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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 24.03.1905
Umfang: 16
überhaupt jeden Bauernbund „zum Teufel" und probieren's wieder einmal mit dem alten Volksverein. Ja, wenn der Tiroler Bauern bund altkonferoativ wäre, ja, Bauer, das wäre etwas anderes! Da würden die altkonservativen Zeitungen über große Bauern versammlungen zu schreiben wissen, wie großartig und wie ein mütig der Jubelruf des treuen und kernkatholischen Tiroler Volkes die konseroatiren Führer von Wackernell, von Kripp, von Pretz, von Marzani, von Riccabonv umbraust hat und wie vor solch

, welche heute mildem katholisch-politischen Volksverein im Lande Tirol hausieren gehen, und damit politische Geschäfte machen, haben es außerordentlich übel genommen, daß sich der Tiroler Bauernbund als politischer Verein konstituiert hat. Die Altkonservativen hätten es ja ganz gerne gesehen, wenn aus dem Tiroler Bauernbund ein ehrsamer „Kunstdüvge verein" geworden wäre, ähnlich den Bezirksgenossenschaften. Die Alt- konservativen hätten dann mit scharfen Augen acht gegeben, ob wohl der Bauernbund nicht etwa

bei den Wahlen hineinzureden woge. In einem solchen Falle hätten sie den Bauernbund sogleich wegen Ueberschreitung der Statuten beim Statthalter angeschwärzt, der gefährliche „Schraffl-Verein" wäre aufgelöst worden und die Altkonservativen hätten sich erleichteren Herzens die Hände ge rieben. Weil aber die Tiroler Bauern nicht so dumm waren, sich einer solchen Gefahr auszusetzen, darum große Entrüstung im alt konservativen Loger. Politik zu treiben und politische Vereine zu gründen, ist ja im Lande Tirol

das ausschließliche Privilegium der altkonservativen Führer. Diese allerdings dürfen einen p o- litischen Volksoerein haben; wenn aber die Bauern einen politischen Bauernbund gründen, dann ist es eine Ungehörigkeit, ja ein Verbrecken. Die Allkonservativen spotten auch über die „Kranken", welche der Bauernbund von seinen Mitgliedern ein fordert. Sie fürchten, daß dieser kleine Beitrag, weil von vielen Tausenden gespendet, eine große Summe ausmachen könnte, womit sich der Bauernbund im rechten Zeitpunkt rühren

wird. Das alles ist beim Bauernbund nicht in der Ordnung. Ter Volks verein aber verlangt von seinen Mitgliedern ganz die gleichen „Kranken" und in diesem Falle ist diese Gabe ein kleiner Beitrag zur Verteidigung der höchsten und heiligsten Güter unseres Landes Tirol. Man sieht es um und um beraus: es ist zwar das Gleiche, aber doch nicht das Gleiche. Wir Bauern kö n n en's nicht recht machen und darum wird es das beste sein, wir halten uns an den Katechismus und tun sonst, wie wir wollen. Ter Bauernbund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 27.06.1929
Umfang: 20
B a u e r n 's p a r k a -s s e. In diesem Hause hat Landes hauptmann Josef Schraffl seine letzten Lebensjahre ver bracht und hier seine Tage beschlossen. Seine Witwe, Frau Maria Schraffl, wähnt heute noch im gleichen Quartier. In pietätvollem Gebenden an seinen Gründer hat der Tiroler Bauernbund dieses Haus 'käuflich er- worben und es zum Bauernheim bestimmt. Die weitere Ausgestaltung dieses Hauses zu einem Wirklichen Bauern- heim ist für den Tiroler Bauernbund eine Aufgabe der nähen Zukunft

. Seit 25 Jahren hat der Bauernbund die Tiroler Bauern erfolgreich geführt und ehrenvoll vertreten. Eine Unsumme von Arbeit ist in -diesen Jahren geleistet worden. Viel Gutes ist geschaffen und viel Schlimmes ist verhindert worden. Allgemein wird unsere Bauernorga nisation als sehr gut, ja als mu'stergiltig betrachtet und deswegen auch vielfach nachgeahmt. Mit jedem Jahre zeigt 'es sich deutlicher, wie sehr Landeshauptmann Schraffl das Richtige getroffen hat, als er schon vor 25 Jahren die Tiroler

Bauern durch den Bauernbund zu einer festen Einheit zusammenzuschließen suchte. Er ist damals mit seiner Einsicht den Jahren vorausgeeilt. Er erkannte, daß die demokratische Entwicklung im Zuge der Feit liegt und daß in der Zukunft nur mehr festge schlossene Massen politische Bedeutung haben werden. Damit hat er'dem Tiroler Bauernstände die entsprechende Vertretung seiner Interessen sichergestellt. f Man sagt von einem Buche, es sei eine bedeutende Leistung, wenn es durch etliche Jahre das Interesse

der Leser wachzuhalten vermag. Mit ähnlichem Rechte kann man von einer politischen Gründung sagen, sie sei bedeut sam, wenn sie nach einem Vierteljähr'hundert noch immer volkstümlich und lebenskräftig ist. Letzteres trifft beim Tiroler Bauernbund in hohem Grade zu. Es gibt in Tirol kein Bauernhaus, wo er nicht wohlbekannt wäre und wohin er nicht schon seinen Einfluß erstreckt hätte. Die tüchtigsten Landwirte sind seine Funktionäre in den Ortsgruppen und Sektionen als Obmänner und Aus- schußmitglieder

. Die „Bauernzeitung" ist in Tausenden von Exemplaren über das ganze Land verbreitet. Wo immer es Anliegen bäuerlicher Bezirke oder einzelner Bauern gibt, wendet man sich mit Vorliebe an den Bauernbund. Aus seinen Vertretern 'wird schon seit einer Reihe von Wahlperioden der Landeshauptmann entnommen und die Fraktion der Bauernvertreter ist die stärkste im Landtage. Der Bauernbundsgedanke ist also heute kaum weniger volkstümlich und kräftig, als er vor 25 Jahren auf dem Tage von Sterzing gewesen ist. Alle Bauern

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.03.1905
Umfang: 16
bescheinigen lassen und sie versuchen nun in Pla. verstirben, in kleinen Versammlungen, in Zusammenkünften von sogenannten Vertrauensmännern für den Volksverein Bauern zu fangen und dem Bauernbund möglichst viele Mitglieder abzujagen. Mit den schönsten Hoffnungen sind die Altkonservativen von der Brixener Versammlung weggezogen, sie meinten, daß sie den Bauernbund schon in: Leibltaschl hätten. Einer dieser Herren tat am Abend der Brixener Versammlung den Ausspruch: „Nun wird's den Teufelsbund dock wohl

die Altkonservativen in Wie sing bei Jenbach. Sie nannten cs Plauderstube für die Bauern. Es kamen aber herwm ts überhaupt keine Bauern und so gingen diese vornehmen Herren in die Gaststube hinab, um die dort sitzenden Bauern zu bitten: „a bisserl h e r a u f z u k o m m e n". Die Bauern waren nicht unhöslich und gingen hinauf und als dann über den Bauernbund loSgezogen wurde, sagten ihren diese Bauern ordentlich die Mei nung. Am 15. März veranstalteten mehrere Adelige und Beamte eine Plauderstube für Bauern

im Dorfe Rum bei Hall und sie brachten ganze zwölf Bauern zusammen. Noch schlimmer erging es einer altkonservativen Bauernversammlung in Arzl bei Mühlau. Die altkonseroativen Redner waren wohl da, aber die. Bauern er schienen nicht. Diesen sehr bescheidenen Erfolgen gegenüber, welche der Volksverein trotz seines neuen Anstriches bisher erzielt, kann sich der „Teufelsbund", wollte sogen Bauernbund, noch alleweil sehen lassen. Die Bauernversammlungen in Südtirol zu St. Leon hard in Passeier

und haben mit Geduld zugeschaut und gewartet. Nun sollen die Alt konservativen einmal den „Teufelstund". wollte sagen Bauern bund durch 20 Jahre ruhig arbeiten lassen und dann wollen wir einen Vergleich anstellen. Hat dann der Bauernbund nach 20 Jahren uns Bauern keine Hilfe gebracht, bekommen wir auch durch den Bauernbund kein besseres Wahlrecht, bringt uns auch der Bauern bund keine geordnete Selbsthilfe, dann allerdings wäre die Zeit da, wieder mit dem Volksverein einmal zu probieren. Wozu also die Aufregung

von den Altkonseroativen beschimpfen lassen. Das ist auch ein Grund, warum uns der Bauernbund mit dem Schraffl lieber ist wie der Volksverein mit dem Advo katen Dr. v. Wackernell, mit dem Dr. Ritter v. Graf u. s. w. Auf der Volksvereinsversammlung zu Brixen hat der Professor Mischt seine warnende Stimme erhoben und gesagt: „Es gibt keinen größeren Fehler, als wenn man einen Stand gegen den anderen aufruft." Professor Mischi meinte dabei den Bauernbund. Ter altkonservative Zeitungsschreiber Dr. Jehly

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 23.09.1904
Umfang: 16
der Herr Pfarrer Kaufmann von Barbian. Er gab seiner Be friedigung Ausdruck, daß die Versammlung so gut besucht ist und daß allgemeines Interesse für den Bauernbund bestehe. Der Bund sei das einzige Mittel, um den Bauern zu helfen. Im hohen Hause in Wien selbst habe man Freude, wenn die Bauern Zusammenhalten. Der Bauernbund wird auch den Zwistigkeiten ein Ende machen. Es wird dann eine katholische Partei sein. Darum tretet allesamt dem Bauernbund bei. Werbet für denselben! Bleibet dem Reimmichel treu

. Nun sprach Redner über die An griffe der Konservativen gegen den Bauernbund. Im Bauernbund werde nicht gestritten, dort müsse gemein sam gearbeitet werden. Der Bauernbund bedeute einfu 1; einen Schutz für die Bauern und sei neutral (parteilos). In den Angriffen der Konservativen heißt es: ,,D'^ Konservativen seien gegen den Bauernbund, weil ^ sich zur grünen Fahne der Landwirtschaft bekenne, dann, weil Ritter v. Hohenblum, der Hauptreferent für land- und forstwirtschaftliche Interessen

, sich um den Bauernbund annahm." Uebrigens haben diesen gerade die Konservativen zuerst nach Tirol berufen, nämlich der konservative Bauernbund von Bruneck. Daß wir den Bauernbund unter Hohenblum stellen, wie es in der Broschüre weiter heißt, ist übrigens eine aufgelegte Unwahrheit. Und dann, wer ist gegen die Bischöfe? Wir einmal nicht. Der Bauernbund ist ein Weg der Rettung. Man gebe dem Volke, was ihm gebührt. Im Reichsrat ist sieben Jahre lang nichts geschehen. Das muß anders werden. Also fest Zusammenhalten

Gefahren und bezeichnete als wirksames Gegenmittel die Selbsthilfe und den Anschluß an den Bauernbund. Lebhafte Zustimmung folgte den herzlichen Worten. — Abgeordneter Arnold sprach über die letztjährigen Arbeiten im Landtage und die noch zu erledigenden dringenden Arbeiten. Besonders schlecht war Redner auf das Forstgesetz zu sprechen.

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Tiroler Post
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Seite 13 von 22
Datum: 16.12.1904
Umfang: 22
. Zu den Vorstandssitzungen werden, wie der Bundesobmann Schraffl erklärte, nicht nur die Aus schüsse, sondern auch die Ersatzmänner stets einge laden werden. Das Vereinsgesetz machte es leider unmöglich, mehr Ausschüsse zu wühlen. Der Bauernbund ist ein politischer Werein, so haben die Bauernbundsmitglieder einstimmig be schlossen. Unpolitische Vereine, denen die Regierung nicht viel mehr gestattet, als — Kunstdünger zu kaufen, haben die Bauern ja ohnehin genug. Die Bauern brauchten einen Verein, der sich rühren

kann, der alle Banerninteressen vertreten kann. Nur in einem politischen Vereine ist es mög lich, alle Forderungen des Sterzinger Bauerntages wirksam zu verfechten. Daher mußte der Bund ein politischer werden. Einstimmig haben aber die Bauern beschlossen: „Der Bauernbund betreibt keine Parteipolitik, son dern Bauernpolitik." Der Bauernbund und der Klerus. Bekanntlich haben einige bauernfeindliche Zei tungen den Bauernbund von allem Anfänge an heftig bekämpft, insbesonders wurde nach dem Ster zinger Bauerntage

über die Teilnehmer und Redner in diesen Blättern arg geschimpft. Leider ließen sich dadurch auch mehrere konservative Geistliche dazu verleiten, den Bauernbund zu bekämpfen und gegen ihn zu agitieren. Diesen peinlichen Vorkommnissen haben nun die Tiroler Landesbischöse in der Weise ein Ende gemacht, daß sie etliche Tage vor den Bauernbunds versammlungen in Innsbruck einen Erlaß an die Tiroler Geistlichen hinausgaben, in welchem diesen strenge untersagt wird, mündlich oder schriftlich

für oder gegen den Bauernbund zu agitieren. Dadurch wurde es freilich auch unmöglich ge macht, daß die bekannten Bauernfreunde Abgeord neter Dr. Schöpfer und R e i m m i ch l auf dem Bauernbundstage sprachen, aber es ist nunmehr auch den konservativen Geistlichen von ihren Bischöfen strenge verboten, irgendwie gegen den Bauernbund zu agitieren und die geistlichen Redakteure und Mit arbeiter konservativer Zeitungen dürfen nicht mehr gehässige Artikel gegen den Bauernbund schreiben. Der Bauernbund kann nun überall

ungehindert Versammlungen abhalten und Mitglieder werben. Der Bauernbund hat alle Ursache, dafür dem hochwst. Episkopate dankbar zu sein. Dieser Dank kommt denn auch in der Resolu tion zum Ausdrucke, welche über Antrag und nach kurzer Begründung durch den Bundespräsidenten Abg. Schraffl ohne Debatte und unter brausendem Beifalle einstimmig von den Massen der versammelten Tiroler Bauern beschlossen wurde und welche lautet: „Wir erfahren, daß dem Klerus durch die hoch würdigsten Landesbischöse verboten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 30.12.1904
Umfang: 16
: Sie haben mir am Sterzinger Bauerntag den Auftrag erteilt, die Gründung eines Bauernbundes für Tirol in die Hand zu nehmen. Der Erfolg der bezüglichen Arbeiten war ein sehr großer. Es haben sich aus 270 Gemeinden von Tirol Vertrauensmänner ge funden, die in den betreffenden Gemeinden zum Beitritte in den Bauernbund arbeiten. Bis nun sind weit über 10.000 Bauern dem Bauernbunde als Mitglieder beigetreten und von denselben haben 7000 ihren Mitgliedsbeitrag bereits eingezahlt. Der Bund hat jetzt noch nicht viele Auslagen

gehabt, da nach Möglichkeit gespart worden ist. Das Barvermögen ist heute 5097 K. Daraus ersehen Sie, wie falsch es ist, wenn da oder dort herum gesagt wird, die eingezahlten Beträge würden verschleudert und der Bauernbund habe schon 2000 K Schulden. Dann berichtete Herr Schraffl weiters, daß er auch Statuten ausgearbeitet und diese der Statthalterei vorgelegt habe. Er habe zwei verschiedene Statute ausgearbeitet und beide seien genehmigt worden. Das eine lautet auf einen politischen

und das andere auf einen nichtpolitischen Titel. Bei der Sterzinger Bauernversamm lung habe noch die Hoffnung bestanden, daß es möglich sei, den Bauernbund nichtpolitisch zu machen. Aber diese Hoffnung sei nicht leicht zu verwirklichen. Sodann erklärte er die Vorteile der nicht politischen Vereine und bemerkte, daß die politischen Vereine er schwert seien. Aber dieselben hätten ihrerseits auch wieder Vorteile; denn ein nichtpolitischer Verein dürfe nicht Politik treiben, und sobald das in einem solchen geschehe, habe die Behörde

das Recht, den Verein aufzulösen. Der Plan, den Bauernbund „nichtpolitisch" zu nennen, stamme von Hohenblum, welcher mitteilte, daß die Zentralstelle für land- und forstwirtschaftliche Interessen ein nicht politischer Verein sei und doch nichts als Politik treibe. Man habe gemeint, daß dies auch in Tirol möglich sei; allein bei uns müsse man vorsichtiger sein, denn man gehe hier strenger vor. Nun lasse er der Versammlung die Wahl, ob der Verein ein politischer oder nichtpolitischer werden soll. Sodann

befunden, sich für den Titel politisch zu entscheiden, damit man von den Schwierigkeiten komme. Nur nicht P a r t e i p o l i t i k solle der Verein treiben; der Bauernbund solle nicht streiten, welche Partei die bessere sei. Es sei dem Bauernbund nur daran gelegen, daß der Bauer Geld in die Tasche bekomme. Bei einem politischen Vereine dürften aber leider Frauen nicht Mitglieder sein. Es seien aber heute im Bauernbund 59 weibliche Mitglieder und infolge der Wahl des politischen Titels müßten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 10.03.1905
Umfang: 16
also der Lärm wegen Volksverein und Bauernbund ? Aber freilich, ein großer Unterschied ist da! Im Bauernbund haben wir Bauern dasHeft in derHand, imVolksverein aber ganz andere Leute. In Brixen hat es geheißen, man solle, wenn man katholisch sein will, nicht bloß die Befehle, sondern auch „die Wünsche und Ratschläge der Bischöfe befolgen"! Wir Bauern sind sehr gerne bereit, den Bischöfen in allem kindlich zu gehorchen, was ihres Amtes ist. Aber wenn es sich um die Steuern, die Weinpreise

die Befehle der Bischöfe befolgen. Wie mag es da erst den bischöflichen Wünschen und Ratschlägen ergehen. Also, wir bitten, sich vorerst einmal selber bei der Nase zu nehrnen. Man hat auf allkonservativer Seite das Schlagwort aus gegeben, recht tüchtig für den Volksverein, also gegen den Bauernbund zu arbeiten und dem Volksverein recht viele Mitglieder zuzuführen. Wir Bauern geben darauf damit Antwort, daß wir ebenso eifrig für den Bauernbund arbeiten und demselben wo möglich alle Bauern als Mitglieder

zusaminenstellen wollten: Die Allkonservativen sind sehr bauernfeindlich; die Bischöfe halten mit den Altkonservativen; also sind auch die Bischöfe sehr bauernfeindlich ? j Die adeligen Großgrundbesitzer und die altkonservativen Führer s fürchten wegen des Bauernbundes ganz ernstlich um ihre Herr- ; schast im Lande Tirol Es war ihnen deshalb nicht genug, die Landes bischöse gegen den Bauernbund auszubieten; sie machen vielmehr fort während die angestrengtesten Versuche, auch den K a is e r in Wien

und den Papst in Rom gegen den Tiroler Bauernbund auszureden. Wir teilen den Tiroler Bauern heute schon mit, daß es durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten gehört, daß eines schönen Tages ein päpst licher oder kaiserlicher Erlaß gegen den Bauernbund erscheint. Es ist merkwürdig, was unser Bauernbund schon alles angerichtet hat. Früher hat sich um die Tiroler Bauern fast niemand anderer ge. kümmert als der Steuereintreiber und die Militärstellungskommission. Jetzt aber befassen sich mit den Tiroler Bauern

die Adeligen, der Statthalter, die Bischöfe, der Kaiser und der Papst. Wir Tiroler Bauern sind treu kaiserlich und gut päpstlich. Das hindert uns aber nicht, für unsere wirtschaftlichen Interessen selber zu sorgen und dazu haben wir vor Gott und vor der Welt d rs vollste Recht. Bei berechtigter Wahrung unserer wirtschaftlichen Interessen lassen wir uns weder durch ein kaiserlich s, noch durch ein päpstliches Schreiben Hindernisse setzen. ^ Tiroler Bauern! Man tut alles, um uns vom Bauernbund loszusprengen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 04.11.1904
Umfang: 16
des Bürgermeisters von Wien Dr. Lueger, als Führer der christlichen Bewegung und als Freund der Landwirtschaft, welcher am heutigen Tage seinen 60. Geburtstag feiert. Kräftige Hochrufe wurden auf den Papst, Kaiser, Dr. Lueger und die Redner ausgebracht. Zu der Versammlung war auch der Herr Pfarrer und Kooperator von Lengmoos erschienen, was uns sehr freute. Viele neue Mit glieder hat der Bauernbund wieder gewonnen. Westendorf, 25. Oktober, (Z u ch t st i e r a u S st e l l u n g.) Am 24. Oktober

„Verschuldungsfreiheit oder Schuldenfreiheit?" des Professors Schöpfer auch in sehr auf klärender Weise die Rede. Es dürfte die Leser gewiß auch inter essieren, was unsere Versammlung vom 21. August, zu der die Abgeordneten Schraffl und Schöpfer gekommen sind, in Bezug auf den Bauernbund gewirkt hat. Ausgezeichnet hat sie gewirkt. Es sind jetzt in unserer Gemeinde nahezu 200 Mitglieder, also min destens 90 Prozent. Auch die „Tiroler Bauern-Zeitung" findet hier recht guten Anklang. Ich schließe mit dem Wunsche: Der „Tiroler Bauernbund

bei der oben genannten Buchhandlung zu machen. Anm. d. Red.) Vom Eisak, 11. Oktober. Wie haben wir uns alle gefreut über den Bauerntag in Sterzing! Wie froh waren wir, daß der Tiroler Bauernbund gegründet wurde. Es ist ganz notwendig für uns Bauern, daß wir zusammenhalten wie die Kletten. Ich muß sagen: ich bin so glücklich, daß eS sich jetzt rührt im ganzen Lande und b-ic Bauern in Berg und Tal begeistert sind für den Bauernbund. Wir haben auch gehofft, daß die Herren nichts gegen den Bauernbund

haben, ihn vielmehr begrüßen und fördern werden. Besonders zum Danke verpflichtet sind wir unserem Abgeordneten Schraffl, der rastlos herumwandert, um in großen Versammlungen die Bauern über den Bauernbund aufzuklären und dafür zu gewinnen. Sehr dankbar müssen wir auch dem Reimmichl sein, der alle vierzehn Tage seine 30- bis 40.000 Leser um sich versammelt und über den Bauernbund aufklärt und sie dafür begeistert. Daß es ein paar Sonderlinge geben wird, die dem Bauernbund abgeneigt sein, werden, darauf konnte

man rechnen ohne die Gabe der Weissagung. Nun stellt sich aber heraus, daß eine ganze Partei im Lande gegen den Bauernbund agitiert und die Bauern von ihm abwendig zu machen sucht. Wären es die Sozialdemokraten, dann brauchte es niemand

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 06.06.1924
Umfang: 20
der GrLnder des Tiroler Bauernbundes und halt die Stif- tmrgSurkmrde des Bundes über die festverschlungenen HLÄe der fünf Banernvertreter. Diese Stiftungsurkunde trägt das Datum: Sterzkng, 5. Juni 1904. Am 5. Jnni des heurigen Jahres wurden also' 20 Jahre voll, daß es einen Tiroler Bauernbund gibt. Der vom verstorbenen Landeshauptmann Josef Schraffl gegrün dete Tiwler Bauernbund ist eine so zahlreiche und ftir die Entwicklung des Landes so bedeutsame Organisation, daß es gewiß berechtigt wäre

%gä Landes, {& ttilwerse sogar an jedem Orte bildeten und beMdlich angemeldet wurden. Aber solche Teilver- eLmgungeu waren zu klein, um etwas Nachhaltiges aus- zurren, und brachte« es deshalb fast nirgends zu einer gcdeihlichcu Gntwicklmrg. 'Da trat der damalige MMratsabgeordnete JosesSchrafflmit dem Plane hervor, einen großen Tiroler Bauernbund zu schaffen, der «SMchst alle .landwirtschastlicheu Kreise umfasse» sollte. A« diesem Gedanken unter die Dtasscn des Volkes z« tragen, Mt SchraM im ganzen Lande

oder gar dagegen wären, nahmen die Bauern ihre Freunde dort, wo sie solche finden konnten, und blieben auch rn der Folgezeit bei der ein mal getroffenen WcM. Das hatte tief einschneidende politische Folgen. Schon hei den nächsten Wahlen zum Rerchörat eroberte der junge Bauernbund alle Mandate in den Landbezirken, und Bundesobmann Schraffl konnte damals darauf Hinweisen, daß der beschlußfähige Aus schuß des Tiroler Bauernbundes im Reichsrate sitzt. Es sind damals nicht alle Erwartungen in Erfüllung

. Der Tiroler Bauernbund hat bald nSch seiner Gründung das Wort katholisch in seinen Namen ausgenommen und ist davon erst dann wieder abgegangen, als auch andere politische Vereini gungen von Katholiken sich diesen Namen nicht bei legten und es m weiten Kreise« überhnipt als nicht ungefährlich bezeichnet wurde, eine politische Bereinigung katholisch zu heißen, indem dann eventuelle Mißgriffe, die im politischen Getriebe nie ganz fehlen werden, von den Gegstern der katholischen Religion zur Last gelegt

werden könnten. Aber ohne Unterschied, ob der Tiroler Bauernbund diesen Ehrennamen in seinem Schilde führte oder nicht, ist er jederzeit für die katholischen Ideale des Tiroler Volkes eingetreten. Bei Katholikentagen und sonstigen katholischen Veranstaltungen ist wohl regel mäßig die Hauptmasse der Teilnehmer aus seinen Reihen gekommen. Und wo immer es gegolten hat, im Landtag oder im Wiener Parlamente katholische Grund sätze zu betätigen und katholische Rechte zu verteidigen, waren die vom Bauernbund

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 20
Datum: 07.07.1929
Umfang: 20
von Begrüßungsschreiben, so von hochwst. Bischof Waitz, hochwst. Erzbischof Riede r-Salzburg, Bundeskanzler Streeruwitz, Landwirtschaftsminister Födet - mayr, Präsident des Salzburger Bauernbundes, Bundesrat Hauthaler, vom Niederösterreichiscken, Oberösterreichischen und Kärntner Bauernbund, vom Schweizer Bauernsekretariat, von hochw. Abt Ma- r i a ch e r von Stams, von Nationalrat Dr. S ch u f ch - nigg, vom Tiroler Volksverein, vom Christlichen Arbeitsbund, vom Bürgermeister Franz Fr f ch e r- Innsbruck

nicht nur in der Geschichte des Bauernstandes, sondern des ganzen Landes Tirol. Dieses Vierteljahrhundert, das der Bauernbund besteht, hat viel Unglück über unser Land gebracht. Trotzdem ist viel geschaffen worden, weil sich die Tiroler Bauern gesunden haben und ihrer Stärke durch die Organisation bewußt waren. Heute steht die Organisation stärker denn je da und die Not und alle Kümmernisse, die der Krieg und die Nachkriegsjahre mit sich gebracht haben, hat sie überdauert. Der Tiroler Bauernstand als die stärkste

Macht dar." Der Geschäftsführer des Vorarlberger Bauernbun des Niederer aus Bregenz, hatte es übernommen, dem Tiroler Bauernbund namens seiner Organisation und namens der Bruderorganisationen von Salzburg, Oberösterreich und Kärnten zu gratulieren. Dann hielt Landesrat Msgr. Dr. Haidegger die ffeitrede. „Es war am 5. Juni des Jahres 1904. also vor 25 Jahren, daß zu S t e r z i n g im Hotel „Zur goldenen Rose" eine vom dcunaligen Abg. Josef S ch r a f f l ein- berufene Bauernversammlung tagte

auf die Bäume gestiegen. Das gab den Anlaß, daß in einem damaligen Versammlungsberichte geschrieben worden ist: „Tue Bauern hingen an den Bäumen wie die Maikäfer". Im nämlichen Versammlungsberichte war auch von den vielen Knödeln die Rede, die da mals in Sterzing gekocht werden mutzten, um solche Volksmassen gut und billig zu verpflegen. Der Zweck der damaligen Versammlung war die eingehende Beratung, ob man einen Tiroler Bauernbund gründen soll. Als Ort zu die ser Beratung hatte Man die Stadt Sterzing

gewählt, weil diese Gegend ungefähr den geographischen Mittel punkt bildet von Deutschtirol und deswegen von allen Seiten gleich bequem erreichbar war. Zeit der Rodung: heute aber ist die Zeit des reif* Mannesalters, die Zeit der sorgfältig ausgebauten £ ganisation, die Zeit ruhiger, aber gründlicher AM Beide Zeiten haben ihre Berechtigung und ihre |fo teile. Die Jugend ist agiler, aber ernster genomM wirb der Mann, und leistungsfähiger ist er auch. Der Tiroler Bauernbund verfolgt irach

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 27.01.1905
Umfang: 16
wendiqkeit der Organisation des Bauernstandes und das Mittel hiezu, den Bauernbund. Der Abgeordnete Schraffl hatte um Mittag in dem zwei Stunden entlegenen M ü h l w a l d eine Ver sammlung abgehalten und kam erst nach 4 Uhr von dort zurück. Er sprach über die Protestbewegung in Wien, welche durch die bis zur Beschimpfung des Allerheiligsten gesteigerte Frechheit der kirchenfeindlichen Presse heroorgerusen worden ist. Er beantragte, dem Protest der Wiener beizutreten und eine entsprechende Reso

^Herren Abgeordneten Schöpfer. Schraffl und Winkler mit einer Versammlung beehrt, bei welcher es recht lebendig herging. Auch Herr Schifferegger von Bruneck kam mit. Die Herren Abgeordneten zeigten sich sehr zufrieden, wenn die Leute sich um dies und jenes bekümmerten, besprachen und fragten, wo sie sich selber nicht auskannten. Solange die Abgeordneten vom Reichsrate, Bauernbund und wegen der Teilwälder erzählten, war es ganz ruhig. Als aber sich die Leute nun besprechen und fragen konnten, ist Leben

nämlich an, daß das Schlagen und Stechen von Vieh im Ahrntal nur durch gelernte Metzger ausgeübt werden darf. Diese neue Anordnung dürfte nur die Folge des Neides sein. Obwohl man sagt, „der Neid hat nichts", so hat in diesem Falle der Neid doch etwas erhalten. Abgeordneter Schraffl hat recht, wenn er sagt, alle Bauern sollen zum Bauernbund halten und schauen, daß der Bauernstand den anderen Ständen gleichgestellt werde. Der Bauernbund soll, wie ich mir denke, einen gesunden, starken Baum vorstellen

zurückgehalten und auch am Bauernbund nicht leil- genommen. Als er aber die Machinationen gewisser Kreise gegen den Bauernbund sah, die dahin gingen, diesen Bund zu vereiteln und den Besuch der Bundesversammlung in Innsbruck zu schmälern und von dem Protestrummel hörte gegen eine, mag sein, unüber legte Aeußerung eines Redners in Innsbruck, da regte es sich in ihm, er trat in die Reihen seiner Berufsgenossen ein und wurde nicht etwa bloß Mitglied, sondern ein eifriger Förderer des Bauernbundes. Er verlangte

einen Aufnahmsblock und agitiert nun von Haus zu Haus für den Bauernbund. Das ist die richtige Antwort auf die Angriffe gegen den Bauernbund. Bauern! Wir müssen's uns merken: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott." Lassen wir unsere Feinde Zeter und Mordio schreien; halten wir zusammen, dann können wir'S mit jedem, mit gar jedem auf nehmen. Jeder Freund wird mit Freuden ausgenommen, jeder Feind v,r die Türe gesetzt. vermischtes. bestrafte Mikchfäkschuug. Vom Polizeirichter von Nidau (Schweiz) wurde diesen Sommer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 26.06.1908
Umfang: 16
Organisation, daß es bedauerlich sei, daß sich nun, nachdem die Einigung des Bauernstandes angebahnt war, schon wieder Spaltungsbestre bungen bemerkbar machen und er wies darauf hin, daß es doch selbstverständlich sei, daß der geeinte Bauernbund mehr zu erreichen in der Lage sei als ein Verein, der allein daftehe und keine Vertretung besitze. Es sei auch kein Grund vorhanden zu sagen, daß der Bauernbund nicht auch für die Interessen der Weinbauern eintrete. Dieser setze sich ja wie für die Interessen

der Schnapssteuer, die als Begründung dieser Vereinsbildung genannt wurden, find nicht neu; schon vor Jahren sei er selbst im Landtage für die Erleichterung der Branntweinsteuer zu Gunsten der Kleinbrenner eingetreten und auch der Bauernbund setzte sich dafür ein und sei schon vor der Gründung des Weinbauernbundes dafür eingeireten. Also das ist keine ehrliche Veranlassung oder notwendiger Grund i zu dieser Trennungsbestrebung. Reichsratsabgeordneter Fr ick bemerkte, daß er in der Ver sammlung

am 31. Dezember 1907 K 5.9 r 7*13 Weiters wurde bei der Generalversammlung die Ste llung- nahme gegenüber dem Weinbauernbund besprochen. Schraffl betonte, daß die Konservativen die Organisation der Bauern in einem politischen Bunde immer heftig bekämpften, nun aber selbst einen politischen Bauernbund (den Weinbauernbund) gegründet haben. Er erklärte, daß es eine Lüge sei, wenn behauptet werde, der Weinbauernbund sei nicht gegen den Bauernbund, denn der Bauernbund will die Einigung, während der Weinbauernbund

Separationsbestrebungen habe. Der Umstand, daß der Weinbauern bund sich am ersten Südtiroler Weinbauerntag in Bozen, an dem die ersten Referenten vom Lande und von Niederösterreich sich be teiligten, absichtlich ferne hielt und nun für heute in Meran schnell eine Versammlung einberief, bekunde durchaus nicht, daß er „absolut nichts gegen den Bauernbund habe". Mit der Begründung, daß die Erreichung der Wünsch; der Weinbauern nur dann zu erhoffen sei, wenn sich die Weinbauern der großen Organisation des Tiroler Bauernbundes anschließen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 01.04.1905
Umfang: 20
Rechte in die eigene Hand nehmen. Unsere eigenen wirtschaft lichen Interessen aber wollen und werden wir selber besorgen. Wir können es schließlich nicht verbergen, daß es uns Bauern tief verletzt und schmerzt, daß unsere Bischöfe, obwohl selber Bauern söhne, einen solchen Mangel an Wohlwollen un serem Bunde entgegenbringen. Daß man den Priestern befohlen, den Bauernbund zu meiden, werden wir uns gut aufmerken und je nach Bedarf von Zeit zu Zeit daran erinnern. „Man hat auf altkonservativer Seite

das Schlagwort ausgegeben, recht tüchtig für den Volks verein, also gegen den Bauernbund zu arbeiten und dem Volksverein recht viele Mitglieder zuzu führen. Wir Bauern geben darauf damit Antwort, daß wir ebenso eifrig für den Bauernbund arbeiten und demselben womöglich alle Bauern als Mit glieder zvführen. Daß für den Volksverein auch die Bischöfe sind, verschlägt nicht mehr soviel. Mit dem 26. Februar sind die Bischöfe konservative Partei männer geworden und die altkonservative Partei hat seitdem um zwei

um ihre Herrschaft im Lande Tirol. Es war ihnen deshalb nicht genug, die Landes bischöfe gegen den Bauernbund aufzubieten; sie machen vielmehr fortwährend die angestrengtesten Versuche, auch den Kaiser in Wien und den Papst in Rom gegen den Tiroler Bauernbund aufzureden. Wir teilen den Tiroler Bauern heute schon mit, daß es durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten ge hört, daß eines schönen Tages ein päpstlicher oder kaiserlicher Erlaß gegen den Bauernbund erscheint. Es ist merkwürdig, was unser Bauernbund schon

wirtschaftlichen Interessen lassen wir uns weder durch ein kaiserliches, noch durch ein päpstliches Schreiben Hindernisse setzen." Und nachdem in Nr. 4 und 5 der „Bauern zeitung" eine große Anzahl von öffentlichen An klagen gegen die Landesbischöfe vor Tausenden von Tiroler Bauern erhoben worden sind, heißt es zum Schluffe in Nr. 5 der von Karl Aichinger ge zeichneten „Bauernzeitung" : „Tiroler Bauern! Man tut alles, um uns vom Bauernbund loszusprengen oder um uns Bauern auf unkatholische Wege hinauszutreiben

: „Wir kümmern uns jetzt weder um Geistliche noch um die Bischöfe, wir machen vorwärts, wir wollen nicht länger Fußschemel sein." Man treibt ein gewissenloses, ein gerad ezu frevelhaftes Spiel mit den katholischen Tiroler Bauern. Man macht ihnen vor, daß sie sich in den Bauernbund weder vom Bischof noch vom Papste etwas dreinreden lassen. Eine solche Sprache kann zu ganz und gar unberechenbaren Folgen führen. Eine solche Sprache über Priester, Bischöfe und Papst führt man zu einer Zeit, wo die „Los von Rom

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 20
Datum: 19.09.1920
Umfang: 20
Sette 4. Nr. SSL deutschen (Liberalen) mit uns ließt ganz in der Hand derselben. Sie sollen einfach im Parlament eine andere Haltung einnehmen und statt in kindischer Weise sich bei Seite zu stellen und bei jeder Gelegenheit für Ehe« reform u. dgl. einzutreten. regelrecht mit. arbeiten an der Gesundung unserer zerrütte ten Verhältnisse. Schrasfl teilte weiter mit. daß der Bauernbund infolgedessen sich be müht habe, mit dem Volksverein eine gemeinsame Liste auszustellen, was auch von Erfolg mar

Bemerkungen. Es war, wie ,'wir hören und wie die vom Volksverein veröffentlichte Liste bezeugt, ursprünglich ge- ? lant, an 6. Stelle einen Gewerbe reibenden, den Herrn Scheffauer von Schwaz, auszustellen. Der Grund ist nicht ! recht ersichtlich, warum man davon abgegan- 'gen ist. zumal der Bauernbund und Bauern- stand durch drei Abgeordnete unter 6 (Haueis, ' S^lcbrift und Unterkircher) gewiß nicht schlecht vertreten wäre. Wir und. wie uns Zuschriften beweisen, wohl ein Großteil des Volkes hätten

in erster Linie den Zweck haben, das zu erreichen und damit auch zu verhindern, datz der Dienstbotenstand der Sozialdemokratie in die Hände fällt, denn sonst ist der Bauer verloren. Wir haben das alles schon im Winter geschrieben, aber die Einsicht ist noch nicht überall gekommen. Leider ist der Bauernbund gerade in dieser Frage trotz ollen Drängens viel zu spät auf- gestanden. Der Bundesobmann führte dann aus, datz der Bund noch auf dem gleichen Grundlagen stehe, auf denen er in Eterzing gegründet

■ I I ml Und drittens liegt vor uns eine Wahlflug* schrift von 1919, die gegen den Anschlutz ist Doch habe ich nichts weder gegen den An^ schluß. noch gegen solche Rel^n. Wegen vor- gerüätter Zeit kanx Abg. Unterkircher nicht mehr zum Worte. Oeffentliche Versammlung wie andere Male wurde nach Mittag keine gehalten. Bauernbund und Helm- ketzrerorganisation. Ein Wort zur Aufklärung. Um gewollte oder ungewollte Mißhelligkeitey aus der Oesfentlichkeit zu schaffen, stelle ich fest

, daß die Heimtehrerorganisation nicht für un» nicht gegen den Bauernbund arbeitet, sondern ihren eigenen Wirkungskreis hat. 1. Die Heimkehrerorganisation ist nicht »für* den Bauernbund geschaffen, dazu hat die Bauern- bundsleitung keinen Auftrag erteilt, trotzdem wurde der Heimkehrerverband schon oft »Schrafflgarde* genannt. Richtig ist, da« wohl fast in allen Gemeinden Vertrauensmänner deS Bauernbundes auch die Leitung der selbstän digen Heimkehrers rtsgrppen oder Vertrauens siel* len dieser Organisation innehaben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 24
Datum: 20.02.1925
Umfang: 24
dieses Dvppelantrages unseres Wissens nicht mitgewirkt. Im Tiroler Bauernbund wußte man, daß auf Seite des Volksvereines ein derartiger Antrag vorbereitet wird, und in einer Sitzung des Lanoesbauernrares wurde zu den Hauptpunkten desselben bereits Stellung genom men, und zwar in einem durchaus ablehnendem Sinne. Der Antrag Dr. Peer und Genossen schlägt vor, daß zu den Parieilisten, welche bekanntlich nach vor- ausgegangcnen langwierigen Verhandlungen, bei wel chen alle Jnteressenkreise sich Gehör verschaffen

ganz unannehmbar macht ist folgendes: Der Tiroler Bauernbund hat bis her die Wahl zum Natronalrat und zum Landtag ge meinsam mit dem Tiroler Volksverein gemacht. Man hat eine gemeinfame Liste ausgestellt und ist gemeinsam für diese Liste in den Wahlkampf gezogen. Der Anteil am Wahlergebnis wurde zwischen den beiden Organisationen geteilt nach dem Schlüssel 3:2, sodaß von den ach die gemeinsame Liste entfallenden Abgeordneten drei Fünf tel den: Tiroler Bauernbund und zwei Fünftel dem Ti roler

. Man konnte also alle Parteikräfte zusammen-; fassen, um die gemeinsame Liste zum besten Erfolge zu: bringen. Der Bauernbund hat dem Volksverein, mtbj der Volksverein dem Bauernbunde bei Aufstellung der! Kandidaten nichts dareingeredet. Nur ber den letzten?! Landtagswahlen hat der Volksverein ber Aufstellung derj gemeinsamen Liste die Bedingung gestellt, daß der bto* malige Landeshauptmann Schraffl nicht der Listen-ls führer sein darf. Der Bauernbund hat diese Einmischung sehr schwer empfunden

, er hat aber, um eine gemeine same Liste zu ermöglichen und einen Bruderkamps JU; vermeiden, nachgegeben, zumal es sich bloß um eine ge ringfügige Aenderung in der Reihung gehandelt hat..! Was aber jetzt durch den Antrag Dr. Peer und? .Genossen vorgeschlagen wird, ist geeignet, die ganzSj Reihung m der gemeinsamen Parteiliste umzuwerfen undj damit eine solche Liste überflüssig, ja unmöglich zu, machen. Wenn der Antrag Dr. Peer Gesetz wird, hat! der Tiroler Bauernbund keinerlei Sicherheit mehr

. Auch wird durch diesen Vorschlag der persönlichen Agitation gegen einzelne Kan didaten Tür und Tor geöffnet. Es wäre, wenn der Vorschlag Dr. Peer Gesetz wird, sehr leicht möglich, dast diese Agitation innerhalb der eigenen Partei bei den Wahlen zur Hauptsache und der gemeinsame Kampf gegen die prinzipiellen Gegner mehr zur Nebensache würde.! Jedenfalls wäre ein vertrauensvolles Zusammenwirken auf der ganzen Front nicht mehr gewährleistet. Wenn der Tiroler Bauernbund so wie bisher auch bei diesen Wahlen mit dem Tiroler

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 23 von 24
Datum: 24.07.1908
Umfang: 24
zu machen. Wenn Herr Schrott be hauptet, der Weinbauernbund habe nichts gegen den Bauernbund, so verweise ich auf folgende Merk würdigkeiten. In Wien tagte heuer eine großartige Versammlung aller österreichischen Bauern. Es waren 20.000 Bauern anwesend. Warum mußte der Weinbauernbund gerade zu dieser Zeit eine Versammlung in Bozen abhalten, anstatt seine Wünsche bei dem großen Bauerntage, an dem auch die Weinbauern Oesterreichs teilgenvmmen haben, vorzubringen? Ich gebe zu, daß dies viel leicht auf einem Versehen

beruhen kann; bei den weiter folgenden Fällen ist dies aber nicht anzunehmen. Der Tiroler Bauernbund hielt seine diesjährige Generalversamnklung in Bozen ab. Warum mußte der Weinbauernbund zur gleichen Zeit in Meran eine Versammlung abhallen? Wäre es nicht angezeigter gewesen, die Wünsche der Weinbauern bei der Generalversammlung anzubringen und dies um somehr, als diese Wünsche ja durch die christlichsozialen Abgeordneten im Parlamente vertreten werden müssen, da man ja^ bei Tag mit einer Laterne

zu besprechen und der Weinbauernbund erklärt, als solcher nicht teilzuneh men. Ist dies nicht etwa deswegen geschehen, weil diesen Weinbautag nicht der. Herr Schrott einberufen hat, sondern weil vom Tiroler Bauernbund die Kosten bestritten wurden? Ist aus derartigem ! Vorgehen nicht zu ersehen, daß der Weinbauern- , bund trotz der gegenteiligen Behauptung dem Ti roler Bauernbund feindlich gegenüber- ! steht? Sind die unerhörten Auslassungen in den konservativen Blättern nicht deutliche Beweise

der Feindseligkeit der Herren Konservativen gegen den Bauernbund? Wird das „Tiroler Volksblatt" nicht vielfach durch Herrn Schrott bedient? In der christ lichsozialen Partei in Wien befinden sich zum Beispiel drei Prälaten, welche über die Schreibweise der Tiroler konservativen Blätter ganz empjört sind. Diese Prälaten waren die Kollegen des Herrn Schrott und sind jetzt meine Kollegen. Herr Ab geordneter Morsey war früher ein intimer Freund des Herrn Schrott, heute ist er mein Freund und Kollega

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 06.05.1921
Umfang: 16
Gemeinderatssitzungen ein berufen worden, in denen gegen diesen Konsumen tenvorschlag Verwahrung eingelegt und an die Generalversammlung der Bauern die Aufforde rung gerichtet wurde, Schraffl an die erste Stelle der Kandidatenliste zu stellen. Solche Zuschriften liegen unszuHunderten vor unv wir werden im Lause der nächsten Nummern die wichtigsten aus diesen veröffent lichen, um zu zeigen, wie sehr die Bauern die Bewegung gegen beu Bauernbund und den Kamps gegen Schraffl v e r d a m m e n und verur teilen. Es Zeigte

, von diesem Bestreben aus war jenes energische „Hand weg vom Bauernbund!" diktiert, das auf allen Lippen lag, das ans allen Reden klang, das, koft es ausgesprochen wurde, von tosendem Beifall begleitet war. Man erin nerte sich eben an die großen Erfolge der Orga nisation der Tiroler Bauern, man erinnerte sich der Leistungen des Tiroler Bauernbundes und gedachte der Aufopferung, der Hingabe Schrassls für seine Bauern. Mögen .seine Taten von ver einzelten Leuten noch so angefeindet, noch ho in Zweifel gesetzt

. klammern, sondern auch die Sozialdemo kraten, die sonst nicht schnell genug sind, um alle Erinnerungen an die kaiserliche Zeit ver schwinden zu machen. Alle, alle klammern sich an diese Verordnungen einer kaiserlichen Regierung,' nur der freie Bauernbund war d e r erste, der die Axt anlegte und jetzt daran ist, den letzten und entscheidenden Hieb zu tun. Das alles schwebte den.Bauern vor und deshalb riefen sie mit aller Einigkeit das „Hand weg vom Bauernbund!" in den Saal hinaus, deshalb schworen

war die Meinung'! Aber Landeshauptmann Schraffl legte den Bündlern dar, daß er i m I n t e r e s s e d e r k a t h olischen S a ch e auf die erste Stelle in der Liste verzichte, daß er, um in der heutigen schweren Zeit eine gemeinsame Liste zwischen Bauernbund und Volksverein herbeizusühren, sich mit einem a nderen Platze in der Kandidatenliste begnüge, und daß er es Vorschläge, daß eirt Pr iefter a l s L i st e n f ü h r e r erscheine, näm lich Monsignore Tr. Haidegger, der uner müdlich tätige

Bauernvertretcr im Landtage. Gerade in der heutigen Zeit mit den gegensei tigen Anfeindungen könne nur ein katholischer Priester versöhnend wirken; es solle aber auch damit dokumentiert werden, daß der Tiroler Bauernbund die Priester eh r t ü n b schatzt. Der Hochw. Verwalter von Waldraft stimmte dem zu, zollte dem Bundesobmanne für seine Verdienste Anerkennung und Dank und bewies durch seine Worte, daß Schraffl der wahre Bauernsnhrer ist. Nach langem Hin und .Hererwägen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 18
Datum: 09.03.1906
Umfang: 18
, damit die Kapitalisten ein Vergnügen haben. So siebt es mit dem u n- umschränkten Eigentume von Grund und Boden aus. Die Rettung des Bauernstandes kann nur durch den Bauernbund er folgen, deshalb tretet alle diesem Bunde bei. T u x, 20. Februar. Der Bauernbund macht auch bei uns in Tux immer größere Fortschritte. Wir sind gegenwärtig 65 Bündler. Die Bauern sehen nämlich langsam ein, daß eS höchste Zeit ist, daß sie sich vereinigen. Der Bauernbund vertritt eine gute Sache, Gottes Segen ist auffallend

um die bäuerlichen Interessen, sondern der Haß gegen den Bauernbund und die Furcht wegen des Verlustes ihrer Mandate. So viel verstehen wir Bauern heute schon auch. Jetzt, nachdem wir durch den Bauernbund so gründliche Aufklärungen erhalten, wissen wir auch, warum man den Bund schon seit dessen Gründung so eifrig verfolgt. Die Herren Konservativen befürchten eben das, was auch wirklich ein- getreten ist, nämlich, daß wir auf ihre bisherige N i ch tvercretung der bäuerlichen Interessen aufmerksam

. Vorwärts, Bauernbund! Kurtatfch, 24. Februar. Heute war bei uns im Gasthause „Zur Rose" eine Plauder stube, welche von 300 Teilnehmern besucht war, und zu welcher auch Herr Abg. Professor Schöpfer und Redakteur Baader erschienen. Zur Plauderstube waren auch Zuhörer von Margreid, Kurtinig und besonders zahlreich von Graun, Tramin, Penon und Fennberg erschienen. Vorsitzender war Herr Otto Carli, dessen Stellvertreter der hochw. Herr Exposttus O b k i r ch e r von Penon, Schriftführer der hochw Herr

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 19.05.1905
Umfang: 16
, die bei einer zwangsweisen Landesversicherung gar niemals möglich wäre. Jedem Interessenten, welcher an einer solchen Versicherung beteiligt ist, werden die Vorteile einer zwangs losen örtlichen Versicherung einleuchten. Im Falle vorkommender Seuchen könnten mehrere Vereine sich gegenseitig rückversichern, wodurch auch in dieser Hinsicht Vorsorge getroffen wäre. Pfunds. 7. Mai. W Ter Bauernbund hat in letzter Zeit hier wieder einigen Zu wachs gewonnen, so daß jetzt unsere Zahl auf 185 gestiegen ist. Unsere glänzend

verlaufene Plauderstube am 23. April, in welcher der geschätzte Schriftleiter unserer lieben Bauernzeitung vor unge fähr 200 Zuhörern einen längeren Vortrag hielt, hat wieder einmal bei Freund und Feind ordentlich eingeschlagen. Bald darauf erschien in hauernbundseindlichen Zeitungen ein Artikel aus Pfunds, in welchem der Versuch gemacht wird, diese Plauderstube, sowie über haupt den Bauernbund und seine Tätigkeit lächerlich zu machen. In diesem Artikel werden uns Bauernbündlern die schlimmsten Vorwürfe

gemacht, so daß man fast die Hände über dem Kopfe zusammenschlagen möchte wegen der vielen Sünden und Greuel taten, die der Bauernbund hier schon verschuldet haben muß. Natürlich! Wenn etwas Böses oder Unsinniges geschieht, so hat selbstverständlich der Bauernbund die Schuld daran. Vielleicht dauert es nicht mehr lange, bis die Bauernseinde noch gar be haupten werden: Alles Nebel in der Welt, alle Sünden und alles Elend und sogar die Not des Bauernstandes selbst kommt vom Bauernbund! Diesen Eindruck

bekommt man, wenn man den er wähnten Artikel liest. Das Schönste aber ist, daß es darin heißt, früher seien die Bauern hier so glücklich und zufrieden gewesen, erst seitdem der Bauernbund Eingang gesunden habe, seien sie un zufrieden geworden. Der Artikelschreiber scheint wirklich erst vor ein paar Wochen auf die Welt gekommen zu sein, daß er so etwas zusammenschreiten kann. Und dann wagt er es noch zu behaupten, daß einer „nahe daran sei, närrisch zu werden!" Das ist freilich schlimm und davon

. Anwesend waren der frischgeadelte Dr. v. W a ck e r n e l l, Dr. S ch u ch t e r, Baron Unterrichter, Redakteur Gufler, nebst einigen anderen Herren. Unter den Zuhörern befanden sich Bauern von Rinn, Sistrans, Aldrans, Ampaß, später kamen noch Bauern aus Tulfes. Von den Anwesen den waren wohl zwei Drittel Bauernbundsmitglieder. Doktor Wackernell eröffnete die Versammlung mit einigen Worten über das Alter, Ziel und Wirken des Vereines (wobei auch ein paar versteckte Hiebe gegen den Bauernbund geführt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 30.06.1905
Umfang: 16
ist es, daß der Bauernbund immer stärker und mächtiger wird. Auch unsere Nachbargemeinde Ried hat sich dem Bauernbunde ange schlossen. Nur fest vorwärts, liebe Bauern, bestellt und leset fleißig die „Tiroler Bauern-Zeitung", die für uns wirklich lehrreich ge schrieben ist, wir sprechen dem Redakteur den besten Dank und Anerkennung aus. Also aufsitzen Bauern, am Leiterwagen, es ist schon eingespannt, laßt uns den Obmann unterstützen, in der Einig keit liegt die Macht. Es ist unsere Pflicht, daß wir für uns und besonders

Aus führungen Aschabers langweilten die Zuhörer dergestalt, daß sie unter sich zu sprechen begannen. Nun kam Redakteur Jehly an die Reihe, welcher erklärte, der Bauernbund sei für Tirol und insbesondere fürs Oberland etwas ganz Verfehltes, um nicht zu sagen Verderbliches. Redakteur Jehly wurde vom „Schnanner Hearn" unterbrochen mit den Worten: „Herr Doktor, es ist Ihnen als Priester nicht erlaubt, gegen den Tiroler Bauernbund zu sprechen." Jehly wollte sich auf eine Erlaubnis des Fürstbischofs ausreden

, worauf sechs anwesende geistliche Herren so lange„Hoch der Bischof" riesen, bis Jehly einlenkte und den Bauernbund nicht mehr nannte, dafür aber heftig den Schraffl angriff. Der Eindruck i der Rede Dr. Jehlys auf die anwesenden Bauernbündler war der (so sagten sie nachher im Gafthause „Zum Bären"): Dr. Jehly macht sich den Schraffl selbst und dann haut er drauf." Dr. Jehly, der immer sagte: „Das Oberland ist f ö l s a f e st", hat in dieser Versammlung jedenfalls wahrgenommen, daß im Oberlande

die Berge wackeln, sonst hätte er nicht mit ausgebreiteten Armen flehentlich dreimal gebeten: „Bauern, bleibt einig, laßt euch nicht verführen (?), haltet euch zu den von Gott gesetzten Führern, befolget nicht bloß ihre Befehle, sondern achtet und ehret auch ihre Wünsche!" Die Bauern werden end- lich einig werden im Bauernbund, sie werden gewiß die Be fehle der von Gott gesetzten Führer befolgen, insoweit es sich um die Religion handelt, um die Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage

aber werden sie sich von nun ab s e l b st kümmern, davon wird sie niemand abbringen, denn die Bauern haben hiezu nicht nur ein Recht, sondern es ist sogar ihre Pflicht. Pustertal, im Juni 1905. Liebe Pusterer Bauern! In vielen Gegenden wird der Bauernbund auf das heftigste bekämpft und angegriffen. Die Berechtigung und Nützlichkeit unserer Vereinigung liegt jedoch so offen am Tage und die Nichtigkeit der Einwürfe, welche man gegen dieselbe erhebt, ist so leicht zu durchschauen, daß sich die Bauern dadurch keineswegs von ihrem Bunde abwendig

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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 17.10.1920
Umfang: 16
gesagt.) Aus der Sillianer Gegend. („D er Bauern- »unb in Gefah r.") Jetzt hört man alleweil, >ch man den Schraffl wählen müsse, denn täte tan es nicht, so ginge der Bauernbund flöten, lattn sagen die Leute wieder, man müsse ihn Wen. weil Schrassl für die Bauern soviel ge- tat habe. Und wenn man sie fragt: Was hat er ton für die Bauern getan? So hört man dir Üntwort: Er hat den Tiroler Bauernbund ge- lÄudet. Wenn das Letztere das einzige Verdienst ß.das Herr Schraffl für sich in Anspruch nehmen tarnt

, dann ist nicht einzuschen, weshalb Doktor Aoepser, den den Bauernbund Mitbegründer hat. weniger verdi-enstvoll sei als Schraffl. Aber jetzt "röchle ich eine andere Frage stellen. Hat Schraffl Mr für den Bauernbund getan oder der Bauern- bmd mehr für den Sckraffl? Denkt einmal etwas iMick, liebe Leute! Der Bauernbund hätte viel ^chen können, wenn es dem Herrn Schraffl um K Bauern recht gewesen wäre. Da hat der Dok- K Heim, der Führer des bayrischen Bauern- Mdes ganz anders gearbeitet. Der hat ans ivirsschaftlichem

- p n aber ist er es nur durch den Bauernbund. Mir wmmt einmal vor, daß der Bauernbund für den H^rrn Scbraffl viel mehr getan bat. als der Herr ^chrafss für den Bauernbund. Und noch etwas. Herr Schraffl sagt überall herum, er sei reich und ^Innsbruck bei der Landes-GeneraWersammlung Jf" er sogar gesagt, daß er sein Vermögen dem Muernbund vermache. Durch wen ist der Schrafl auf einmal reich geworden? Andere Leute sind im Kriege arm geworden; Schoepser z. V. ist heute noch so arur als früher. Kartttsch. (Wie heißt

jenes Betrages, den das Land aus den Holzgeldern des Bezirkes heraus gepreßt hat? Vom Eingang ins Pustertal. 8. Oktober. Lieber Botenmann! Also sind wir walisch geworden — auf der Karte nämlich, nicht ans der Zunge und im Herzen und das verdanken wir zum großen Teil dem großen Helden auf dem Throne zu Innsbruck, der jetzt dem Dr. Schoepser den Fußttitt geben möchte, nachdem er durch letzteren und durch den Klerus nicht nur den Bauernbund zustande ge bracht, sondern auch in den Steigbügel gehoben wurde

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