des furchtbarsten Krieges fiel, den jemals die Menschheit gesehen hat, eine so hervorragende po litische Stellung ein, wie seit langen Jahrhunderten keiner seiner Vorgänger. Auch Leo XIII. nicht, denn was will die Anerkennung besagen, die Bis marck ihm dadurch zuteil werden ließ, daß er ihm die Entscheidung zwischen Deutschland und Spanien fn dem Streit um die Karolinen übertrug; was vill aber eine solche Entscheidung neben der heißen, n der Benedikt XV. ganz zweifellos mitzuarbeiten orufen sein wird. Hätte
cs die Vorsehung gewollt, daß Pius X. länger noch als Statthalter Christi auf Erden das Haupt der katholischen Kirche gewesen wäre, so würde dieser tief fromme Mann wohl für den Frieden gebetet haben, aber der nicht minder fromme Benedikt XV. hat es nicht beim Gebet beruhen lassen, er handelte auch für den Frieden, zunächst für Erleichterung des Kampfes. Er handelte, und gerade das verschafft ihm auch eine politische ge waltige Macht, freilich nicht als Politiker, sondern nur als Priester. Doch die Stimme
, die noch vor kurzem glaubte, jedes metaphysischen Denkens für immer enthoben zu sein. Ein anderer Mann hatte sich ähnlich in unseren Tagen zur Geltung bringen können wie Benedikt XV., auch auf ihn hätte die Welt dankbaren Blicks gesehen, wie sie es heute nach dem Vatikan hin tut. Diese andere aber hat es vorgezogen, jeder höheren Idee als Prinzip des Handelns zu entsagen und es von den gewöhnlichsten materiali stischen Instinkten leiten zu lassen. Es ist natürlich Präsident Wilson, von dem ich rede
nur als smarter Geschäftsmann zu handeln gedachte. Er und seine Minister haben sich für das letztere leichten Herzens entschieden und sind dadurch ebenso in den Augen der Menschen gesunken, wie in ihnen Benedikt XV. gestiegen ist! Der Papst hat nicht nur für den Frieden Gebete angeordnct, so führte ich vorhin aus. er arbeitet auch unablässig für ihn und für die Versöhnung der Geister. Als vor dem Christtag seine herzliche Bitte erfolgte, daß man das Weihnachtssest, an dem den Mensche» die frohe Botschaft
einst ward: „Friede auf Erden' nicht durch blutige Taten entweihen möchte, zog ein weiches Kindergefühl in die Herzen der Kämpfenden ein, sie meinten, fernen Glockenklang zu hören; der schlichte, doch so er habene Text des Matthäuscvangeliums vor der Geburt des Gottessohnes hallte plötzlich in ihrer Seele wider. Die Bitte blieb erfolglos, denn der Oberherrscher einer anderen Kirche, der orthodoxen, widersetzte sich ihrer Erfüllung. Die Bitte war er folglos, aber sie verschaffte Benedikt die Sympa