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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 28.05.1914
Umfang: 8
. In Freiburg in Baden herrscht zurzeit bei einem kleinen Teile der Bevölkerung, und nicht zuletzt unter den Frommen, tiefe Trauer. Die übergroße Mehr heit der Bevölkerung aber lacht vor Schadenfreude, daß es einem gerissenen Ehepaare gelungen ist, einige Leichtgläubige fast ein ganzes Jahr lang an der Nase herumzuführen und die katholische Geistlichkeit, die einen fetten Happen witterte, mit erheblichen Summen zu schröpfen. Registrieren wir kurz den Sachverhalt: Das Me chaniker-Ehepaar Baumgartner

in Freiburg wies im Sommer vorigen Jahres guten Freunden und Be kannten eine Erbschaftsurkunde aus Amerika vor, nach der die Ehefrau Baumgartner aus dem Dollar lands etwa 4 Millionen, ihre Schwester ebenfalls 4 Millionen Dollar, also ungefähr 32 Millionen Mark durch Vermächtnis von Verwandten erhalten sollten. Die Urkunde war in deutscher und englischer Sprache abgefaßt und mit allen Zeichen der „Echtheit" wie Stempel usw. versehen, so daß nur wenige daran zweifelten, man habe es mit Baumgartners nunmehr

mit millionenschweren Leuten zu tun. Und die Macht des Goldes bewährte sich wieder einmal aufs glän zendste ! Von nun an wurde der ehemalige Mechaniker nnd jetzige Privatier Baumgartner und noch mehr die Ehehälfte, die eigentliche Millionenerbin, um schwärmt und mit gesellschaftlichen Ehren überhäuft. Voran die katholische Geistlichkeit. Baumgartner wußte, mas er der ewigen Seligkeit schuldig war. Er stiftete als guter Katholik für die St. Johann kirche in Freiburg eine neue Orgel und stellte den Bau

eines katholischen Vereinshauses im Werte von 250.000 M. in Aussicht. Dafür erhielt Frau Baum gartner in der Kirche einen gepolsterten Platz und noch an ihrem Namenstage geleitete sie der Pfarrer der Johannkirche an diesen Platz, eingedenk des Vorteils, den die Kirchengemeinde noch von diesem Millionenehepaar einheimfen würde. Baumgartners stellten auch noch für andere Kirchen der Stadt Frei burg reichliche Mittel in Aussicht und es war zu verstehen, daß der Privatier Baumgartner bei allen kirchlichen

Veranstaltungen den Ehrenplatz zugewiesen bekam. Stadtpfarrer Jung von der St. Johannkirche war sogar so selbstlos, daß er dem Kirchenförderer Baumgartner volle 25.000 M., sein ganzes Vermögen, vorstreckte, denn noch waren ja die 32 Millionen aus Amerika nicht eingetroffen. Gleichwohl gab auch ein Baumeister 20.000 M. her, und auch sonst drängten Bekannte das Geld Baumgartner völlig auf. Der ließ sich nicht lumpen. Der Platz für das katholische Vereinshaus wurde gekauft und die ein Nebenhaus bewohnenden

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 21.09.1897
Umfang: 8
in Steir, Wirth in Burgstall, die Anklage: Derselbe habe in der Rechtssache des Carl Baumgartner gegen Carl Abart, Hotelier in Meran, punkto 744 fl., 1 a somit in eigener Sache am 31. Mai 1897 beim k. k. Bezirks gerichte Meran wissentlich unter seinem Eide die Thatsachen verneint: ^^^^1. daß Carl Abart ihm vor Ablauf von zwei Jahren, imchdem^er bei ihm in den Dienst getreten war, erklärt, daß er von nun an keinen Lohn mehr bekomme und 2. daß Carl Abart kurze Zeit, nach dieser Erklärung ihm neuerdings

mittheilte, daß er keinen Lohn mehr erhalte, womit er sich einverstanden erklärte, mithin wirklich zwei falsche Eide geschworen, wodurch die Gerichtsbehörde in Irrthum geführt wurde, durch welchen der Staat an seinem Rechte auf Wahr heit Schaden leiden und Carl Abart einen vermögensrechtlichen Nachtheil von weit mehr als 300 fl. erleiden sollte; Carl Baumgartner habe hiedurch oas Verbrechen des Betruges durch Meineid begangen. Zur heutigen Hauptverhandlung find als Zeugen er schienen: M Herr C arl Abart

, Postmeister und Hotelier in Meran i dessen Gattin Anna Abart, geb. Hafner ^ TheresPirchl, Wirthfchäfterin in Algund ' l' Anna Pirchl, Näherin in Algund und 5^ Alois Pirchl, Uhrmacher in Meran. Gründe. Carl Baumgartner, Wirth in Burgstall, stand vom Oktober 1883 bis April 1895 bei Carl Abart, Sonnenwirth und Postmeister in Meran als Hausmeister und Portier im Dienste. Mit der Klage vom 5. Dezember 1895, Nr. 12395 verlangte Carl Baumgartner von Carl Abart die Bezahlung von 828 fl., nämlich den Lohn

von 6 fl. monatlich für die Zeit vom 10. October 1883 bis 1. April 1895, indem er behauptete, daß Abart ihm den vereinbarten Lohn von 6 fl. monatlich nicht bezahlt habe und nicht bezahlen wolle. Carl Abart ließ sich in den Prozeß ein und machte die Einwendung geltend, daß Baumgartner allerdings gegen einen Lohn von 6 sl. monatlich als Portier angestellt worden war, daß er aber spätestens 2 Jahre nach der am 10. Oktober 1883 ersolaten Aufnahme des Carl Baumgartner in seinem Dienste ihm ge kündigt

, sich aber über dessen Bitten seiner Frau bewegen liek ihn wl ^>er weiter zu behalten, jedoch nur unter der ausdruckt lichen Bedingung, daß Baumgartner von mm an keinen Lobn mehr bekomme und nur auf die Trinkgelder anaewieensei Kurze Zett darauf habe er dem Baumgartner neuerdings ge kündigt, sich ober wieder entschlossen, die Kündigung rückaänaia zu machen, wobei er wiederum betonte, daß Baumaartner keinen Lohn mehr bekomme. Hiemit sei Baumgartner einvechanden gewesen; somit sei er höchstens dem Baumgartner. den Lohn

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 21.09.1897
Umfang: 4
, verehelichten, von Neuzelling in Steyr gebürtigen Gastwirth in Burgstall Karl Bau m- gartn er, gegen den die Staatsanwaltschaft die Anklage wegen des Verbrechens des Meineides erhob. Die Anklage führt an. daß Baumgartner in einer Rechtssache gegen Karl Abart, Hotelier in Meran, punkto 744 fl., am 31. Mai 1897 beim Bezirksgerichte Meran wissentlich unter seinem Eide die Thatsachen verneinte: daß Karl Abart ihm vor Ablauf von zwei Jahren, nach dem er bei ihm in den Dienst getreten war, erklärte

begangen. Zur Hauptyerhandlung waren als Zeugen vorgeladen: Karl Abart. Postmeister und Hotelier in Meran. Anna Abart, geb. Hasner. dessen Gattin. Theres Pirchl, Wirrhschäfterin in Algund, Anna Pirchl, Näherin in Algund. und Alois Pirchl, Uhrmacher in Meran. Wir entnehmen der Anklage, daß Karl Baumgartner, Wirth in Burgstall vom Oktober 188:-> bis April 18'.»', bei Karl Abart, in Meran als Hausmeister und Porrier im Tienste stand. Mit der Klage vom .'>. Dezember 18U-',. verlangt Karl Baumgartner

:» erfolgten 'Auf nahme des Karl Baumgartner in seinem Dienste ihm gekündigt, sich aber über die Bitten seiner Frau bewegen ließ, ihn wieder weiter zu behalten, jedoch nur unter der ausdrücklichen Bedingung, daß Baumgartner von nun an keinen Lohn mehr bekomme und nur auf die Trinkgel der angewiesen sei. Kurze Zeit daraufhabe er dem Banm- garlner neuerdings gekündigt, sich aber wieder entschlos sen, die Kündigung rückgängig zu inachen, wobei er wie derum betonte, daß Baumgartner keinen Lohn mehr be komme

. Hieinil sei Baumgartner einverstanden gewesen; somit sei er höchstens dem Baumgartner den Lohn für die ersten zwei Jahre im Bekage von 144 fl. schuldig. Von diesem Betrage seien aber i',0 fl. abzuziehen, die er dem Baumgartner lieh und nicht, mehr zurückhielt, so daß Baumgartner noch 84 fl. zu fordern habe. Diesen Be trag hat Karl Abart bezahlt, worauf Baumgartner seine Forderung aus 744 fl. reduzirte. Bezüglich der «!l> fl. behauptete der Kläger, daß er iie einen Tag nach dem Empfang dem Karl Abart

zurückerstattet habe. Räch dem Urtheile des Bezirksgerichtes in Meran wurde der Aus gang des Prozesses von der Ablegnng dreier Haupteide abhängig gemacht: I. Es sei wahr, daß Baumgartner den ihm einmal in der Hochsaison von >iarl Abarl vor geschossenen Berrag von «!» fl. an? nächsten Tage zurück gegeben habe. ll. Es sei wahr, daß Abart dem Baum gartner vor Ablauf von 2 Iahren, nachdem dieser beim Abart in den Dienst getreten war, den Dienst kündigte, ihn jedoch über seine Bitte mit dem ausdrücklichen

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Alpenland
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Seite 12 von 12
Datum: 01.09.1920
Umfang: 12
zu wollen. — Jakob Emil (Eiselfahver), Münchens heutige Hoffnung, reiht sich ihm in technischem Können und Ausdauer wür dig an. Mit ihnen bestreiten der Tiroler Berg- und Straßenmeister Baumgartner („Beldidena"-Innsbruck), Zack „Veldidena"-Inns bruck) und der unverwüstliche Hammevüe ( -Veldidena"-Innsbruck) das Rennen, verfolgt von dem übrigen Troß der Teilnehmer. Brandl geht in rasendem Tempo in dis Führung und bringt das Hanze Feld in einen Wirbel von fliegendem Wasser, Kot und ^Lchmutzmenge

aus BamngEtner, Jakob, Zach und Huber. 20 Km. vor dem Wendepunkt MMenwald, der alerch- reitig EinschroKe- und Erfrischungsstation rst, geht Jakob im Spurttempo in die Führung unH Zach nnd Huber werden ob- geschüttält. 11 Uhr 22 Minuten treffen Baumgartner und Jakob in guter Verfassung ist MMewald mit 6 Minuten Vorsprung ein. — Zach erileidet. 2Km. vor Mrttenwald Freilaufdefekt und geht zu Fuß. Als dritter kommt Huber-Augsburg 11 Uhr 27 Min., ihnen folgt in kurzen Abständen teils einzeln, teils paarweise

Fritz, Brandel,— .Härdel,— Itejich,—Egger,—Zach,—Neumwr, — Sflfert, — Grün- wa'ld, Hammerle, insgesamt 13 Manu, die übrigen hatte die Straße verschlungen- Der Tiroler Bergmeisier Baumgartner und der bayerische Bergmeister .Jakob, int bei der EinschVeibestati on sich erst erkemren, nehmen ohne Erfrischung die Fahrt über Kochel sofort tvieder auf. Eifrige MiLgliedor der -VtzWndena" hcBsn Zach wieder flott gemacht und Hammerla nutz Zach nehmen an 12. mrd 13. Stelle das Rennen

dies unterbindet, übernimmt ein Motor« fahrer mit Beiwagen den Liebesdienst. Sofort hängt Baumgartner 4 Km. vor dem Zitz! Jakob glatt ab und geht mit 2 Minuten Bor sprung als Sieger durchs Mel. Ergebnis: Bon 19 Konkurrenten erreichten nur 10 das Ziel. Baumgartner („Veldidsna"-Innsbruck) als Sieger; Jakob- München 2. Preis; Huber-Augsburg 3. Preis; Brandsl-«München 4. Preis; Hamm^rl^r (»VeKidena"-Innsbruck) den 10. Preis. Smnft sind beide SiegieSpreffe aus dem bayerischen Zuverlässig-- keitsveinnen

nach Dautschösterreich gekommen, und zwar: Für Tirol: Sieger Heinrich Baumgartner, „Veldidsna"- Jrmsbruck, im Zuvzrlässigkeitsrennsn -Quer durch bas bayerische Hochland am 29. August 192g. Für Wien: Sieger Josef Kokoll, -Rennklub Landstraße-Wien", im Zrwcrläfsigkeitsvennen -Rund um München" am 22. August 1920. oüWall-Retourspiel Bozen-Mera«. Am schönen Sportplätze in llnterm-ais fand das Retourspiel der beiden Städtemanirschaften Bozen-Meran bei heftigem Winde statt. Da? Spiel erfreute sich eines zahlreichen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 08.03.1921
Umfang: 8
, wenn auch unverdient verlo- rene Punkte kostete. Spielverlauf: Turnverein Meran hat Anstoß und bedrängt sofort das feindliche Tor, wird aber immer wieder vom linken Bozner Verteidiger schön abgewehrt, doch in der 10. Minute Mordversuch an der Geliebten. Am 7. d». hatte sich vor dem Schwurgerichte in Bozen der 21 Jahr« alte Bauernsohn Josef Baumgartner, geboren in Feld- thurns, nach Völs am Schiern zuständig, wohnhaft am Ziggleranwe- sen, in Schramboch, Gemeinde Feldthurns, wegen Verbrechens des Meuchelmordes

und Verleumdung zu verantworten. Die Verhandlung war bereits in der Dezembersession 1920 anberaumt, mußte aber ver schoben werden, weil die Hauptzeugin nicht erscheinen konnte. Am 10. Oktober 1920, um 10 Uhr abends, begehrte die Bauern tochter Anna Unterthiener aus Tschötsch, die mit blutendem Kopfe ge- konimen war, in der Villa Profanier unterhalb der Widmannbrücke in Brixen Einlaß und erzählte, daß sie bei der Rotbrücke von ihrem Geliebten, dem Zigglersohn Josef Baumgartner, angeschossen worden sei. Anna

eine Zerstörung des Trommelfelles und damit eine bleibende Schwächung des Gehörs im rechten Ohr erlitten. Vor dem Untersuchungsrichter erzählte Anna Unterthiener über den Hergang der Sache folgendes: Sie habe mit dem Bauernsohn Jo sef Baumgartner ein Liebesverhältnis unterhalten, das nicht ohne Folgen blieb. Am 8. Oktober 1920 wurde sie von Baumgartner für Sonntag, den 10. Oktober abends zu einem Stelldichein bestellt. Tat sächlich trafen sie sich und gingen mitsammen zur einsamen Roibrücke

, wo sie bis gegen dreiviertcl 9 Uhr plauderten. Auf einmal sah die Un terthiener, daß Baumgartner etwas aus der Rocktasche nahm, hörte ein Knacken, sah es dann aufblitzcn, verspürte einen Stoß an der rech ten Kopfseite, fiel zu Boden und verlor die Besinnung. Rach kurzer Zeit kam sie wieder zu sich, Baumgartner aber war verschwunden. Sie erhob sich und ging über die Brücke in das nächstgelcgeno Haus, ln die Villa Profanier. Josef Baumgartner wurde am 12. Oktober verhaftet und dem Be zirksgerichte Brixen elngeliefcrt

. Dort versuchte er vorerst zu leugnen, machte aber schließlich doch ein Geständnis. Auf die Frage des Unter suchungsrichters, wie der Angeklagte auf diesen unglückseligen Mord gedanken kam, beging Baumgartner das zweite ihm zur Last gelegte Verbrechen, die Verleumdung. Baumgartner erklärte nämlich, daß ihn der Fischer Rdolf Lelnwleser in Brixen zum Morde verleitet habe. Auf Grund der Angaben Baumgartners wurde Rudolf Lein- wieser verhaftet und durch mehrere Tage in Untersuchungshaft gehal ten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 30.05.1928
Umfang: 8
. Wie kannibalisch grauenhaft sich die Vollziehung der Todesstrafe nur allzu oft aber gestaltet hat, sei an dem Be richt über eine Hinrichtung dargetan, die in der Steiner Strafanstalt in den so »gemütlichen" Achtzigerjahren stcktt- fand. Ein junger, armer, zwanzigjähriger Mensch, Ferdinand Baumgartner, war im Jahre 1882 wegen Diebstahls von den damals geradezu viehisch urteilenden Gerichten zu drei Jahren schweren Kerker verurteilt und nach Stein gebracht worden. Dort verscherzte er sMs alsbald

mit einem bösartigen Ge fängniswärter, Giester mit Namen, der den jungen Menschen dadurch, daß er immer lachte, wenn ein Sträfling eine Strafe bekam, außer sich brachte. Giester merkte das bald und verfolgte den Unglücklichen so mit seinen Quälereien, daß dieser ihm schließlich mit einem Hammer den Schädel einschlug und tötete. Natüttich wurde Baumgartner zum Tode verurteilt, wobei bei der Verhandlung herauskam, daß die Wärter ihn nach dem Mord so gepeitscht hatten, daß er acht Tage be- wußtlos

in der Korrektionszelle im Keller lag. Franz Joses, der »gütige Franz Josef", bestätigte das Urteil über den Zweiundzwanzigjährigen, und die Hinrichtung wurde für den 29. Juli 1884 im Gefängnishof von Stein festgesetzt. Der berüchtigte Scharfrichter Willenbacher kam mit seinen Henkersknechten aus Men, die Sträflinge mutzten an den Hoffenstern anlreten, und festlich gestimmte Zuschauer, 70 Personen, waren als »Zeugen" erschienen. Baumgartner hatte die letzte Nacht, ohne zu schlafen, Lieder singend, aber sonst ruhig

Geniesoldaten aus dem Spalier tra ten, die Gewehre ablegten und Hand mit anlegten, gelang es, Baumgartner zu bändigen, den dann sieben Männer mit Aufbietung aller Kräfte zum Galgen zurückschleppten, wo Willenbacher nur mit Mühe seinen Kopf in die Schlinge bekam. Baumgartner hatte sich bereits überschrieen und ließ nur mehr ein heiseres Heulen hören, das jäh abbrach als ihm die Schlinge die Kehle zuschnürte. Der Anblick des Unglücklichen, der sich unter schrecklichen Grimassen noch acht Minuten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 12.05.1920
Umfang: 4
. (Bezirkswirtschaftsrat Kufstein.) Der in der Bürgermeifierversammlung vom 20. März beschlossene Bezirkswirtschaftsrat iss am Samstag den 8. Mai zu seiner begründenden Sitzung zusammengctrrten. Dieser Bezirkswirtschafisrat besteht aus folgenden acht Pro duzentenvertretern: Bürgermeister Karl Fürst-Re'th, Landwirt Joses Einberger-Kramsach, Bürgermeister- strüvrrtreter Josef Greiderer-Angaih. Landwirt Johann Straßer-Wörgl, Landwirt Georg Baumgartner-Ebbs, Altvorsteher Josef Horngacher-Häring, Bürgermeister- stellvertreter

zu seinem Obmann den Kaufmann Joses Stelz- Hamer-Wörgl. Der im Sinne des Beschlusses der Bürgrrmeisterversammlung vom Plenum gewählte innere Arbeitsausschuß besteht außer dem Obmann aus den Herren: Prof. Muxl, Josef Greiderer, Karl Grohsert und Georg Baumgartner. Diesem engeren Arbeitsausschuß obliegt nunmehr die Führung des Bezirkswirtschaftsrates bei der Bezirkshauptmannschast Kufstein und ist demselben als Referent Herr Bezirks- kommissär Dr. Riedel bergegeben. Die Partefftunden sind täglich

von 10 bis 12 Uhr vormittags im Sitzungs saals der Bezirkshauplmannschaft mit folgender Dienst einteilung: Montag und Freitag Grohsert, Dienstag Stelzhamer, Mittwoch und Donnerstag Pros. Muxl, Samstag Greiderer, Sonntag Baumgartner. Außerdem wird jeden Dienstag nachmittags eine Sitzung des Gesamtausschusses stattsinden. Die Plenarsitzung wird fallweise nach Bedarf durch den Obmann einberufen. Die Parteien wollen sich daher in Approvisiomerungs- angelegenhriten entweder an den Referenten oder an die Mitglieder

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.03.1914
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 27 .Meraner Zeitung' Donnerstag, 19. März' 1914 «rehr als 200 Kronen teurer gewesen, als daS deS Herrn Baumgartner, der den Quadrat meter um K.63 Kronen offeriert hatte. Da die ganze Lieferung auf ungefähr 1900 Kr. sich stellte, so sei bei dieser Preisdifferenz zwi schen dem! Offerte des Herrn Baumgartner und dem nächst höheren eines Tapezierer meistsrs gar kein Zweifel gewesen, welches' Offert' man akzeptieren sollte. Der Zeuge Oskar Müsch, Baumeister in Meran, bezeichnete

gleichfalls die Vergebung des Linoleums an einen Kaufmann als die in Meran seit jeher übliche. Der Zeuge be zeichnete die Behauptung Schorers, daß er ihn aufforderte, Herrn Baumgartner fest in der Zeitung herzunehmen, als unwahr. Unter all gemeiner Spannung wurde nunmehr zur Ein vernehmung des Tapezierermeisters Franz Turin geschritten, der nach der Behauptung des Josef Schorer, der Geschädigte hätte sein sollen. Herr Türin erklärte, daß er von Hrn. ' Baumgartner bereits vor der Offertstellung gefragt

selbst gebeten habe, weil ihm seine Nachbarn große Schwierigkeiten aus feuerpolizeilichen Grün den' machen. Herr Baumgartner habe als Sachverständiger verlangt, daß die in se> ' nem Hause bestehende Durchfahrt nicht ver baut werden dürfe, damit man im Falle eines Brandes mit der großen Schubleiter jeder zeit in den Hof hineinfahren könne. Auf Grund dieser Erklärung habe er sodann von' dem Meraner Magistrate zwar die Baube willigung bekommen, es sei ihm aber die Ein tragung einer Durchfahrtsservitut vorge

schrieben worden, wodurch sein Grund erheb lich entwertet würde. Als Herr Baumgartner dem Zeugen v'oHielt, daß er dem Baukomitee gar nicht angehöre und bei der Sitzung auch gar nicht anwesend gewesen sei, erklärte der Zeuge, daß er nicht wisse, wer ihm diese Bedingung vor geschrieben habe. Er könne durchaus nicht behaupten, daß Herr Baumgartner von ihm die Einhaltung der feuerpolizeilichen Vor schriften nur deshalb verlangt habe, weil er Gewerbetreibender sei. . ^ Ueber Antrag des Klagevertreters

. Herr Gemaßmer gab eine ausführliche Darstellung des Falles Leimstädtner und bestätigte die Behauptung des Herrn Baumgartner, daß dieser, auf die Vorschreibung einer Servitut, bezüglich Frei haltung der Durchfahrt gar keinen Einfluß hervor, daß er Arbeiten'uni'den'Ketrag von 120.000 Kronen anläßlich seines^ Neub aues an die Meraner Gewerbetreibenden vergeben habe....' - - Der Merichtshvf beschloß» nunmehr^!Sach verständige über die vom Angeklagten be genommen habe. Diese Durchfahrt mußte auf '.^Wete

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 13.06.1895
Umfang: 12
Nr. 71 Meraser AeMmg. Seite 3 lungen, die uns als Vertreter der obersten Gewalt be- schleden sind — eS ist ein dorneiiböller Weg -- kaum Angenehmeres willfahren kann, als einem Mattn« den Ausdruck der kaiserlichen Zufriedenheit verkünden und ihm das fichtbare Ehrenzeichen an die Brust heften zu können. Wir Alle haben uns hier versammelt, nachdem durch die Zeitungen kundgemacht, und wie ein Lauf feuer daS freudige Ereigniß bekonnt war, daß unserem Baumgartner durch ollerhöchste Entschließung

vom 28. Mai eine Auszeichnung zu Theil geworden, und zwar in Anerkennung seiner vieljährigen Thätigkeit im Interesse des öffentlichen Wohles. Verlangen Sie nicht, daß ich Ihnen auszähle, warum Baumgartner die Aufmerksamkeit der Krone auf sich zog, und verlangen Sie auch nicht, daß ich Ihnen das vollständige Ver zeichnis der Verdienste und Bürgertugenden unseres Baumgartner darlege. Nur einige Momente will ich streifen. Mit dem Institute der Feuerwehr ist Baum gartner seit deren Gründung, d. i. seit

27 Jahren, verknüpft, als Hauptmann, als Inspektor, als Obmann deS GauverbandeS. Das deutschtirolische Feuerwehrfest im vorigen Jahre hat bewiesen, daß dieses Institut aus der Höhe seiner Aufgabe steht. Baumgartner gehörte auch viele Jahre und noch der Gemeindevertretung a». Was er dort im Bau- ComitS und als Obmann deS WasservnsorgungS-Comitös geleistet, ist bekannt. Ein anderes Werk, zu dem er geradezu die Initiative gegeben, und das unter seiner Obmannschaft der Bollendung entgegengeht

, ist die Naifverbauung, ein Werk, das durch das Zusammen- halten der interessierten Faktoren als mustergiltig in ganz Tirol und auch außer Land anerkannt werden muß. Und vor kaum Monatsfrist hatten wir das Jubelfest eines Institutes, der Sparkasse, an deren Spitze wir wieder Baumgartner finden. Wir finden ihn überall, wo wir Hinblicken, im vollen männlichen Wirken und Schaffen für die Allgemeinheit. Nicht angeeifert von oben, hat Baumgartner ge wirkt, sondern ans eigenem Antriebe, bestimmt hiezu

von seiner Bürgertugend. Auch die heutige Versamm lung wuchs spontan aus der Bürgerschaft heraus, um Zeuge zu sein, wie dem verdienten Manne daS wohl verdiente Ehrenkreuz an die Brust geheftet wird'. Mit den Worten, Herr Baumgartner möge auch künftighin sein Wirken noch lange in den Dienst der Oeffentllchkeit stellen, und mit dem Wunsche, daß diese Kraft der Stadt noch lange erhalten bleibe, schloß der Redner. Der Herr BezirkShauptmann heftete nun dem Ge feierten daS goldene Verdienstkreuz mit der Krone an die Brust

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 19.03.1914
Umfang: 8
des Gewerbestandes Hingestellt, wurde, behauptete jedoch, daß ihm eine beleidigende Absicht gegen die Person des Herrn Ernst Baumgartner ferne gelegen sei. Im übrigen erklarte er, daß er den Wahr heitsbeweis vollinhaltlich für seine Behaup tungen antrete und führte eine Reihe von Zeugen und Umstände an, durch die er die Wahrheit seiner Behauptungen zu erweisen ^ sich'erbot. Insbesondere verwies Herr Schorer darauf, daß Herr Ernst Baumgartner gegen hie Gewerbeordnung gehandelt habe, da er nach der Gewerbeordnung

nicht berechtigt ge wesen wäre, auch die Verlegung des Lino- . leums zu -übernehmen, wodurch die Hand- Werker, nämlich die Tapezierermeister um ihren . Verdienst gebracht und geschädigt wor- ' ^dey- wären. Herr Ernst Baumgartner habe Gewerbefeindlichleit auch bei anderen Ge legenheiten gezeigt. So im September 1913, sei, Herrn Baumgartner fest in der Zeitung deswegen herzunehmen. Herr Baumgartner habe des weiteren den Umbau des Hauses des Math: Leimstädtner, Spenglermeisters in Meran, dadurch verhindert

, daß er als Mit glied des städtischen Bauamtes ihm seit Jah ren Schwierigkeiten bereitete, «obwohl kein Anlaß hiezu vorgelegen sei. Das damalige Vorgehen des Herrn Baumgartner sei der art gewesen, daß sogar Vizebürgermeister Jos. Gemaßmer erklärt habe, daß diese Behand lung eine direkte GeschästsstSrung sei. Des weiteren verwies Schorer darauf, daß Herr Baumgartner als Mitglied des Verwaltungs rates der Meraner Sparkassa Einsicht in die eingelangten Offerte für Lieserungen zum Umbaue der Sparkassa nehmen konnte

und daß er es gewesen sei, der durchsetzte, daß die Alpenländische Gewerbezeitung keine Inserate mehr von der Meraner Sparkassa bekam. Schließlich behauptete er, daß Herr Ernst Linoleum stellte, oaß ein anderer Gewerbe treibender ohne Verlust nicht hätte mitkon kurrieren können. Auch der Vorgang bei Ver gebung der Schlosserarbeiten bei der Spar kassa Meran wurde Von Schorer als Beweis dafür angeführt, daß Herr Baumgartner ge werbefeindlich gesinnt sei. Alle diese von dem Angeklagten vorgebrachten Akte angeblicher

Gewerbefeindlichkeit wurden von Herrn Baumgartner auf das Entschiedenste bestrit ten und der Standpunkt eingenommen, daß er als Kaufmann berechtigt sei, gemäß der bestehenden Gewerbeordnung und den Usancen im Sprengel der Handels- und Gewerbekam- mer Bozen die Lieferung des Linoleums zu übernehmen, soferne er nur die Verlegung durch einen hiezu befugten Tapezierermeister vorgenommen habe. Ueber diese Behauptung kam es. zu einer erregten Auseinandersetzung zwischen dem Angeklagten und dem Vertreter der Anklage

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 16.06.1895
Umfang: 14
u. s. w. Platz genommen hatten. Zunächst ergriff Herr Bürgermeister Dr. Wein berger das Wort und führte in längerer Rede aus, wie vielseitig die Thätigkeit des Gefeierten um das Wohl der Allgemeinheit ist, so in erster Linie als Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr, dann als Direktor der Sparkasse, in der Gemeindevertretung — kurz, wie Baumgartner jederzeit seine ganze volle Kraft in uneigeMützigster Weise in den Dienst der Bürger schaft stellte. Groß und allgemein war denn auch die Freude

angehört wurde. Nach kurzer Pause feierte Herr F. W. Ellmenreich im Namen des Feuerwehrcorps den Hanpimann des selben, das stolz sei. einen so bewährten Mann wie Baumgartner an seiner Spitze zu haben. Die mit vielem Beifall ausgenommenen Worte gipfelten in dem Ausdruck der Gesühle jedes Feuerwehrmannes durch folgende drei Sätze: 1. ES sei anerkannt, daß unsere Feuerwehr weit und breit die schönste (I) Fahne ihr Eigen nennt; 2. mit Stolz blicke die Feuerwehr auf ihren Baumgartner, der weit und breit

als der schönste Feuerwehrhauptmann bekannt sei; 3. am stolzesten aber dürfe die hiesige Feuerwehr darauf sein, daß ihr Haupt mann von Seite Seiner Majestät mit einer solch' wohl verdienten Auszeichnung bedacht wurde. Redner schloß mit dem Wunsche, daß Baumgartner noch recht lange Jahre an der Spitze des FeuerwehrcorpS marschieren möge, zum Wohle desselben und der ganzen Bürger schaft. In daS auf Herrn Baumgartner ausgebrachte Hoch wurde jubelnd eingestimmt. Im weiteren Verlause des Abends sprachen noch Herr

Altbürgermeister Simon Thalguter, Gründungs mitglied der Sparkasse Meran, sowie Herr Kurvorsteher W. v. Pernwerth, letzterer die Verdienste BaumgartnerS um das Kurwesen hervorhebend und den Wunsch an- knüpsenv, Herr Baumgartner möge auch ferner gegebenen- falleS zwischen den beiden Kurgemeinden Meran und Mais vermittelnd wirken. Beide Redner ließen ihre Worte in ein Hoch auf Baumgartner auSklingen. Herr Holzschnitzer Joses Erhart sprach namens seiner Feuer wehrkameraden den Dank anS sür die ausgezeichnete

Führung durch ihren Hauptmann und forderte erstere zu einem „Gut Heil' aus Baumgartner auf, in das freudigst eingestimmt wurde. Mit herzlichen Worten dankte sodann Herr Baum gartner den verschiedenen Herren Rednern, sowie allen Erschienenen, versprach, auch ferner nach Möglichkeit sür daS allgemeine Wohl zu wirken und forderte zu einem Hoch auf den Herrn Bezirkshauptmann Grafen Wolken stein auf. Dieser wiederum leerte daS Glas auf daS Wohl der Gemahlin des Gefeierten und seiner Familie, während Herr

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 18.05.1917
Umfang: 8
, verlieh Se. Majestät Kaiser Karl I. unserem sehr verdienten Herrn Bürgermeister Jo sef Baumgartner uild dem ersten Gemeinderate Herrn Franz Prey das Goldene Verdienstkreuz. Am Sonntag, den 13. Mai, nahm Herr Bezirks hauptmann Josef Rosst die Dekorierung vor. Zu der feierlichen Dekorierung er'chien u. a. auch der k. u. k. Brigadier-Oberst v. Mentl in Beglei tung mehrerer Offiziere, der Gemeinderat imb die gesamte Schuljugend. Auf dem freien Platze vor dem Gemeindehause hing, van Fahnen um geben

, das schön geschmückte Kaiserbild. Herr Be zirkshauptmann würdigte in einer längeren, aus drucksvollen Rede die großen Verdienste, die sich die beiden Herren in mehrjähriger Tätigkeit als Gemeindefunktionäre vor und insbesondere auch während des Krieges erworben haben, beglück wünschte die beiden Herren mit herzlichsten Wor ten zur hohen kaiserlichen Auszeichnung und heftete ihnen sodann das Goldene Verdienstkreuz an die Brust. Bürgermeister Baumgartner und Gemeinderat Prey sprachen hierauf dem Herrn

und auch dort wird die weiße Decke nicht mehr lange drohend ins Tal blicken können, denn die warmen Frühlingstage tragen den Frühling Immer höher hinauf, bis auch dort die Alpen- matten in frischem Grün erscheinen. Kriegsanleiheversammlung in Jnnichen. Am Sonnntag, den 13. Mai, um halb 6 Uhr, fand in Jnnichen (Gasthof Baumgartner) eine Kriegsan leihe-Versammlung statt, bei der Herr Dr. Paul Mahler aus Lienz in dreiviertelstündiger Rede :iiber unsere Kriegslage sprach. Der Redner er örterte in seinem glänzenden Referate

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 25.11.1908
Umfang: 8
Städten, auch bei uns' cingerifsen und nicht unbedeutenden Umfang angenommen. Viävant consules! Anton Baumgartner *2*. Ein riesiger Leichen zug, wie einen solchen der Kurort nur selten gesehen haben dürfte, bewegte sich gestern nach 4 Uhr von der Pension „Mozegger' in Obermais zum neuen Friedhofe in Untermais. Es galt Herrn Kaufmann Anton Baumgartner, welcher am Samstag früh nach längerem Leiden und Empfang der hl. Sakramente im 71. Lebensjahre verschieden ist. Herr Baumgartner war von Kardoun

bei Bozen gebürtig und seit dem Jahre 1864 in Meran als Kaufmann (Manufakiur- warcn) etabliert. Sein Geschäft, das er zu großem Aufschwünge gebracht, hat er im vergangenen Früh jahre seinem Sohne Ernst übergeben. Am össentlichen Leben nahm Herr Baumgartner stets regen Anteil und war durch viele Jahre Mitglied der Meraner Gemeindevertretung, durch 25 Iah e Dirrktions- vorftand der Sparkasse, Obmann der Naisbach- genossenschaft, Kassier der Sektion Meran des D. u. Oe. Alpcnoereines ujw. Ungemein eifrig

und tätig war Herr Baumgartner für die Feuerwehr fache. Mit ihm ist einer der Gründer der Meraner Feuer wehr und ihr vieljähriger Oberkommandant von hinnen geschieden. Wohl keine Feuerwehr in unserem Bezirke dürfte bestehen, bei deren Gründung der Verblichene nicht tätig mitgewirkt. So war er denn auch Obmann des Feuerwehrbezirksverbandcs Nr. 8 feit defsem Bestände. Se. Majestät unser Kaiser be lohnte die Verdienste Baumgartners mit dem goldenen Verdienjlkreuze mit der Krone, der Kaiser von Rußland

an der Spitze vertreten, weiters sahen wir Delegierte der Feuerwehrbezirks verbände Kufstein, Bozen und Schlanders und einiger Feuerwehren Vinschgaus. Der Sarg wurde von Meraner Feuerwehrmännern getragen und von solchen mit Windlichtern begleitet. Eine Unmenge prachtvoller Kränze wurde von Feuerwehrmännern im Zuge mitgrtragen. Den Partezcttcl Unterzeichneten die schmerzgcbeugte Gattin Frau Louise Baum gartner geb. Mazegger, Ernst Baumgartner und Dr. Otto Baumgartner als Söhne und Frau Emma Hauger geb

. Baumgartner als Tochter. 8 I- P. Stadtheater. Mit großem Interesse sah man der samstägigen Aufführung entgegen, welche sich Herr Hoppe zu seinem Benefize gewählt halte; er erzielte auch ein ausverkauftes Haus. „Ein seltsamer Fall', phantastisches Schauspiel in einem Vorspiel vier Akten und einem Nachspiel aus dem Englischen von Stcvensohn, E. Morton und Gunniver. Der Chemiker Lord Jclyl, welcher eifriges Studium den Wundern der indischen Fakire widmet, fällt bei einem cheinischen Experiment in tiefe

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 22.09.1897
Umfang: 12
beule 9 Udr vormittags du>ch den k. k KreiSgertchiSpiLsidenien Hosrath R. o. Koepi e>öff»et. Der erste Straffst! beiras den Angeklagten Kart Baumgartner, 44 Zahie alt, veieheltchi, von Ntuzeng, Bez'rk Steh-, gebürtig, nach Bad Hall, Oberösterreich, zuständig, Gastwirth in Burgstall bei Meran, wegen des Verbrechens deS Betruges, begangen du>ch Meineid. Den Vo-siS bei dieser Haupwer» Handlung führte Herr Hosrath R. V. Koepi, die An» klage vertrat der Herr SiaaiSanwaltSsubstitut Dr. Justmann

und die Berthetdtgung des Angeklagten hatte Herr Advokat Dr. Karl v. Hepperger über nommen. Dem Anklageakte ist in kürze zu entnehmen, daß Karl Baumgartner, welcher mehrere J^he a>S Portier deS Hotel zur .Sonne' in Meron be- dienstet gewesen war, in dem ml« dem Hotelier und k. k. Postmeister Karl Abart gelührten Z vilp ozesse zwei saische Eide abgelegt hat, indem er vor dem t. I. BezirkSge ichie Meran beschwor, daß ihm Herr Post- me.ster und Hotelbesitzer K. Abart den Betrag vo» 828 fl. sür iückständtgen Lohn

schulde. Aus Grund des abgelegten Eides wurde Herr Abart zur Zahlung«- ceipfl'chtung verhallen. Herr und Frau Abart, die auch bei der HauptveiHandlung als Zeugen ver nommen worden sind, stellen entschieden in Abrede, doß Baumgartner, wie er mit Eid beschworen hat, eine solche Forderung an sie zu stellen habe, da wegen unbefriedigender (?) Leistungen Baumgartner nach dem zweiten Dienstjahre nur aus dessen eigenes dringende« Bitten ohne Lohn im Hause behalten wurde und sich derselbe mtt dem Trinkgeld

der Hotelgäste und anderem Nebenvildtenst begnügte. Ja Folge dessen sei Abari dem Baumgaitner höchstens den Lohn sür die ersten zwei Jahre im Betrage von 144 fl. schuldig. Von diesem Betrage seien aber KV fl. abzuziehen, die er dem Baumgartner lieh und nicht mehr zurückerhielt, so doß Baumgartner noch 84 fl. zu fordern habe. Diesen Betrog hat Karl Abart bezahlt, woraus Baum gartner seine Forderung aus 744 fl. reduziert«. Be züglich der 60 fl. behauptete Boumgartner, doß er sie ' Kr. 114 einen Tag

Herr Architekt O'«o v. Mayr- hauser in Bozen) trotz der warmen Vertheidigung deS Angeklagten durch Herrn Dc. v. Hepperger auf die Seite des Anklägers Dr. Juffmann und sprachen Karl Baumgartner mit allen zwölf Stimmen schuldig des BeibrechenS deS Betrugs, begangen durch Meineid. Aus Grund dieses einstimmigen klaren Geschwo-enenverdikteS verurtheilie der hohe k.k. Lchwur- gerichtshvs den Angeklagten Karl Baumgartner unter Beiücksichiignng mehrerer mildernder Umstände zu ünizednmonatiichem schwerem

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