„Ein Wohnsinn“ Eduard Baumgartner, der am Samstag am Gflierer Weiher verstorben ist, war ein Unternehmer und Familien-Patriarch der alten Schule. Ein in Südtirol weiterhin gültiges Vorbild. Dienstag, 11.7.2006 Nr. 136 M an stirbt so, wie man ge lebt hat. Für die Unsin- nigkeit dieses Sprich worts gibt es haufenweise Beweise. Doch in diesem Fall trifft sie in ge wisser Weise zu. Eduard Baum gartner w r ar tätig. Er w T ar am ver gangenen Samstag dabei, am Gflierer Weiher oberhalb von Völs
Wasserpflanzen zu entfernen. Von einem Boot aus, an das er mit ei nem Seil angehängt w r ar. Vermut lich nach einem Herzinfarkt stürz te er ins Wasser. Einige Stunden später fand ihn einer seiner fünf Söhne. Baumgartners Mercedes war markant neben dem Weiher geparkt, an dem er seit Jahrzehn ten einen Steg mit Schwimmhütte besaß. Die Staatsanwaltschaft verzichtete gnädigerweise auf eine Autopsie. Eduard Baumgartner, der Tat mensch. Bis zuletzt. Einer, der eine im Nachkriegs-Südtirol bei nahe beispiellose
Unternehmer- Karriere hingelegt hat. Eine ame rikanisch inspirierte Erfolgsge schichte, denn Baumgartner w r ar zwischen 1944 und 1946 tatsäch lich, als Kriegsgefangener, in Amerika. Das amerikanisch-calvi- nistische Modell vom jungen Mann, der sich selbst macht, scheint Baumgartner überzeugt zu haben: Er ist zunächst ein klei ner Frächter, der alles Notwendi ge in sein Dorf transportiert, übernimmt in den 1960er Jahren eine kleine Transportfirma in Bo zen, baut sie in den Jahrzehnten des wirtschaftlichen
“ und weist pas senderweise darauf hin, dass Baumgartner als Unternehmer nie auf das Kassieren von Beiträ gen fixiert gewesen sei. Da muss man, der Vollständigkeit halber, kurz einhaken. Baumgart ner w 7 ar in die Beitrags-Betrugs- Affare verwackelt, in dessen Zen trum seine Unternehmen Fercam und Autoindustriale standen. Im gießen Stil werden Beitragsgesu che getürkt, am Ende zahlten die Firmen gieße Summen an das Land zurück. Und Eduard Baum gartner stellte sich, ganz Famili en-Patriarch, schützend
eben. Eduard Baumgartner, im Dorf „Wenzer Edl“ genannt, wurde 83 Jahre alt. Die Beerdigung findet am heutigen Dienstag um 9.30 Uhr am Völser Pfarrfriedhof statt, (torn) Ziel erreicht, Problem ungelöst 2002 hat die Landesregierung sich zum Ziel gesetzt, das Wohnungsproblem in Südtirol bis 2007 weitestgehend zu lösen. Die Wohnungen wurden zwar gebaut, aber das Problem wurde nicht gelöst. „Dafür haben wir den Ankauf von 10.000 neuen und die Sanierung von weiteren 5.000 Wohnungen in fünf Jahren