca an dem an das Grob anstoßenden Altäre «in« Messe. Hierauf wurde die Hülle von. Grabe entfernt und das neue Grabmai dann nach einer wirkungs vollen Ansprache dem anwesenden Erzpriefter ron St. Peter. Kardinal Merry del Dal, in sein« Ob hut gegeben. Der bisherige ganz schmucklos« Sartophag

Benedikt XV hat jetzi eine künstleri sche Ausschmückung erfahren mü» wurde zu einem würdigen Gratmal für diesen großen Friedens- papft ausgebaut. Erst m einigen Jahren wird dann ebenfalls in St. Peter Benedikt XV. sein Monument erhalten, wie Papft Pius X.. wozu von den von diesem Papst« ernannten Kardinälen, zu denen ja auch Papst Pius XI zählt, bererts die Initiative ergriffen und die Sammlung ein geleitet wurde. Die Katholiken der Erzdiözese Bologna im Vereine mÄ der Stadtverwaltung

haben durch reichliche Gaben die Stiftung dieses Gradmales ermöglicht. Mit defsen Ausführung wurde der sunge, aber tüchtige Bologneser Künstler, der BilZchauer und Architekt Giulio Barberi betraut. Mit vier prächtigen Monoklth-M«rmorpla:ten, dem sogenannten Giallo dl Elena, mit seinen reichen Farbenschattierungen ist der Sarkophag Benedikt XV. jetzt bekleidet. Di« einfache Lim«- Bhrung m der Form und Modellierung der an tiken Sarkophage we>st an dm Ecken «inen Bor- fprung aus. In der Mitte der Vorderseite befin det

sich ein m Bronze einge>afs««es Kreuz, um rankt von Oliveirblättern und Oetzweigen mit dem Kvnstantinischen Chriftusmonogramm. Di« alabasterähnkche Färbirra der Marino,platte« wirkt stimmungsvoll zu dem Bronzeton. Zu Seiten des Kreuzes, auf d« äußersten Längsseide befinden sich: rechts das Fmniliemvappen des Papstes Benedikt, links das, Wappen der Stadt Bologna. Die freien Seitenteil« füllen leicht« Wellen linie» «is. die Symbole der Ewigkeit, Unendlich, keit auf den Sarkvhagen der Urkirche. Unten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 23.01.1922
Umfang: 6
, Museumstraße 42. Telephon Nr. 46 und 374 Mm«« 18 Boien, Äontag. dm ZZ. Zännec ISZZ 41. ZahrsmN . gestorben. Bozen, 22. Jänner 1922. In klagenden Tönen hat heute in Stadt und Land die große Glocke die Trauerkunde übers Land getragen: Der Heilige Va ter i st g e st o r b e n. Heute k Uhr früh ist Pepst Benedikt XV. im Vatikan in Rom selig verschieden. Die ganze Christenheit schreckt auf bei die ser Botschaft, schon weil sie so plötzlich und unerwartet kommt. Kaum hat man von sei ner Krankheit erfahren, kommt

Zeit von etwas über 7 Jahren der Regierungsdauer Benedikt XV. hat hingereicht, um sein Pontifikat zu einem der bedeutendsten der Kirchengeschichte zu ge stalten, schon auch deswegen, weil es in die Zeit des großen Weltkrieges gefallen. Schon allein der Titel „Friedenspapst', den Benedikt sich durch seine Bemühungen um den Frieden erworben, sichern ihm ein un- iterbliches Andenken in der Weltgeschichte. Von seinen Vorgängern galt Leo XIII. als der „politische' oder .diplomatische' Papst, Pius

auf Diplomatie nicht viel zu geben. Papst Benedikt vereinigte die Richtungen beider Vorgänger in sich. Er war Diplomat und Seelsorger in einer Person. Dafür bürgte auch schon seine Vorbereitung in bei der Hinsicht. Fast 40 Jahre ist er an der Seite des großen Staatsmannes Rampolla, des Staatssekretärs Leos XIII., in diploma tischen Diensten gestanden und hatte dessen Schule genossen. Man hat an Pius X oft bedauert, daß er nie über Italiens Grenzen hinausgekommen. Jakob della Chiesa, der spätere Benedikt

Bedeutung des verstorbenen Papstes liegt in seiner Tätigkeit als Frie- denspast. Das letzte Wort aus dem Munde Pius X.. das eine ergreifende Frie- densmahnung. gewesen, war im Donner der Geschütze verhallt. Aber kaum hatte Benedikt den Stuhl seines Vorgängers bestiegen, griff er dessen Friedenswort auf — und rief es immer wieder in Rundschreiben, in Anspra chen vor kirchlichen Würdenträgern u. dergl. — den Machthaber,? zu. Wenn diese auch darauf nicht hören wollten, ließ er dennoch

, während des Krieges und auch nach demselben ihre Ver treter am Vatikan gehalten. Frankreich, das unter Pius X. seine Beziehungen schross ab gebrochen, sah sich unter Benedikt genötigt, dieselben wieder aufzunehmen. Einzig da steht Benedikt als Vater der Armen, als Helser in den Kriegs- und Nachkriegsnöten. Schon bald nach seiner Thronbesteigung bemühte er sich um die Freilassung der Zivilgesangenen. Auf seine Anregung und Vermittlung hin kam der Austausch der kampsunfähigen Nriegsgifan» genen zustande. Die Hilse

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 23.01.1922
Umfang: 4
des Papstes 1901 ernannt, als Erzbischof von Bologna präko- uisiert am 16. und geweiht am 21. Dezember 1907, zum Kardina(priester erhoben am 25. Mai 1914, zum Papste erwählt am 3. und gekrönt am 6. September 1914, ist nach kurzek KraMeit und Empsän'g der- hl. Sterbesakramente am Sonn- tags' 22. Jänner, um 6 Uhr früh selig im Herrn entschlafen. R. I. P. Das Pontifikat Benedikt XV. Eine schwere Heimsuchung ist fast plötzlich über dis idirche gekommen- Die Hand der. göttlichen Börse- «'3 hat dm Obersten

Hirten und Leiter, . dm tiebevol-» ' treubesorgten Vater von ihr genommen »üb dies ^ einer furchtbar ernsten Zeit, in der die hl. Kirche, ja ' ganze Welt seiner weisen Ratschläge, seiner sicheren ^hrerhand und werktätigen Hilfe, menschlicher Werse ge-- 'ochen, mehr bettn je bedurft hätte. Die Grippe war f rasch arbeitende Werkzeug in der Hand Gottes. Ach ne ! S wie beim Ableben Pius X. folgte wiederum der AW- '3 von der Erkrankung des Hl. Vaters Benedikt XV. rchch die Trauerbotschaft

für dies, sein Ziel, zu wirken, unter voller Wah rung strengster Unparteilichkeit unst echter Neutralität. Der amerikanisch: Publizist Karl von Wiegand hat von seiner Audienz bei Benedikt XV. 1915 die UeborzcugunZ mitgenommen, „daß im Vatikan sicherlich der einzige Platz in der'ganzen Welt ist, wo gegenwärtig che verschiedenen) Fäden d.er Menschen- urrd Friedensliebe unter den vcr- schiedenen kämpfendm Nationen zusammenlausen und ich bin überzeugt, daß der Pichst eifriger für den Frieden arbeitet

, als wahrscheinlich irgend ein anderer.' Wie sehr ihn sder Eintritt Italiens in den Krieg schmerzte, bekundete das Schreiben des Papstes aus die sem Anlaß an «Kardinal Banutclli, und in der Unter redung, die er dem 'Korrespondenten der ^Pariser „Li- berte', Latapie. im Juni 1915 gewährte, erklärte er, daß er „alles getan habe, um die italienische Regierung vom Kriege zurückzuhalten.' ~ Die großartigsten Befundungen Ler Friedensbemühun gen Benedikt XV. waren der Aufruf „An die jetzt kireg- führendeu Völker

des Papstes und zeitigte schließlich 1918 die Waffenstillstands- verträge und dann die Siegerfriedensdiktate von Versail les. St. Gcrmain. Triarron usw. An ihnen müssen mit der: unterlegenen Völkern endlich auch die BergewaltlM zugrunde Zehen. Die Vernichtungssucht erschwerte dem Papste die Friedensarbsit von vornherein. Die Strafe dafür ist an allen Ecken ein Enden sichtbar. Und Papst Benedikt erinnerte s. Z. in feinem Schreiben über das unglückliche Oesterreich die Fricdensmacher von St. Ger- main

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 11.03.1922
Umfang: 8
Ew. Heiligkeit ehrfurchtsvoll begrüßend, gelobt die katho lische Tiroler Bolkspartei unverbrüchliche Treue und bit tet um Ihren Segen für Land und Volk. Benedikt XV. Friedensarbeit. Was weiß hierüber das Bozner rote „Volksrecht' und was die wissenschaftliche Zeitschrift der Italien. Sozialdemokraten, die „Critica Sociale'? Tas ..Volksrecht' des roten Protestanten Johann Menz in Bozen ist wegen der Rede des Prälaten Ma- sella vor den: 'Kardinalskollegium, in der er auch die Vereitlung der Friedensbemühungen

des verstorbenen Pap stes Benedikt XV. während des Weltkrieges streifte oitö es durchblicken ließ, daß das Haupthindernis gegen das Zustandekommen des Friedens das Eingreifen Wilsons (den die sozialdemokratische „Arbeitcr-Ztg.' s. 6. be kanntlich einen Gott genannt hat) gebildet ha:, wie gewöhnlich außer Fassung gekommen und schreibt: „Mit dieser dem klerikalen Agitationsbcdürfniz Rech nung tragenden Präsentierung des verstorbenen Pachtes Benedikt als kirchlichen Friedensfürsten, der allerdings für den Frieden

die Sozial demokraten von deir anderen kriegshetzerischen Parteien sich um kein Haar unterschieden, überall dort auch in den j Regierungen saßen und in Rußland noch heu e den Kriegs geist pflegen und die rote Armee für künftige Of fensivkriege ausbilden. Was hätte nach der Weis heit des „Bolksrecht' etwa Papst Benedikt für Macht mittel in die Wagschale werfen sollen? Hätte er etwa seine Schweizer Garde mobilisieren und durch sie die kriegführenden Weltmächte auf die Knie zlvingen sollen? Oder was lstitte

er für geistige Mittel etwa gehabt, uni z. B. das schismalische Rußland, das anglikanische Eng- lannd. das zum weitaus größten Teil ebenfalls protestan tische Nordamerika, oder das freimaurerische regierte Frankreich und Italien oder auch das zu zwei Drittel protestantische Deutschland zu zwingen, vom Kriege atzu- stehen und Frieden zu. machen? Wer noch nicht, wie dis „Volksrecht' auf alles Denken verzichtet hat. miß. wie blöde der Vorwurf des Blattes gegen Papst Benedikt XV. ist. aber auch, daß der Papst

für den Frieden »ich- nur geredet, sondern unablässig gearbeitet hat. Uebri- gens denken nicht alle Sozialdemokraten so wie das aus den, jüdischen Geiste der Wiener „Arb. Ztg.' gespeiste „Bolksrecht'. in den, dazu noch der furor protestauucus — der alte luthrische Nomhaß sein Unwesen treibt. T en- k e n d e. nicht bloß auf ödes Schimpfe» eingedrillje So zialdemokraten reden und schreiben anders über Papst Benedikt XV. Tas Geschimpfe des „Bolksrecht' und auch der österreichischen Sozialistenblätter über Papst

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 25.08.1917
Umfang: 8
. Der 1. Generalquartiermeifter: o. Ludendorff. Der Zriedensvorschlsg des Papstes. Das „Fremdenblatt', das' bekanntlich dem Ministerin» des Aenßern sehr nahe steht, schreibt z»r Friedensattion des Papstes: Benedikt XV. hat mitten im Weltkriege den päpstliSen Gtnhl bestiegen »nd von dem Tax «n, d« er die »berste Würbe der katholischen Christen heit empfing, war sei»e stete Sorge dem hohen «nd großen Ziele gewidmet, ber leibenden Menschheit die Segn»nge» deS Friedens wieder zu schenke». Da? e»le Herz des Heilige» Vaters war tief er schüttert

voransschicken, daß die Friedens- uote Benedikt XV. in hießige» maßgebenden Kreisen die sympathischeste und achtnvgsvotste Benrteilnng gefnnden hat u»d bah sie bei der deutschen Reichs- regierung denselbe» Eindruck auslöste. Der Papst fühlt sich i» zweifacher Eigenschaft berufen, den Versuch zu machen, eine Verständigung zwischen den kriegführenden Staaten anznbahnen. Als Ober- hsupt der katholischen Kirche »endet er sich an die ittlawte Christenheit, um gemäß den erhabene» Lebren des Evangeliums an Stelle

der Herrschaft des Hasses die Nächstenliebe wieder in ihre Rechte einsetzen. Als nentraler Sonverän ruft er die regierenden Personen der kriegführenden Staaten an, damit fie den serechten nnd danerhasten Frie den herstellen, den Frieden, dessen Grnndlagen, wie sie sich der Papst denkt, Benedikt XV. in seiner Note mit votkommener Unparteilichkeit darlegt. Dieis?al hat stch der Heilige Bater nicht damit dtK»ügt, wie er es bei frühere» Anlässen getan, allgemeine Mahnungen an die Kriegführenden z» richten

. Damit dieses Ideal »erwirklicht ver de» könne, ist es »otwendig, daß eine solche inter nationale Rechtsordnung Platz greife, die die Sicher heit der Staate» verbürgt »nd eine Wiederhol»»g eiser ähnliche» Weltkatastrophe wie der hentigen verhütet. Benedikt XV. schlägt »»» vor, eine allge- Zeise »brSstnng ins Nerk z» setze», dnrch die die Wehrmacht der Völker ans das Naß herabgesetzt wrd, welches znr Anfrechterhaltnng der innere« Ordnung erforderlich ist. Hand i» Hand damit soll Anricht»»g obligatorischer

? einer friedliche» und ungefährdeten 6ortentwickl»»g gegeben werde. -» ch Als Friedensbasis schlägt der Papst, um eine 'gemein gebränchliche Redensart zv benützen, den setzen ohne A»»exio»en und Ko»tributisnen vor. eroberten Gebiete solle» zurückgegeben und derlei Ersatz der Kriegskosten gefordert werden. Tiroler Bolksblatt. In der Note Benedikt XV. werden namentlich an geführt die volständige Räumung Belgiens sowie des franzosischen jetzt besetzten Gebietes durch die Deutschen, anderseits die Rückgabe

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 6
Datum: 24.01.1922
Umfang: 6
vienstsg« den 24. Jänner !H22 40. Jahrs. Papst Benedikt XV. gestorben. Die Trauerbotschaft vom Tode des Hl. Vaters, dös ! n Sonntag früh 'nt alle Welt hinausging. hat überall j e tiefftert Schmerzgefühle hervorgerufen. Nach kaum ! cttägigem Krankenlager raffte eine Lungenentzündung, 1 ;c im Gefolge der Grippe auftrat, den Hl. Vater da- ; n, der erst im 68. Lebensjahre stehend stets eine <uf?* ' zeichnete Gesundheit besaß. Er war nie im Leben kram. : o hoffte man tzjuch jetzt, daß die kräftige

des neuen Papstes, naivem er den l ruh! tzfes Hl. lPetrus bestiegen hatte, eine Bftre nnv i iahmmg rum gftiedert. Tiefes große Werk konnte Benedikt XV. nicht mehr i seiner Vollendung sehen. Indessen spendete er überall, o Not und Elend Hilfe heischten, seine milde Gabe. .'Mil men gingen nach Rußland. Deutschland u„d Oester- t 'ch- Mes. was dem Papste zur Verfügung stand. «Sein - une wird m der Reihe der Statthalter Christi stets her- l rLuchten, denn alles, was Benedikt XV. tat, waren Werft

, da sters, dessen Stelle er vertrat. Dauerte seine Regierung cftrf Petri Stuhl auch ftur 7 Jahre und wenige Morrvte. war sie überaus reich an Arbeit. Nicht mtr, das; Benedikt verschiedene Werke seines Vorgängers Pius sortsetzte upd vollendete, so das neue Rechtsbuch der Kirche das er zu Pfingsten 1918 in Kraft trergn ließ, seine BeuMungen um den Frieden, seine großherzigen Weg der Fürsorge und Liebe mußten das Ansehen!und die Bedeutung des Papsttums heben bei allen Völkern, die ha lernten im 'Krieg

Anordnungen, damit die volle Freiheit der pro- ge Benedikt XV. sehr viel Tinzecheiten. Am ^Sams- ^ piso-ischen K rchenregierung genahr.' blett.G M Dte bcnstage , tag um 2 Ahr früh wurde der Hl. Vater neuerlich von schwerem Husten geauält. 'und da die Herzschwäche über hand nahm, gab Dr. Battistnti Kampferemspritzuirgen. Großpönttcntiar- Kardinal Eiorgi weifte die ganze Nacht neben dem Krankenbette. Im Nebenzimmer find stets Kar- dinäle und die Hausprälaten^versammelt, die von den öfters

aus dem 'Krankenzimmer heraustretcnden Aerztcn über den Zustand des hohen Kranken unterrichtet wer den. Am 3' Uhr früh verlangte Benedikt Wasser, von dem er dann 'durstig schlürfte. Die Atmung wurse immer beschwerlicher, die Augen wurden wie tnft einem Schleier pcrdcckt, das Antlitz nahm eine tieftote Färbung ar». Der * mittel Verfrühte Lodesureldrrngen. In nMünchen, Zün'ch und Berlin traf am Sams tag bereits die Meldung ein, daß Benedikt XV % am stSahnstag um 1 Ahr ftüh verschieden sei. In ZÄriL und Berliü begabett

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 27.01.1922
Umfang: 12
aber noch Stunden. Ilm 6 Ilhr früh hauchte der Kl. Vater die Seele aus. Zwei bis drei Minuten nach^6 Ilhr erschie nen einige Mann Nobelgarde und schlössen das große Bronzene Tor. ein Zeichen, daß , die Kirche ohne Oberhaupt sei. jVerstärkte Karabinieriposten besetzten sofort alle Eingänge. Papst Benedikt XV. wurde geboren am Z.November 1854 stand also im 68. Lebens jahre. Am'21. Dezember 1378 wurde der Papst zum Priester geweiht. Die Würde eines Erzbischofs von Bologna wurde ihm am 22. Dezember 1907 verliehen

, und sieben Jahre später, am 25. Mai des ersten Weltkriegs jahres wurde Papst Benedikt durch die Ver leihung des Purpurs ausgezeichnet und am 6. September 1914 gekrönt. Man sagt, dreißig Jahre lang habe Bene dikt XV. keinen einzigen Tag krank gelegen. Nur die Gicht hat ihn manchmal sehr geplagt. Die Vorbereitung der großen Bestattungs feierlichkeiten ist bereits im Gange. Die Thea ter und sonstigen Vergnügungsstätten waren am 22. geschlossen. Alle staatlichen und sonstigen öffentlichen Gebäude führen

SouveräneundausländischenStaatsoberhäupter eingelangt. Mit dem Tode Benedikt XV. sind die Re gierungsgeschäfte der Keil. Kirche an den Kam- inerherrn im gegenwärtigen. Momente, das ist an Kardinal-Staatssekretär Gaspari überge gangen. Alle päpstlichen Gemächer wurden sofort versiegelt. — Sogleich nachdem Bonomi vom Tode des Keil. Vaters Kunde erhalten halte, gab er genaue Beiordnungen, damit die volle Freiheit der provisorischen Kirchenregier ung gewahrt bleibe. — Im Laufe des 21. erschien Minister Mauri im Sekretariat des Vatikans

konnte um so großzügig zu helfen. Man muß wohl sagen, der liebe Gott hat die Sand seines Stellver treter auf Erden ganz besonders gesegnet. Bekannt ist, wie Benedikt sich während des Weltkrieges wiederholt um die Herbeiführung des Friedens bemüht und sich um die Gefan- genenfürforge in hervorragender Weise verdient machte. — Der verstorbene Papst wollte kurz vor seinem Tode eine Epistel an den Erz. bischof von Genua erlassen, um die Grund sätze des heiligen Stuhles über die zu lösenden europäischen

Probleme festzulegen. — Der Seil. Vater wird, wie er es gewünscht hat. in den vatikanischen Grotten beigesetzt werden. Das Konklave tritt am 2. Februar zur Wahl des neuen Papstes zusammen. Das Kardinal kollegium zählt gegenwärtig 61 Mitglieder. 3 sind noch von Leo XIII. ernannt. 25 von Pius X. und 28 von Benedikt XV. 30 sind Italiener und 31 Ausländer. Das Kollegium ist infolgedessen in zwei ungefähr gleich starke Lager, ein italienisches und ein ausländisches geteilt. Die Möglich keit der Ernennung

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 12
Datum: 07.04.1915
Umfang: 12
des furchtbarsten Krieges fiel, den jemals die Menschheit gesehen hat, eine so hervorragende po litische Stellung ein, wie seit langen Jahrhunderten keiner seiner Vorgänger. Auch Leo XIII. nicht, denn was will die Anerkennung besagen, die Bis marck ihm dadurch zuteil werden ließ, daß er ihm die Entscheidung zwischen Deutschland und Spanien fn dem Streit um die Karolinen übertrug; was vill aber eine solche Entscheidung neben der heißen, n der Benedikt XV. ganz zweifellos mitzuarbeiten orufen sein wird. Hätte

cs die Vorsehung gewollt, daß Pius X. länger noch als Statthalter Christi auf Erden das Haupt der katholischen Kirche gewesen wäre, so würde dieser tief fromme Mann wohl für den Frieden gebetet haben, aber der nicht minder fromme Benedikt XV. hat es nicht beim Gebet beruhen lassen, er handelte auch für den Frieden, zunächst für Erleichterung des Kampfes. Er handelte, und gerade das verschafft ihm auch eine politische ge waltige Macht, freilich nicht als Politiker, sondern nur als Priester. Doch die Stimme

, die noch vor kurzem glaubte, jedes metaphysischen Denkens für immer enthoben zu sein. Ein anderer Mann hatte sich ähnlich in unseren Tagen zur Geltung bringen können wie Benedikt XV., auch auf ihn hätte die Welt dankbaren Blicks gesehen, wie sie es heute nach dem Vatikan hin tut. Diese andere aber hat es vorgezogen, jeder höheren Idee als Prinzip des Handelns zu entsagen und es von den gewöhnlichsten materiali stischen Instinkten leiten zu lassen. Es ist natürlich Präsident Wilson, von dem ich rede

nur als smarter Geschäftsmann zu handeln gedachte. Er und seine Minister haben sich für das letztere leichten Herzens entschieden und sind dadurch ebenso in den Augen der Menschen gesunken, wie in ihnen Benedikt XV. gestiegen ist! Der Papst hat nicht nur für den Frieden Gebete angeordnct, so führte ich vorhin aus. er arbeitet auch unablässig für ihn und für die Versöhnung der Geister. Als vor dem Christtag seine herzliche Bitte erfolgte, daß man das Weihnachtssest, an dem den Mensche» die frohe Botschaft

einst ward: „Friede auf Erden' nicht durch blutige Taten entweihen möchte, zog ein weiches Kindergefühl in die Herzen der Kämpfenden ein, sie meinten, fernen Glockenklang zu hören; der schlichte, doch so er habene Text des Matthäuscvangeliums vor der Geburt des Gottessohnes hallte plötzlich in ihrer Seele wider. Die Bitte blieb erfolglos, denn der Oberherrscher einer anderen Kirche, der orthodoxen, widersetzte sich ihrer Erfüllung. Die Bitte war er folglos, aber sie verschaffte Benedikt die Sympa

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 23.01.1922
Umfang: 4
< «eite 9 .SÜdNroler Landerzettvng'. Montag, Len 23. Jänner 1922. I ! i : 1 ! ! ' ' I Der Lebensgang. Papst Benedikt XV. hieß vor seiner Wahl zum Papste Jakob Deila Chiesa- Er erblickte das Licht der Welt zu Peyli bei Genua am 21. November 1854 als Sohn einer Adelsfamilie. Er stand somit im 68. Lebensjahre. Er studierte in Genua und wurde 1875 an der dortigen Uni versität zum Doktor beider Rechte promoviert. Hierauf trat er in das Eollegium Capranica ein, wurde 1878 ordi niert, kam

' X. beibehielt. Erst 1607 ver ließ Della Chiesa Rom-, da ihm der dainalige Papst das damals (nach Kardinal Svampa) frcigewordene Erzbis tum Bologna iibertritg. Im geheimen Konsistorium vom 25. Amt erhob Pius X. seinen späteren Nachfolger zur hohen Würde eines Kardinalpriesters. Am 2. September 1014 erfolgte feine Wahl zunt Papste. Während des Weltkrieges war Papst Benedikt XV. unablässig, um die Anbahnung des Friedens lind später um die Völkerversöhnung bemüht. Benedikt XV. wurde als „offenherzig, freimütig

und einige Monate. Welch ein Erleben liegt in diesein Zeitrartm. Welche Umwälzungen in der ganzen Welt. Kriegsjahre fiir die ganze Welt waren es, die Papst Benedikt XV. als Oberhaupt der katholischen Kirche durchleben nmßte. Dieser Träger der Tiara mar aber seiner Aufgabe voll gewachsen. Das „Schiff Petri' hatte an ihm einett klugen und starken Steucnnann- Bei der Neuwahl eines Papstes pflegt man auf eine Weis sagung des Malachia zttrürkzugreifen. Der heilige Mala chias war Erzbischof von Armagh in Irland

. Die Losting, die für das Pontifikat Benedikts XV. nach dieser Weis sagung Geltung hatte, lautete „Grex depopulata' (ent völkerte Herde). Das ungeheure Sterben, das seit 10- durch die Welt geht, hat die alte Prophezeiung wahr ge- macht. Die Herde ist gewaltig entvölkert, aber sie hat in Benedikt XV. einen Hirten gehabt, der sie, bis seinem Haupte die Tiara entsank, mit fester und treuer Hand durch alle Fährnisse des Krieges leitete. Die weltpolitische Stellung des Papsttums konnte man während des Krieges

sich immer mehr kräftigen sehen. Sie ist jetzt durch die Nachkriegspolltik der. über den Raub uneinig gewordenen Ententemächte noch weiter ge stiegen. Frankreich hat Mieder mit dem Vatikan ange knüpft. England hat nähere Beziehungen ztt ihm ange strebt. Sogar zwischen Vatikan und Quirinal begannen sich zarte Fäden zu spinnen. Die durch Europa laufende revolutionäre Welle hat die Macht der Kirche nur gestärkt, statt sie zu schmälern. Die Klugheit und Vorsicht der Politik Benedikt

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