8 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/15_12_1904/SVB_1904_12_15_2_object_1948808.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.12.1904
Umfang: 8
eS ist, wenn da oder dort herumge sagt wird, die eingezahlten Beträge würden ver schleudert und der Bauernbund habe schon 2000 X -Schulden. Dann berichtete Herr Schraffl weiters, daß er auch Statuten ausgearbeitet und diese der Statt- halterei vorgelegt habe. Er habe zwei verschiedene Statute ausgearbeitet und beide seien genehmigt worden. Das eine lautet auf einen politischen und das andere auf einen nichtpolitischen Titel. Bei der Sterzinger Bauernversammlung habe noch die Hoff nung bestanden, daß es möglich sei, den Bauern

bund nichtpolitisch zu machen. Aber diese Hoffnung sei nicht leicht zu verwirklichen. Sodann erklärte er die Vorteile der nichtpolitischen Vereine und bemerkte, daß die politischen Vereine erschwert seien. Aber dieselben hätten ihrerseits auch wieder Vorteile; denn ein nichtpolitischer Verein dürfe nicht Politik treiben, und sobald das in einem solchen geschehe, habe die Behörde das Recht, die Versammlung auf zulösen. Der Plan, den Bauernbund „nichtpolitisch- zu nennen, stamme von Hohenblum

. Nur nicht Parteipolitik solle der Verein treiben; der Bauernbund solle nicht streiten, welche Partei die bessere sei. Es sei dem Bauernbund nur daran gelegen, daß der Bauer Geld in die Tasche bekomme. Bei einem politischen Vereine dürften aber leider Frauen nicht Mitglieder sein. Es seien aber heute im Bauernbund 59 weibliche Mitglieder und infolge der Wahl des politischen Titels müßten dieselben nach dem Gesetz leider ausscheiden. Aber dafür könnten die betreffenden ja doch Freunde des Bauern bundes bleiben

und könnten an ihrerstatt entweder den Sohn, den Knecht oder den Vormund oder einen anderen aufnehmen lassen. Bei der sodann folgenden Debatte sprachen sich die Abg. Kienzl und Arnold für den Titel „poli tisch' aus. Gemeindevorsteher Winkler von Kirch- bichl stellte den Zusatzantrag: der Verein werde poli tisch gegründet, befaßt sich aber nicht mit Partei politik, da Parteipolitik gegen die Gründungsbestim mungen wäre. Herr Niedrist meinte, wenn der Bauernbund rein wirtschaftliche Politik betreibe

, so könnte er keine Wahl Politik betreiben und dann wäre das Programm etwas zu enge, wenn bei den Wahlen die Bauernbundsmitglieder als solche gegen einen aufgestellten Kandidaten, der einem nicht zusage, nichts sagen dürften. Herr Winkler meinte aber, Wirtschaftspolitik sei alles, was nötig sei, um zur Macht zu gelangen und solches sei auch notwendig sür den Bauernbund. Herr Niedrist: Wir wollen ja gewiß bloß v eine reine Bauernpolitik, aber die Frage ist, wie weit die Regierung dies gehen läßt. Herr Schraffl

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1904/15_12_1904/BRC_1904_12_15_1_object_132906.png
Seite 1 von 8
Datum: 15.12.1904
Umfang: 8
und das Viehversicherungswesen zu fördern. II. Wir erfahren, daß dem Klerus durch die hochwürdigsten Landesbischöfe verboten wurde, am Bauernbund aktiv teilzunehmen oder denselben zu bekämpfen. Die Tatsache, daß von den Freunden, die der Bauernbund unter dem Klerus besitzt, niemand anwesend ist, bestätigt diese Nachricht. So sehr wir bedauern, sie werktätige Mithilfe des bauernfreundlichen Klerus entbehren zu müssen, so dankbar sind wir dafür, daß endlich der Kampf eines kleinen Bruchteils des Klerus gegen die Entwicklung

Hinderais der Bauernvereinigung beseitigt ist, hoffen wir den endlichen ungehinderten Zusammen schluß aller Tiroler Bauern im Bauernbund und bitten die vielen Tausende von Bauern, die im Herzen schon längst in unserem Lager stünden, aber in Rücksicht auf die Gegenagitation von ihren hochgeschätzten Priestern bisher dem Bund fern geblieben sind, den Tausenden im Bauern bund vereinigten Kollegen sich anzuschließen. — Der Tiroler Bauernbund bittet aber auch den bauernfreundlichen Klerus unseres Landes

, in seiner Liebe zum Bauernstand, aus dem er größtenteils hervorgegangen ist, nicht zu erlahmen und für, das Wohl des so hart bedrängten Bauernstands inner halb der ihm erlaubten gesteckten Grenzen sich zu betätigm. Der Bauernbund wird stets für Glaube und gute Sitten unter den Bauern eintreten in der Ueberzeugung, daß einerseits die materielle Wohlfahrt des Bauernstandes ohne die feste Grundlage der Religion nicht bestehen kann und daß anderkrieits sein wirtschaftlicher Niedergang der Religion

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/15_12_1904/SVB_1904_12_15_3_object_1948810.png
Seite 3 von 8
Datum: 15.12.1904
Umfang: 8
^Donnerstag, 15. ^Dezember 1904 .Der Tiroler- Seite 3 verlängt werden und das sei die Abänderung des Schulplanes. Die Kinder müssen heutzutage aller hand lernen, was ihnen für ihren bäuerlichen Seruf keinerlei Nutzen bringt, aber im Notwendigsten fehlt es dafür oft gewaltig. Der Bauernbund, so fichr Jedner fort, müsse an die Regierung herantreten mit der Forderung, daß sie auch zahle; sie schaffe im Schulwesen nur immer drein, aber zahlen will sie nicht. Der Spieß müsse einmal umgedreht wer

halten. Damit der Bauer vermöge, gute Viehstücke zu halten, müsse die Regierung große Subven tionen gewähren. Zum Schlüsse mahnte der Redner zum Zu sammenhalten und zur Organisierung. Je mehr im Bauernbund Mitglieder wären, desto mehr Erfolg werde derselbe bei seinen verschiedenen Forderungen an die Regierung auch haben. (Schluß folgt.) Von der Leitung des Bauernbundes erhalten wir folgende Mitteilung: e Der in die Bundesleituug gewählte Abgeordnete Schraffl ist Präsident deS christlichsozialen

VereweS, Schifferegger, Frick und Arnold find Obmänner politischer Bauernbünde. Nachdem der Tiroler Bauernbund als politischer Verein konstituiert wurde, erklärten alle vier, ihre bisherigen Stellen als Ob männer politischer Vereine niederzulegen. Die drei Obmänner von Bauernbünden erklärten gleichzeitig, daß sich ihre lokalen Verewigungen auflösen und in ovrxors dem neuen Tiroler Bauernbunde beitreten werden. Damit erhält der Bund einen Zuwachs von über 1000 Mitgliedern. Dasselbe erklärte schriftlich

der Marlinger Bauernbund. Der Osttiroler Bauern bund wünscht im Statut die Ausschließung aller, die nicht dem Bauernstande angehören. Derselbe steht auf dem Standpunkte deS Rokytanzky-VereineS: Ausschließung der Geistlichen und Nichtgrundbe- fitzender. Nachdem die Ausschließung der Geistlichen durch den bischöflichen Erlaß. bereits erfolgt war, verzichteten die Osttiroler auf die Verhandlung eines diesbezüglich gestellten Antrages bei der konsti tuierenden Versammlung. Kundschau. . Inland. Demission Körvers

3