XV. namhaft ge macht werden. Jetzt mein Lied, erschalle, froh in den Bergen widerhalle. Im Jahre 1919 übergab Benedikt der XV. dem Kardinal Piffl 100.000 Lire für arme Wiener Kinder. Eine halbe Million Lire sandte er nach Deutschland, 100.000 Lire nach der Tschechoslowakei, 600.000 Lire nach Polen, 60.000 Lire nach Armenien, 200.000 Lire in die Kriegszone von Frankreich und wieder eine halbe Million nach Oesterreich. Bis Ende 1919 betrugen feine Liebesfpenden über 13 Millionen, wovon 4 Millionen
vor seinem Tode spendete er 200.000 Lire für die Unterbringung deutscher Kinder in der Schweiz und ein gleicher Betrag folgte zur Verteilung an deutsche Anstalten zugunsten schwindsüchtiger Kinder. Vieles ließe sich noch sagen über Großtaten der Barmherzigkeit des Papstes. Er hatte alle Notleiden den in sein Herz geschlossen. Wie die Kirche gleich der Sonne international, richtiger noch, übernational ist, so war es Papst Benedikt in der Liebe, in der Sorge für die Notleidenden. Wie Christus für alle sein Herz
blut hingegeben hat, so wollte sein Stellvertreter für alle Notleidenden geben, soviel er geben konnte, geben aus Eigenem und was ihm treue Verehrer mit edlem Herzen in aller Welt zugesandt haben, im Bewußtsein, daß so die Gaben in die richtigen Hände kommen wer den. Als es mit ihm zum Sterben kam, bemerkte er einmal: „Wir opfern das Leben gern für den Frieden der Welt." Papst Benedikt XV. könnte auch der Papst des Weltfriedens genannt werden. Wie oft hat er die Mächte aufgeru- fen
ihr Leben zum Opfer bringen und Millionen noch tiefer in Not geraten. Der Haß war noch immer ein schlechter Ratgeber, außer er richte sich gegen Schlechtigkeiten, gegen die Sünde. Papst Benedikt war trotz seiner Schmächtigkeit immer von guter Gesundheit. In sei nem ganzen Leben gab er nach eigenem Geständnis nur 2'/2 Lire für Arzneien aus. Im Jänner 1922 zog er sich bei einer Audienz eine Verkühlung zu, die, da er sich nicht schonen wollte, zu einer schweren Krank heit führte. Am 22. Jänner früh hauchte
er seine Seele aus, die in das Reich des ewigen Friedens ihren Einzug hielt. Unter den Großen der Welt von damals der Größte schied mit Papst Benedikt aus dieser Welt ein Engel der Liebe, ein barmherziger Samariter für Hunderttausende, ein Kinderfreund nach Christi Bei spiel, ein Mann der Wissenschaft, der Arbeit und des Gebetes, ein wahrhaft Neutraler im Ringen der gan zen Welt. Hätten die Mächtigen der Erde, besonders die Kriegsschürer, die Friedensmahnungen des Papstes beherzigt und danach gehandelt