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Sterne und Blumen
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1914
Umfang: 8
. Von dem Augenblick an, da er das Steuer des Schisfleins Petri in die Hand genommen, war er für uns Katholiken der Stellvertreter Gottes, der vom Heiligen Geiste erfüllte Hirte. Ob nun der Vater der Christenheit ein schlichter, durch Frömmigkeit ausgezeichneter Priester, aus einfachen Verhältnissen hervorgegangen wie Pius X., oder ob er gleich Benedikt XV. ein bedeutender Diplomat, ein vorzüglicher Gelehrter, auf den Höhen des Lebens einherschreitend, ist für die Kirche ganz gleichgültig. Wir verehren

gegeben. Laßt die Glocken läuten und uns jubelnd be kennen zu der wahren katholischen Kirche und ihrem Ober haupte Benedikt XV. Und Dir, o Heiliger Vater, geloben wir Treue und Ge horsam! Mit innigem Dank gegen Gott bitten wir Dich, uns zu führen, bitten wir Dich, uns zu segnen, wie Du in der Peterskirche das römische Volk gesegnet, auf daß wir, glaubensstarke Kinder der katholischen Kirche, Dir folgen bis zum letzten Atemzuge. Und wie Du uns gesegnet, so möge Gott Dich segnen, daß Du uns sicher

geleitest durch die Schrecken dieser Zeit zum irdischen Frieden, daß Du uns führst durch Versuchungen und Trübsal, durch Gefahren und Leid, daß Du die Dir anvertraute Kirche in Glanz und Schönheit erstrahlen läßt. Steuere das Schifflein Petri zu jenem überirdischen Licht, das für die ganze Menschheit leuchtet. Möge Gott das Pontifikat Benedikts XV. zu einem segensreichen gestalten! Heil Dir, Papft Benedikt! Gott segne Dich! G ott grüße Dich! So klingt viel tausendmal Rls unserm Vater vir

der Uns entgegen heut', Und die Gebete steigen auf zum tsimmelsjaal, Die Deiner Kinder' Lieb und Treu' vir beut. Wir haben unfern heil'gen Vater früh verloren, Doch Gottes Huld hat uns so gnädiglich Sn vir den guten Hirten neu erkoren, heil vir, Papst Benedikt! Gott grüße Dich! Gott stärke Dich! IMtRlut und Glaubenskraft Trittst Du Dein Umt, das sorgenschwere, an, Dich schirmt des Himmels heil'ge Ritterschaft, Vas Schifflein Petri lenkt der rechte Wann. Mög'Dich derhimmel uns recht lang' erhalten, Und wer

Dir angehört, verpflichtet sich, Stets treu zu helfen Deinem heil'gen Walten, heil vir, Papst Benedikt! Gott stärke Dich! (Nachdruck verdaten.' Gott tröste Dich! wenn Gram und Erdenschmerz Dich nicht verschont in dieser ernsten Zeit, Wenn Gott auch vir, Du edles Vaterherz, hier nicht erspart das herbe, bitt're Leid. Doch sturmfest steht um Deinen Thron gerüstet Dein Volk und fleht zum Himmel inniglich, wenn zu verschlingen Dich den Feind gelüstet — heil Dir, Papst Benedikt! Gott tröste Dich! Gott schütze

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 28.01.1922
Umfang: 6
Porto beiliegt. Allen Anfragen ist da» Porto für dri Rückantwort beizulegen. Bezugspreise: fand monatlich 8 100.—. Deutschland die doppelie, das übrige Ansland die vierfache Gebühr. Einmal begonnene« Abonnement gilt bis zur schriftlichen »der mündlichen Abbestellung. Ginzel-Nammer am Mittwoch R ia. — und am Samstag K 20.—. Nach richten für die Schriftleitung sind bis längsten» Dienstag und Freitag etnzusendcn. Papst Benedikt XV. Der Vater der Christenheit, der große Frie denspapst Benedikt

XV. ist aus dem irdischen Leben geschieden. In tiefer Trauer stehen nicht nur die Katholiken aller Länder — die ganze gesittete Welt beklagt das Hinscheiden des gei stigen Führes und weisesten Freundes der Menschheit. Das bekunden die Beileidkundge bungen der Regierungen, davon zeugt die Wärme der auch von nicht positiv christlicher Seite ge widmeten Nachrufe. Es darf uns das nicht wundernehmen. Denn Benedikt XV. war in haßerfüllter ein Herold und Apostel der Liebe; der Welt den Frieden zu geben, hatte er sich als Ziel

gesetzt. Diese Aufgabe bean- spruchte alle seine Kräfte, unermeßliche Geduld, Liebe, unverdrossene Tatkraft und Weisheit. Gottes unerforfchlicher Ratschluß hat Benedikt XV. nichtsmehr das Ziel seiner heißesten Wünsche, den Erfolg seiner rastlosen Bemühungen: d e n Sieg der Liebe schauen lassen. Papst Benedikt der XV. wurde am 21. November 1854 zu Peali bei Genua als Sprosse der alten markgräflichen Familie della C h i e s a geboren. Nach Vollendung der Gym nasialstudien in Genua studierte

wurde Erzbischof della Chiesa gleichzei tig mit den Fürfterzbischöfen Piff! und Cser- ! noch zum Kardinalpriester kreiert und im glei- \ chen Jahre am 3. September zum Papste ge wählt und am 6. September gekrönt. Die Kardinäle der Mittelstaaten waren ses, die im Konclave die Entscheidung für die Wahl Benedikts gaben. Unter denkbarst drük- i kenden Verhältnissen mußte Benedikt XV. das Steuer des Schifflein Petri ergreifen. Die Wogen christentumentfremdeten Hasses, die Sturmflut der damals der Gottes

für alle Zeiten bleibt das Schreiben, welches Papst Benedikt am 24. Jänner 1921 an Kardinal Gasparri richtete: Es wer ein erschütternder Apell für Oesterre-ch, für Wien, das dem Elend und der Verzweif lung preisgegeben ist Er betonte, daß selbst die von auswärts versprochene Hilfe nicht wirksam sein könne, da Oesterreich die Ele mente des eigenen Daseins fehlen. Papst Benedikt XV. erwies sich während seiner ganzen Regierungszeit als warmer Freund Oesterreichs. Sein väterliches Herz schlug in Liebe

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 01.02.1922
Umfang: 10
Maxtnrlltau-. \ idratze 9.2 SLvü. - RevaNIonefchluK : Montag abends Nr. 4 ü£ühS£ 1. Februar 1922 18. Jahrgang I Vapit Benedik. XV. +. | Am 22. Jänner wurde Papst Benedikt XV. nach viertägiger Krankheit, erst 67 Jahre alt. unserer Kirche und der ganzen Menschheit durch den Tod entrissen. D 2 r V a ter gestorben! Ein solcher Ruf ist wohl für- jede gute Familie die erschütternste Nach richt. die es geben kann. Die katholische Christen heit hat ihren Vater verloren. Und welchen Vater! Papst Benedikt XV. mar

für. die Chri stenheit, ja für die ganze Welt ein Vater, wie er edler und liebevoller nicht gedacht werden kann. Benedikt XV. machte seinem Namen: der Geseg nete, alle Ehre. Werke der Liebe und des Erbar mens begleiten den Weg seines leider ach so kurzen Pontifikates Und so plötzlich wurde er uns ent rissen, daß noch am Todestage in den Zeitungen von den allerneuesten Beweisen seines väterlichen Herzens zu lesen war. Der verstorbene Papst ver einigte in seiner Person die politische Klugheit und die soziale

Einsicht eines Leo XIII. mit dem glü henden Seeleneifer und der Apostelliebe eines Pius X. Nur siebeneinhalb Jahre leitete er die Weltkirche des hl. Petrus, aber sein Wirken bleibt in den Herzen der Völker eingegraben für alle Zeiten. • Benedikt XV. war ein Vater des Frie dens. Vom ersten Tage seines Pontifikates an war er bemüht, die Flammen des Weltkrieges zu löschen. Kein Mittel ließ er unversucht, um die Völker zum Frieden zu bringen. Wenn auch sein Rat bei den vielfach freimaurerischen Staatslen

- kern kein Gehör fand, fo ist doch heute fast alle Welt überzeugt davon, daß die päpstlichen Frie densbemühungen imstande gewesen wären, den Weltkrieg früher und so zu beendigen, daß aus ihm nicht neue Kriege entstehen könnten. Sein unparteiisches, kluges Verhalten gegen die einzel nen kriegführenden Völker und Nationen hat auch der katholischen Kirche Ruhm und neues An sehen gebracht. Benedikt XV. sah den Niedergang der russischen Kirche und den Zusammenbruch des nur auf weltliche Kaisermacht

sich stützenden Protestantismus. Die katholische Kirche aber wurde unter seiner Leitung und Führung eine nwralische Macht, vor der heute auch die grimmig sten Gegner Achtung und Respekt haben müssen. Bei allen seinen Friedensbemühungen vergaß Benedikt XV. aber auch nicht, das Programm seines Vorgängers: Alles in Christo zu erneuern. Er wußte nur zu gut, daß es ohne Christus, den ewigen Friedensfürsten, keinen Völkerfrieden und keine dauernde Wohlfahrt geben Kann. Benedikt XV. war ein Vater der Inva liden

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 11.09.1914
Umfang: 8
Nichtzustellung des Blattes sind zu richten an die Verwaltung des „Alpenländer Bote", Brixen a. E. Telefon 10. Nachrichten, Berichte sowie anderweitige Mitteilungen sind zu schicken an die Lchriftleitung des „Alpenländer Bote" Baumkirchen, Uuterinntal (Telefon Baumkirchen l). Mer Hl. Vater Benedikt XV. Der Herr behüte ihn und erhalte ihn beim Leben und mache ihn glücklich aus Erden und gebe hu nicht preis dem Willen seiner Feinde! jr Mitten in die Sturm- und Schauernachrichten L Weltkrieges hinein brachte

dasselbe ein wie bei der Wahl Pius X., plötz lich tauchte ein ganz neuer, bisher ungenannter Name auf und die Zweidrittelmehrheit der Kardi nale vereinigte sich bald auf diesen Namen. Bei der am Donnerstag den 3. S e p r en:- ber vormittags stattgefundenen Ab stimmung wurde der Erzbischof von Bo logna (Mittelitalien) Kardinal Jakob della Chiesa zum Papste gewählt. Derselbe nahm, wohl in ehr furchtsvoller Erinnerung an den berühmten Papst Benedikt XIV. (1740 bis 1758), der 1675 zu Bo logna geboren ward, den Namen Benedikt

XV. an. Benedikt XIV. starb im Jahre 1758; er war der größte Papst dieses Namens, denn kaum einer un ter allen Päpsten hat so Tiefgreifendes in der kirch lichen Gesetzgebung geleistet wie er. Jakob della Chiesa, Erzbischof von Bologna, ist von adeliger Herkunft und am 21. November 1854 in Genua geboren. Seit 21. Dezember 1878 ist er Priester. Er machte seine Studien ebenso wie Leo XIII. auf der päpstlichen Adelsakademie. Diese Schule ist bestimmt, um talentierten adeligen Geist lichen eine besondere Ausbildung

, ähnlich wie Leo XIII. Seine Zuge verraten seine große Willenskraft und den scharfen, durchdringenden Geist, sein Wesen at met Hoheit und Autorität. In Bologna genoß er überall hohe persönliche Verehrung. Man rühmt ihm a u ß e r o r d e n t l isth e Arbeitskraft und Unermüdlichkeit nach. Das Aeußere des Papstes Benedikt XV. ähnelt dem Pius VII. Er. ist etwas vorgebeugt und trägt eine Brille. Auf das Innigste verehrt er seine Mutter, die eine geborene Migliorati, der Familie Innozenz VII. entstammt. Ter

Benedikt XV. mit dem grei sen Kardinal A g l i a r d i, dem ehemaligen Nun tius in Wien, von vem er oft und eingehend Aufklä rungen über die österreichischen Angele genheiten erhalten hat. Aus die Größe seiner Persönlichkeit kann man auch daraus schließen, daß ihm der verstorbene Kardinal und Staatssekretär 3t a in polla, dieser hochragende Geist, eine ganz außerordentliche Hochschätzung und Zuneigung ent gegenbrachte. .Wie aus der nächsten Umgebung des neuen Papstes erzählt wird, vereinigt

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 16
Datum: 09.10.1914
Umfang: 16
Patriarchen von Venedig, sprach man von ihm als einem unbeschriebenen Blatt. Von dem Augenblick an, da er das Steuer des Schiffleins Petri in die Hand genommen, war er für uns Katholiken der Stellvertreter Gottes, der vom Heiligen Geiste erfüllte Hirte. Ob nun der Vater der Christenheit ein schlichter, durch Frömmigkeit ausgezeichneter Priester, aus einfachen Verhältnissen hervorgegangen^wie Pius X., oder ob er gleich Benedikt XV. ein bedeutender Diplomat, ein vorzüglicher Gelehrter, auf den Höhen

um Frieden unser Herz in Dankbar keit zu Gott erheben, daß er uns wiederum einen Hirten gegeben. Laßt die Glocken läuten und uns jubelnd be kennen zu der wahren katholischen Kirche und ihrem Ober haupte Benedikt XV. Und Dir, o Heiliger Vater, geloben wir Treue und Ge horsam! Mit innigem Dank gegen Gott bitten wir Dich, uns zu führen. Litten wir Dich, uns zu segnen, wie Du in der Peterskirche das römische Volk gesegnet, auf daß wir, glaubensstarke Kinder der katholischen Kirche, Dir folgen bis zum letzten

Atemzuge. Und wie Du uns gesegnet, so möge Gott Dich segnen, daß Du uns sicher geleitest durch die Schrecken dieser Zeit zum irdischen Frieden, daß Du uns führst durch Versuchungen und Trübsal, durch Gefahren und Leid, daß Du die Dir anvertraute Kirche in Glanz und Schönheit erstrahlen läßt. Steuere das Schifflein Petri zu jenem überirdischen Licht, das für die ganze Menschheit leuchtet. Möge Gott das Pontifikat Benedikts XV. zu einem segensreichen gestalten! Heil Dir, Papft Benedikt! Colt segne

Dich! (Nachdruck verbotene G ott grüße Dich! So klingt viel tausendmal Als unserm Vater vir der Ruf entgegen heut', Und die Gebete steigen auf zum Himmelssaal, Die Deiner Kinder' Lieb und Treu' Dir beut. U)ir haben unsern heil'gen Vater früh verloren, Doch Gottes Huld hat uns so gnädiglich In Dir den guten Hirten neu erkoren, heil Dir, Papst Benedikt! Gott grüße Dich! Gott stärke Dich! RlitlRut und Glaubenskraft Trittst Du Dein Hmt, das sorgenschwere, an, Dich schirmt des Himmels heil'ge Ritterschaft, Vas

Schifflein Petri lenkt der rechte Wann. Mög'Dich der Himmel uns recht lang' erhalten, Und wer Dir angehört, verpflichtet sich, Stets treu zu helfen Deinem heil'gen Walten, heil Dir, Papst Benedikt! Gott stärke Dich! Gott tröste Dich! Wenn Gram und Trdenschmerz Dich nicht verschont in dieser ernsten Zeit, Wenn Gott auch vir, Du edles Vaterherz, hier nicht erspart das herbe, bitt're Leid. Doch sturmfest steht um Deinen Thron gerüstet Dein Volk und fleht zum Himmel inniglich, Wenn zu verschlingen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 09.10.1914
Umfang: 16
Unterhattungsblatt der „Lienzer Nachrichten". Verlagsanstalt „Throlia" G. m. v. H. in Brixen. Verantwortlicher Redakteur: Robert Meixner. Papff Benedikt XV. «Nachdruck verboten.) war in den späten Morgenstunden des 3. Sep tember 1914, als die Augen Tausender mit Spann ung nach dem kleinen Kamin über der Sixtinischen Kapelle schauten. Wird sich, wie an den beiden vorher gehenden Tagen, aus ihm ein blaues Wölkchen erheben, ein Zeichen von der Ergebnis losigkeit der Wahl? Banges Hoffen bewegt die Herzen

. Da mit einem Male kräuselt sich lichter, weißer Rauch, und gleich darauf er tönen von der Loggia des Petersdomes die Worte: „Ich verkündige euch eine große Freude: Wir haben einen Pap st, S e t n e @ m t n en b b e n er* lauchtesten und ^0^» würdig st enHerrnGia- c o in o della Chiesa, Kardinalpriester der heiligen römischen Kirche, der sich den Namen Benedikt XV. beigelegt hat!" Der eherne Mund der großen Petersglocke, der die Kunde, daß der Kirche ein neues Oberhaupt erstanden, weit hinaus in das Land trägt

, vermag kaum den Jubel der vieltausendköpfigen Menge zu übertönen. HabemuZ Pontificem! Nicht mehr verwaist, hat das Wort des Heilandes: „Ich werde bei euch sein bis ans Ende der Zeiten" in den zwei tausend Jahren noch nichts von seiner tröstenden Kraft verloren. In Benedikt XV. hat er uns seinen Stellvertreter gesandt, uns einen Vater gegeben, dem wir, durchdrungen von dem Glauben an seine göttliche Mission, in kindlicher Liebe, mit jubelndem Herzen unerschütterliche Treue und freudigen Gehorsam

geloben. Im Glauben an seine göttliche Mission! In einer Zeit, da die Erde erdröhnt unter dem wuchtigen Schritt der Millionenheere, da die Luft erschüttert wird von dem Papst Benedikt XV Donner der Geschütze, vereinigen sich Männer jener Nationen, die sich. mit dem.Schwert gegenüberstehen und sich zermalmen, um eine erhabene Aufgabe zu erfüllen. Und wenn unser Auge auf jenen Kirchenfürsten ruht, werden wiederum Worte des Heilandes in uns lebendig. •- ' Es' ist: jener Ausspruch des göttlichen Dulders

: „Mein Reich . ist nicht von dieser Welt!" Und wenn wir die Stimmen der Kardinäle ver nehmen, so sind es nicht irdische ^Stimmen, sondern es ist die Stimme des Trösters, den uns Jesus gesandt und der uns durch den Mund seiner Diener verkündet, daß Benedikt XV. der Hirte seiner Herde sein soll. Der neue Papst ist geboren am 21. November 1854 zu Genua. War Pius X. ein Kind des Volkes, so entstammt Benedikt XV. einer alten italienischen Adelsfamilie. Er studierte in Genua Jurispru denz, und nachdem

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Tiroler Post
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Seite 14 von 28
Datum: 09.10.1914
Umfang: 28
des Schiffleins Petri in die Hand genommen, war er für uns Katholiken der Stellvertreter Gottes, der vom Heiligen Geiste erfüllte Hirte. Ob nun der Vater der Christenheit ein schlichter, durch Frömmigkeit ausgezeichneter Priester, aus einfachen Verhältnissen hervorgegangen wie Pius X., oder ob er gleich Benedikt XV. ein bedeutender Diplomat, ein vorzüglicher Gelehrter, auf den Höhen des Lebens einherschreitend, ist für die Kirche ganz gleichgültig. Wir verehren in ihm den 306 Träger der von Gott gesetzten

und uns jubelnd be kennen zu der wahren katholischen Kirche und ihrem Ober haupte Benedikt XV. Und Dir, o Heiliger Vater, geloben wir Treue und Ge horsam! Mit innigem Dank gegen Gott bitten wir Dich, uns zu führen, bitten wir Dich, uns. zu segnen, wie Du in der Peterskirche das römische Volk gesegnet, auf daß wir, glaubensstarke Kinder der katholischen Kirche, Dir folgen bis. zum letzten Atemzuge. Und wie Du uns gesegnet, so möge Gott Dich segnen, daß Du uns sicher geleitest durch die Schrecken dieser Zeit

zum irdischen Frieden, daß Du uns führst durch Versuchungen und Trübsal, durch Gefahren und Leid, daß Du die Dir anvertraute Kirche in Glanz und Schönheit erstrahlen läßt. Steuere das Schifflein Petri zu jenem überirdischen Licht, das für die ganze Menschheit leuchtet. Möge Gott das Pontifikat Benedikts XV. zu einem segensreichen gestalten! Heil Dir, Papff Benedikt! Gott segne Dich! ' (Nachdruck verboten? G ott grüße Dich! So klingt viel tausendmal Als unserm Vater Dir der Ruf entgegen heut', Und die Gebete

steigen auf zum ksimmelssaal, Die Deiner Kinder' Lieb und Treu' Dir beut. Wir haben unfern heil'gen Vater früh verloren, Doch Gottes Huld hat uns so gnädiglich In Dir den guten Hirten neu erkoren, heil Dir, Papst Benedikt! Gott grüße Dich! Gott stärke Dich! Mit Mut und Glaubenskraft Trittst Du Dein Umt, das sorgenschwere, an, Dich schirmt des Himmels heil'ge Ritterschaft, Vas Schifflein Petri lenkt der rechte Mann. Mög'Vich der Himmel uns recht lang' erhalten, Und wer Dir angehört, verpflichtet

sich, Stets treu zu helfen Deinem heil'gen Walten, heil Dir, Papst Benedikt! Gott stärke Dich! Gotttröste Dich! Wenn Gram und Erdenschmerz Dich nicht verschont in dieser ernsten Zeit, Wenn Gott auch Dir, Du edles Vaterherz, hier nicht erspart das herbe, bitt're Leid. Doch sturmfest steht um Deinen Thron gerüstet Dein Volk und fleht zum Himmel inniglich, Wenn zu verschlingen Dich den Feind gelüstet— heil Dir, Papst Benedikt! Gott tröste Dich! gavl^vulje. Gott schütze Dich! Sei uns ein Friedenshort

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Außferner Zeitung
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Seite 14 von 28
Datum: 11.10.1914
Umfang: 28
von Venedig, sprach man von ihm als einem unbeschriebenen Blatt. Von dem Augenblick an, da er das Steuer des Schiffleins Petri in die Hand genommen, war er für uns Katholiken- der Stellvertreter Gottes,, der vom Heiligen Geiste erfüllte Hirte. , Ob nun der Vater der Christenheit ein schlichter, durch Frömmigkeit ausgezeichneter Priester, aus einfachen Verhältnissen hervorgegangen wie Pius X., oder ob er gleich Benedikt XV. ein bedeutender Diplomat, ein vorzüglicher Gelehrter, auf den Höhen des Lebens

unser Herz in Dankbar keit zu Gott erheben, daß er uns wiederum einen Hirten gegeben. Laßt die Glocken läuten und uns jubelnd be kennen zu der wahren katholischen Kirche und ihrem Ober haupte Benedikt XV. Und Dir, o Heiliger Vater, geloben wir Treue und Ge horsam! Mit innigem Dank gegen Gott bitten wir Dich, uns zu führen, bitten wir Dich, uns zu segnen, wie Du in der Peterskirche das römische Volk gesegnet, auf daß wir, glaubensstarke Kinder der katholischen Kirche, Dir folgen bis zum letzten Atemzuge

. Und wie Du uns gesegnet, so möge Gott Dich segnen, daß Du uns sicher geleitest durch die Schrecken dieser Zeit zum irdischen Frieden, daß Du uns führst durch Versuchungen und Trübsal, durch Gefahren und Leid, daß Du die Dir anvertraute Kirche in Glanz und Schönheit erstrahlen läßt. Steuere das Schifflein Petri zu jenem überirdischen Licht, das für die ganze Menschheit leuchtet. Möge Gott das Pontifikat Benedikts XV. zu einem segensreichen gestalten! Heil vir, Papft Benedikt! Gott fegne; Dich! G ott grüße

Dich! So klingt viel tausendmal 511s unserm Vater Vir der Ruf entgegen heut', Und die Gebete steigen auf zum Himmelssaal, Oie veiner Rinder' Lieb und Treu' vir beut. U)ir haben unsern heil'gen Vater früh verloren, Doch Gottes Huld hat uns so gnädiglich In vir den guten Hirten neu erkoren. Heil vir, Papst Benedikt! Gott grüße Dich! Gott stärke Dich! Mit Mut und Glaubenskraft Trittst Du Dein Rmt, das sorgenschwere, an, Dich schirmt des Himmels heil'ge Ritterschaft, Das Schifflein Petri lenkt der rechte Mann

. Mög'vich der Himmel uns recht lang' erhalten, Und wer vir angehärt, verpflichtet sich, Stets treu zu helfen Deinem heil'gen Malten, heil vir, Papst Benedikt! Gott stärke Dich! (Nachdruck verbotene Gotttröste Dich! Wenn Gram und Erdenschmerz Dich nicht verschont in dieser ernsten Zeit, wenn Gott auch vir, Du edles Vaterherz, hier nicht erspart das herbe, bitt're Leid. Doch sturmfest steht um Deinen Thron gerüstet Dein Volk und fleht zum Himmel inniglich, Wenn zu verschlingen Dich den Feind gelüstet

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Tiroler Post
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Seite 13 von 28
Datum: 09.10.1914
Umfang: 28
ist felbstser- pen nachteili- Streitmittel icht auf die ranzofen tra- rchuld» wenn des Krieges mgen. wfchlagen. rauplatz wur- eworfen, die und 12 Ma- Papff Benedikt XV. lMchdruck verboten.) war in den späten Morgenstunden des 3. Sep tember 1914, als die Augen Tausender mit Spann ung nach dem kleinen Kamin über der Sixtinischen Kapelle schauten. Wird sich, wie an den beiden vorher gehenden Tagen, aus ihm ein blaues Wölkchen erheben, ein Zeichen von der Ergebnis losigkeit der Wahl? Banges Hoffen bewegt

die Herzen. Da mit einem Male kräuselt sich lichter, weißer Rauch, und gleich darauf er tönen von der Loggia des Petersdomes die Worte: „Ich verkündige euch eine große Freude: Wir haben einen Pap st, SeineEminenzdener- l a u ch t e st e n und h o ch - würdig st enHerrnGia- c o m o d e l I a C h i e s a, Kardinalpriester der heiligen römischen Kirche, der sich den Kamen Benedikt XV. beigelegt hat!" Der eherne Mund der großen Petersglocke, der die Kunde, daß der Kirche ein neues Oberhaupt erstanden, weit

hinaus in das» Land trägt, vermag kaum den Jubel der vieltausendköpfigen Menge zu übertönen. llllbemuZ Pontificem! Nicht mehr verwaist, hat das Wort des Heilandes: „Ich werde bei euch sein bis ans Ende der Zeiten" in den zwei tausend Jahren noch nichts von seiner tröstenden Kraft verloren. In Benedikt XV. hat er uns seinen ° Stellvertreter gesandt, uns einen Vater gegeben, dem wir, durchdrungen von dem Glauben an seine göttliche Mission, in kindlicher Liebe, mit jubelndem Herzen unerschütterliche

Dulders: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!" Und wenn wir die Stimmen der Kardinäle ver nehmen, so sind es nicht irdische Stimmen, sondern es ist die Stimme des Trösters, den uns Jesus gesandt und der uns durch den Mund seiner Diener verkündet, daß Benedikt XV. der Hirte seiner Herde sein soll. Der neue Papst ist geboren am 21. November 1854 zu Genua. War Pius X. ein Kind des Volkes, so entstammt Benedikt XV. einer alten italienischen Adelsfamilie. Er studierte in Genua Jurispru denz, und nachdem

zum Kardinalstaatssekretür ernannt wurde, be gleitete ihn Monsignore della Chiesa auch in diesen neuen Wirkungskreis. Es währte nicht lange, so stieg er zum Sekretär-Stellvertreter empor, ein Amt, das er auch wäh rend der' letzten-Sedisvakanz und in den ersten vier Jahren der Regierung Pius' X. beibehielt. Im Jahre 1907 über- Papft Benedikt XV. it=

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Außferner Zeitung
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Seite 13 von 28
Datum: 11.10.1914
Umfang: 28
" G. m. b. H. in Brixen. Verantwortlicher Redakteur: Robert Meixner. Papff Benedikt XV. «Nachdruck verboten.) s war in den späten Morgenstunden des 3. Sep tember 1914, als die Augen Tausender mit Spann ung nach dem kleinen Kamin über der Sixtinischen Kapelle schauten. Wird sich, wie an den beiden vorher gehenden Tagen, aus ihm ein blaues Wölkchen erheben, ein Zeichen von der Ergebnis losigkeit der Wahl? Banges Hoffen bewegt die Herzen. Da mit einem Male kräuselt sich lichter, weißer Rauch, und gleich darauf er tönen

Pontificem! Nicht mehr verwaist, hat das Wort des Heilandes: „Ich werde bei euch sein bis ans Ende der Zeiten" in den zwei tausend Jahren noch nichts von seiner tröstenden Kraft verloren, ^rt Benedikt XV. hat er uns seinen Stellvertreter gesandt, uns einen Vater gegeben, dem wir, durchdrungen von dem Glauben an seine göttliche Mission, in kindlicher Liebe, mit jubelndem Herzen unerschütterliche Treue und freudigen Gehorsam geloben. Im Glauben an seine göttliche Mission! In einer Zeit, da die Erde

erdröhnt unter dem wuchtigen Schritt der Millionenheere, da die Luft erschüttert wird von dem pavlt Benedikt XV. Donner der Geschütze, vereinigen sich Männer jener Nationen, die sich mit dem Schwert gegenüberstehen und sich zermalmen, um eine erhabene Aufgabe zu erfüllen. Und wenn unser Auge auf jenen Kirchenfürsten ruht, werden wiederum Worte des Heilandes in uns lebendig. Es ist jener Ausspruch des göttlichen Dulders: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!" Und wenn wir die Stimmen der Kardinäle ver

nehmen, so sind es nicht irdische Stimmen, sondern es ist die Stimme des Trösters, den uns Jesus gesandt und der uns durch den Mund seiner Diener verkündet, daß Benedikt XV. der Hirte seiner Herde sein soll. Der neue Papst ist geboren am 21. November 1854 zu Genua. War Pius X. ein Kind des Volkes, so entstammt Benedikt XV. einer alten italienischen Adelsfamilie. Er studierte in Genua Jurispru denz, und nachdem er zum Doktor der Rechte promoviert wurde, trat er in das Kol legium Capranica ein, wurde

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Sterne und Blumen
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Seite 1 von 8
Datum: 27.09.1914
Umfang: 8
. Da mit einem Male kräuselt sich lichter, weißer Rauch, und gleich darauf er tönen von der Loggia des Petersdomes die Worte: „Ich verkündige euch eine große Freude: Wir haben einen Pap st, SeineEminenzdener- l a uchtesten und H o d)» würdig st enHerrnGia- c o m o bell a Chiesa, Kardinalpriester 'der heiligen römischen Kirche, der sich den Namen Benedikt XV. bei gelegt hat!" Der eherne Mund der großen Petersglocke, der die Kunde, daß der Kirche ein neues Oberhaupt erstanden, weit hinaus in das Land trägt, vermag

kaum den Jubel der vieltausendköpfigen Menge zu übertönen. Habemus Pontificem! Nicht mehr verwaist, hat das Wort des Heilandes: „Ich werde bei euch sein bis ans Ende der Zeiten" in den zwei tausend Jahren noch nichts von seiner tröstenden Kraft verloren. In Benedikt XV. hat er uns feinen Stellvertreter gesandt, uns einen Vater gegeben, dem wir, durchdrungen von dem Glauben an seine göttliche Mission, in kindlicher Liebe, mit jubelndem Herzen unerschütterliche Treue und freudigen Gehorsam geloben

N ist nicht von dieser Welt!" Und wenn wir die Stimmen der Kardinäle ver nehmen, so sind es nicht irdische Stimmen, sondern es ist die Stimme des Trösters, den uns Jesus gesandt und der uns durch den Mund seiner Diener verkündet, daß Benedikt XV. der Hirte seiner Herde sein soll. Der neue Papst ist geboren am 21. November 1854 zu Genua. War Pius X. ein Kind des Volkes, so entstammt Benedikt XV. einer alten italienischen Adelsfamilie. Er studierte in Genua Jurispru denz, und nachdem er zum Doktor der Rechte promoviert

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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 28.05.1933
Umfang: 16
so viel wie: ,Jbn Gütige". Seine Güte gegen das Volk, besonders gegen Notleidende aller Art, schien oft schrankenlos zu sein, weshalb es leicht bearetfllch ist. daß der Weltkrieg lein edles Herz brach. Als dessen Nachfolger {ring der Erz bischof von Bologna, Giacomo Paolo Giovanni Bat- ttsta (Jakob Paul Johann Bavtifta) della Thiesa her vor. Cr entstammt« einem alten genuesischen Mark- grafengeschlecht, war am 21. November 1854 in Genua geboren und nahm nach seiner Erwählung zum Papst den Namen Benedikt

XV. an, und »war aus (Hrsurcht vor Papst Benedikt UV, dem berühmten Rechtsgelehrten, der 1678 in Bologna das Licht der Welt erblickte, dort also, wo Bene dikt XV. sieben Jahre lang den Hirtenstad al» Erz bischof führte. Sein Name Benedikt, d. h. der Geseg- net«, wurde cm ihm selbst und durch ihn an anderen in der Tat wahr gemacht. Er selbst ward von Gott «ich «segnet und reicher Segen ging von chm au» über die Völker, besonder» wahrend de» Weltkriege»» aber auch später noch. Benedikt XV. wird der Papst des Weltkrieges

genannt, weil er eben zur Zeit des furchtbaren Dölksrkampfes die Kirche regierte. Er könnte aber mit demselben Stecht der große Frieden»- vapst genannt werden oder auch der einzig große Neutrale im Dölkerringen. wie noch «aelgt werden soll. Benedikt XV. hatte e» als Hochschmer zum drei fachen Doktor gebracht, zum Doktor de» römischen Rechtes, dann des Kirchenrechte» und der Theologie. Er besaß einen scharfen Verstand und, was leider nicht von allen Studenten und anderen jungen Leuten ge sagt

Studenten gesagt werden können, daß sie freiwillig mit großem Eifer religiös und geschichtlich-apologetische Werke lesen und studieren, wie es Benedikt XV. als Student getan hat, um ge- S igriffe und Geschichtslügen gesichert zu fein und n Stellung nehmen zu können. Tiefgründige >sität durch eine gute Erziehung im Elternhause, gründliche religiöse Kenntnisse, eifriges Studium relr- giös-opologetischer Literatur und der Geschichte sind Grundpfeiler echt christlicher Charaktere, felsenfester Männlichkeit

würde. Solches Christentum ist Scheinchristentum. Der christliche Glaube muß das ganze Leben durchfluten nicht nur im Hause Gottes, auch überall und in allem außer- kalb desselben, wie das im Elternhause des nachman- oen Benedikt XV. der Fall war. Am 21. Dezember 1878 wurde er zum Priester geweiht, tags darauf SMK

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.02.1922
Umfang: 12
mit unter Benedikt geprägten Gold- und Silberrnünzen zu Füßen. Beigeschlossen wurde auch eine kurze LLbensbeschrsiburtg des Da- hingefchiedenen. Daraus wurde der erste Sarg ge schlossen und mit violetten Bändern und Siegeln des Kämmerers versiegelt. Der zweite Sarg wurde an den Rändern umgebogen und verlötet in den dritten Sarg gesenkt, der mit vergoldeten Schrau ben verschlossen wurde. Darauf bildete sich der Zug neu und wurde der Sarg vor den Hauptaltar geleitet, wo er aus dem vorbereiteten Gerüst in die Gruft

hinabgelassen und im Seitenbogengang un terirdisch in einer Nische emgemauert wurde. Nun ruht der treue Hirte der Kirche und große Frie denspapst in der Mitte seiner Vorgänger, neben Pius X. und hart der Auferstehung entgegen. Benedikt der XV. ist der 260. Nachfolger des. hl. Petrus. Er -regierte 7 Jahre, 4 Monate und 19 Tage. Bon den 260 Päpsten wurden 83 heilig und 2 selig gesprochen. Der letzte Papst, der heilig gesprochen wurde, ist Pius V. Selig gesprochen wurde Gregor X. und Benedikt XI. Unter den 260

, er lebte aber auch einfach wie ein Einsiedler. Trotz der überwältigenden Fülle der niederschmet ternden Weltereignisse zeigte Benedikt XV. stets dieselbe seelische Heiterkeit und Gleichmütigkeit. Es war die zähe Genuesernatur, die den Papst, der nie eine Stunde krank gewesen, nicht einmal Kopf schmerz oder Zahnweh kannte, zu jeder Arbeits leistung befähigte. Morgens um 5 Uhr wurde der Papst von seinem Kammerdiener, den er aus Bo logna mitgenommen hatte, geweckt. Er ging dann in seine kleine Kapelle

seine Enzykliken nieder. Er studierte auch alle Fragen, die an ihn'heran traten, eingehend, erwog das Für und Wider und hielt sich stets auf dem Lausenden in literarischen und politischen Fragen. Zwischen 1 und 2 Uhr nahm dann der Papst das Mittagessen, Fleisch oder Fisch, zweimal in der Woche dazu Mehlspeise, ein Glas leichten Weines, dann eine Stunde Ruhe, hieraus Ausfahrt oder Spaziergang im vatikanischen Garten, dessen Blumen- und Lau- bengänge Benedikt überaus liebte. Um 4 Uhr be gann wieder die Arbeit

am Schreibtisch, die, nur von Besuchen vertrauter Personen unterbrochen, bis halb 7 Uhr dauerte. Dann kam als letzter Be such der Kardinal-Staatssekretär, hieraus ging Benedikt nochmals in die Kapelle, um mit seiner engsten Umgebung den Rosenkranz zu beten. Erst nach dem Abendessen — der Papst speiste nach der •• vatikanischen. TrpflogenlM "alleM - "versammelte er im japanischen Salon seiner Privatwohnung, die ein Stockwerk über den Empfangsräumen ist, seine Vertrauten um sich, und hier konnte der Papst

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 29.01.1922
Umfang: 12
. Bei der Wahl ging der Kardinal Erzbischof von Bologna, Giacomo (Jakob) della Chiefa, als neugerveihter Papst hervor, der den Namen Benedikt der XV. annahm. Benedikt war klein von Statur, etwas fchrvächlich, aber groß fein Geist und noch größer fein Gottvertrauen, in dem er die schwere Bürde aus sich nahm. Beneidet hat ihn um seine hohe Würde niemand, bedauert wurde er viel. In einer solchen Zeit die päpstliche Tiara tragen, war eine furchtbar schwere Auf gabe. Papst Benedikt richtete aber seinen Blick

aus den, dessen Stellvertreter er geworden, aus Jesus Christus, der die Welt überwunden hatte und nahm unverzagt die schwere Bürde auf sich. Sein erstes Augenmerk galt natürlich dem entsetzlichen Krieg und da arbeitete er nach einem dreifachen Gesichtspunkt. Erstens wahrte er die unbedingte Neutralität, das war eine Arbeit, die äußerst un- ckbar war, und ihm ungeheuer erschwert de. Don allen Seiten drängte man in ihn, er chte sich für die eine der kämpfenden Parteien .^sprechen. Benedikt tat es nicht, schon

Druck aus ihn aus. und England bot dem von allen Hilfsmitteln abgeschnittenen Papst Millionen, wenn er unsere Sache als ungerecht erkläre. Papst Benedikt blieb unerschütterlich gegen allen Druck und alle Lockungen. Das Hauptziel, das er sich setzte, war die Beendigung des Krieges. die Herbeiführung des Friedens. Um dies sein Ziel zu erreichen, ließ er kein Mittel '-'iv?rsucht. Schon im September 1914 bat er die ; egierungen in einem Rundschreiben, vom Kriege a%Ua£[ea und sich zu versöhnen

schein! als die Gegner. Denn während sie nicht Hoffnung auf übertriebene oder trügerische Dinge erweckt, stellt sie nur das in Aussicht, was gerecht und von Dauer ist." Als Lehrer der Welt trat Benedikt im letzten ! Icchre mit drei Rundschreiben vor die Mensckheit: ! In den Enzykliken zu den 700jährigen Jubiläen des Dritten Ordens des hl. Franziskus und des Todes des hl. Do m i n i eus. Der Hl. empfiehlt den Dritten Orden als ein geeignetes und noch immer zeitgemäßes Mittel, um die Welt mit dem Geist

der katholischen Wett. Benedikt XV. förderte auch auf alle Weise den im neuen Kirchenrecht gleichsam gesetzlich fest gesetzten Wunsch der Kirche nach Gründung katholischer Universitäten. Nur durch die Erfüllung dieses Wunsches, der den Katholi ken Befehl sein sott, kann das katholische Geistes leben zu gehöriger Geltung gelangen. Da» katho- lische Italien hat in Mailand in jüngster Zeit seine Universität gegründet. Polen hat gleich zwei katholische Hochschulen, in Warschau und Lublin, in» Leben gerufen

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 16
Datum: 04.06.1933
Umfang: 16
XV. namhaft ge macht werden. Jetzt mein Lied, erschalle, froh in den Bergen widerhalle. Im Jahre 1919 übergab Benedikt der XV. dem Kardinal Piffl 100.000 Lire für arme Wiener Kinder. Eine halbe Million Lire sandte er nach Deutschland, 100.000 Lire nach der Tschechoslowakei, 600.000 Lire nach Polen, 60.000 Lire nach Armenien, 200.000 Lire in die Kriegszone von Frankreich und wieder eine halbe Million nach Oesterreich. Bis Ende 1919 betrugen feine Liebesfpenden über 13 Millionen, wovon 4 Millionen

vor seinem Tode spendete er 200.000 Lire für die Unterbringung deutscher Kinder in der Schweiz und ein gleicher Betrag folgte zur Verteilung an deutsche Anstalten zugunsten schwindsüchtiger Kinder. Vieles ließe sich noch sagen über Großtaten der Barmherzigkeit des Papstes. Er hatte alle Notleiden den in sein Herz geschlossen. Wie die Kirche gleich der Sonne international, richtiger noch, übernational ist, so war es Papst Benedikt in der Liebe, in der Sorge für die Notleidenden. Wie Christus für alle sein Herz

blut hingegeben hat, so wollte sein Stellvertreter für alle Notleidenden geben, soviel er geben konnte, geben aus Eigenem und was ihm treue Verehrer mit edlem Herzen in aller Welt zugesandt haben, im Bewußtsein, daß so die Gaben in die richtigen Hände kommen wer den. Als es mit ihm zum Sterben kam, bemerkte er einmal: „Wir opfern das Leben gern für den Frieden der Welt." Papst Benedikt XV. könnte auch der Papst des Weltfriedens genannt werden. Wie oft hat er die Mächte aufgeru- fen

ihr Leben zum Opfer bringen und Millionen noch tiefer in Not geraten. Der Haß war noch immer ein schlechter Ratgeber, außer er richte sich gegen Schlechtigkeiten, gegen die Sünde. Papst Benedikt war trotz seiner Schmächtigkeit immer von guter Gesundheit. In sei nem ganzen Leben gab er nach eigenem Geständnis nur 2'/2 Lire für Arzneien aus. Im Jänner 1922 zog er sich bei einer Audienz eine Verkühlung zu, die, da er sich nicht schonen wollte, zu einer schweren Krank heit führte. Am 22. Jänner früh hauchte

er seine Seele aus, die in das Reich des ewigen Friedens ihren Einzug hielt. Unter den Großen der Welt von damals der Größte schied mit Papst Benedikt aus dieser Welt ein Engel der Liebe, ein barmherziger Samariter für Hunderttausende, ein Kinderfreund nach Christi Bei spiel, ein Mann der Wissenschaft, der Arbeit und des Gebetes, ein wahrhaft Neutraler im Ringen der gan zen Welt. Hätten die Mächtigen der Erde, besonders die Kriegsschürer, die Friedensmahnungen des Papstes beherzigt und danach gehandelt

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Seite 1 von 16
Datum: 13.08.1916
Umfang: 16
des hl. Vaters Benedikt XV.. AL dem Niesenkriege Einhalt zu tun und den Völkerfrieden anzubahnen suchen. Und so oft die Welt von einer neuen Friedensbemühung des Papstes Kenntnis erhält, atmet sie erleichtert aus und hofft wieder stärker, daß der Frieden näher rückt. Keine Person und keine Macht und keine Stelle auf Erden hat während des Weltkrieges so viel für den Frieden getan, niemand ist von hoher, einflußreicher Stelle aus so aufrichtig, so ernstlich und so unentwegt für den Frieden eingetreten, nie

mand hat sich solche Mühe gegeben, die Kriegshär ten zu mildern und die Kriegsleiden als barm herziger Samaritan m lindern löte der große Weltseeliörger Benedikt XV. Ihm schuldet die ganze Menschheit tiefen Dank, und darum ist es gewiß am Platze, einmal seine Verdienste zu wür digen und ein zusammen fassendes, wenn auch nur kleines Bild seiner weltum'pannenden Frie denstätigkeit im Weltkriege vorzuführen. Vor allem sind es sieben große, feierliche

lien, Frankreich und England aus), den Papst zu beeinsluffen, auf ihn einen Druck auszuüben und ihn zu zwingen, daß er für eine Seite Partei nehme. Aber Benedikt XV. war sich seines wett* Jahrgang 1SM6 ü'i .mTmrn,,- iiiiHu,i . ni umfassenden Berufes voll bewußt, er hing mit hei ßer Liebe an allen Schäflein, mochten sie nun diesem oder jenem Lande angchören; an seinem tiefen Pflichtgefühl, an seiner Klugheit, an seiner vornehlnen Ruhe und Festigkeit scheiterten alle Beeinflussungsversuche, er blieb

und Lehrer entfaltete Benedikt XV. aber noch eine rege Tätigkeit im stillen oder im halb öffentlichen Leben. Er pflog teils persönlich, teils durch seine Vertreter unausgesetzte Verhandlungen mit Staatsmännern der verschiedenen Länder; er richtete manche Aufforderungen an einzelne Per sönlichkeiten. daß sie dem Frieden die Wege ebnen. Bekannt ist seine Botschaft an Wilson, den Prä sidenten der Vereinigten Staaten Nordamerikas, worin er diesen als Oberhaupt des größten neutra len Staates förmlich

um seine Friedensvermitt lung anging. Ob Wilson dem Papste eine Ant wort zukommen ließ, konnte man in der Oeffent- lichkeit nie genau erfahren, wohl aber wurde eS augenscheinlich, daß die hochherzige Anregung Be- nediktXV. auf einen steinigen Boden gefallen war. Wilson hatte eben eine ciaus andere Neutralität als der Papst; 2ceven oen natürlichen Mitteln zur Server süh- rung des Friedens faßte Benedikt XV. noch stärker die übernatürlichen ins Auge. Er setzte ein eige nes Friedensgebet für die ganze Kirche fest

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Seite 2 von 16
Datum: 13.08.1916
Umfang: 16
" und die „Frankfurter Zeitung", nicht umhin, Benedikt XV. Worte hohen Lobes für seine unentwegten, edlen Friedensbemühun gen auszusprechen und ihn als einen großen Mann in großer Zeit zu feiern. Das Friedensstreben des Papstes findet aber in der ganzen Welt umso größere Beachtung, als es von einer regen, unermüdlichen Liebestätigkeit begleitet ist. , Obwohl der Heilige Vater, seitdem ihm der ita- kienische Naubstaat seine Besitzungen entriß, nicht selten mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen

an: 4. September 1915 eine Summe von 10.000 Mark zur Ver fügung. — Bald nach Beginn des österreick^'ck- italienischen Krieges wies der Heilige Vater dem österreichischen Armeevikar und dem italienischen Armeebichof j e 6060 Lire an zur Beschaffung von Feldkapellcn und Tragaltären. — Den von der Kriegsgcißel hart betroffenen griechisch-unier ten Ukrainern (in Ostgalizien und der Bukowina) spendete Benedikt XV. 10.000 Lire. — Im Mai 1916. da nach Beginn der österreichischen Offensive die italienische

von ihnen sind durch die einflußreiche Fürsprache des Papstes begnadigt und dem Leben oder ihren Familien wieder geschenkt worden. Nur die kalten, brutalen Engländer nah men auf den Heiligen Vater keine Rücksicht und ließen in der vergangenen Woche den edlen Jren- führer Casement trotz der Fürbitte des Papstes hinrichten. Am bedeutsmnsten und erfolgreichsten ist die Tätigkeit, die der Heilige Vater zur Besserung des Loses Tausender und Abertausender von Kriegs- und Zivilgefangenen entfaltete. Benedikt XV. war der erste

nach sehr schwierigen Verhandlungen das Unternehmen teilweise zur Ausführung: das Hauptverdienst daran gebührt Benedikt XV. Sehr wohltuend wirkte ein anderes Unterneh men, für das der Heilige Vater sich einsetzte. Unter den Kriegsgefangenen litten viele an chroni schen Krankheiten (Auszehrung, Herz- und Ner venerkrankungen usw.), die eine besonders sorg same und eigenartige Pflege forderten und ohne eine solche unrettbar verloren waren. Der Papst regte nun an. diese kranken Gefangenen in Kur orte und oesunde

der Pavst einer viel größeren Menge die Wohltat znaedacht hatte. Daß am Gelingen des Werkes Benedikt XV. das Hanvtverdienst hat, bestätigte kein Geringerer als der ehemalige deutsche Reichskanzler Fürst Bü- sow, der in einer Ansprache an die deutschen Krieasinvaliden zu Brunnen in der Schweiz am 26. Avril 1916 sagte: „Wenn Sie nun znrückdenken an die Zeit, die Sie verwundet und krank in feindlicher Gefarmen- fchaft zubrinaen mußten, . . . dann wird Dank Jbr Herz erfüllen. Dank gegen Gott

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 8
Datum: 26.03.1916
Umfang: 8
hat. Die französischen und belgischen Bei träge zum Peterspfennig werden daher mit jedem Tag kleiner. Uebrigens verweigert Papst Benedikt XX'. mit Rücksicht auf die finanzielle Notlage der Bevölkerung Frankreichs und Belgiens überhaupt die Annahme von Geldspenden, die aus diesen Ländern nach Rom kom men. Seine Heiligkeit hat dem Kardinal-Erzbischof Amette von Paris und dem Kardinal-Erzbischof Mer- eier von Mecheln mehrmals seinen Wunsch dahin g- äußert. keine Peterspfennig-Sammlungen in ihren not- leidenden Ländern

zu veranstalten, vielmehr alle ver fügbaren Geldmittel zur Linderung der eigenen Volknot zn verwenden. So hat denn die vatikanische Finanz- Verwaltung für 1914 und 1915 ein Defizit von fünf bis sechs Millionen zu verzeichnen, und für 1916 stellt sich die Lage geradezu als trostlos dar. Soweit er kann, hat Papst Benedikt XV. Ersparnisse in der päpst lichen Haushaltung und in der Verwaltung der katholi schen Kirche eingeführt, aber es bleiben noch immer er hebliche unvermeidliche Kosten übrig

, die. nur durch Bankdarleihen gedeckt werden können. Solange der Weltkrieg dauert, kann in diesen Verhältnissen nur eine Verschlechterung und keine Besserung eintreten. Nach dem Friedensschlüsse hofft aber die römische Kurie, den Ausfall wieder hereinzubringen zu können. Papst Benedikt XV. wird höchst wahrscheinlich sofort nach dem Kriegsende ein sogenanntes iubiläumsjahr dekretieren, d. h. eine allgemeine katholische Pilger fahrt an die Gräber der Apostelfürsten Petrus und Paulus, die fbür die daran teilnehmenden Personen

Benedikt XX'. wahrscheinlich das Jahr 1918 ganz ausnahmsweise als Iubiläumsjahr und gleichzeitig als Friedensfest mit ungewöhnlichen Ablässen ausstatten, um so die katholische Christenheit nach Rom zu ziehen und den päpstlichen Stuhl mit neuem Glanz zu umgeben. Die Keberraschung des Zaren. Die Szene, die im „Bukarester Tagblatt" geschildert wird, spielt sich an der Bessarabisch-Bukowinaer Grenze ab. Zeit: Vor Weihnachten. Qrt: Lipcani. Diese winzige Ortschaft, welche früher

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 27.01.1922
Umfang: 16
. Er wählte sich als Namen „Benedikt". Sein Proaramm war — der Frieden der Völker. Und. diesem seinem Programme blieb Benedikt treu bis zum letzten Atemzug. Wiederholt hat er während des großen Völker- nngens seine Stimme im Interesse des Völkerfriedens erhoben. Erinnerlich ist uns allen die päpstliche Friedensnote vom August 1917, die er an alle kriegführenden Staaten gerichtet hat. Der Erfolg derselben war leider ein ablehnender, weil keiner der Staaten den Ruf des heil. Vaters vernahm, weil leider

von Bologna und im Mai 1914 Kardinal. Als nun im Augusi 1914 Pius X. starb und die Kardinäle nach Rom reiften, um den neuen Papst zu wählen, da dachte della Chiesg nicht im geringsten daran, daß auf ihn die Wahl fallen wird. Damals löste er noch eine Retourkarte, die er jedoch nicht mehr benützen konnte, da er nach der Wahl Rom nichr mehr verließ. Benedikt war von kleiner Statur — jedoch von gewaltiger Geistesgröße. ^ Die Papftwayl vollzieht sich in einem von der? Außenwelt vollständig abgeschlossenem

den Namen anzugeben, den er als Papst führen um Der verstorbene Papst wählte bekannt- lich den Namen „Benedikt." Mit der Annahme der Wahl geht alle Gewalt aus ihn bereit- über. Nun wird der neu« Papst mit den päpstlichen Gewändern angetan; er empfängt da«» die erste Huldigung durch die Kardinäle. worauf ihm vom Kardinalkämmerer der Fischerring überreicht wird. Un erdrsftn wird dem vor dem Petersdome harrenden Volke der Ra«e des neue« Oberhauptes mitgeteilt, worauf der Papst den ersten Segen erteilt

an dem Bau der Kirche gepocht. Verrohung, Entsittlichung, Entfremdung -vom wahren katho lischen Glauben griffen allüberall um sich. Da bedurfte die Kirche eines tüchtigen Lenkers, um das Schifflein Petri heil hindurchzuführen durch alle Klippen. Und die Kirche hatte in dieser harten Zeit einen tüchtigen Lenker — in Benedikt XV. Mit de» Worten unseres Herr» „E§ ist vollbracht" konnte sich daher Benedikt aufs Sterbebett lege»; denn „vollbracht" hat er die Aufgabe, die ihm Christus im Jahre 1914 übergeben

hat. * Papst Benedikt — Jakob della Chiesa mit Namen — wurde am 21. November 1854 zu Prgli bei Genua geboren. Nach seinen Gymnasial-, Rechts- und theologischen Studien wurde er Doktor und im Jahre 1878 zum Priester geweiht. Bald daraus fand der junge Doktor Aufnahme als Zögling in jener Akademie, aus der die Diplomaten des heil. Stuhles hervorgehen. Er machte dort so große Fortschritte, daß er ausgangs der Achtzigerjahre nach Madrid kam, wo er bis 1898 verblieb. Dann kam er als KabinettSsekrelär

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 05.02.1922
Umfang: 4
Mahlgänge erfolglos. Rom, 3. Feber. (Korrbüro.) Tie mittags und nachmittags im Konklave stattgesundenen Wahlgänge haben kein posi- twes Resultat ergeben. Es verlautet, daß Kardinal Marini im Konklave erkrankt sei. Zwischen Benedikt R. Md — ? Die ganze Welt horcht nach Rom, auf den Ruf: Habe- mu8 papjim! Allen Völkern ist die Bedeutung dieser Papst wahl in einer politisch so hochbewegten Zeit öffenbar. ?lber auch den Kardinalen ist die Verantwortung ihres entschei- denden Amtes bewußt. Dies kennzeichnet

sich durch die schwere Zähigkeit, mit der sich der Wahlakt abwickelt. In dieser Munde des Harrens ans die Entscheidung aus Rom ist ein Artikel vonbesonderem Interesie, den die „Leipziger Neuesten Nachrichten" aus der Feder ihres römischen Mitarbeiters veröffentlichen und der die politische Bedeutung der Papst wahl ins rechte Licht setzt: „Mit Gottes Hilfe wind es meinem Nachfolger gelingen, mein Werk zu vollenden!" hat Papst Benedikt XV. auf sei nem Sterbebette gesagt. Welches Werk? Die geschäftige Fama ermangelte

an, da er Bendi-kt XV. wurde, Italien völlig ig noriert, und Gasparri, sein Staat sekretär, sei dabei sein E.n- bläser gewesen. Die anderen behaupten, es sei der Lebe ts- traum Benedikts und Gasparris gewesen, Vatikan und Oui- rincck zu versöhnen. Ganz Eingeweihte wissen dagegen, es hätte in dieser Frage der schärfste Gegensatz zwar nicht zwi schen Papst und König, wohl aber zwischen Benedikt und Gasparri bestanden. Am besten scheinen aber die aufmerk samen ZeitungAeser unterrichtet, denn sie erinnern

weit entgegenge- kouünen, doch konnte sie sich nicht entschließen, die Hand zur Wiederausrichttmg eines Kirchenstaates zu bieten, und so blieb alles beim alten. Anders bei dem eigentlichen Gebiete der Kirche. Hier altes Benedikt mit voller Lunge in den theologischen Staub, den sein fanatischer Vorgänger ans Schritt und Tritt hinterlas sen, ja gesammelt hatte. Als er die Schlüsselgewalt über nahm, fand er die Kirche in Krisis und Stagnation vor, in schneidendem Streit mit der italienischen Negierung

in Verbindung bringt, muß nun bis auf weiteres verschoben werden. Benedikt betonte aber dm Fortschritt nicht so sehr ans Lust an frischer Lust, als vielmehr als Freude an der Politik, ge nauer gesagt miß der weisen Uoberlegunq heraus, daß die Kirche, wolle sie lebensfähig bleiben, sich nicht einkapseln dürfe, sondern in lebendiger Verbindung mit der internatio nalen Politik stehen müsse. Benedikt wurde der politische Papst, Benedikt wnrde der Papst hes Krieges. So wollte es sein Schicksal

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